Zusätzliche Mikrofonierung des Bassdrumbeaters mit Kondenser?

  • 'Nabend zusammen,


    mal eine Frage in die Runde, da ich das bislang noch nicht soooo oft gelesen habe. Wer hat gute Erfahrungen mit der Mikrofonierung des Bassdrumbeaters von der Außenseite gemacht und das am besten noch mittels Kleinmembrankondensatormikrofon?

    Meine Ausgangslage ist folgende: Ich nehme meine geschlossene 22x18"-Bassdrum bislang nur im Inneren mit einem Sennheiser E902 ab. Dies ist an einem Kelly-Shu-System befestigt. Mit dem Wumms bin ich sehr zufrieden, allerdings fehlt mir der Kick. Ich habe schon einige Male mit der Positionierung rumexperimentiert - entweder war der Wumms da oder der Kick, irgendwas fehlte immer. Abgesehen von meiner momentanen Vorstellung eines platzsparenden "Stäbchens" am Schlagfell ist mir bewusst, dass ich auf die Phasenverschiebung aufpassen muss. Hat also jemand Empfehlungen für mich? Vielen Dank im Voraus.


    P.S.: Musikrichtung ist Pop/Rock.

    Das muß kesseln!!! :D

  • Hat er ja keins, da steht geschlossene 22x18 Bassdrum.

    Ansonsten teile ich die Einschätzung, besserer Ergebnisse dürfte es bringen, ein Loch ins Reso zu schneiden und das Sennheiser ins Port Hole zu stellen. Beim Kelly Shu unterstelle ich jetzt mal Liveeinsatz. Ich kenne niemand, der live noch das Schlagfell von außen mikrofoniert.

    Ich würde eins meiner alten Sonor C8 dafür testen, aber ob es große Chancen gibt, so eins gebraucht zu finden, bezweifle ich.

    Ah, hier gibt's was:

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  • Nein, kein Liveeinsatz, ausschließlich Aufnahmen im Proberaum. Die Bassdrum möchte ich gerne geschlossen lassen, auch wenn es wahrscheinlich schwieriger wird, an den Sound zu kommen, den ich mir vorstelle. Und natürlich ist mit "von außen" das Schlagfell von der Außenseite gemeint - am Beater eben.

    Das muß kesseln!!! :D

  • Mit einem Mikrofon außen am Schlagfell der Bassdrum habe ich nur eine Erfahrung gemacht, allerdings mit einem Audix D6. War eine Notlösung. Und ich kann davon nur abraten.

    Das D6 ist bekanntermaßen sehr badewannig und bringt grundsätzlich genug Attack bzw. obere Mitten und Höhen. Das führt außen am Schlagfell aber dazu, dass man kaum eine Chance hat den Anschlag der Bassdrum vom Übersprechen des restlichen Sets rauszuarbeiten. Besonders der Snare-Teppich ist problematisch.

    Nimmt man nun ein neutraler klingendes KMK-Mikro, wird sich das Problem dadurch auch nicht lösen. Denn irgendwo will man den Attack ja auch rausarbeiten.


    Das E902 ist auch sehr badewannig. Hier ist der Nahbesprechungseffekt (1m Abstand) zwar nicht eingezeichnet, aber man sieht deutlich worum es geht:


    Meiner Meinung nach ist die Lösung ganz einfach: Nimm einen (gut klingenden) EQ und hebe breit bei z.B. 5kHz an. Da kann man auch schon mal 5-10dB reindrehen, das tut auf einer rund klingenden BD-Spur erstmal nicht weh (anders sieht das z.B. bei Becken aus). Der Bassbereich ist da problematischer. Zusätzlich kommt eine Tiefmitten-Absenkung gut - ich mach die mittlerweile aber auf dem Drumbus und lasse die Einzelspuren weitgehend frei von EQ (abgesehen von ein paar gezielten Präsenzanhebungen).


    Natürlich ist der Grundsound der Bassdrum als aller erstes entscheidend. Dazu zählt auch die Beschaffenheit des Beaters und des Schlagfells bzw. eines etwaigen Patches. Viel Kick kriegt man z.B. mit Holz-Beatern und natürlich einem klaren Fell bzw. Patch (Falam Slam bzw. Kevlar vermumpfen den Attack eher). Desweiteren spielt das Innenleben und die Mikrofonaufstellung eine Rolle: zwischen Mikrofon und Schlagfell sollte kein Dämmmaterial sein. Und ein Nierenmikrofon wie das E902 bringt On-Axis nicht nur am meisten Pegel, sondern auch die ausgeprägtesten Höhen. Lass es also aufs Schlagfell zeigen.


    Es würde mich schon wundern, wenn du mit dem E902 nicht genug Attack kriegst. Der Klang der BD, die Position des Mikrofons (innen!) und das richtige EQing sollten definitiv Abhilfe schaffen. Eigentlich sogar so weit, dass man dann schon ein zweites Mikro für etwas mehr Bass vom Reso dazu stellen könnte - so wie ich das einschätze.

  • Probier das mit dem KMK von außen ruhig aus. Das Signal dieses Mics kannst Du hart gaten mit dem Innensignal via Sidechain des Gates. Du brauchst ja nur den klick, sonst nichts. Da kannst Du nach 50-100 ms alles abschneiden. Du kannst auch alles unter 500 Hz entsorgen…


    Ansonsten mein Tipp zum Click abnehmen: zweites Mikro rein, das einfach am Kesselrand liegt. Ich habe sowas mit einem M201 gemacht, das macht Click pur. Vielleicht finde ich davon noch ein File…


    Edit: hier das letzte von 4 Mics ist das M201TG: http://www.mpostein.de/BD_Mic-Test_Pos-G_all.MP3


    Nachlesen zur Position hier: Ein Bassdrum Mikrofon Vergleichstest...

  • Also ich kann dazu nur sagen, dass das ziemlich experimentell ist. Gerade wenn dann noch über 'ne Sidechain gegated und alles unter 500Hz entsorgt werden muss.


    Wenn mit einem E902 innen nicht genug Attack erzeugt wird, dann sollte m.E. zuerst am Klang der Bassdrum selbst geschraubt werden.

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