Was für ein kranker und geiler Typ: El Estepario Siberiano

  • Oh Mann...


    Das ist eine Roncalli-Nummer. Und die zieht

    der Siberiano 1a durch. Fertig.


    Songdienlich, Ballade - alles Bullshit. Darum

    geht es hier doch gar nicht. Man wird doch

    auch keinem Messerwerfer vorhalten, dass

    er gegen den Knigge verstößt.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Der Sibiranio kann viel. Aber letztlich ist er ein Selbstverkäufer, mit einer einfachen Botschaft: Guck mal was ich kann! Er hat ein paar Alleinstellungsmerkmale, das ist teilweise durchaus originell was er da macht. Aber: Geschmackssache, sagte der Frosch und biss in die Seife. Wie er zum Beispiel Blinding Lights von The Weeknd zertrommelt, das muss man erst mal so machen. Action und Show.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Der Sibiranio kann viel. Aber letztlich ist er ein Selbstverkäufer, mit einer einfachen Botschaft: Guck mal was ich kann! Er hat ein paar Alleinstellungsmerkmale, das ist teilweise durchaus originell was er da macht. Aber: Geschmackssache, sagte der Frosch und biss in die Seife. Wie er zum Beispiel Blinding Lights von The Weeknd zertrommelt, das muss man erst mal so machen. Action und Show.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Ich habe mal gehört, dass Typen wie z.B. Mike Mangini, Marco Minnemann (man möge die Liste fortführen) wohl schon fast Autisten sind. Weiß nicht inwieweit man das ernst nehmen kann. Aber irgendwo kommt das jedenfalls her. Sonst könnte es ja jeder.

    Kürzlich sagte mir gerade ein Musikerkollege, es haben generell die meisten Musiker - oder sagte er Pianisten :/ ? Nein, ich glaube, er meinte

    Berufsmusiker generell - eine zumindest ganz leichte Tendenz zu Autismus :D .

    Ich weiß jetzt nicht mehr, auf welcher Grundlage (und ob auf einer) er diese Hypothese aufstellte, aber ich konnte ihm da so spontan und

    intuitiv irgendwie nicht widersprechen :S. Ich glaube, es bezog sich vor allem darauf, wie (zumindest klassische) Musiker unglaublich

    detailbesessen an ihren Noten- und Spielskills feilen, und dies jahre- bzw. ein Leben lang.

  • Ich finde es total schwierig, zu beurteilen, wie der Herr eigentlich spielt und klingt. Letztendlich ist alles, was sein Youtube-Studio verlässt in höchstem Maße Sound-Replaced und klingt auch sehr quantisiert.


    Das einzige Video, das ihn in einer anderen, weniger editierten Umgebung zeigt, ist das hier:

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    Dass er das Youtube-/Social Media Game hervorragend beherrscht, steht natürlich außer Frage.


    Einfach mal so als Vergleich:

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    Hier jetzt den Noah (= Cheat Code) reinzubringen, gilt nicht. :D

  • ^ dies.


    Er könnte das alles genauso gut auf einem E-Drum machen und auf Quantisieren drücken, es würde sich nicht anders anhören.

    Ich bekomme immer wieder von Leuten außerhalb der Materie Links von ihm geschickt, und es geht mir ehrlich gesagt auf den Zeiger.

    Mit wasweisich wie viel Millionen Followern hat man auch eine Vorbildfunktion und sollte sich nicht bei der Arbeit mit Zigarette in der Hand filmen.

  • Wichtig ist was dem song dient.

    Alles andere ist Sport.

    Man darf ja gerne Sport mit Musik verbinden,
    aber ich persönlich diene lieber der Musik
    (und meinen Mitmusikern)

    Grundsätzlich bin ich da ganz bei dir, zumal ich auch nicht anderes kann. Technisch betrachtet kann ich fast nix, nicht mal ordentliche Doubles in vernünftiger Geschwindigkeit (nach fast 40 Jahren Trommelei, Asche über mein Haupt), aber Musik machen kann ich. Mich einfügen in das große Ganze, das Richtige zum passenden Zeitpunkt spielen, dafür sorgen, dass das Ergebnis mehr wird, als die Summe der Teile, darin liegen meine Stärken.


