1. bei der ähnlichen Stimmung. Wenn du hier das vorhandene Potenzial hebst, kannst du die Unterschiede nivellieren
Meinst du ein gleiches tonales Verhältnis von Schlag- und Resonanzfell bei allen Toms? Das hatte ich am Jahresanfang probiert, als ich die Watte aus den Toms rausgeschmissen und sie umgestimmt hatte. Ich wollte damit vor allem den kleineren Toms mehr Definition und Klarheit geben. Ich hatte dann u.a. ein 2:3-Verhältnis (Quinten) für Schlag- und Resofell probiert, für alle vier Toms. Das hatte aber immer noch nicht das gewünschte Ergebnis gebracht und ich erinnerte mich daran, dass es eben auch einfach unterschiedlich große und tiefe Trommeln sind und man nicht dogmatisch "Malen nach Zahlen" machen muss.
Also hatte ich die kleineren Toms etwas resonanter und die größeren Toms weniger resonant gestimmt. Und damit bin ich dann sehr schnell ungefähr dahin gekommen, wo ich klanglich hin wollte. Das hatte sehr gut gepasst. Ich hatte die Toms zu jeder Zeit auf ziemlich genau die selben Grundtöne gestimmt.
Eigentlich müssten die klanglichen Eigenschaften unterschiedlich großer Trommeln schon auch leicht unterschiedlich sein, oder? Das fängt ja auch schon mit der Kesseltiefe an. Mein 16er ist 16" tief, die anderen sind im Verhältnis kürzer (10x8, 12x9, 14x12).
Dann haben kleinere Trommeln andere Größenverhältnisse bei Kesselstärke, Spannreifen (Höhe / Dicke), Fellen (Dicke) und auch der restlichen Hardware im Verhältnis zum Durchmesser als größere.
Das 14er fällt bei mir sowieso aus der Reihe (ist kein Mapex Pro-M, sondern ein neueres Tama Superstar Maple) und klingt aus dem Grund auch wirklich anders.
Bei meiner aktuellen Recording-Situation nehme ich solche Unterschiede schon wahr. Ich hatte ja auch deutliche Unterschiede zwischen den normalen Pinstripes und den Encores gehört, obwohl letztere viele Bewertungen mit "klingen genau so gut" hatten ... nach meinem Test hatte ich mich echt gefragt, wie man auf solche Aussagen kommt.
2. bei den Schwingungseigenschaften der Kreismembran und der GENAUEN Position des Mikros über dem Fell. Da die Obertonreihe eines Fells über die Verteilung von Schwingungsbäuchen und Kontenlinien (für jeden Oberton eine eigene Anordnung) auf dem Fell entsteht, kommt es darauf an, ob das Mikro über einer Knotenlinie oder einem Schwingungsbauch für den jeweiligen Oberton platziert ist. Dazu kommt noch der Nahbesprechungseffekt, der sich im Spektrum ebenfalls unterschiedlich auswirkt.
Machen ein paar Grad Neigung und Zentimeter bei der Positionierung da wirklich solche drastischen Unterschiede? Ich bin bei der Ausrichtung der Mikros sowieso schon relativ penibel, aber auch beim Recording erschwert die Praxis dann manchmal eine möglichst gleiche Ausrichtung. Die Mikros an den Hängetoms habe ich auf K&M-Klemmen und das funktioniert auch sehr gut - allerdings kriege ich die Kapseln damit nicht so weit an den Fellrand (bzw. über den Spannreifen) wie ich sie an den Floortoms habe. Und auch wenn - die Neigung zum Fell ist ja trotzdem unterschiedlich, wenn die Mikros bei unterschiedlichen Durchmessern immer auf die Mitte zeigen.
Wie gesagt kommt es mir auch unabhängig von der Mikrofonierung und auch unabhängig von der Stimmung (habe ja über die Zeit auch schon ein paar Sachen probiert) so vor, dass die Toms einfach ein bisschen unterschiedlich klingen und jedes seinen eigenen Klangcharakter hat. Was ich an sich auch gar nicht so problematisch finde.