Grundsätzliches zum Meinl Byzance Sand Thin Crash (Benny Greb) - Einsatzbereich, Spielweise...

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir vor etwas mehr als 2 Jahren das Benny Greb Set zugelegt (Meinl Byzance 14" Sand HIHat, 18" Sand Thin Crash, 20" Sand Ride) und gleich noch um das 18" Sand Medium Crash erweitert. Bis dahin war ich exzessiver Paiste Alpha Spieler. Ich musste mich also erst einmal an B20 Becken gewöhnen und habe einiges an meiner Spieltechnik geändert, meiner Meinung nach zum Positiven. Habe mir wesentlich "weicheres" Crashen angewöhnt, die Hats nicht mehr so zusammengehämmert usw.
    Bei den Crashes habe ich ganz schnell gemerkt, dass sie mit der "Alpha-Methode" unerträglich laut für Spieler und Zuhörer werden, Bandkollegen waren teilweise erzürnt. Ungewohnt war der starke Wash. Aber nun gut, Wash wollte ich eigentlich auch haben, weil mir das in den Demos ganz gut gefallen hat.


    Ich werde aber mit dem 18er Thin Crash einfach nicht warm. Es klingt total geil im lauten Bandkontext und In-Ears, wenn die unangenehmen Frequenzen weggefiltert sind. Dazu muss man ihm aber meines Erachtens schon ganz schön eine mitgeben! Der andere Einsatzzweck, für den ich es gebrauchen kann, sind Spezialeffekte in leisen Passagen oder Ride-Ersatz. Für alles dazwischen hat mir das Ding zu wenig bis gar kein Attack, wenn man es klassisch an der Kante crasht. Man muss es schon relativ gekonnt mit dem Stockschaft auf dem Rücken erwischen, um einen "normalen" Crashsound zu bekommen. Natürlich alles eine Frage der Technik, aber ich habe das Gefühl, dass das Ding als "Hauptcrash" im klassischen Sinne nicht wirklich taugt, wenn man nicht genau die experimentelle und sehr rhythmische Musik macht wie Benny Greb. Andererseits kann ich das aus den zahlreichen Produktmeinungen bei Thomann und Co. auch wieder nicht rauslesen.


    Klar sollte man nicht an einem Becken festhalten, nur weil es in einem Set mit anderen verkauft wurde, wenn es einem nicht gefällt. Aber ich wollte mir da einfach mal ein bisschen Zeit geben und ausprobieren.


    Mich würden hier mal eure Erfahrungen und Meinungen mit/zu dem Teil interessieren!

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

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  • Beim Thomann stand letztens ein komplettes Benny-Greb-Setup mit Schlagzeug, Snare und eben einigen Sand Becken. Aus B20-Legierung kann man ja grundverschiedene Becken schmieden, und von Alphas kommend, wären mit Sicherheit andere B20 Becken wie z.B. die Sabian AAX ne leichter verdauliche Wahl.


    Ich habe sie nicht ausgiebig getestet, kann mich aber an einen Gedanken sehr klar erinnern, und zwar sinngemäß
    "Erstaunlich, dass Benny Greb aus so gruseligen Becken so einen geilen Sound holen kann".
    Während ich mich mit Hihat und Ride noch irgendwie anfreunden könnte, kann ich diesem furztrockenen und leicht trashigen Crashsounds ohne Attack einfach überhaupt nichts abgewinnen. Wie du schreibst, für normale Crash-Sounds nicht zu gebrauchen.


    Meine Einschätzung zu den Crashes ist ehrlich gesagt die, wenn dich die Sounds nicht inspirieren, kannst du spielen, welchen Stil auch immer du willst, es wird sich sch**** anhören. Ich hätte sie mir im Set gar nicht gekauft, würde daher ohne Zucken zum Verkauf raten.