    ABER manchmal würde ich auch gerne Sport können. Mit einem Fill so richtig alles zuballern oder ein fettes Solo abliefern. Seufz.

  • Bin bei fwdrums und Druffnix.

    Ihr habt beide vollkommen Recht!

    Es geht darum, sich aus dem Einheitsbrei hervorzuheben und das schafft er wunderbar, sonst gäbe es diesen Thread zum Beispiel nicht.

    Ich provoziere mal ein bisschen: Wie kam eigentlich Bonhams Getrommel damals an? Wurden die sog. "Bonham Triplets" nicht auch mal für unnötige, viel zu schnelle Noten gehalten? Wurde das für damalige Verhältnisse als "songdienlich" empfunden? :/

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Ich höre Zep seit dem ich ungefähr zehn Jahre

    alt war. Die Musik war's und Bonhams Getrommel

    hat mich Null interessiert. Das erste Mal beeindruckt

    hat er mich auf dem Livealbum The Song Remains

    The Same. Das war auch noch bevor ich einen

    Trommelstock hatte.


    Dass Bonzo zu schnell oder zu viele Noten spielte,

    war einfach kein Thema. Auch später nicht, weil

    ich finde, dass sein Spiel trotz Power und Technik

    immer der Musik diente. Er war halt ein Musiker.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Dass Bonzo zu schnell oder zu viele Noten spielte,

    war einfach kein Thema. Auch später nicht, weil

    ich finde, dass sein Spiel trotz Power und Technik

    immer der Musik diente. Er war halt ein Musiker.

    Diese 3 Sätze sind aber nun sehr subjektiv, oder? Ich finde ihn auch genial. Ich bin ja selber nicht dafür bekannt, dass ich ausgesprochen "progressiv" bin. Ich würde diese Diskussion aber gerne relativieren. Ich weiß nicht, wie alt du und die anderen sind, die E. E. Siberiano hier eher für einen Zirkusartisten halten. Aber ist es nicht meist so, dass es die "Älteren" sind, die den neusten Shit der "Jungen" eher mal kommentieren mit "früher mal halt einfach noch Musik" oder so ähnlich?

    Daher habe ich Bonzo ins Spiel gebracht: Was haben die damaligen "Eltern" zu bspw. Led Zeppelin gesagt gegenüber denen, die gerade damit aufwachsen? Und dann: Wie kommt der Siberiano denn bei den heutigen YouTube-Kids an, während wir "Alten" (die wahrscheinlich mit den "Banddrummern" zwischen 1970 und 2000 aufgewachsen sind) irgendwo zwischen Staunen und Neid vor dem Bildschirm hängen?

    Ich nehme mich da selbst nicht raus. Aber es scheint mir so ein Phänomen, dass immer alles nur dann "richtig" ist, wenn es so gemacht wurde wie in den letzten 50 Jahren - viel mehr vorher aber bitte auch nicht - und auf keinen Fall anders, neuer und weiterentwickelt. ... Ich hoffe es kommt ein wenig rüber, wie ich das meine. Fällt mir nicht leicht auszudrücken.

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    >> Mein Vorstellungsthread

  • Das scheint mir ein seltsamer Vergleich zu sein, denn E. E. S. tut ja "nur" "covern" bzw. bestehende Songs auf seine Weise betrommeln,

    während Bonham selbstredend ausschließlich selbst erfundene Drumparts in selbst erfundenen Songs gespielt hat. Klar hat Ersterer

    auch in Bands gespielt, aber es liegt wohl auf der Hand, dass der Gegenstand dieser Diskussion seine Insta-Videos sind.


