Session hat Musik Produktiv übernommen

  • Musik Produktiv ist ja schon seit längerem nicht mehr so ganz fit gewesen, das hat man ja gehört und gesehen. Nach den großen Zeiten, als Sie mal die Vorreiter im Versandgeschäft waren ist es imme rmehr bergab gegangen. Jetzt sind Sie von Session übernommen worden.

    session übernimmt Musik Produktiv: Das Musikhaus unter einem Dach

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  • Im Impressum stehen die schon länger als neue Eigentümer. Ist mir schon letzten Herbst aufgefallen.

    Wen juckts...

    Anders hat man gegen Thoman eh keine Chance mehr. Dürfte auch nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Musicstore auch noch den Besitzer wechselt.

    Ansonsten gäbe es ja noch den Rockshop als relativ großen Händler, wobei die ihre Schlagzeugabteilung ja auch schon lange so gut wie aufgelöst haben.

    Thomann hat halt einfach ALLES richtig gemacht.

    Ob SESSION wirklich so rentabel ist, sei auch mal dahin gestellt. Man muss dabei ja immer mal im Auge behalten, dass Herr Tschira sein Hauptgeschäft wohl mit SAP (er hält immerhin 3% Anteile, aus dem erbe seines Vaters) macht, wovon man ableiten könnte, dass er sich auch teure Hobbies leisten kann... :D

  • Tja. Thomann hat schon extreme Ausmaße angenommen. Die Versenden ja quasi weltweit... und aus der ganzen Welt kommen die Retouren wieder zu Thomann. Ein Wahnsinn.

    Just Music macht Hamburg, München und Dortmund dicht nachdem man vorher die größten Händler dort aufgekauft hat.

    Musicstore kann sich wohl noch behaupten. Das Ruhrgebiet ist jetzt ausi komplett Einzugsgebiet und die sind im Versand auch stark.

    Und Session, wie Du schon geschrieben hast, wohl mehr ein Hobby und wenn das keinen Spass mehr macht sind die auch wieder weg.

    P.S.: Dafür ist Gear4Music jetzt mit Showroom und Versandlager auf dem Festland. Mal schauen wie das läuft.

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    Einmal editiert, zuletzt von Bluesmaker ()

  • Ich habe das im Detail jetzt nicht so nachverfolgt, hatte mich aber schon vor einiger Zeit gewundert,
    dass Thomann so viel größer (Umsatz) ist, als MP.
    Früher war MP in meinen Augen "der" Anbieter: dicke Katalog, die es tlw. auch am Kiosk gab.
    Und: auch viele Aktivitäten im und um den Riesen-Laden.

    Aber die Schnellen fressen auch die Großen....


    Auf einem Seminar konnte der Seminarleiter lustige Anekdoten von den MP Gründern erzählen,
    die hatten das Seminar schon vor mir gemacht (so lustig wohl doch nicht, da vergessen....)

  • Erst wurden die kleinen platt gemacht und jetzt fressen sich die großen so lange bis nur noch einer übrig bleibt. :) Richtige Läden wird es nur noch wenige geben. Sehr schade, weil gerade bei Musikinstrumenten ja viel auf Optik, Funktion und Haptik ankommt und die Erfahrung ein Teil im Laden anzutesten eigentlich durch kein YouTube Video zu ersetzen ist. Naja wenn die großen alle weg sind entstehen vielleicht wieder ein paar kleinere Läden und die die durchgehalten haben werden belohnt. (Man wird ja wohl noch träumen dürfen!)

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  • Thomann hat das Online-Ding als erster im Musikinstrumentenbereich so "richtig" gemacht und es ständig und stetig optimiert. Die Jungs sind da einfach Benchmark aus meiner Sicht. Da kommt auch in Deutschland niemand ran derzeit. Und das es nicht ausreichend ist, einmal eine hübsche Website zu bauen, wenn man online erfolgreich sein will, sollte eigentlich jedem Unternehmer klar sein. Dazu muss man aber auch sagen, dass sie von den großen Läden (Die meisten großen Stores in Hamburg, Berlin, Ibbenbüren, Köln, Frankfurt, München kenne bzw. kannte ich) auch vor Ort im Laden das freundlichste und kompetenteste Personal haben. Hier sehe ich immer noch die kleinen spezialisierten Stores aus Köln, Koblenz oder Maintal vorne, wenn es um die Kompetenz geht. Ich würde im Zweifel eher 300 km nach Maintal fahren, als 300 km nach Ibbenbüren


    Aus meiner Sicht bist Du entweder online groß oder du bist in der Nische spezialisiert mit einem Ladengeschäft, wenn Du eine Perspektive haben willst. Durch Corona beschränkt sich das auch komplett auf online.

  • Da ich aus der Nähe zu Ibbenbüren komme bin ich häufig bei MP. In Sachen Kompetenz, Beratung und Auswahl ist MP gut. Die Events die dort gemacht sind auch Klasse.

    Wo es meiner Meinung nach habert ist der Online Verkauf da werde ich einfach nicht grün mit.

