Lautstärke im Verhältnis zum Material

  • Hey ihr Lieben,

    Ich habe mal eine ganz grundsätzliche Frage. Was bestimmt bei einem hauptsächlich die Lautstärke?

    Ich dachte immer es wäre das Gewicht / Größe bzw. die reine "Masse an Becken".

    Allerdings habe ich jetzt die Erfahrung gemacht, dass mein kleines 20°Power Ride (2002) deutlich lauter ist als beispielsweise ein Signature Becken, welches sowohl größer (22°) als auch dicker und dementsprechend schwerer ist.

    Der Unterschied war schon sehr eindeutig, also glaube ich auch nicht, dass es allein auf die B8 Legierung zu schieben ist. Würde für mich noch die Hämmerung als Einflussfaktor übrig bleiben.

    Oder übersehe ich da etwas?

    Liebe Grüße und danke für eure Meinungen im Vorfeld.

  • Da kommen einige Faktoren in Frage. Die Wölbung z. B., die Verteilung der Masse innerhalb des Beckens (vom Rand bis zur Bell), die Hämmerung, Größe der Bell, ob überhaupt Bell ... und letztlich die (Haupt-)Frequenz, die das Becken produziert in Verbindung mit dem menschlichen Hörsinn, der nicht linear ist, sondern im Sprachbereich besonders sensibel, während Höhen und Tiefen nicht so genau oder gar nicht (mehr) wahrgenommen werden (Infraschall bzw. je nach Alter wird´s auch ab 8-10 kHz schon eng, 20 kHz hören vllt. höchstens noch Kleinkinder). Wenn ein Becken nun besonders im sensiblen Bereich schallt, kommt es einem auch "lauter" vor, als ein z. B. tieferes, das evtl. sogar mehr dB erzeugt, aber nicht so nervt im Ohr.

  • Stichwort nerven im Ohr: Ich meine gewisse Frequenzen in gewissen Räumen kommen einem subjektiv schon mal viel lauter vor als andere. Ich denke da zB an mein 16er Stagg China, welches beim Aussuchen im direkten Vergleich mit einem 20er gleicher Bauart und Serie (klar Streuung nicht mitgerechnet) wesentlich unangenehmer und subjektiv "lauter" für das Ohr war. Das kleine China ist aus der Spielerposition jetzt zum Beispiel auch lauter wie ein Paiste 2002 20" China. Aufgenommen über die Mikrofone sieht das auf einmal schon wieder etwas anders aus.


    LG Alex

  • Ein China ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Frequenzverteilung sich auf die wahrgenommene Lautstärke auswirkt. Normale Becken klingen eher "Hifi", haben also einen Bauch, ein hochfrequentes Rauschen und relativ wenig dazwischen. Das China rauscht tiefer, also eher nahe dem Bereich der für die Sprachverständlichkeit wichtig ist, wie oben schon von Chuck Boom erwähnt. Dadurch erscheint es lauter (und ist gut für Akzente geeignet).


    Ich weiß gar nicht, ob dicke schwere Becken per se lauter sind. Sie können aber mehr Schlagenergie aufnehmen, das heißt man *kann* sie lauter spielen, wenn man entsprechend stärker hinlangt.

    Nix da.

  • Das ist simple Physik. Ein Erklärungsversuch ganz ohne Formeln:

    Die (absolute) Lautstärke ist abhängig von der Fläche und der Amplitude des Beckens.
    Die Amplitude ist abhängig vom Material, der Bauform und dem Impuls der auf das Becken wirkt.


    So kann ein kleines Becken mit einer großen Auslenkung lauter sein als ein vergleichsweise größeres mit einer geringeren Auslenkung bei gleichem Impuls.

    Impuls ist die Kraft die auf das Becken einwirkt pro Zeit. Dabei ist es unerheblich welchen Stock man verwendet.
    Ein schwerer harter Stock benötigt weniger Kraft als ein leichter weicher.


    Die empfundene Lautheit ist auch abhängig von der Frequenz. Da bei uns Menschen diese ziemlich verbogenen ist, hören wir ausserhalb unseres Optimums recht schlecht.


    Vereinfacht lässt sich der physikalische Lautheitspegel reduzieren auf die bewegte Luftmenge.

    Die wahrgenomme Lautstärke ist dabei noch abhängig von der Frequenz der bewegten Luft.


    Tendenziel sind zwar kleine Becken leiser als große, aber Aufgrund der Bauart muss das nicht so sein.

    don´t panic

  • ein aspekkt gibt es noch undzwar große und dichte hammermale. Diese kommen bei chinesischen becken(wuhan china und dream blis,contact,dark matter etc) und bei vielen beckenschmieden vor. dieses dichte hammermuster mit hammermalen die ugf 15 mm groß sind sorgt dafür dass das material gut verdichtet wird aber andererseits das material weich wird und somit nicht steif ist. diese Becken sind grundsätzlich lauter als jene die kleinere hammermale haben bei gleichem gewicht.

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