    Mein Gedanke zu Bonham ist, dass er ja mitnichten der Schnellste seiner Zeit (oder - insbesondere - vorangehender Zeiten) war, auch

    nicht der mit den meisten Noten. Im Rock vielleicht schon, aber die ganze Band war ja eine Innovation bzw. war in jener Zeit eigentlich

    jede Band eine Innovation und hatte einen eigenen Stil :D . Aber das liegt am natürlichen Lauf der Musikentwicklung und ist in dem

    Maße heute gar nicht mehr möglich.


    Ich glaube zudem auch nicht, dass E. E. S. nur bei den "Alten" polarisiert, weil sie eben nicht mehr in touch wären. Die Alten hören ja

    auch teilweise Sachen wie, sagen wir, The Intersphere mit Moritz Müller, der total "songdienlich" innerhalb von total "musikdienlicher"

    Musik spielt, aber trotzdem sehr virtuos und mit vielen, vielen Noten.


    Ich glaube eher, der Estepario triggert in vielen eine Abwehrhaltung, weil er erfolgreich ist mit einem "Produkt", das aus viel mehr

    Technik und Showmanship als Musik besteht, und dessen Soundästhetik (Kartonschachteln :)) vielen nicht entspricht, obwohl - oder

    gerade weil - selbige auf Instagram eben weitverbreitet ist. Vielleicht triggert es auch eine Angst, dass die Vielnutzer von Insta und Co.

    somit noch viel mehr als sowieso schon einen verzerrten, nicht angemessenen, einseitigen (etc.) Eindruck von Musik und Drumming

    bekommen.


    Meine 50 Rappen.

  • Ich finde auch, dass der Vergleich mit Bonzo hinkt. Die Art und Weise, wie EES sich über Youtube verkauft und bekannt geworden ist, war damals sowieso nicht möglich. Aber auch unabhängig von den technischen Möglichkeiten, die das (mehr oder weniger) "künstlerische Schaffen" und dessen Vermarktung ja doch stark beeinflussen, halte ich den Vergleich für schwierig. Bonham ist als Drummer der Band Led Zeppelin bekannt geworden. Er war Mitglied dieser Band, die mit eigenen Stücken weltbekannt und kommerziell erfolgreich geworden ist.

    EES ist so gesehen ein Solokünstler, wobei er nur covert und sich über Spieltechnik, Geschwindigkeit und lustige Einlagen verkauft. Der Vergleich mit einer Zirkusnummer ist da gar nicht so weit hergeholt, finde ich.

    Bei Bonham war das alles nie Thema. Der hat einfach zusammen mit seiner Band Kunst erschaffen. Man stelle sich vor, Bonham hätte es so wie EES gemacht ... :/

  • @MomJovi


    Ich meinte "Roncalli-Nummer" gar nicht despektierlich.

    Der Siberiano macht das super und dass er außergewöhnlich

    gut Trommeln kann, steht außer Frage. Es hat nichts

    mit Musikmachen zu tun. Und das wird auch kaum seine

    Absicht sein. Im Bandkontext wird er garantiert was

    anderes spielen.


    Zu Bonzo: Ja klar sind das subjektive Äußerungen. Ich kenne

    persönlich auch niemanden, der zu objektiven befähigt wäre. :)


    Du fragst, wie alt ich bin. Bei uns sagt man "so alt wie der Main".

    Jetzt hast Du eine leise Ahnung, wie unendlich alt ich bin.

    Du liegst vollkommen falsch, dass ich der Fraktion "Früher

    war die Zukunft besser" angehöre. Ich finde es grundsätzlich

    interessant, wenn jemand was Neues, Aufregendes, Krasses

    spielt. Ich bestaune oder bewundere sogar bisweilen die

    Fertigkeiten der Protagonisten. Und manchmal liegt dort

    der Ursprung von Techniken, die es irgendwann mal ins

    allgemeine Trommler-Vokabular schaffen. Und manchmal

    schaffen sie's halt nicht. :)


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Nach den ganzen Beiträgen hab ich jetzt auch mal reingeschaut und muss ganz subjektiv sagen, dass mich "derart" überhaupt nicht begeistert oder gar unterhält.

