Schlagzeug mikrofonieren für Probe und Aufnahmen

  • Nabend zusammen,


    ich habe vor mein Schlagzeug (Kessel 22, 12, 16, zzgl. HiHat, Becken) für Proben mit in Ear u. Klick und ggf. für eigene Aufnahmen zu mikrofonieren. Das ganze soll über ein Interface per PC (REAPER?) gemischt werden. Soweit der Plan. Ich habe mich zu dem Thema schon etwas belesen, bin aber noch nicht ganz sicher, was jetzt die "beste" Lösung für mich ist. Auf ein riesen Mischpult neben dem Set würde ich sehr gerne verzichten.


    Mir wäre der Aufwand nicht zu groß, mir gutes gebrauchtes Material (BD-Mikro, Snare-Mic, 2xTomtom, 2xOverhead, Kabel, Mic-Ständer, Interface) einzeln zu beschaffen. Wo es bei mir noch etwas "hakt", ist die beste Lösung zu finden, wie bzw. mit welchem Interface ich die akustischen Signale in den PC bekomme und was mit an Hardware bei der Aufzählung ggf. noch fehlt. Ich möchte keine Unsummen investieren, aber gerne gutes Zeug erwerben, welches mich auch langfristig zufrieden stellt.


    Wenn jemand einen Tip für ein gute Komplett-Bundle für meine Zwecke hat, gerne her damit.


    Danke & Grüße :)


    Heiko

  • Hi,


    es geht primär darum, das Schlagzeug in vernünftiger Art und Weise auf den PC bzw. die Ohren zu bekommen. Welchen Hintergrund hat deine Frage? Vielleicht habe ich ja etwas nicht bedacht.


    Danke & VG

    Heiko

  • Hallo Heiko,


    ich verwende schon lange das Zoom R16 und bin sehr glücklich damit. Man kann damit auch den PC zu Hause lassen. Einfach SD-Karte rein und nach der Probe wieder mitnehmen. Dennoch lässt es sich auch als klassisches Interface verwenden. Es ist sehr leicht und gut zu transportieren. Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du hier sehr viele unterschiedliche Antworten bekommen wirst.


    Als Mikros kann man auch erst einmal ein t.Bone Mikro-Set o.ä. verwenden.

  • Ich denke die Frage von Dani808 bezieht sich darauf wieviele Kanäle Du beim Interface benötigst. So wie Du es vorhast benötigst Du ja schon 6 Kanäle für deine Drums, kommen noch Mitmusiker dazu steigt das unter Umständen rasant an. Nur für Dich benötigts Du mindestens ein 8-Kanal Interface, dann hast noch 2 Reservekanäle.

    Wenn Du keinen MIschpult stehen haben willst kann ich den Behringer XR-18 Rackmixer empfehlen, der wird über de PC /Tablet/Handy bedient, hat ein 18 Kanal Interface und damit hast ne eierlegende Wollmilchsau was die Möglichkeiten angeht. Ich habe bei mir am Schlagzeug nur den Laptop auf dem auch Reaper läuft und über den ich auch den Mixer bediene.

    Bei den Mikros ist es halt immer ein Sache wieviel Du ausgeben willst..Grundsätzlich würde ich sagen für BD, Snare und OH lieber etwas mehr Geld in die Hand nehmen..

    Gruß Klaus

  • Wenn du mit InEar spielen möchtest, macht das nur Sinn wenn der Rest der Band dies ebenfall tut.
    Mit einem Interface und einer DAW wäre sowas möglich wenn das Interface und der Rechner dafür geeignet sind.
    Ansonsten bekommt ihr Probleme mit den Laufzeiten der Signale, besonders wenn noch Plugins eingebunden sind.


    Im Prinzip ist auch ein billiger Chinakoffer zur Mikrofonierung ausreichend, mit entsprechenden Qualitätseinbußen, die für eine Probe
    möglicherweise nicht entscheidend sind.
    Ansonsten kann ich mindestens 2x OH und die Mikrofonierung der BD als Minimum emfehlen.

