Preisabsprachen Thomann & Music-Store mit Yamaha, Roland und Fender

  • Wenn T und M doch aber von Y und R aufgefordert wurden Mindestpreise nicht zu unterschreiten, schützt dies ja eigentlich kleinere Händler. Dem Kunden ist das zum Nachteil und deshalb verboten, aber ich verstehe die Motivation vom Y und R nicht.

    Imageangst? Geringere Preise > weniger Abstand zum Ramsch > Gefahr der Abwertung der Marke gegenüber dem Ramsch, bzw dessen Aufwertung?

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Grundsätzlich sollte man nicht davon ausgehen, dass ein Unternehmer aus reinem Wohlfahrtsgedanken seine Mitmenschen mit Gütern versorgt. Auch bei Herrn Grupp glaube ich das nicht.

    Der Schemihl aus der Sesamstraße hat schon vor 45 Jahren versucht, uns das klar zu machen.

    Dennoch bin ich zugegeben etwas verwundert, mit welcher Liebe zum Detail die beiden großen Musikhäuser selbst bei einzelnen Produkten ihrer Hausmarken Absprachen getätigt haben.

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

  • Keiner darf Preise festlegen. Auch keine Höchstpreise. Das U bei UVP heißt ja unverbindlich. Nach der UVP werden die Händlerrabatte berechnet, die aber aus mehreren Gründen (meist Abnahmemengen) unterschiedlich hoch ausfallen.

    Da ist dann ja auch das Problem: Wenn sich die Großen bei den Preisen absprechen, müssen die kleinen mitziehen, obwohl dann die Marge nicht mehr alles abdeckt, weil deren Einkaufskonditionen schlechter sind wegen geringerer Abnahmemengen.


    Ich für meinen Teil werden T und M auf jeden Fall jetzt meiden. Hab ich bisher ja auch bei Amazon geschafft...

    Und Roland und Yamaha fallen eben auch raus. Da kann deren Zeug noch so geil sein.

    Ich finde diese Gier zum ko...en


    Bin ja selbst ein "kleiner Krauter" in einem anderen Bereich und kenne den täglichen Kampf gegen "Große".

  • Zunächst zum Letzteren:


    Zitat aus dem verLinkten Bericht:

    "Weitere mutmaßlich an vertikalen Preisabsprachen beteiligte Hersteller und Händler von Mu- sikinstrumenten und diese ergänzenden Produkten wurden bislang wegen deren im Vergleich zu den o.g. Unternehmen geringeren Marktbedeutung und Tatbeiträgen aus Opportunitäts- gründen nicht verfolgt."


    Deine Hoffnung, insoweit durch Meidung der genannten Firmen auf der "guten" Seite zu stehen, ist damit dahin: alle anderen machen es offensichtlich auch, die waren nur zu klein, als dass es sich gelohnt hätte.


    Und zum ersteren: den Kleinen wurde in dem Fall nix weggenommen (jedenfalls bei den Fällen der vertikalen Absprache). Die Preisabsprache ging ja nach unten zum Mindestpreis, der nicht unterboten werden sollte. Damit wird eigentlich der gesamte Markt gestützt, und die Kleinen profitieren mittelbar, weil kein Grosser sie ständig unterbietet.


    Mit der Gier etc würde ich daher im Falle der vertikalen Absprache nicht zwingend so sehen. Die horizontalen Absprachen sind schon eher gierig und das betrifft den Verbraucher auch direkt.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Die Aufregung hat sich bei mir schon gelegt.

    Immerhin ist der große T ein deutsches Unternehmen und ich hoffe der zahlt hier auch ordentlich seine Steuern.

    Dass die großen die kleinen verdrängen ist halt ein gesellschaftliches Problem.

    Natürlich hinterfragt jeder aufgeklärte sein Konsum Verhalten.

    Was drumming betrifft hab ich bisher auf Roland verzichtet (zu teuer) .

  • Moin, Moin.


    Mal unabhängig davon "wer, mit wem was abgesprochen hat", welche Auswirkungen hat das?


    Werden die Preise niedriger oder werden nur "unnachweislichere" Absprachen getroffen oder passiert einfach gar nichts oder..... :?: :?: :?:


    Gruß

    Ralf

    Bier und die Pfalz, Gott erhalt's ;)

  • Guten Nachmittag,


    das sind Vorgänge vor Corona.

    Man kann sich ausmalen, was derzeit so läuft, wenn man phantasiebegabt ist.


    Das Problem ist, dass in der gesamten Branche der Sensenmann allzeit bereit ist, jeden abzuräumen, der japst.

    Daher versucht man, die Preise stabil zu halten, gegenüber der Konkurrenz und natürlich zum Nachteil des Endverbrauchers, wobei man auch da noch fragen kann, ob der nicht letztendlich dadurch profitiert, dass nicht noch mehr über den Jordan geht. Wenn man dann aber - hier relevant - "Fame" und "Milleinium"-Billigkram sieht, geht es wohl doch eher um Steigerung des Gewinns bei Verarschung des Kunden.

    Die Produkte sind ja ohnehin vom Preisleistungsverhältnis fragwürdig.

    Wenn man höhere Anforderungen hat, insbesondere im Hinblick auf lange Sicht, dann stellt man fest, dass vermeintlich teure Produkte oftmals am Ende billiger sind.

