Suche gebrauchtes Drumset für den Sohnemann...

  • Hallo Zusammen,


    als neues Forenmitglied habe ich gleich mal einen typischen Standardfall parat… mein Sohn (8 Jahre, groß für sein Alter) geht neuerdings in der städt. Musikschule zum Schlagzeugunterricht. Der Schlagzeuglehrer sieht das er Spaß dran hat und hat uns ein „hochwertiges“ Drumset mit 20“ Bassdrum empfohlen, gerne auch gebraucht, denn da kann man ggf. Felle tauschen. Nun hat man als Newbie wenig Ahnung von der Materie und im Gebrauchtmarkt tummeln sich dann auch noch „ahnungslose“ Verkäufer, vielleicht auch um den ahnungslosen Käufer billiges Zeug zu überhöhten Preisen unterzujubeln. In der Hoffnung das doch ein Schnäppchen darunter ist, versuche ich mit den mageren Infos herauszufinden was das tatsächlich verkauft wird.


    Aktuell sind diese Drumsets in der engeren Auswahl:


    Schlagzeug in Bayern - Viereth-Trunstadt | eBay Kleinanzeigen


    Ist das ein Basix Custom bzw. woran erkennt man das?


    Schlagzeug Sonor in Bayern - Ebensfeld | eBay Kleinanzeigen


    Das Sonor ist ein „Special Edition“ mit UX Remo Fellen (hab Fotos vom Verkäufer bekommen). Finde in Ebay-Kleinanzeigen ein optisch baugleiches Drumset das als Special Edition 505 bezeichnet ist. Wenn ich nach 505 google, finde ich nicht so prickelnde Berichte über dieses Drumset. Ist es also unmöglich, um die 200€ ein gutes Einsteigerdrumset zu ergattern. Ich dachte an Basix Custom, ein gutes Sonor, Mapex Tornado, Pearl Export oder Tama Superstar. In welcher Preiskategorie liegt da so ein realistischer Verkaufspreis bei diesen Drumset inkl. brauchbaren Becken? Die Ladenhüter bei ebay-Kleinanzeigen sind ja jetzt auch nicht unbedingt der Benchmark ;)


    Schon mal danke für die Mithilfe… :thumbup:

    Viele Grüße,


    Florian

  • Chuck Boom

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich denke, mit den von dir anvisierten Kits, zu ungefähr den Preisen, wie hier angegeben, gehst du schon in die richtige Richtung. Von dieser Einsteiger- bis unterer Mittelklasse tummelt sich einiges im Markt, und man kriegt da mit frischen Fellen immer einen anständigen Sound raus, bei dem man auch gerne spielen mag. Vielleicht solltest du dich auf "coole" Marken konzentrieren, auch wenn das deinem Sohn derzeit noch nicht wichtig ist. So doof es ist, könnte auf die gefühlte Zufriedenheit mit dem Kit ja doch langfristig positive Auswirkungen haben.


    Objektiv wichtig ist nur, daß nichts kaputt ist, also keine Risse in den Kesseln, oder daß die einzelnen geleimten Holzlagen des Kessels auseinandergehen, der Kessel oder der Spannreifen verbogen und nicht mehr rund sind oder sowas. Die Schrauben müssen halt gängig sein, und weder eingerostet noch "abgedreht"

    Bei den typischen Kits, die nur im trockenen Heim rumstanden und selten bis nie auf-(abgebaut und transportiert wurden, ist normalerweise nichts zu befürchten. Die abgerockten Dinger dagegen, bei denen der Flugrost schon die undrehbaren Stimm-Schrauben verrät, und der muffige Geruch von Feuchtigkeits- und Schimmelschäden zeugt, die erkennt man sofort. Die sollte man vorbeiziehen lassen, wenn man sich nicht gerade als Restaurateur beruflich neu erfinden will...


    Ihr solltet nach dem Kauf noch Budget auf der Seite haben, um evtl. einen bequemen und nicht quietschenden Hocker zu kaufen, sowie auf jeden Fall neue Felle, die machen einfach den größten Teil des Sounds aus. Bei Kits, die im gebrauchten Zustand noch mit so Billig noname-Fellen (Remo UX gehört leider auch in diese Kategorie) verkauft werden, weiss der Kenner auf Anhieb, warum (so oft der originaltext in Kleinanzeigen) "..selten gespielt, weil das Interesse unseres Sohnes leider nicht dauerhaft war.."


