Das Spielen in einer Band und deren Beschwerlichkeiten als Anfänger (mehrere Fragen... und sicher kommen noch welche dazu)

  • Umso weniger kann ich nachvollziehen warum hier

    16tel, mit Akzentverschiebung

    Odd-Meters auftauchen. Ich finde das verwirrend.

    Es geht dabei nicht darum, dass man, in welchem Kontext auch immer, die 16tel durchspielt und die Akzente (es gibt 16 Möglichkeiten) rauf und runter rattert.

    Egal was du spielst liegt immer ein Raster(Unterteilung) zugrunde. Spielt man irgendein Pattern so liegt alles z.B. auf dem 16tel Raster.

    Wie man es selbst dann interpretiert ist einem selbst überlassen. Man könnte z.B. zu jeder Akzentuierungsvariation ein Groove-Pattern basteln.

    Hab im Anhang mal ein Übungsblatt von mir rausgegraben.

  • Das sind sicher gute Übungen für daheim, und als Fill eingesetzt auch sehr effektvoll. Wenn du sowas allerdings bei der Probe mit einer mittelmäßigen Hobbyband raushaust, könnte es passieren, dass einige der Mitmusiker:innen etwas verwirrt aus der Wäsche schauen oder die Orientierung komplett verlieren. Die Drumnmerin möglicherweise mit eingeschlossen ;)


    Das ist eben das ungerechte am Musik machen. Während Keyboarder jederzeit spannenden neue Harmoniefolgen ausprobieren können, Gitarristen im Solo geile Licks einstreuen dürfen, und Bassisten zumindest das ausbaden dürfen, was andere Harmoniker verursacht haben, sind Drummer meist dann am besten, wenn sie ihren Groove durchziehen wie ein Fels in der Brandung und dabei nicht wesentlich mehr Abwechslung haben als das Duracell-Äffchen, ob nun 3 Chord Song oder Rockoper.

    Wer es anders möchte, muss halt Progressive oder Jazz spielen.


    Ich glaube, der wichtigste, bisher auch schon genannte Punkt ist der des aktiven Musikhörens. Rauf und runter hören, was im eigenen Genre von etablierten Bands bzw. Drummern so gespielt wird, hat mir immer am meisten geholfen, eigene Ideen und ein Gefühl für meine Bands zu entwickeln.

  • Hmm, das ist ein interessanter Aspekt, darüber muss ich mal nachdenken.

    Ich habe sowieso vor, weiterhin zu bekannten Songs zu spielen, entweder es wird tatsächlich noch eine 2. Band oder ganz einfach Playalongs. Aus Zeitgründen denk ich ehr letzteres.


    Ich frage mich, warum die sich alle vor dem dämlich Klick in die Hose machen... klar, ists erst ungewohnt, aber nen Monster ists ja nun nicht.

    Die werden sich so oder so in die Hose machen, weil - wenn du als einzige den Klick hast - du dann der Klick für die gesamte Band bist. 8o

    Hehe, die bösen DrummerInnen :D

    In der nächsten Probe werde ich wohl tatsächlich mal mit Klick spielen... dann zieh ich das knallhart mal durch. Nix mit anpassen und einen nach dem Eiern abholen... ich bin gespannt, ich befürchte, es wird ein interessanter Nachmittag :D


    Achso, den einen Song mit dem ruhigen Anfang hab ich heute (quasi als Playalong) mal auf der HH mit 2 und 4 gespielt. Das kann man tatsächlich so machen und ist auch nicht überladen. Ich hoffe die wollen nicht, dass ich 4tel spiele... mehr Service gibts nämlich nicht 8o

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Hehe, die bösen DrummerInnen :D

    In der nächsten Probe werde ich wohl tatsächlich mal mit Klick spielen... dann zieh ich das knallhart mal durch. Nix mit anpassen und einen nach dem Eiern abholen... ich bin gespannt, ich befürchte, es wird ein interessanter Nachmittag :D

    Dazu noch ein Tipp:

    Wenn (Arbeits-)Aufnahmen vorhanden sind, höre die durch und ermittel schon mal die Tempi. Die werden sicher etwas schwanken. Da ist eine weitere Analyse gefragt. Setz das Tempo an, das sich am passendsten für dich anfühlt. Sollte die Aufnahme aus deiner Sicht zu langsam oder zu schnell gespielt sein, dann auch mit einem Vorschlag fürs Tempo.


    Je mehr du dich damit im Vorhinein beschäftigen kannst, desto souveräner bist du dann bei der Probe. Wenn die Kollegen eh schon keinen Bock auf Klick haben, haben sie sicher noch weniger Bock drauf, erstmal das passende Tempo zu ermitteln.

