Orientierungsprobleme

  • Hallo liebe Gemeinde,


    ich muss jetzt mal unbedingt was fragen und hoffe, dass es einigen auch so ergangen ist. Ich bin ja noch richtig frisch (im November angefangen) und habe richtig Spaß am üben. Ich kann glücklicherweise auch ans Schlagzeug wann ich will, da ich alleine über meinem Geschäft wohne und deshalb kann ich auch viel üben. Ich arbeite mit meinem Schlagzeuglehrer an dem Buch "Real Time Drums Level2" von "Arjen Oosterhout" (vielleicht kennt ja jemand die Lehrbücher). Ich bekomme die Rockgrooves laut meines Lehrers auch richtig gut hin (sein Wort in Gottes Gehörgang :rolleyes: ). Nun spiele ich hier alleine mit der Playalong CD (nein, hat mir mein Lehrer nicht gesagt, dass ich das tun soll, denn ich soll erstmal langsam üben, aber ich kanns einfach nicht lassen :whistling: ). Da gibt es jetzt ein Lied wo die Rockgrooves zusammengefasst sind. Da müssen insgesamt 6 Grooves, jeweils acht Mal gespielt werden. Jetzt wird's aber irgendwie peinlich. Ich verliere irgendwann immer die Orientierung, ob ich den Groove jetzt 8 mal, oder nur 7 Mal, oder sogar 9 Mal gespielt habe. Das kann doch nicht so schwer sein, immer nur bis 8 zu zählen, aber irgendwie hab ich dann irgendwann den Tunnelblick. Kennt ihr das auch? Und vielleicht habt ihr ja irgendeinen Trick, dass man Orientierungstechnisch besser klarkommt.


    Liebe Grüße
    Oliver

  • Hallo
    Ich denke auch, dass du das mit der Zeit raubekommst. Ich bin mir da zwar nicht ganz sicher, aber falls du mit Metronom spielst, gibt es da bestimmt auch welche, die dir die Takte mitzählen.
    Man sollte das Gefühl für die Musik echt nicht unterschätzen, irgendwann ist das in einem drin und es läuft wie von selbst.
    Zuerst muss man noch genau mitzählen was man spielt, mit der Zeit braucht man sich nur noch auf den Puls zu konzentrieren und irgendwann hat man es im Gefühl wo die "1" ist.

  • Vielleicht ein etwas blöder Tipp, aber es hat mir manchmal geholfen. Je nachdem wie viele Teile dein Set hat. z.B. Snare und 3 Toms.
    Nach jedem Takt schaust du du ein reihum die einzelnen Trommeln an. Bist du wieder bei der Snare, dann hast 4 Takte geschafft.


    Man kann sich sowas auch im Kopf erarbeiten, aber hier wohl eher nicht Praktikabel.
    Mache das beim lösen von Zauberwürfeln, um mir Moves besser merken zu können.
    Dafür gibt es auch ein Begriff... Gedächtnispalast oder so ähnlich...

    Einmal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Danke für die vielen netten Tipps. Ich glaube auch, dass ich einfach noch Zeit benötige um ein richtiges Gefühl für die 4-Takt-Form benötige. Obwohl ich ja die Grooves ganz gut spiele und auch mitkomme, stresst mich wahrscheinlich auch das Tempo von 120 BPM ein wenig. Für erfahrende Schlagzeuger ist das ja auch kein schnelles Tempo, aber ich merke dann einfach, dass ich mich dann zu stark auf den Groove konzentrieren muss. Zusätzlich noch zählen ist dann wohl einfach Reizüberflutung und daher komme ich anscheinend nicht klar, da ich es halt noch nicht richtig verinnerlicht habe. Aber der Trick von @Lexikon scheint mir auch ganz gut. Das passt auch mit meinem Set hier. Nebenbei noch n Fill, da muss ich wohl noch n bisschen üben, oder ich lass das nur auf halber Geschwindigkeit laufen. Dann ist es aber doch wieder so lahmarschig :rolleyes: :D


    @ all noch einmal vielen Dank :)

  • Ich bin mir (fast) sicher, dass du wie die meisten Menschen mit solchen 4er bzw. 8er Formen aufgewachsen bist ;)


    Summ' einfach mal während des Spielens im Kopf folgendes Lied vor dich hin:


    Alle meine Entchen
    schwimmen auf dem See,
    Köpfchen in das Wasser,
    Schwänzchen in die Höh'.