    Vielleicht kann euch euer Drumlehrer zu Fellen beraten - ich würde sagen fürs heimische Spiel dürfen gerne doppellagige Rock-Felle her, und für die Kickdrum gerne ein vorgedämpftes Fell. Gar nicht mal, weil der Sohnemann zuhause so einen Krawall machen soll, sondern wegen der Haltbarkeit (wenn z.B. der ahnungslose Nachbarjunge brutal reinlangt, bevor man eingreifen kann), und weil ohne umgebenden Bandkontext die etwas obertonärmeren, "trockener" klingende Felle angenehmer klingen, und mehr der typischen Erwartungshaltung entsprechen. Schöner "Knack" beim draufhauen, tiefer Grundton-lastiger Ausklang, und möglichst wenig "boinggg" (letzteres will nämlich der typische Anfänger gar nicht hören, kommt aus dem Standard-Billigfell leider aber genau so raus)


    Ja, und dann Becken. Ich würde die Becken, die bei so einem Kit dabeisind, halt erst einmal mitnehmen, oft aber klingen die bei Billigteller grauslig und dann schreit es nach Ersatz. Wenn man tiefer in das Hobby einsteigt, gibt man für die Becken oft das meiste Geld aus (im Vergleich zu den anderen Komponenten eines Schlagzeugs), und hier sind die Unterschiede zwischen den Becken, sowohl preislich als auch finanziell, schon krass.

    Während man aus billigen (aber intakten) Kesseln mit guten Fellen für vertretbares Geld immer einen anständigen Sound zaubern kann, kosten gute Becken leider fast immer gutes Geld (Schnäppchen möglich, aber erfordert Zeit und Geduld, und ein bisschen Fachwissen). Obendrein kaufen viele Anfänger, die falschen Becken. Oftmals viel zu dicke und laute, die man auch ordentlich hauen muss, damit der gewünschte Klang rauskommt - Becken, die auf einer 50m breiten Bühne gut kommen, aber eben nicht im heimischen Übungsraum, und auch nicht beim ersten Konzert in der Schulaula. Tatsächlich kann ich hier nur zu dünneren und leichteren Serien raten - außer natürlich der Sohn will regelmäßig von weit hinterm Ohr ausholend die Stadien füllen ;)


    Wenn die Wohnsituation ein normal lautes Schlagzeug übrigens nicht zulässt, dann kann man auch noch über Low-Volume-Becken und Mesh-Felle nachdenken. Da fehlt einem natürlich die Urgewalt, die für viele ja die eigentliche Anziehungskraft zum Schlagzeugspiel ist. Ob das was für euch ist, kommt also drauf an, wie die Motivation deines Sohnes gestrickt ist.

    "Leute im Internet erfinden immer irgendwelche Zitate."Albert Einstein

  • Als Einsteigersets sollten diese beiden deinem Sohnemann durchaus genügen.

    Da steht VB, also geht da noch was.

    Und für nicht viel weniger solltest du sie auch wieder losbekommen.

    Für höherwertige Sets braucht man Zeit um den Markt zu beobachten und dann ein Schnäppchen zu machen.

    Viel Erfolg!

  • Hallo Florian, erstmal willkommen hier.

    Mapex Tornado ist Schrott, das wollte mir mal ein ehem. Schlagzeuglehrer andrehen.

    Pearl Export und Tama Superstar sind gute Sets, genauso wie Mapex Armory und Yamaha Stage Custom Birch (letzteres hab ich selbst), bei Sonor könnte ich 3000, sowie Essential Force/Select Force empfehlen.

  • Zur Ergänzung: das von dir (Threadstarter) benannte Mapex Tornado bekommst du gebraucht komplett durchaus für 200-250 €. Das kostet ja neu bereits keine 400 € (ist aber, wie PaisteDrummer schon sagte, tatsächlich Schrott).


    Alle anderen von dir genannten Sets wirst Du inkl. Becken und Hardware für 200 € nicht oder nur selten bekommen.


    Im übrigen: bei sets in der preislage 200 € wirst du nirgends im Internet irgendwelche "prickelnden Berichte" lesen, weder für das Sonor 500 noch für ein anderes.


    Ansonsten gilt erschöpfend das, was die Vorredner bereits berichtet haben.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • floville77

    Hat den Titel des Themas von „Suche gebrauctes Drumset für den Sohnemann...“ zu „Suche gebrauchtes Drumset für den Sohnemann...“ geändert.
  • Hallo Zusammen,


    danke für die flotten Antworten. Das machte es möglich, das ich mir heute noch das Basix Drumset anschauen konnte und auch gleich zugeschlagen habe. Für euch ging das jetzt wahrscheinlich sehr schnell, für mich hat jetzt 2 Wochen Sucherei nach einem passenden Drumset einschließlich Recherche auf Testportalen, Foren, usw. ein Ende gefunden.