    Läden wo man was anfassen kann , sich wohl fühlt und einfach einen schauen kann werden leider immer mehr aussterben.

    Online und Groß ist die Gegenwart und Zukunft und das nicht nur in der Musik Branche.

  • Man hat halt vielerorts die Online-Nummer verschlafen bzw nicht konsequent genug angepackt. Thomann hat gegenüber MP fast den 20 fachen Umsatz und beschäftigt allein in dem Callcenter Abteilung so viele Mitarbeiter, wie MP überhaupt insgesamt.


    Letztlich wird das alles Branchenweit natürlich alles der Tod im Topf sein. Auf lange Sicht wird kein Mensch Musikinstrumente kaufen, wenn er sie nicht vor Ort anfassen, testen und überhaupt erstmalig kennenlernen kann. Das wäre tatsächlich vorübergehend jedenfalls die einzige Chance für kleine Nischenläden vor Ort.


    Die Musikindustrie aber ist letztlich ein sterbender Wirtschafts Zweig: Die dauerhaft fallenden Geburtszahlen, das totale Ost-West-Gefälle im Kosten- und Produktionsbereich, dem selbst die Branchenriesen Tribut zahlen müssen , das Internet insgesamt und nun auch noch Corona: das ist alles ein wenig viel.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Die Musikindustrie aber ist letztlich ein sterbender Wirtschafts Zweig: Die dauerhaft fallenden Geburtszahlen, das totale Ost-West-Gefälle im Kosten- und Produktionsbereich, dem selbst die Branchenriesen Tribut zahlen müssen , das Internet insgesamt und nun auch noch Corona: das ist alles ein wenig viel.

    Plus der übervolle Gebrauchtmarkt. So ein Schlagzeug geht ja nicht so schnell kaputt und wirkliche Innovationen gab es auch schon ewig keine mehr.

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    Das wäre tatsächlich vorübergehend jedenfalls die einzige Chance für kleine Nischenläden vor Ort.

    Die Musikindustrie aber ist letztlich ein sterbender Wirtschafts Zweig: Die dauerhaft fallenden Geburtszahlen, das totale Ost-West-Gefälle im Kosten- und Produktionsbereich, dem selbst die Branchenriesen Tribut zahlen müssen , das Internet insgesamt und nun auch noch Corona: das ist alles ein wenig viel.

    Und da in Corona-Zeiten das Ausprobieren vor Ort nicht geht (und das auch noch auf nicht absehbare Zeit) werden die kleinen Läden sterben und wir müssen, egal ob wir wollen oder nicht, eh alles nur noch bestellen.

    Aber wozu eigentlich, wenn wir eh nicht auftreten oder proben dürfen/können? ;( Für die Hausmusik vllt. (natürlich nur im Kreise der Familie ;) )?

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Nun blast mal nicht zu sehr Trübsal. Solange kann man sich ja erstmal Videos über die Instrumente anschauen - besser als nix. Und bestellen kann man ja auch bei den kleinen Läden - und zahlt evtl mal etwas mehr als bei T. So what!


    Ich prophezeie, daß wir bald wieder verstärkt musizieren und die Geschäfte bleiben. Wir müssen aber auch bei Ihnen kaufen.

    "Kaffee, schwarz?"

  • Also es stimmt schon, dass Thomann praktisch alles richtig gemacht hat und andere versuchen halt nun irgendwie mitzuhalten, das ist aber ein schwerer Sprint, der da gemeistert werden muss, um auf den steilen Gipfel zu gelangen. Die Corona-Krise spielt Thomann natürlich nochmals in die Finger, denn deren Versand funzt einfach, das Reklamationssystem auch und überhaupt. Bevor die kleinen Läden "umgesattelt haben" für Corona-Versand, hat T schon X snares und Becken und Gitarren verhökert.


    Das, was unsereins machen kann, um es nicht zu einer one-man-Show werden zu lassen, ist, bewusst auch bei anderen zu bestellen, auch wenn es dann evtl. zehn Euro mehr kostet (einige sind zuweilen sogar günstiger als Thomann! Also Vergleichen, Leute) und das Prozedere evtl. komplizierter ist. Es ist ja nun nicht so, dass wir das, was wir bestellen, sofort hier haben üssen. Wir haben uns früher Zeit mit dem Kauf gelassen, auf Bestellungen gewartet, eine Woche, einen Monat, sechs Monate. Geht doch eigentlich alles.


    Meine letzten größeren Bestellungen habe ich auch bewusst nicht bei T gemacht sondern bei kleineren Händlern. Da dauert das bei einigen Dingen bzw. Läden vielleicht mal ein wenig, aber manchmal sind die kleinen auch viel besser und flotter, als man denkt. So wie bei mir gerade. Becken nach vorheriger intensiver Beratung/Abwägung bestellt. Okay, Bezahlt. Und dann? Drei Minuten später kam eine Mail: "Haben hier folgende Becken vorrätig, eines mit Gewicht A, eines B, eines C, eines D, welches davon willst du haben?" Das ist mal Service!...

