Click für ganze Band live

  • Hallo,


    Mein Basser und ich wollen den Rest der Band überzeugen live mit IEM und Click zu spielen. Einmal abgesehen von der fast schon religiösen Frage ob man das überhaupt machen sollte, wie lösen wir das technisch am besten?
    Das Problem ist, dass wir als (ambitionierte) Hobbyband oft auf Festivals bzw. als Vorgruppe spielen , wo es nur minimale umbauzeit und kaum soundcheck bzw. nur einen line Check gibt. Ich brauche also etwas das ich blitzartig aufstellen und verkabeln kann und vor allem in ein bestehendes setup einbinden kann . Submischer mit IEM und Funk für jeden ist mir klar. Kann man alles in ein rack packen.
    Alle unsere Instrumenten und Mikrofonsignale in den Submischer, splitten und dem FOH schicken? Das geht schlecht weil meistens Gesangs und vor allem Schlagzeug micros schon stehen.
    Die Monitor Signale in den Submixer? Also alle Monitore umstecken?
    Oder die Monitorsignale beim FOH abgreifen und mit dem IEM Funk auf die Bühne?
    Gibt es eine gute Lösung die mir jetzt einfach nicht einfällt oder ist das eines von den Dingen die eben nur mit einem gewissen Aufwand umsetzbar sind und damit den Profis bzw den Leuten die mit eigener Anlage spielen vorbehalten bleiben?
    Bin für alle Ideen dankbar!
    Beste Grüße
    Trytocatchme

  • Einmal abgesehen von der fast schon religiösen Frage ob man das überhaupt machen sollte


    Das ist keine religiöse Frage, sondern eine ganz pragmatische. Falls ihr keinen zwingenden Grund habt (z.B. Samples, Synchronisation zu Film o.ä.), dann lasst es. Kein Mensch kommt in ein Konzert, bei dem die ganze Band damit zu tun hat, dass jeder sich auf sich selbst und seinen Click konzentriert. Da will man gemeinsame Spielfreude, auch wenn das Tempo mal minimal schwankt. An Timingschwankungen arbeitet man mit Click in der Probe, nicht on Stage.
    Wobei, wäre schon interessant, mal ne Amateurtruppe zu erleben, die wirklich so souverän zum Click spielt, dass man es nicht merkt.

  • Als erstes denke ich das es reicht wenn du den Klick hast.


    Wenn ihr keine Einspieler oder Sequenzer am Start habt und du alle Songs einzählst sehe ich keinen Grund alle mit Klick zu versorgen.
    Die sollen alle auf dich hören und nicht auf den Klick, das bringt sonst schnell mehr Schaden als Nutzen.
    Zu deiner Frage nach dem Setup gibt es mehrere Möglichkeiten.Die einfachste ist je ein Digitaler Monitormischer der mit den Signalen vom FOH versort wird.
    Doch nicht bei jeder Veranstltung wird ein Digitalpult eingesetzt.


    Die unabhängigste ist ein Rack mit einem Submischer, zb einem XR18, einer Splitbox und einem Mehrkanal KH Verstärker oder optional und komfortabler auch wieder je einen
    Monitormixer wie ein P16M oder vergleichbares.
    oder besser noch ein X32 Rack + P16M und fertig.
    Dieses setup hat den Vorteil das ihr vollkommen unabhängig vom FOH seid, falls dort mal nur irgendein analoges Pult zur Verfügung steht.
    InEar würde ich niemals dem FOH überlassen, sondern immer dafür sorgen das man selbst auf der Bühne eingreifen kann.
    Das macht die Sache schnell und sicher und entspannter für alle Beteiligten.

    don´t panic

  • Ja, das könnte die Lösung sein. Völlig unabhängig von der PA und überschaubarer Aufwand. Außerdem sehr flexibel, also nur ich mit Click oder der Bassist und ich , oder alle. Sollte alles gehen Die Reviews dazu sind gespalten, aber ich probiere es jetzt einfach einmal und habe zwei bestellt. Ist wahrscheinlich gewöhnungs/Übungs sache mit Vibration statt Click aber einen Versuch ist es Wert. Danke für den Tipp!
    Wenn das nichts wird probiere ich das mit dem Submischer. Ein XR18 hätten wir sogar schon.
    Zu den Beiträgen vorher: Ja als erstes werde ich jetzt einmal Proben mit Click einführen zumindest es versuchen . Das sollte schon einmal etwas bringen. Wir haben auch eine zeitlang nur mit Click für mich geprobt, das geht ich fand’s aber anstrengend weil ich irgendwie immer damit beschäftigt war den Gitarristen zurückzuhalten und den Click nicht zu verlieren. Ich weiß schon-> den Gitarristen besser erziehen...Alle anderen sind clickfest und haben damit auch Live Erfahrung.
    Wir haben als Hobbymusiker eben alle unsere Schwächen und ich bin leider in manchen Situationen ( schlechtes Monitoring, zu viel Spaß ;) ) nicht so stabil wie es notwendig wäre. Es geht da auch nicht nur um 1 oder zwei beats auf oder ab sondern wir sind manchmal nicht so tight wie es sein sollte.
    Aber ich denke das ist der Pu kt wo wir uns als Band am meisten weiterentwickeln können und wir habens zumindest schon einmal erkannt und wollen daran arbeiten. Das ist doch was...
    Viele Grüße
    trytocatchme

  • Vielleicht über die Soundbrenner-Smartwatch?