    Zum Schlagzeug: laut Verkäuferin ist das Basix ca. 10 Jahre alt, der Sohn hat es aber nur 2 Jahre benutzt. Es stand die ganze Zeit am gleichen Platz in der Wohnung als Staubfänger ;) Dem Fell der Standtom sieht man an das mal das Schlagzeug benutzt wurde, ansonsten ist das Drumset quasi neuwertig, mal abgesehen von ein paar vereinzelten oberflächigen Kratzer auf den Außenseiten der Kessel oder eben der Staub oder ein weiß angelaufener Gummifuss. Der Neupreis soll damals 600€ gewesen sein. Bin mal gespannt, was der Schlagzeuglehrer dazu sagt. Insbesondere ob wir gleich neue Felle montieren sollen, bevor er zum einstellen vorbeikommt. Wir sind offen dafür was Tuning angeht, ich frag mich halt nur ob mein Sohn schon ein Gespür dafür hat. Er muss ja erst mal die Grundtechniken lernen und halbwegs sauber spielen, ehe so Feinheiten wie Klang interessant werden 8o Evt. motiviert es ihn dran zu bleiben, wenn man nach und nach neue bessere Teile kauft. Und der Thomann ist auch um die Ecke, vielleicht wird es ja sein neuer Spielzeugladen :saint:

  • Zitat

    "Dieser Beitrag muss zunächst von einem Moderator geprüft und freigeschaltet werden, damit er für alle Benutzer sichtbar wird."


    Das steht aktuell bei meinem Start-Post. Ich glaube meine Änderung des Titels hat zur Folge, das der ganze Start-Post nochmals freigegeben werden muss...

  • Bin mal gespannt, was der Schlagzeuglehrer dazu sagt. Insbesondere ob wir gleich neue Felle montieren sollen, bevor er zum einstellen vorbeikommt. Wir sind offen dafür was Tuning angeht, ich frag mich halt nur ob mein Sohn schon ein Gespür dafür hat. Er muss ja erst mal die Grundtechniken lernen und halbwegs sauber spielen, ehe so Feinheiten wie Klang interessant werden 8o Evt. motiviert es ihn dran zu bleiben, wenn man nach und nach neue bessere Teile kauft. Und der Thomann ist auch um die Ecke, vielleicht wird es ja sein neuer Spielzeugladen :saint:

    Hallo

    Willkommen hier im DF.


    8 Jahre ist ein tolles Alter, um mit Schlagzeugspielen anzufangen (jedes andere Alter natürlich auch) Kinder in dem Alter entwickeln gerade ihre motorischen Fähigkeiten, was sich auch positiv aufs trommeln auswirkt. Was er jetzt lernt, kann ihm keiner mehr nehmen.

    Thema Sound/Tuning ist von Beginn an ein wichtiges Thema. Klar, steht im Vordergrund das Trommeln und das Erlernen von Techniken und Bewegungsabläufen.

    Kinder erlernen Dinge durchs ausprobieren. Ich war auch mal Jung und lernte, Tape und Taschentücher zum kreieren des eigenen Sounds, sehr zu schätzen.

    Werksfelle sind manchmal echt nicht der Hit. Ein Vorbild, wie das Set aufgebaut werden kann, hat er ja durch den Unterricht.

    Ich weiß jetzt nicht wieviel Zeit der Musiklehrer zum Stimmen des Drumsets mitbringt. Ruhig den Bub an den Schrauben drehen lassen. Möchte jetzt aber nicht zu viel vorweggreifen. Bespreche das am besten mit dem Lehrer.


    Motivation. Ein brisantes Thema. Erstmal ist es wichtig, dass du Präsenz zeigst. Übt der Kleine zuhause, dann setz dich daneben und zeig Interesse daran was er da macht. Kann natürlich auch sein, das er das nicht möchte. Aber mal reinschauen wäre in dem Fall wohl erlaubt. Lass dir zeigen was er schon gelernt hat. Setz dich auch mal selbst ans Schlagzeug und überlasse ihm die Rolle des Lehrers.

    Wenn es hart auf hart kommt lerne selbst spielen, vielleicht sogar ein anders Instrument.