    Da du schreibts "geht primär darum, das Schlagzeug in vernünftiger Art und Weise auf den PC bzw. die Ohren zu bekommen"
    würde ich statt des Chinakoffers lieber mit wenigen aber guten Mikros anfangen, sonst kaufst du zweimal.


    Um den ganzen Stress und Probleme mit dem Rechner zu umgehen, rate ich zu einem Behringer XR18.

    Alternativ geht auch ein Zoom, ist allerdings nicht preiswerter und ist sehr beschränkt in den Möglichkeiten.

    Das XR18 bietet alles was du zum recorden und mischen ohne Rechner benötigst.
    Kompletter Channelstrip für jeden Kanal, 6 Auxbusse für 3 unabhängige Stereomonitormixe und dutzende Effektplugins.
    Damit könnt ihr dann auch ein Livekonzert fahren.

    Ich möchte keine Unsummen investieren, aber gerne gutes Zeug erwerben, welches mich auch langfristig zufrieden stellt.

    Dann bleibt nur das XR18, das XR16 und das XR12 sind für eure Zwecke nicht geeignet.
    Mit etwas Glück gekommst du sowas gebraucht, aber auch neu ist es mit 550 Euro nicht teuer.

    Ein Soundcraft UI16 würde auch funktionieren, ist einen hunderter billiger, hat dafür aber wenige Ausgänge und Effekte.

    Ein Zoom Livetrack 20 ist für eure Zwecke ungeeignet. Es ist teurer als ein XR18, hat keine EQs, keinen regelbaren Kompressor und keine Effekte und zu wenig Ausgänge.
    (Ich habe keine Ahnung wie die sowas für diese Preise verkaufen und wer sowas kauft und wie man mit sowas arbeiten soll )

    don´t panic

    Einmal editiert, zuletzt von Beeble ()

  • Mein Budget-Tipp für die Bassdrum: das Behringer BA19a! Reinlegen und vergessen - für 60,- unschlagbar guter Kicksound ohne großen Aufwand. Kannst Du hier hören: BA19a.


    Für die Snare empfehle ich ein Shure SM57 - an diesem Standard geht m.E. nichts so richtig vorbei und außerdem kann man es für alles mögliche andere auch noch verwenden. Kostet auch nicht die Welt, um die 100,-.

    Als nächstes würde ich Overheads sehen - da kann ich aus eigener Praxiserfahrung die Oktava Mk012 mit Nierenkapseln empfehlen. Etwas günstiger sind die Lewitt LCT 140 als Stereopaar. Auch sehr zu empfehlen: die Line Audio CM3 bzw. CM4. Viel billiger würde ich an Overheads nicht rangehen - da wird es sehr schnell recht gruselig was vor allem die Höhenwiedergabe betrifft.

    Dann kommen erstmal K&M Stative und XLR-Kabel mit Neutrik-Steckern - die kosten zwar erstmal etwas mehr als die Billigvarianten, aber dafür kauft man sie auch nur einmal. Sparen lohnt hier definitiv nicht. Gebraucht kann man bei den Stativen bedenkenlos zuschlagen - es gibt von K&M selbst für die ältesten Teile noch Ersatzteile.

    Wenn dann noch Budget über ist, würde ich zwei Sennheiser e604 für die Toms empfehlen - die gibt es immer mal wieder im Sonderangebot. Da entfallen auch die Stative, weil sie an die Spannreifen geclippt werden.

  • Danke Euch für den hilfreichen Input. Das Behringer xr18 scheint für meine Zwecke top zu sein. Gebraucht leider aktuell kaum zu bekommen. Danke auch für die Mikro-Tips. Da gibt der Markt etwas mehr her und man findet wirklich gute Angebote.


    Grüße

    Heiko

  • Und noch eine Stimme für das XR18. Damit ist direktes Monitoring (mit geringer Latenz) und Recording abgedeckt, eine Handvoll brauchbare Effekte für das Monitoring sind auch mit dabei. Man braucht halt ein Tablet oder ähnliches zur Bedienung (mit dem Handy geht's zur Not auch). Das kann man dann aber auch gleich fürs Recording verwenden (ich mache unsere Proberaummitschnitte mit einem betagten iPad).

