Chrome over brass vs brass Snare

  • Servus Gemeinde,


    ich hab mal eine - evtl dumme - Frage, zu der ich im Netz nichts finden kann.

    Verhält sich eine chrome over brass bezüglich Obertöne, Wärme, Sensibilität (evtl auch Musikalität) und Crack anders als eine reine Messing Snare?

    Ich habe die Sonor Phil Rudd Snare und bin am überlegen, mir ne reine Messing Snare zu holen, bin aber nicht sicher, ob das chrome coating wirklich einen Unterschied am Sound macht.


    Da ich auch mit ner Kupfer Snare liebäugle, bin ich etwas unschlüssig.

    Hat da jemand Erfahrungen oder Schläue, die er mit mir teilen kann?


    Recht schönen Dank schonmal!

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Das dachte ich mir eben auch :D

    Ich kann mir irgendwie nicht zusammenreimen, ob die Soundcharakteristika des Kessels sich da irgendwie unterscheiden.

    Ändern sich die Kesselmaße, ist das natürlich wieder eine ganz andere Geschichte.

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Ich kann auch nicht aus eigener Erfahrung sprechen, da ich (natürlich) nicht ansonsten identische Snares in beiden Versionen habe. Allerdings war ich überrascht, wie ähnlich selbst meine 14x6,5 Supra aus Alu und meine 14x6,5 Slingerland COB bei ähnlicher Befellung und Stimmung klangen, und die beiden Trommeln unterscheiden sich konstruktiv und ausstattungstechnisch in vielen Dingen:

    - Kessel mit Sicke in der Mitte vs. glatter Kessel

    - Ludwig Werksteppich vs. Fat Cat Dual

    - Ludwig Stahlreifen vs. Slingerland Hoops (ähnlich den nach innen gebördelten S-Hoops oder Sonor-Vintage Hoops)

    - Ludwig ohne Innendämpfer vs. Slingerland mit Innendämpfer

    - Ludwig mit "weichem" Snarebed vs. Slingerland mit gecrimptem Snarebed


    Klangunterschiede stellte ich insbesondere bei der Dynamik fest, die Slingerland COB kann einfach laut gespielt noch deutlich mehr knallen, während die Supra sich etwas schüchterner gibt. Aber erst durch komplett unterschiedliche Felle (Ludwig Weather Master Heavy vs. Remo Skyntone) habe ich den beiden Trommeln einen wirklich unterscheidbaren Charakter spendiert.


    Ich erwarte also keine relevanten Soundunterschiede zwischen verchromten und unverchromten Messingkesseln, und würde mir die kaufen, die mir insgesamt besser gefällt oder günstiger hergeht. Der Rest ist akademisch.

  • Hey Trommla,


    lieben Dank für die Einsicht und detaillierte Darstellung.

    Das sind auch meine Erfahrungen soweit, zumindest bei ähnlichen Konfiguration bei Holz (ich war viele Jahre Metall abstinent).

    Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass die ganze Material-Diskussion ein wenig überbewertet wird. Die Felle und Stimmung sind einfach elementare Faktoren, danach wird es schon ein bisschen arg theoretisch meiner Meinung nach.

    Natürlich klingt eine Ahorn Snare anders als ne Stahlsnare, aber ich glaube wir alle kennen das, dass unsere Trommeln, mit denen wir noch so gut vertraut sein können, in jedem Raum, Club, Saal oder was auch immer, komplett anders klingen.


    Für mich wirds dann die Copper, ich bin wirklich gespannt, was die so liefert.

    Danke nochmals!

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Das denke ich auch, die Auswirkung der Materialien und sogar der Konstruktion auf den Klang wird drastisch überbewertet.

    Es gibt ein paar Blindtests hier im Forum, da erkennt man, dass in der Praxis letztlich keiner zuverlässig Snares den richtigen Beschreibungen zuordnen kann.

  • Danke dir, Two.

    Stimmt, die Blindtests hatte ich ganz vergessen.

    Guter Tipp, bzw. Einwand.

    Top, ich danke euch!

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Guten Abend,


    ich würde mich auf Blindtests nicht verlassen, denn die hört man meist daheim im Ohrensessel mit der HiFi-Anlage oder so.

    Eine Trommel in Natur hat noch viel mehr Aspekte.