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Drei Minuten später kam eine Mail: "Haben hier folgende Becken vorrätig, eines mit Gewicht A, eines B, eines C, eines D, welches davon willst du haben?" Das ist mal Service!...

    Bei wem war das? Bei so einem Service kann man ja mal eine Empfehlung raus hauen. :)

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  • Guten Morgen allerseits,


    die causa war mir auch schon seit längerem bekannt.


    Genauso ist es mir bekannt, dass die "Session"-Truppe offenbar, um Geld auszugeben, was sonst auch irgendwie weg wäre, so ziemlich jeden Musikladen aufkauft, der sich nicht einem solchen Angebot verweigert.

    Hier in meinem Ort gab es ja mal Schmidt, der heißt jetzt auch Session.


    Thomann ist im Gegensatz zu Session ein echter Händler, der allerdings den Vorteil hat, den IT-Bereich hausnah zu haben, um es mal so zu formulieren. Damit und mit kaufmännischem Geschick treibt er sich voran und untergräbt die ein oder andere Internet-Plattform, was sehr klug ist.

    Das mit dem Untergraben bitte nicht wörtlich nehmen, faktisch ist es auch oftmals ein schlichtes Installieren.


    Musik Produktiv war damals (in den 1980er Jahren) bei mir auf dem Halbdorf der Versandhändler schlechthin, da gab es den Katalog und da waren Schlagzeuge drin einschließlich Einzeltrommeln für billige Einstiegsschlagzeuge, das ist heute global undenkbar.


    Die Zeiten ändern sich.

    Ich selbst habe lange Zeit überhaupt nicht bei Thomann bestellt, inzwischen ist das nicht mehr so.

    Meine Herangehensweise ist aber nicht, erst mal zu sehen, was Thomann hat und dann davon die Entscheidung abhängig zu machen, sondern ich analysiere erst, was ich will und schaue dann, wo ich es bekomme.

    Aus diesem Grund hatte ich dann vor einiger Zeit dann auch mal bei Thomann bestellt. Und aus dem gleichen Grund habe ich eben erst bei Meisinger bestellt mit ebenfalls hervorragend guter Erfahrung. Dort gab es etwas, was es eben sonstwo nicht gab. Auch bei Schmidkonz wurde ich schon mit meinen Sonderwünschen fündig und sogar wo ganz anders hatte ich auch schon mal bestellt mit nicht ganz so guter Erfahrung.

    Bei Kabeln habe ich auch einen Händler gefunden, wo ich das bekomme, was ich will und nicht das, was verkauft werden soll. So bliebe alles divers, wenn nicht andere massenweise den Stangenstandard bestellen würden.


    Ein erst kürzlich entdeckter richtig schöner Schreibwarenladen (so mit Büromaterial) ist neulich geschlossen worden. Mein Lieblingsfüllerhändler ist schon seit Jahren nicht mehr. Tinte muss ich jetzt im Internet bestellen und sogar da gibt es im Moment hierzulande nur einen Händler, der hat, was ich will.

    Ja, ich könnte natürlich Pelikan 4001 königsblau, aber das sieht doch scheiße aus auf dem Bildschirm.

    Ich weiche ab, Zeit für den Mittagsschlaf.


    Grüße

    Jürgen


    PS

    Damals kam noch ein LKW (Spedition) und hat an der Haustür geklingelt, um die LeBlond-Koffer abzuladen. Das war noch Abenteuer.

    Die Dinger habe ich weitgehend heute noch.

  • Interessanterweise habe ich gar keine Vorbehalte gegen Thomann, weil der einigermaßen um die Ecke von mir ist und ich mich im Zweifelsfall einfach vor Ort beraten lasse. Die Jungs und Mädels dort sind im Allgemeinen nett und kompetent und bieten all das, was der Musikladen um die Ecke auch bietet (stellen einem auch mal flugs die Gitarre ein etc.). Und so ein großer Laden bietet halt dann doch manche Dinge, die woanders schwieriger zu finden sind (z.B. mal eben verschiedene PAs vergleichen usw.). Schade ist natürlich, dass sie durch die Größe sehr niedrige Preise machen können und dadurch wohl so manchem kleinen Laden das Leben schwer bis unmöglich machen. Und Konkurrenz (z.B. durch Musik Produktiv) belebt natürlich das Geschäft.

    Nix da.

  • Die Musikindustrie aber ist letztlich ein sterbender Wirtschafts Zweig: Die dauerhaft fallenden Geburtszahlen, das totale Ost-West-Gefälle im Kosten- und Produktionsbereich, dem selbst die Branchenriesen Tribut zahlen müssen , das Internet insgesamt und nun auch noch Corona: das ist alles ein wenig viel.

    Plus der übervolle Gebrauchtmarkt. So ein Schlagzeug geht ja nicht so schnell kaputt und wirkliche Innovationen gab es auch schon ewig keine mehr.

    Meine alte Rede. Kein Mensch muss sich ein neues Kit zulegen, es sei denn er/sie möchte es explizit so.

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    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

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