Dieses Projekt schlummert jetzt schon länger auf meiner Festplatte, aber da ich in absehbarer Zeit nicht dazu kommen werde, die Videodateien zu schneiden, gibt es hier jetzt eine Audio-Only Version für das DF:
Für diesen Vergleich von Stereo-Aufnahmetechniken kamen zwei Mikrofonpaare zum Einsatz: einmal meine beiden AKG C414 B-ULS von 1995, zum anderen ein matched Pair Oktava MK012 mit Nierenkapseln. Ich wollte für mich verschiedene Stereotechniken erproben, die mit diesen Mikrofonen möglich sind. Es ist kein AB dabei, aber folgende Verfahren ließen sich einfach am gleichen Ort über dem Drumset umsetzen:
- XY
- Blumlein
- MS mit Niere/Kugel/Acht als Mittensignal
- ORTF mit NIere/Kugel/Acht
Die Mikrofonposition (bzw. die des Arrays) lag zwei Vater Super Jazz Sticklängen vom Mittelpunkt des Snarefells entfernt auf einer Achse, die durch Mitte Snare und Mitte Bassdrum gebildet wurde und leicht zur Snare gewinkelt, damit diese mittig abgebildet wird. Es handelt sich um die Position, die ich auch immer dann mit dem Zoom H5 nutze, wenn ich damit Overheads aufnehme (ohne Tom-Mikros). Durch die Nähe zu den Toms kommen diese auch noch gut rüber, was bei einem weiteren Abstand nicht mehr immer der Fall ist. Um etwaigen Diskussionen über die Aufstellung der Mics zuvorzukommen - es gibt hundert andere Orte für die Mikrofone, die alle ihre Vor- und Nachteile haben, aber darum ging es hier primär nicht. Vielmehr sollten alle Aufnahmen mit einer konstanten Mikrofonposition durchgeführt werden, damit die Ergebnisse vergleichbar sind. Im Fall der ORTF-Anordnungen befand sich das imaginäre Zentrum zwischen den Kapseln am der Stelle, wo sonst die Membranen der Koinzidenz-Techniken lagen.
Die Aufnahmen erfolgten mit einem Focusrite Clarett 4Pre USB Interface mit 48 kHz und 24 Bit in Samplitude. Die Aufnahmen wurden nachträglich in der Lautheit angepasst (zumindest so gut es bei unterschiedlichem Spiel ging), damit man nicht durch höhere Lautstärke bei einem der Files geblendet wird. Ansonsten sind die Aufnahmen völlig roh, also kein EQ, keine Kompression, kein Voodoo.
Mit dem Paar Oktavas gingen natürlich nur ORTF und XY, mit dem C414-Paar gingen durch die verstellbaren Richtcharakteristiken deutlich mehr Stereotechniken. Es sind ein paar Kombinationen dabei, die ich nur aus reiner Neugier mitgemacht habe (so z.B. ORTF mit Achten oder Kugeln oder auch M/S mit einer Acht als Mittensignal). Manches davon klingt erstaunlich gut/anders als der Rest, manches (z.B. ORTF mit Achten) klingt bescheiden. Einige der Ergebnisse sind auch durch die verwendeten Mikrofone nur bedingt übertragbar - so klingt z.B. die Acht bei den C414 B-ULS ganz hervorragend direkt und tight, so dass damit erstellte Stereoaufnahmen manchmal auch so klingen (M/S mit Acht als Mitte). Das heißt wahrscheinlich nicht, dass jedes 8er-Mic sich genauso auswirkt in der Mittenposition eines M/S-Arrays...
Genug der Theorie - hier die Files für euch zum Hören und Vergleichen. Über Kommentare jeder Art freue ich ich natürlich, außer sie beziehen sich auf mein teilweise schlampiges Spielen
Oktava MK012 XY Niere - Groove
Oktava MK012 ORTF Niere - Groove
Oktava MK012 ORTF Niere - Toms
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Wer alle Soundfiles als Wave-Datei mit 48 kHz und 24 Bit herunterladen möchte, kann das hier tun: Alle Wave-Dateien
So, ich wünsche euch viel Spaß beim Hören und Vergleichen und freue mich auf euer Feedback!