    Wenn die Sache unverstärkt oder wenigstens ohne die typischen 1980er Jahre Effekte (oder auch den 1970er Handtüchern) daher kommen soll, dann hört man schon mehr vom Charakter.


    Aber:

    ob das bisschen Chrom über dem Messing dann den Ausschlag gibt oder vielleicht doch irgendetwas anderes?


    Ich würde einfach die in Kupfer kaufen, damit soll man ja notfalls gut kochen können. Und manchmal ist man ja auch froh, wenn man eine Zweittrommel hat,

    ich meine mal gelesen zu haben, dass die bei der bisexuellen Kapelle (oder ging es da doch um Hochspannung?) hinten sieben von den Kleinen haben, da kann man in den Pausen immer mal auf ein neues Rad steigen, wenn das alte Platten hat oder die Schaltung hakt oder einfach die Asche von der Kippe das Fell versaut hat.


    Eins noch: es gibt Trommeln, die sind empfindlich und klingen nur bei guter Umgebung gut, andere sind weniger empfindlich und geben auch bei schlechten Verhältnissen noch eine passable Figur ab. Meiner Meinung nach habe ich die Erfahrung gemacht, dass Metalleimerchen mit Volumen einfacher zu handhaben sind, nach dem Motto trocken und klein kriegt man sie alle, aber aus einem Piccolo secco ein fruchtiges Fass zu machen, das gelingt meist nicht so gut.


    Grüße

    Jürgen


    spielt derzeit:

    Dienstag: FF Messing: tolles Gerät, kann ich überall einsetzen

    Mittwoch: Ludwig irgendwas in Chrom: tolles Gerät, etwas metallischer

    Freitag: Mapex irgendein Holz: na ja, geht so

    daheim: Sonor von damals: klingt unter der Gummimatte noch am besten ;)

  • Danke dir Jürgen!

    In gewohnt amüsanter Manier :D


    Ist doch immer wieder erfreulich, wie man sich Dank der Kollegen Vermutungen beurteilen / bestätigen lassen kann, vor allem in Zeiten, wo der Besuch im Musikgeschäft keine Option ist.


    Merci Monsieurs!

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Und manchmal ist man ja auch froh, wenn man eine Zweittrommel hat,

    ich meine mal gelesen zu haben, dass die bei der bisexuellen Kapelle (oder ging es da doch um Hochspannung?) hinten sieben von den Kleinen haben, da kann man in den Pausen immer mal auf ein neues Rad steigen, wenn das alte Platten hat oder die Schaltung hakt oder einfach die Asche von der Kippe das Fell versaut hat.

    Das hat Phil Rudd in einem Interview mal damit erklärt, dass er so hart schlägt, dass nach spätestens 3-4 Songs sein Snarefell total ausgenudelt sei und ihm dann das Feeling nicht mehr passt. Deswegen wechselt er alle paar Songs die Snare, damit er immer wieder ein frisches Fell hat.


    Ich für meinen Teil kann dasselbe Fell viele Monate spielen, ohne einen großen Unterschied zu bemerken, aber ich bin ja auch nicht Phil Rudd 8)

  • Und manchmal ist man ja auch froh, wenn man eine Zweittrommel hat,

    ich meine mal gelesen zu haben, dass die bei der bisexuellen Kapelle (oder ging es da doch um Hochspannung?) hinten sieben von den Kleinen haben, da kann man in den Pausen immer mal auf ein neues Rad steigen, wenn das alte Platten hat oder die Schaltung hakt oder einfach die Asche von der Kippe das Fell versaut hat.

    Das hat Phil Rudd in einem Interview mal damit erklärt, dass er so hart schlägt, dass nach spätestens 3-4 Songs sein Snarefell total ausgenudelt sei und ihm dann das Feeling nicht mehr passt. Deswegen wechselt er alle paar Songs die Snare, damit er immer wieder ein frisches Fell hat.


    Ich für meinen Teil kann dasselbe Fell viele Monate spielen, ohne einen großen Unterschied zu bemerken, aber ich bin ja auch nicht Phil Rudd 8)

    Alter Falter! :D

    Kein Wunder, dass der Typ heute so kaputt ist!

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • M.E. Sind Blindtests der *einzige* sinnvolle Weg den Klang zu vergleichen. Allerdings nur wenn mal sie selber hört und in der Tat am besten live und nicht aufgenommen (außer natürlich es geht primär ums Aufnehmen).