    Wenn du mit InEar spielen möchtest, macht das nur Sinn wenn der Rest der Band dies ebenfall tut.

    Warum denn? Ich bin bei uns der einzige, der Inears verwendet. Habe ich vor allem für meinen Gesang angeschafft, damit ich mich trotz lauten Drums gut hören kann. Ich würde es aber auch nur für das Schlagzeug nicht mehr missen wollen. Die anderen konnten sich nicht so dafür begeistern, daher hören die mich über klassische Monitore.

  • Warum denn? Ich bin bei uns der einzige, der Inears verwendet.

    Im Proberaum mag das vielleicht noch irgendwie funktionieren. Nur Aufnehmen geht dann halt kaum.
    Live ist ja der Vorteil neben besserem Bühnensound vor allem das es draussen besser klingt, weil die lauten Monitore nicht alles zumatschen.
    Und der Vorteil das sich alle besser hören und niemand mehr klingelnde Ohren hat.

    Das Problem die anderen davon zu überzeugen ist mir bekannt, es war ein harter Kampf, aber wenn du alle mit gutem Sound überzeugst, wollen sie gar nicht mehr anders.

    Ich würde es aber auch nur für das Schlagzeug nicht mehr missen wollen.

    Auf keinen Fall! :thumbup:

    don´t panic

  • Noch ne Stimme für das XR18. Ich habe im Proberaum alle Trommeln einzeln mikrofoniert, dazu 2 Overheads. Das ganze läuft InEar über LD MEI 1000. Ich habe „nur“ einen Satz T-Bone Mikros da dran, wenn man den Sound ordentlich einstellt über den Mixer, dann klingt das ordentlich. Das haben wir in nem Rack montiert, bei Liveauftritte sind wir da schnell fertig.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Welchen Hintergrund hat deine Frage?


    Bouree hat es treffend erklärt. Das XR18 kann ich auch empfehlen.

    Zum Thema Mics gibt es ja diverse Threads. Da werden oft die gleichen genannt. Mit denen kann man sicher nichts verkehrt machen. Ich selber bin sehr zufrieden mit 2 Line Audio CM4 als OHs, SM57 oder Sennheiser E604 (sollen auch an den Toms gut sein) an der Snare und EV RE20 an der BD. Die einzige Limitation in dem Setup bin ich selbst. Und das noch auf längere Zeit. ^^

    Ok, die Raumakustik auch noch. :)

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Wir haben das für 375€ als B-Stock beim Thomann gekauft. Ist einein halb Jahre her. Neupreis war 399€. Unfassbar.

    Ich hab’s auch vor 2,5 Jahren gekauft, nicht als B-Stock, um 379€. Wenig später kostete es schon ca. 430€. Heute könnt ich wohl noch Gewinn damit machen, wenn ich es gebraucht verkaufe, so wie es jetzt gehandelt wird 😳 will ich aber eh nicht, solange ich kein gebrauchtes X32 zu einem guten Preis bekomme 😅

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Moin,

    hier mal eine ganz kleine und billige Lösung.


    Wir haben uns für das Tascam DP-24 entschieden.

    Recording, Inear, Mixer und natürlich zum Üben.


    Aufbau ist folgender:


    Das DP 24 verfügt über acht Mikrofoneingänge (durchaus brauchbare) und verwaltet intern 24 Spuren.

    Wenn man sich also bei den Drums etwas einschränkt reicht das für nen normalen Probenmitschnitt völlig aus.


    Die Zuordnung der Spuren ist frei wählbar und so habe ich Spur 1-4 für mich (5-8 sind frei) und die Spuren 9-12 bekommen die anderen.

    (Falls ich also mal mit 8 Mikros im Overdubverfahren aufnehmen müsste, bleiben die Drumspuren im Bereich 1-8, das ist dann schön übersichtlich.)


    Effekte, und Mixer gibts für jede Spur reichlich und wir haben uns zunächst einen Mastersong angelegt, welchen wir einfach bei jeder Aufnahme als Kopie laden. Zweimal Knopp drücken und los gehts, echt easy. ;)


    Das Tascam besitzt nur einen Master als Monitorsound, wir haben jedoch einfach die zwei Effektsends als zusätzliche Monitorwege hergenommen und die Signale gehen dann in die Kopfhörerverstärker, das funktioniert soweit prima, außer dass der Click nur auf dem Master läuft.