    Manche Hersteller setzen wohl auch auf ihr Image, also den Glauben des Kunden.

    Wenn man unbedingt Elektrospielzeug haben will, kommt man halt um den ein oder anderen Namen nicht herum.


    Am Ende bezahlt der Kunde die Bußgelder.

    So ist das in der Wirtschaft. Von daher kann man natürlich selbst entscheiden, ob man dem Mainstream überall folgt oder doch ab und an mal überlegt, was man eigentlich braucht.


    Wenn ich nach nunmehr über die Jahrzehnte schaue, was bei mir übrig geblieben ist, so sind es nicht die vermeintlichen Billigprodukte und auch nicht irgendwelche Elektrospielzeuge. Aber ich bin ja auch schon fast wieder reaktionär.


    Grüße

    Jürgen

    wird immer älter

  • So ein Urteil ist vor allem mal ein Schuss vor den Bug. Sollte bei den Unternehmen noch einmal so etwas auftauchen, dürften sie sich als Wiederholungstäter auf deutlich saftigere Strafen gefasst machen. Daher spekuliere ich mal, dass die Geschäftsgebaren sich ändern werden, und Geschäfte weniger unter Druck gesetzt werden, Preise den Vorstellungen der Hersteller anzupassen. Das wird theoretisch zu niedrigeren Endpreisen führen, wobei das z.B. angesichts der gerade mal 13 Produkte, für die z.B. horizontale Preisabsprachen gefunden wurden wohl in der Gesamtheit eher geringe Auswirkungen haben dürfte.

    Nix da.

  • Kommt immer drauf an:


    1. Bei vertikalen Absprachen, also Absprachen auf verschiedenen Ebenen, bsp, zwischen Hersteller und Händler, wirken sich Absprachen über Mindestpreise meist im Hinblick auf eine Beruhigung und Verlässlichkeit des Marktes aus:


    Produkte, die drohen, mangels Absatzes vom Händler zur Schleuderpreisen angeboten zu werden, werden preislich künstlich stabil gehalten, damit kein Ausverkauf und Verrammschungs-Effekt einsetzt. So wird die Marke und die Gewinnmarge geschützt. Klappt natürlich nur, wenn entweder dem Händler ein Ausgleich gezahlt wird oder er aber unter Druck gesetzt wird. Die Entscheidung hängt von den Machtverhältnissen am Markt ab: Die kleineren Hersteller, denen eventuell das Wasser bis zum Halse steht, können meist keinen Druck aufbauen und kaufen so mittelbar ihre eignen Produkte zurück, was natürlich auf lange Sicht in der Pleite endet. Die großen Hersteller machen es mit Druck: Ob das immer so krimineller Druck ist, wie nach außen hin scheinbar, lass ich mal dahingestellt: Auch eine Marktbeherrschung besagt ja nichts über die wirtschaftliche Potenz insgesamt: in einem kranken Markt ist letztlich zwar auch der Einäugige noch König, aber was nutz es, wenn das Königreich eine Ruine ist.


    Letztlich führt die Einhaltung eines Mindestpreises zu einer Beruhigung des Marktes und insbesondere auch zu einer besseren Planbarkeit. Man kann halt das eigene Portfolio besser strukturieren: wenn einem alle paar Monate die vermeintlichen High-Ende-Produkte als Ramschware wegbrechen, kann ich letztes nix mehr steuern.


    Negativ ist das nur für den Verbraucher, der hofft, dass Preisbrecher nach dem Aldi- oder Ikea-Prinzip die Branche mit Preiskämpfen überziehen: Vordergründig ist das natürlich immer erstmal gut für den Verbraucher, auf lange Sicht zahlt dieser aber darauf: dann ist zwar seine Snare 75 € billiger, dafür müssen seine Steuergelder für noch mehr Arbeitslose herhalten.Und am Ende werden die Preise auch doch wieder erhöht und es ist dann kein Konkurrent mehr da, der dagegen halten kann.


    2. Bei horizontalen Absprachen wollen Konkurrenten auf gleicher Ebene (bsp. wie hier Händler untereinander) Preise vereinbaren: dem Verbraucher wird so die KaufAlternative entzogen, in dem der Markt einheitlich im Gleichschritt Preise erhöht und verringert. Der Verbraucher hat so keine Möglichkeit mehr, überhaupt an ein günstigeres Angebot zu gelangen. Der Markt schützt sich vor den Unwägbarkeiten der Verbaucherentscheidungen. Man kann das entweder in Gleichschritt machen (wie hier) oder aber - wie lange Zeit bei Saturn Hansa und Media Markt - sich hinsichtlich der Sonderangebote zeitlich abstimmen. Der CD Player ist dann halt 6 Monate bei Media Markt extrem günstig, die nächsten sechs Monate ist Saturn wieder an einer Reihe. Der Verbraucher wird so das ganze Jahr über mit scheinbaren Sonderangeboten gelockt.

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    (c) by frint / 2008


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  • wie lange Zeit bei Saturn Hansa und Media Markt - sich hinsichtlich der Sonderangebote zeitlich abstimmen.

    Das stimmt, aber hier liegt der Fall etwas anders, da Saturn und Media Markt ein und derselbe Laden ist (nämlich "Media Saturn"). Da ist das Problem für den Verbraucher dann nicht eine horizontale Preisabsprache, sondern eine vorgespielte Scheinkonkurrenz.

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