  • Ich habe im letzten Jahr auf einem Festival zwei professionelle, ziemlich vergleichbare Bands gehört. Der eine Drummer spielte Oldschool 90er Becken (also schön pingig und spitz) und der andere die jetzt so modernen trockenen Sand Becken und Trash Stacks etc.. Beide Schlagzeuger waren / sind über jeden Zweifel erhaben. Einigen Musikerfreunden (keine Schlagzeuger) ist der erste Drummer positiv aufgefallen, weil alles so groovte und die Band so gestochen scharf zusammen war. Beim zweiten wäre das deutlich schlechter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das tatsächlich an den Instrumenten lag. Aber das wollte mir von den Jungs natürlich niemand glauben. ;)
    Ist natürlich alles Geschmackssache. Aber gerade diese trockenen Becken, die alle Solo-Schlagzeuger heutzutage so gerne benutzen, sind schon ziemlich speziell und bei Durchschnittsmucke zumindest ungewohnt.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • "Erstaunlich, dass Benny Greb aus so gruseligen Becken so einen geilen Sound holen kann".
    Während ich mich mit Hihat und Ride noch irgendwie anfreunden könnte, kann ich diesem furztrockenen und leicht trashigen Crashsounds ohne Attack einfach überhaupt nichts abgewinnen. Wie du schreibst, für normale Crash-Sounds nicht zu gebrauchen.


    Vielleicht ist auch das der Grund warum Benny Greb selbst sein 18er Crash stackt, er hat ein Filter China darunter. :D


    Danke :D Ich dachte, es könnte doch mehr mit meiner Unfähigkeit zu tun haben, ein Crash "richtig" zu spielen. Das Medium Crash kann ich mittlerweile ganz gut beherrschen, aber das Thin ist tatsächlich von einer anderen Welt. Bei Thomann gibt es Kommentare wie "bestes Crash der Welt" oder "wunderbar dezent und leise", die ich nicht nachvollziehen kann. VIelleicht habe ich ja auch ein Montagsmodell erwischt. :rolleyes: Dass Benny Greb das Teil stackt, spricht vielleicht Bände...habe das sogar mal versucht mit verschiedenen Splashes drunter, weil ich genau dieses China nicht habe. Das klingt dann aber noch weniger nach Crash und keinesfalls nach etwas, wofür ich eigentlich 300+ Euro bezahlen wollte. :S


    Aber gerade diese trockenen Becken, die alle Solo-Schlagzeuger heutzutage so gerne benutzen, sind schon ziemlich speziell und bei Durchschnittsmucke zumindest ungewohnt.


    Trocken an sich finde ich nicht schlecht. Mit Sicherheit ist das beim "Solo-Drumming" mit vielen kleinen Noten auch nicht von Nachteil. Aber wie man das Thin Crash als DAS Crash überhaupt verkaufen kann, wird mir immer fraglicher... es ist wahrscheinlich der erste Ton, den man beim klassischen Beckentest wahrnimmt (8el-Beat mit Crash auf die 1), und der ist dann schon sehr ungewöhnlich. Habe mir da echt 2 Jahre was vorgemacht, naja...


    Meine Einschätzung zu den Crashes ist ehrlich gesagt die, wenn dich die Sounds nicht inspirieren, kannst du spielen, welchen Stil auch immer du willst, es wird sich sch**** anhören. Ich hätte sie mir im Set gar nicht gekauft, würde daher ohne Zucken zum Verkauf raten.


    ...habe deshalb gestern Abend Taten walten lassen und den ganzen Satz fotografiert. 8) Zu finden ab sofort hier im Forum. Also nur zu, wer möchte! ;) :P :rolleyes:

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  • Meinst du nicht, dass es sinnvoll sein könnte, optional Einzelverkauf anzubieten? In der Preisklasse ist es eher unüblich, Komplettsets zu kaufen. Und der, der mir einfällt und nen ganzen Satz davon spielen würde, wohnt in Hamburg und bekommt sie umsonst.


    Ja...wenn ich nachher nicht auf den Crashes sitzen bleibe...aber hast Recht, ich schreibs mal rein.