  • Ok, dann beginnen wir mal mit dem Thema neue Felle bzw. andere Becken. Es kamen ja schon Rock-Felle (sind das z.B. die Rema Emperor?) ins Gespräch, weil robust und obertonarm. Gäbe es noch andere Felle, die bei Einsatz im kleinen Hobbyraum sinnvoll sind? Übrigens wohnen wir im eigenen Haus ohne familienfremde Mitbewohner und sind nicht unbedingt auf leise spielen angewiesen, aber unsere eigenen Ohren wollen wir trotzdem schonen. Wären Remo Silent Felle und Still Cymbals (z.B. das Set von Millenium für ~150€) denkbar, oder beißt sich das mit dem Anspruch das es besser als der Auslieferzustand klingen kann/soll.


    Und was ist mit den Resonanzfellen, sollte man hier auch investieren?


  • Bist du durch musizierende Familienmitglieder "vorbelastet", oder war es für dich normal, dich da reinzufuchsen? Mein Sohn ist gerade sehr auf Fußball fixiert. Für mich als Radsportfreak natürlich schade, aber ich gönne ihm den Spaß. Beim Schlagzeug hoffe ich, das der Funken überspringt. Bin selber auch interessiert am Schlagzeug, erwische mich auch immer wieder dabei, mit den Fingern auf Alltagsgegenstände trommle ;) Hab ihm schon öfter mal über die Schulter geschaut und da ist er schon Stolz wenn er zeigen kann, was er neues gelernt hat, mir die Noten erklären kann, oder wo ist welches Becken. Problematisch ist aktuell eher der Schritt vom "freien Spielen" wegzubringen und das er mal Schlagzeug üben könnte. Ich denke, ich werde ihm auch mal zeigen das er sich auch einfach mal austoben darf, also ohne Notenbuch einfach improvisieren, mal paar Youtube-Videos zeigen oder wie du schreibst, den Sound nach eigenen Wünschen optimieren lassen. Ich werde mich mal einlesen, was und wie man den Sound beeinflussen kann, dann kann er selbst mit dem nötigen Material durch probieren den Sound ändern.

  • Ok, dann beginnen wir mal mit dem Thema neue Felle bzw. andere Becken. Es kamen ja schon Rock-Felle (sind das z.B. die Rema Emperor?) ins Gespräch, weil robust und obertonarm. Gäbe es noch andere Felle, die bei Einsatz im kleinen Hobbyraum sinnvoll sind? Übrigens wohnen wir im eigenen Haus ohne familienfremde Mitbewohner und sind nicht unbedingt auf leise spielen angewiesen, aber unsere eigenen Ohren wollen wir trotzdem schonen. Wären Remo Silent Felle und Still Cymbals (z.B. das Set von Millenium für ~150€) denkbar, oder beißt sich das mit dem Anspruch das es besser als der Auslieferzustand klingen kann/soll.


    Und was ist mit den Resonanzfellen, sollte man hier auch investieren?

    Bloß keine Silentfelle, da hörst du gar nichts bis kaum was und auch keine Silentbecken.


    Wenn ihr schon den Traum eines jeden Drummers lebt und ein Eigenheim habt, dann auch normale Becken und Felle.

    ja, damit sind Emperor gemeint, aber auch Pinstripe. Würde da Emperor coated empfehlen (clear hat mehr Obertöne) oder Pinstripe, auf die Snare ein CS Coated, Resofelle verbessern den Klang natürlich nochmal, da dann Hazy oder Ambassador clear, außer bei der Bass Drum da kann ruhig das Werksreso drauf bleiben.


    Bei den Becken mal allgemeine Empfehlungen:


    Türkische Becken (persönlicher Tipp):

    Die sind handgehämmert, man bekommt sie zu Preisen für die man bei den großen Marken gerade mal Schrott bekäme.

    Dein Sohn findet bestimmt Rock/Pop cool, daher hier mal die passenden Serien.



    Türkische Hersteller sind z.B:


    Zultan: Rockbeat

    Masterwork: Troy

    Istanbul Mehmet: Samatya, IMC

    Istanbul Agop: Xist


    Bei den großen Herstellern muss man da schon tiefer in die Tasche greifen:


    Zildjian: S Serie (darunter ist alles Schrott)

    Sabian: XS

    Meinl: Classics/Classics Custom/Custom Dark


    Paiste: Alpha (gebraucht oft günstig zu bekommen), 900, 900 Colorsound, PST7, PST8

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