    Meist nehmen einfach alle den Mastermix und der geht in einen Kopfhörerverstärker.


    Klar kann man auch jederzeit eine Spur neu einspielen, ohne dass die alte verloren geht. Das Gerät legt für jedes Lied einen Ordner mit den ganzen WAV-Dateien an.


    Nach der Probe wird kurz die SD-Karte rausgezogen und die gerade gemachten Aufnahmen kopiert man dan auf den Rechner, wo man dann alles nochmal bearbeiten kann.

    Die Bearbeitung geht im Tascam selbstverständlich auch und spuckt auch den Stereomix aus.


    Wie gesagt ist das alles nicht das Ende der Fahnenstange in punkto "Sound-in-Studioqualität", das Gerät kostet allerdings auch nur 480€ und ersetzt uns Pult, Inear und Rechner.



    Eine kleine Besonderheit gibts bei meinem Aufbau noch:

    Erschwerend kam dazu, dass ich hier mit zwei Bands probe und sich die beiden möglichst nicht ins Gehege kommen sollten!

    Zunächst besorgte ich mir hier im DF einen gebrauchten Signalsplitter (Thomann), um meine Drumkanäle teilen zu können und so speise ich einmal in ein Behringer Xenix 1202 Minimischpult (ca. 85€) meiner Coverband ein und habe die Signale gleichzeitig zum Einspeisen ins DP24 der anderern Band als Einzelkanäle zur Verfügung.

    Alles ganz ohne umstöpseln und, um bei Konzerte einen eigenen Drummonitorsound zu haben isses auch noch prima.


    Der Signalsplitter kann ja entfallen wenn nur eine Band damit arbeitet, kaum zu glauben wie leer ein Proberaum dann sein kann.

    Im Prinzip setzen wir das Tascam so ein wie man das vom Jamhub kennt nur eben mit der Option von 24 Einzelspuren.


    Nachteil:

    Es gibt nur 8 Spuren Parallel zum Aufnehmen!


    Gruß

    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Ich habe mich für das XR18 entschieden. Es scheint ja auch günstige Alternativen (mit Abstrichen) zu geben, aber die Mehrheit spricht sich für das 18er aus.


    Bzgl Mikros habe ich mich bisher für BD das D112 und ein 3er Set Sennheiser E604 entschieden. Bzgl der Overheads überlege ich noch.


    Das XR18 werde ich an einen Win10 PC docken und vsl. auch darüber steuern. Wenn es da ein „Best Practice“ bzgl Anschluss und Steuerung gibt bin ich auch da für alle Tips dankbar. Manchmal liegt der Teufel ja im Detail.


    Viele Grüsse

    Heiko

  • Wir haben im Proberaum das XR18 per Ethernet mit einem Router verbunden und dieser ist dann der Accesspoint für alle Steuergeräte. Die integrierte Accesspoint-Funktion des XR neigt zu Verbindungsunterbrüchen. Hab’s versucht, aber mit externem Router läuft es stabiler, dh ohne Probleme.

    Auf dem Rechner mit dem aufgenommen wird läuft Reaper und auch das XR Edit zum steuern des Mixers. Funktioniert parallel bisher ohne Probleme. Das XR Interface ist also per USB mit dem Rechner verbunden, die Steuersoftware XR-Edit greift per W-LAN auf den XR zu.

    Zusätzlich kann man dann noch per Tablet oder Smartphone den Mixer steuern. Aber hauptsächlich mache ich das mit dem PC. Die GUI ist einfach viel übersichtlicher als die der eingeschränkten Mobile-Apps.

    Die kann man zwar auch anpassen, aber so lange ich nicht muss, nehme ich lieber den PC.

    Wenn du noch keine oder wenig Erfahrung mit Digitalmixern hast wirst du dich sicher einige Zeit einarbeiten müssen, so ganz ohne ist das nicht. Aber machbar.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

    Einmal editiert, zuletzt von dani808 () aus folgendem Grund: komma her

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