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  • Allerdings würde ich einem Newbie zu einem Test vor Ort raten. Meist hat man ja noch nicht so genaue Vorstellungen, welchen Klang man sucht, und manchmal merkt man erst nach einer Weile, dass man mit einem Set nicht warm wird. So geschehen kürzlich bei einem Forenuser, der vor 2 Jahren ein sündteures Komplettset eines bekannten Herstellers gekauft hatte und erst jetzt so richtig dahinter kam, dass ihm diese Becken einfach nicht liegen.


    :) Ich werde ja schon in anderen Threads zitiert :)
    Aber die gute Nachricht: Ich habe mittlerweile alle Becken verkauft und letztendlich 20% des Kaufpreises als "Lehrgeld" eingebüßt. Gerechnet auf die gut 2 Jahre Nutzungsdauer geht das für mich in Ordnung. Bin schließlich einfach froh, die Teile "gehen gelassen" zu haben. :) Auch, weil ich jetzt guten Gewissens das im Affekt gekaufte (ja, manche Dinge lernt der Mensch dann doch nicht :rolleyes: ) Zultan 20th Anniversary Set behalten kann. Die Becken hatten mich gleich überzeugt, aber ich dachte ich bräuchte eigentlich keine neuen Becken, weil ich noch der Meinung war, die Sands sind meine Hauptbecken...
    Danke für eure Meinungen! Ich fände es trotzdem interessant, wenn der Thread ein bisschen am Leben gehalten würde und vielleicht der ein oder andere ernsthafte und überzeugte "Sandler" von seinen Erfahrungen erzählen würde (Einsatz, Spielweise, ...).

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    Einmal editiert, zuletzt von MoM Jovi ()

  • Beim Thomann stand letztens ein komplettes Benny-Greb-Setup mit Schlagzeug, Snare und eben einigen Sand Becken. [...] Wie du schreibst, für normale Crash-Sounds nicht zu gebrauchen.


    Ich war gestern auch bei Thomann und habe auf diesem Set gespielt! :D Obwohl ich mit den Sands abgeschlossen habe, hab ich sie mir nochmal angehört, gerade auch im Vergleich zu Paiste und Zultan. Ich war jetzt schon wieder etwas erstaunt über das Thin Crash. Das klang plötzlich relativ "normal" nach einem Crash-Becken. Immer noch rauschig und wahnsinnig laut, aber relativ viel Attack, anders als ich es in Erinnerung hatte. Allerdings war es ein "brilliantes" Exemplar, so wie es auf den Produktbildern immer abgebildet ist. Meines war komplett matt. Vielleicht hatte ich ein Montagsmodell erwischt, die Streuung scheint jedenfalls enorm.
    Man muss aber auch den akustisch perfekten Ausstellungsraum von Thomann bedenken. Denn viele Becken, die ich kenne, klangen bei weitem nicht so penetrant wie ich sie kenne. An der "Beckenwand" war aber ganz klar zu hören, dass selbst bei optimalen Akustikverhältnissen die Byzance Sand Modelle dieses ekelhafte Aufwallen von höchst unangenehmen Frequenzen erst Augenblicke nach dem Anschlag haben, bei vermeintlich "üblicher" Spielweise.
    Cool waren jedoch die "Crasher Hats", auch wenn ich kein Stack Fan bin. Die klingen wie wenn man mit einer Metallschaufel in Sand sticht!


    Eine Erkenntnis hatte ich aber am Ende auch: Ich war völlig überfordert von der Auswahl und glaube, dass Anspielen im (akustisch perfekten) Verkaufsraum keine 2 Jahre ausgiebiges Testen "im Feld" in allen Anwendungsgebieten ersetzt - es sei denn man hat äußerst geduldiges Verkaufspersonal wie bei Thomann definitiv der Fall! So gesehen waren meine 2 vergangenen "Sandkasten" Jahre auch wieder ganz lehrreich! =)

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  • Die klingen wie wenn man mit einer Metallschaufel in Sand sticht!


    :thumbup:
    Oftmals ist es ja nahezu unmöglich, einen Sound treffend mit Worten zu beschreiben, aber DIESER Vergleich ist ist dir absolut gelungen! 8o

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

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