  • Und gezielte Tempowechsel sind eigentlich selten. Die meisten Songs funktionieren tatsächlich am besten mit einem konstanten Tempo.

    Soso...

    "Child in time" Deep Purple

    "Stairway to heaven" Led Zeppelin

    ...


    In den 60ern, 70ern, auch noch 80ern wurde Musik in aller Regel ohne Klick gespielt/aufgenommen. Dann wurden die Aufnahmemöglichkeiten besser und die Ton-Ings wollten aus fünf verschiedenen Takes den perfekten Song zusammen schneiden. Dafür musste das Tempo identisch sein > also kam der Klick.


    Das war also zunächst mal ein technischer Grund, kein musikalischer.

    Dazu kam der Siegeszug der mit dem Computer produzierten Musik (von Techno bis Pop/Schlager etc) was die Hörgewohnheiten gewaltig änderte.


    Dass sich von der Strophe zum Chorus das Tempo um 1-2 BPM erhöht und dann zur nächsten Strophe wieder verlangsamt (in Verbindung mit dynamischem Spiel der GESAMTEN Band) lässt einen Song oft erst richtig "atmen".


    Insofern: Klick nur da, wo nötig. Meine Meinung...

    Jazz ist ja keine schlechte Musik, bloß weil er ohne Klick gespielt wird. 😉

  • ibins

    Mal in meine Hörzone geguckt? Fast alle meiner Covers wurden ohne Klick eingespielt und haben z.T. deutliche Schwankungen. Davon abgesehen hab ich schon "ein bisschen" Banderfahrung in den verschiedensten Bereichen und bin auch kein genereller Verfechter eines Klicks oder konstanten Tempos.


    Allerdings trifft deine zitierte Aussage auf heutigen Musikdurchschnitt durchaus zu. Des weiteren schrieb ich ja bereits in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema:


    Es gibt auch einige Alben aus vergangenen Tagen, die komplett ohne Klick eingespielt wurden. Ist im Prinzip sogar die größere Herausforderung, weil Schwankungen so wirklich musikalisch passend sein müssen.


    Das hier halte ich allerdings für nur teilweise zutreffend:

    In den 60ern, 70ern, auch noch 80ern wurde Musik in aller Regel ohne Klick gespielt/aufgenommen. Dann wurden die Aufnahmemöglichkeiten besser und die Ton-Ings wollten aus fünf verschiedenen Takes den perfekten Song zusammen schneiden. Dafür musste das Tempo identisch sein > also kam der Klick.


    Das war also zunächst mal ein technischer Grund, kein musikalischer.

    Das war ein möglicher Grund, der aber nicht generell gegeben sein musste. Es gibt ein bekanntes Beispiel dafür - das Nevermind Album von Nirvana. Grundsätzlich ohne Klick eingespielt, aber Butch Vig riet Dave Grohl bei einem bestimmten Song zum Klick, weil er immer schneller wurde und das halt nicht gut zum Song passte.


    Einseitige Darstellungen halte ich hier für völlig fehl am Platz. Ein Klick ist ein Hilfsmittel. Auch zum Üben. Die größere Herausforderung ist immer, das Tempo bewusst und eigenständig zu führen und zu ändern - und das halt auch noch musikalisch passend.


    Ich hatte die beinahe gleichen Shows live schon ohne und mit Klick gespielt und kann nur sagen, dass das Thema keineswegs schwarz/weiß ist. Es spielen sehr viele Faktoren mit ein, ob das nun sinnvoll ist oder nicht. Zumindest, wenn man auf dem Teppich bleibt und sich vor Augen führt, dass wir bald das Jahr 2022 schreiben. Nicht 1972. ;)

  • Danke... aber das hab ich schon getan. Hab denen schon die Werte um die Ohren gehauen^^

    Hab auch alles schön auf meine Zettel notiert, dass ich in der Probe nur noch drauf gucken musx^^

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Das war ein möglicher Grund, der aber nicht generell gegeben sein musste. Es gibt ein bekanntes Beispiel dafür - das Nevermind Album von Nirvana. Grundsätzlich ohne Klick eingespielt, aber Butch Vig riet Dave Grohl bei einem bestimmten Song zum Klick, weil er immer schneller wurde und das halt nicht gut zum Song passte.


    Einseitige Darstellungen halte ich hier für völlig fehl am Platz. Ein Klick ist ein Hilfsmittel. Auch zum Üben. Die größere Herausforderung ist immer, das Tempo bewusst und eigenständig zu führen und zu ändern - und das halt auch noch musikalisch passend.