    Ich hab auch schon überlegt, ob es da unterbewusst um Geschichten wie Neid oder sonstwas gehen könnte, aber das kann ich komplett ausschließen.


    Letztendlich find ich's einfach uninteressant :/

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Ich finde auch, dass der Vergleich mit Bonzo hinkt.

    Ja, das kann schon sein. :D Bonzo war der erste, der mir eingefallen war, weil ich in die Richtung relativieren wollte, dass es eben zu jeder Zeit jemanden gibt und gab, der polarisiert hat. Und Bonzo hat das doch, oder lieg ich da komplett falsch? :/ Ich hoffe, ich hab da jetzt wirklich nicht nur Stuss getippt... :saint: Aber die Musik von Led Zeppelin war doch damals schon in bestimmten Kreisen verpönt, laut und nichts als Lärm!?

    Es hat nichts

    mit Musikmachen zu tun. Und das wird auch kaum seine

    Absicht sein. Im Bandkontext wird er garantiert was

    anderes spielen.

    Glaub ich auch. Ehrlich gesagt, habe ich das aktuelle Video, um welches es hier geht, auch gar nicht gesehen, aber ich kenne den Thread und hab einige Videos gesehen. Nichts für ungut. Ich finde die Diskussion hier übrigens ausgesprochen gut! und fair!

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

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    >> Mein Vorstellungsthread

  • Für mich stellt sich bei der Bewertung von Drummern auch die Frage, berührt mich eigentlich die Musik, die sie abliefern? Ich konsumiere Musik, die mich emotional berührt. Welche Gefühle sie dabei anspricht, ist völlig sekundär. Das kann - zumindest gelegentlich - was richtig hartes und aggressives sein, öfter melancholischer, verträumter oder abgespacter Kram, teils die Musik selbst oder aber auch ein inspirierender Text. Auf jeden Fall muss aber irgendwas meine "Kanäle" öffnen, und erst in dem Moment kann mich auch das packen, was der Drummer so macht. Ist die Musik (für mich) kalt und seelenlos, technokratisch und "überperfekt", dann geht mir jeder Solist dieser Welt in dem Moment am Allerwertesten vorbei. Insofern kann der Siberiano gar nicht zwingend was dafür, dass er mich nicht erreicht. Kann ich nicht genau erklären, ist eben so. Ein Siberiano, der spektakulär und hyperakkurat zu irgendwelchen Konserven trommelt, berührt mich auch deshalb nicht, weil er kein Teil der Musik ist, sondern irgendwas "daneben". Da kann der Backing Track so geil sein, wie er will.


    Das ist, wie wenn jemand nen sündteuren Massivholztisch vom Schreiner im Wohnzimmer hat und den den ganzen Tag mit ner hässlichen Kunststofftischdecke abdeckt, aber ständig zum besten gibt, wie edel der Holztisch ist. Und ich seh' bei dieser ganzen Internet-Coverscheiße nur überall Plastikfolie und kein Holz mehr.


    Keine Ahnung, ob mir der eine oder andere hier folgen kann, kanns nicht anders beschreiben.

  • ...


    Das ist, wie wenn jemand nen sündteuren Massivholztisch vom Schreiner im Wohnzimmer hat und den den ganzen Tag mit ner hässlichen Kunststofftischdecke abdeckt, aber ständig zum besten gibt, wie edel der Holztisch ist. Und ich seh' bei dieser ganzen Internet-Coverscheiße nur überall Plastikfolie und kein Holz mehr.


    Keine Ahnung, ob mir der eine oder andere hier folgen kann, kanns nicht anders beschreiben.

    8) Bueno!

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