    Klemmt Euch die Soundbrenner. Absolut ungeeignet, denn einfach nicht ausreichend stark, was die Vibration angeht.
    Ich hab die in allen möglichen Varianten und an (fast) allen Körperteilen getestet...man ist so damit beschäftigt das Ding zu fühlen, dass es keinen Spaß macht...
    Einzig Kehlkopf war ok...aber etwas unangenehm....*g.


    offtopic: Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich alt bin und meine Nervenenden verödet. Das folgt immer auf das innere "Nichtsmehrfühlen".....hahahaaa


    Wenn dann mit Soundbrenner live noch Adrenalin dazu kommt und vielleicht ein Subwoofer auf der Bühne, ist es eh gelaufen, weil sämtliche Vibrationen untergehen.
    Das Licht reicht nicht....Wäre aber lustig. Eine Band, die krampfhaft auf die Uhren starrt....*g


    Für Musiker, die fast keine Eigenbewegung/komplette oder wenig Körperbewegung haben, kann die Uhr aber funktionieren.



    Zur Umsetzung wurde viel gesagt.
    Wenn Ihr keine Samples abspielt: Klick nur Du. Bei den Proben alle klick...und dann, ab 2 oder 3 Proben vor Klick wieder nur Du. Dann können die anderen sich wieder dran gewöhnen sich nach Dir zu richten.

  • ...als erstes werde ich jetzt einmal Proben mit Click einführen zumindest es versuchen...
    ...weil ich irgendwie immer damit beschäftigt war den Gitarristen zurückzuhalten...


    Na viel Erfolg dabei. :rolleyes:
    Ich hab' inzwischen auch kein Problem damit, den Gitarristen einfach weiter laufen zu lassen und stur mein Click-Tempo durch zu ziehen. ;)

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

  • Wir proben seit einiger Zeit nun mit dem Klick und setzen ihn auch live ein - Live neigt man auch eher dazu ein anderes Tempo zu gehen als im Proberaum. Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, wenn alle ihn hören, dann ist man als Trommler nicht dauerhaft damit beschäftigt, andere Instrumente wieder einzufangen. Man gewöhnt sich mit der Zeit daran und die Konzentration auf den Klick läßt deutlich nach, das werden irgendwann Automatismen. Sollten wir live trotzdem mal aus dem Klick rutschen, schalte ich ihn aus - dafür habe ich einen Fußschalter.


    Drei von vier Musiker nutzen bei uns InEars, das macht es leichter, ein Klick über die Monitorbox ist live eher suboptimal. (Obwohl man auf einer Live-CD der Fantas den Klick schon mal hört ;) )


    Aber jeder Jeck ist anders, bei uns funktioniert das inzwischen sehr gut.

  • Dieser Vibrator funktioniert für mich nicht, schon gar nicht bei hohem Tempo.
    Möglicherweise für einen Geiger bei legato.
    Ich brauche einen harten kurzen Trnsientenreichen Klick im Ohr.
    Auch Optisches Metronom finde ich schwierig.


    Es ist ja jetzt auch keine Aufwand einen Klick zum InEar zu mischen.
    Ich spiele grundsätzlich immer mit Klick, live wie auch im Proberaum.
    Meine Mitmusiker sind ebenfalls sehr timingfest und spielen nach meinem Tempo.
    Der Klick dient bei mir nur dem Tempo und hat keine Betonungen.
    Ich kann den Klick auch ohne Probleme überhören wenn es die Situation erfordert
    und jederzeit wieder zum Klick spielen.
    All das lernt man mit der Zeit. Dies mal an all diejenigen die sagen der Klick tötet das feeling.
    Wenn ihr eh schon ein XR18 am Start habt, seid ihr doch bestens ausgestattet.
    Dann noch jeder Musiker ein P16M oder jeweils zu zweit das neue Midasteil und ihr seid autark.

    don´t panic

  • Schade, wäre wohl zu schön und einfach gewesen. Jetzt sind sie schon bestellt, probieren kann ich es ja trotzdem. Wenns nicht geht schicke ich sie eben zurück.


    Noch fürs Protokoll: ich habe die allererste Version getestet. Ich würde mich freuen, wenn Du dann mal Deine Eindrücke und oder die der Band hier schildern würdest.