    Jede Textzeile umfasst 2 Takte, also sind es insgesamt 8 Takte, also genau bis zum vorgegebenen Taktwechsel. Die Textzeile "schwimmen auf dem See" darfst du natürlich nicht wiederholen, sonst geht es sich nicht aus.

  • Jede Textzeile umfasst 2 Takte

    Stimmt...ist aber ein 2/4 Takt...also zweimal durch summsen...Bin da voll im Thema, weil ich es meiner Enkelin vorsinge ;)


    Nur so eine Idee


    #DF-trommelt#...zu dem Soundfile mal was zu spielen was du magst...fördert auch ein wenig die Kreativität...
    Da kommen die Wechsel so ziemlich nach 4 Takten bzw. 8 Takten...War für mich auch erst ungewohnt, genau die Wechsel zu treffen, aber mit ein bisschen Übung hatte ich es raus...



    Sich an etwas Unbekannten zu üben ist manchmal besser, weil man mit weniger Routine(besseres Wort fällt mir gerade nicht ein) ran geht und sich aufs Wesentliche konzentriert.
    Falls die Idee noch zu gewagt ist, zur Seite legen und für später aufheben :D


    Was ich auch persönlich sehr wichtig finde ist das "laute mitzählen" Das artikulierte Wort brennt sich einfach besser im Gehirn fest. Mit allen Tipps und Tricks sollte es eigentlich klappen.
    Nur nicht alles auf einmal. Übe es langsam und mit bedacht. Gerade das Zählen ist so unterschiedlich, da kann man durchaus mal ins schleudern kommen.


    Vielleicht für später mal. Nur das du es mal gehört hast.
    Es gibt auch so ein melodisches Zählen(Name dafür weiß ich jetzt nicht) z.B. 16tel Ta Ka Di Mi oder Triolen Ta Ke Ti usw. Wenn man das richtig drauf hat wird es richtig interessant.
    Ist aber vielleicht mehr so eine Sache, die man am Pad macht. Ist aber auch nur eins von vielen Beispielen wie man es machen kann und will.


    3 Mal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Zählst Du beim Spielen mit (sehr hilfreich, besonders laut)? Dann könntest Du statt immer 1+2+3+4+ zu zählen, bei der 1 den Takt mitzählen, also:
    1+2+3+4+
    2+2+3+4+
    ...
    8+2+3+4+


    Bei der 7 hat man zwei Silben, also kannst Du auch "Siem" sagen. :D
    Das braucht auch erst mal etwas Übung, also am Besten erst mal nur das Playalong anhören und laut mitzählen. Ansonsten kann man auch mehr auf Bass und Gitarre hören um die Harmonien als Hilfsmittel zu nutzen. Mit dem Körper kann man auch etwas nachhelfen (z.B. bei der 1 den Oberkörper leicht nach rechts neigen, bei der nächsten 1 leicht nach links - durch dieses Hin- und Herschunkeln bleibst Du vielleicht leichter in 2-taktigten Phrasen.
    Das Gefühl wird natürlich mit der Zeit gestärkt, aber diese Art zu zählen kann später auch bei schwierigeren Liedformen helfen.


    Wegen dem zu hohen Tempo: mit Audacity (gratis) oder Amazing Slow Downer, kannst Du das Tempo runterdrehen. Das sind sehr hilfreiche Programme. :)

  • Hallo,
    mit der Orientierung bei Liedbegleitung habe ich auch noch grosse Probleme.
    Wenn ich mich mal wieder daran versuche, zähle ich laut so mit, wie Manuel es beschrieben hat.
    Allerdings ist gegen den Gesang zu zählen, verdammt anstrengend.

    Gruß Olsch

  • Hihi, das erinnert mich an meine hoppalas am Anfang, als ich erst mal „zählen lernen“ musste. Also, ich konnte natürlich schon zählen, aber das zählen, so wie Manuel es beschrieb, damit hatte ich ordentlich Schwierigkeiten 8| das ging die ersten Male in etwa so: 1 2 3 4, 2 2 3 4, 3 2 4 5...äääh...was?... 5? 8| 8o :whistling: :D das musste ich tatsächlich erst einige Male ohne spielen laut vor mich hin zählen :D bereitete mir ebensolche lachflashs wie die Nicht-Koordiniertheit meiner Extremitäten :D und ja, LAUT zählen hilft tatsächlich.
    Auch die Vierer- oder Achterphrasen hatte ich anfangs nicht so im Gefühl, aber das kam dann mit der Zeit. Also nicht verzweifeln, kommt alles wie von selbst ^^