    Ich hatte die beinahe gleichen Shows live schon ohne und mit Klick gespielt und kann nur sagen, dass das Thema keineswegs schwarz/weiß ist. Es spielen sehr viele Faktoren mit ein, ob das nun sinnvoll ist oder nicht. Zumindest, wenn man auf dem Teppich bleibt und sich vor Augen führt, dass wir bald das Jahr 2022 schreiben. Nicht 1972. ;)

    Das war "Lithium" :)

    Und wenn man den Rest des Albums und Grohl ein bisschen kennt, meint man hören zu können, wie er die Bassdrum in der Strophe auf den Klick nageln will.

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Noch besser als auf Zettel schreiben, finde ich es gleich in eine setlist in einer Metronom App am Handy/Tablet einzuspeichern. Da brauchst dann nur noch auf den Song klicken und der Klick geht schon im richtigen Tempo los. Ich benutze pro metronome dafür. Und tempo. Wobei mir pro metronome sympathischer ist von der Oberfläche her

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Die wollen sich alle nach mir richten. Ich bin der Rhythmus... und beide wollen sich nach mir richten. Für den Sänger/ Gitarristen bin ich das Metronom und für den Bassisten ist auch noch nicht so richtig klar, was er spielen will... ich solle mal machen und dann bastelt er was drumherum.

    ein Versuch wäre auch mal, das genau umgekehrt anzugehen, zumindest zu probieren,

    und du du spielst, oder "fill`st" drumrum.


    Ist ja nicht so das Musik generell nur mit Schlagzeug möglich wäre,

    oder Auch mit Schlagzeug als führender "Rhythmusgeber" machen müsste.


    edith ergänzend, imho und zur verdeutlichung ich we(h)r mich auch gegen die oft gebrachte Aussage, das Schlagzeug nur als reines Rhythmusinstrument zu sehen.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    2 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Die größere Herausforderung ist immer, das Tempo bewusst und eigenständig zu führen und zu ändern - und das halt auch noch musikalisch passend.

    Das unterschreibe ich sofort!


    m_tree: Du hast natürlich recht, der Klick wird nicht wieder verschwinden. Er hat sich ja in vielen Situationen als absolut hilfreich etabliert. Er sollte imho nur nicht das Maß aller Dinge sein.


    Vielleicht noch was für Miss_Mieze:

    Groove entsteht nach meiner Erfahrung immer durch die gesamte Band, nicht nur durch die Drums.

  • Zeig doch mal eine Aufnahme ;)

    Ich hab da nochmal ein paar Nächte drüber geschlafen...

    Ich glaube es ist doch nicht so eine gute Idee.

    Hab doch Angst als Fischfutter zu enden, obwohl mich konstruktive Kritik schon interessieren würde.


    (Ich weiss, ich bin manchmal kompliziert :rolleyes:)

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Das war "Lithium" :)

    Und wenn man den Rest des Albums und Grohl ein bisschen kennt, meint man hören zu können, wie er die Bassdrum in der Strophe auf den Klick nageln will.

    Da musste ich grad mal reinhören. ^^ Bei den Live Versionen klingt die Bassdrum aber ähnlich draufgenagelt. Meinst du, das hat mit dem Klick zu tun oder eher, weil er in dem Pattern so lange keine Bassdrum spielt und ihm evtl. der Puls ein bisschen verloren geht? :/ Die 4+ ist außerdem fast genau so laut wie die 1, ob das von ihm so gewollt war? Möchte mich hier nicht aus dem Fenster lehnen und ihm das Schlagzeugspielen absprechen, aber für mich klingt der Beat ein bisschen unausgewogen. :D

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Meiner Erfahrung nach haben Hobbymusiker häufig nicht nur Mühe, zum Click zu spielen, sie tun sich auch schwer, nem Drummer zu folgen, der unnachgiebig die Time hält. Selbst dann wird eher behauptet, der Drummer hätte das Tempo nicht gehalten :D

    Oh ja, das kenne ich von meiner alten Truppe. Der Rhythmusgitarrist hat sich des Öfteren beklagt, dass ich bei manchen Passagen schneller werde und es doch besser klingt, wenn das Tempo da gleich bleibt.


    Lernfähig, wie ich ja doch bin, stimmte ich dem durchaus zu und ich habe mir dann für die eine oder andere Probe einen Klick aufs Ohr gelegt und bin dem stur gefolgt. Mit dem Ergebnis, dass der Song dabei dann völlig auseinander gebrochen ist, weil die Gitarren allesamt schneller geworden sind, ich an den Drums allerdings die Temposteigerung nicht mitgegangen bin.


    Bei meiner aktuellen Band ist das tatsächlich kein Problem, da funktioniert das, egal ob nur ich oder wir alle den Klick im Ohr haben. Aber meistens schalte ich den Klick auf den Proben nur dann mit dazu, wenn ich den Eindruck habe, dass wir in bestimmten Songs schon wieder zu sehr Gas geben.

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