  • Für mich wirds dann die Copper, ich bin wirklich gespannt, was die so liefert.

    Auf jeden Fall schöne Optik. Gerade Raw Copper finde ich entzückend, aber auch stinknormale Kupferkessel sind hübsch.

    Klangrelevant mag das Blech alleine nicht sein, aber schließlich spielen ja meist auch andere Vorlieben in die Kaufentscheidung rein.


    Da könnt's dann auch sowas werden

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    oder sowas?

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    Ok, das sprengt dann das Konto unter Umständen doch :D

  • Sehr sehr feine Teile Trommla!


    Ich muss zugeben, ich habe mich zum ersten Mal in den letzten 25 Jahren (fast) für ein Fernost Modell entschieden, weil mir der Verkäufer einer sehr gut preisigen Ludwig Copper abgesprungen ist.

    Bei Snares gehe ich normalerweise kein Risko ein, hab aber letztens schon mit ner Peace hammered bronze geliebäugelt und bin jetzt, um mal ein ganz anderes Snare Material im Repertoire zu haben, auf diese Fame gestoßen:

    Fame Copper


    Ich weiß, ich weiß, ich hatte die selben ersten Gedanken :D

    Ich hab aber ne verlässliche Quelle, dass Sound und Verarbeitung dieser Snare für den Preis unschlagbar gut sein sollen und kann glaube ich nicht widerstehen, mir das mal näher anzuschauen ^^

    Außerdem finde ich den look hammer!

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Diese Fame Copper war schon mal Thema hier, denn es gibt/gab ein identisches Modell unter dem Label eines US Customherstellers zum mehr als doppelten Preis. Da lag der Verdacht nahe, dass auch die Boutique-Hersteller nicht immer so exklusiv sind, wie sie vorgeben zu sein. So frech das damals gewesen sein mag, scheint die betreffende Firma von der Qualität dieses Fernostmodells ebenfalls überzeugt gewesen zu sein.

  • Bestell sie und schick sie bei Nichtgefallen zurück.


    Btw, ich bin mit meiner peace bronze sehr glücklich.

    Könnte man natürlich machen, ich versuche ehrlich gesagt immer, unnötige Versandkosten für das entsprechende Musikhaus zu minimieren, wenn möglich, vor all der Versand nach Irland (und vor allem zurück nach DE :rolleyes:) ist recht kostspielig.


    Die Peace wurde hier ja hoch gelobt. Den einzigen Vertrieb für peace, den ich in Europa gefunden habe, der nicht horrende Preise hat (Schmidkonz) hat nur die 5,5er und die auch nur auf Anfrage. Ich will die neue Snare aber gern in 6,5. Auf Anfragen antwortet das Geschäft wohl nicht so gern.

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Diese Fame Copper war schon mal Thema hier, denn es gibt/gab ein identisches Modell unter dem Label eines US Customherstellers zum mehr als doppelten Preis. Da lag der Verdacht nahe, dass auch die Boutique-Hersteller nicht immer so exklusiv sind, wie sie vorgeben zu sein. So frech das damals gewesen sein mag, scheint die betreffende Firma von der Qualität dieses Fernostmodells ebenfalls überzeugt gewesen zu sein.

    Sehr interessant. Ich bin wohl doch eine der Personen, die eindeutig zu dämlich sind, die Suche vernünftig zu bedienen. Ich hab das Forum nach der Fame bzw dem Bronzemodell bereits durchkämmt und nix gefunden. Erinnerst du dich eventuell an den Namen des Custom Shops oder irgend ein anderes hilfreiches Detail?

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

    Einmal editiert, zuletzt von seven07 ()

  • Ehrlich gesagt nicht, bei der Suche habe ich jetzt auch nichts finden können. Es könnte SJC gewesen sein, möchte aber da nix unterstellen. Ich meine aber, dass irgendein User damals die Hausmarke erwarb und hier vorstellte, und das war in Relation zum (damals meiner Erinnerung nach noch einiges günstigeren) Preis wirklich sehr brauchbar. Viele günstige Snares brauchen zwar nach dem Kauf noch etwas Zuwendung wie z.B. Felle und Teppich tauschen, aber das mache ich selbst bei teuren Snares teilweise, um den Sound exakt nach meinen Vorstellungen zu bekommen.

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