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Hey Ihr,


    boah, das ist ja mal nett, soooo viele Tipps! Und genau:


    erst mal „zählen lernen“ musste. Also, ich konnte natürlich schon zählen, aber das zählen, so wie Manuel es beschrieb, damit hatte ich ordentlich Schwierigkeiten das ging die ersten Male in etwa so: 1 2 3 4, 2 2 3 4, 3 2 4 5...äääh...was?... 5?

    das ist manchmal auch mein Problem, dass ich denke "Sach mal geht's eigentlich noch?" 1 & 2 & 5 & ????? häääää 8| ;( , seit wann kommt die fünf nach der zwei und warum denn überhaupt Fünf, wenn ich nur bis vier zähle :rolleyes: ?( und immer dann wenn ich's meinem Lehrer richtig beweisen will :S :S.... der natürlich immer "Alles gut, Du machst das gaaaanz toll" aber ich schäme mich dann richtig :S egal, ist ein toller Lehrer und ich freue mich schon wieder auf morgen, oder auf später, wenn ich wieder Zoom-Unterricht habe. Der Tipp:

    1+2+3+4+
    2+2+3+4+
    ...
    8+2+3+4+

    scheint mir auch gut zu sein. Ich versuche aber alles mal aus. Bis dahin





    Grüße an Euch alle
    Oliver


  • Diese Zählweise funktioniert imho am besten, wird auch so bei den meisten Orchestern verwendet. Vor allem hilfreich wenn man bei klassischen Stücken mal 32 Takte Pause hat. :D Da kann man oft schon mal den Faden verlieren.


    lg

  • das ist manchmal auch mein Problem, dass ich denke "Sach mal geht's eigentlich noch?" 1 & 2 & 5 & ????? häääää 8| ;( , seit wann kommt die fünf nach der zwei und warum denn überhaupt Fünf, wenn ich nur bis vier zähle :rolleyes: ?( und immer dann wenn ich's meinem Lehrer richtig beweisen will :S :S.... der natürlich immer "Alles gut, Du machst das gaaaanz toll" aber ich schäme mich dann richtig


    na siehst du, du bist nicht allein :) mag sein, dass wir nur zu zweit sind mit dem Problem, ich hab mir auch gedacht "oida, Dany, bist deppert? Wieso kannst jetzt nicht mal mehr zählen, das kann jeder Volksschüler!!" aber hey, ich habs in Griff bekommen, und genau so wirds auch bei dir sein :thumbup: Mir hats wirklich geholfen, das mal ohne spielen zu zählen. Ich bin im Auto gefahren, hab Radio gehört, und hab zu den Songs gezählt, die im Radio gespielt wurden. Nebeneffekt war, dass ich dann schon wusste, bei Songs, die ich nicht mal kannte: DA kommt jetzt bestimmt ein Fill. Meist war das auch so :) Und überhaupt, auch Songstrukturen auszuzählen war da ein Nebeneffekt. Man lernt nicht nur, dass die 5 nicht nach der 2 kommt :D


    Nach ein paar Wochen war das Problem gelöst :)

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  • Mir hat dabei sehr geholfen zu einfachen Musikstücken mit klar erkennbarer Form und geläufigen Akkordprogressionen zu spielen. Ein 12-Bar Blues in I-IV-V z.B., vielleicht auch nur als Loop. Da führt einen die Musik wunderbar durch die 3x4 Takte. Das hilft, ein Gefühl für 4 Takte zu bekommen. Andere Formen dann entsprechend für 8 & 16 Takte. Das macht mehr Spass und man fördert auch gleich sein Musikverständnis ein wenig.
    Zählen, mit und ohne Musik, würde ich aber auch machen.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Das zählen von Liedern bei der Autofahrt gehört bei mir zum Standard, muss immer aufpassen das ich nicht laut zählen wenn wer mit im Auto ist..

    Wie häufig ich mich schon verzählt habe bei Spielen kann ich nicht mehr zählen.

    Auch zählen will geübt werden.

  • ....ich zähle leider viel zu wenig habe ich mittlerweile gemerkt. Da muss ich mich echt zu zwingen. Besonders 16tel zählen finde ich richtig schwer. Katastrophal wird's, wenn ich 8tel spiele und versuche 16tel zu zählen. Wenn z.B. zwischendrin irgendwo 16tel vorkommen und ich das Timing ständig verkacke ?(

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