    Und der Liveklick: ich dreh den bei fast allen Songs 3-5 Beats hoch. Dann passt es wieder in den "Stress" der Bühne.

  • Ich finde ja die App Live BPM nicht schlecht. Die müsste man nur mit Mikrofon anbinden können, damit die Erkennungsrate noch was besser wäre.
    Da bekommt man halt keinen Klick, sondern bekommt angezeigt wie schnell man ist und kann dann als Drummer ein bißchen die Zügel anziehen oder loslassen.

  • Submischer mit IEM und Funk für jeden ist mir klar.

    Da sollte man sich überlegen ob es sinnvoll ist jeden mit Funk auszustatten.


    Wenn man nicht ständig viel und weit durch die Gegend läuft wie wir Drummer oder Keyboarder und Bassisten,
    bringt es keinen Vorteil. Zumal brauchbare Sender unter 300 Euro nicht zu bekommen sind.
    Sind Sänger und Gitaristen eh kabelgebunden, ist ein Sender eher sinnfrei.

    don´t panic

  • Ich hatte live bei einer Band als einziger den Klick auf dem Ohr. Den hab ich mir damals von einer Tama Rhythm Watch auf meine 20€ In-Ears gelegt. Die In-Ears waren ansonsten nur Gehörschutz ohne Monitoring.


    Wir hatten aber nur die eigenen Songs ohne Tempowechsel mit Klick gespielt ... bei ein paar Nummern war das aus verschiedenen Gründen schon sinnvoll. Jetzt würde ich da aber auch anders rangehen. Auch eher mehr Proben und auf den Klick verzichten.


    Worauf ich hinaus will: Wenn nur du den Klick hast, reicht das eigentlich - nach meiner Erfahrung. Allerdings stößt man schnell an Grenzen, wenn man Songs mit Tempowechseln hat oder wenn man auf den In-Ears nicht nur Klick, sondern auch Monitoring haben möchte. Dafür bedarf es dann eines größeren technischen Aufwands.


    So ähnlich gehe ich mittlerweile sogar bei Band Aufnahmen vor: Egal ob mit Overdubs oder nicht - wenn der Drummer der jenige ist, der den Klick "primär" oder "hauptsächlich" hat, reicht das i.d.R. ... mal von Drum-less Parts abgesehen ist der Drummer für die anderen der Klick. Ganz einfach. ;)
    Zumal der Klick wirklich nur für das Halten eines konstanten Tempos zuständig ist und ich habe hier und da auch mal ganz leichte Zieher, die aber menschlich und ohne Klick sogar lebendig und gut klingen. Die Betonung liegt hier auf "ganz leicht".

  • Worauf ich hinaus will: Wenn nur du den Klick hast, reicht das eigentlich - nach meiner Erfahrung. Allerdings stößt man schnell an Grenzen, wenn man Songs mit Tempowechseln hat oder wenn man auf den In-Ears nicht nur Klick, sondern auch Monitoring haben möchte. Dafür bedarf es dann eines größeren technischen Aufwands.


    Monitoring und Klick geht auch ohne großen technischen Aufwand, habe jahrelang das Beltpack von Fischer Amps genutzt, dort hast du 2 XLR Eingänge, in einen quasi das Monitorsignale in dem anderen die Rhythm Watch, als Kopfhörerverstärker habe ich hier ein kleines Behringer Pult benutzt. Man hat allerdings keinen Zugriff auf seinen Monitorsound, das muss der FoH machen.

  • Ja, Gitarrist, Bass und Sänger mit Funk, Keys und Drums mit Kabel.
    Click im Ohr nur für mich und sonst traditionelles monitoring stelle ich mir schwierig vor. Aber ist auch einen Versuch wert. Gehörschutz habe ich sowieso drin, dann macht das eben das IEM. Mir geht es leider so wie mc. man: wenn nur ich den Click habe, bin ich gefühlt die ganze Zeit damit beschäftigt die anderen wieder einzufangen.
    Aber vielleicht funktioniert ja die Kombi: Click über IEM für mich (+ev Vibration, je nachdem wie sich das dann anfühlt, vielleicht irritiert das auch nur ). Die anderen Vibration. Bei den nicht- Schlagzeugern soll das ja etwas besser funktionieren. Und wenn am Ende nur der Bassist und ich den Click haben sind wir wahrscheinlich auch stabil genug allen anderen zu zeigen wo die eins ist. :D
    Ich werde auf alle Fälle berichten.

  • Dass nur der Schlagzeuger den Klick im Ohr hat, würde ich als Standard bezeichnen.
    Technisch wäre das für dich, wie die_happy schreibt, ja denkbar einfach: Du kaufst dir den Behringer P1 (oder das Original von Fischer Amps) und ordentliche InEar-Hörer. Beim Auftritt stöpselst du dann dein Monitorsignal aus dem Schlagzeug-Monitor aus (möglichst erst nach Absprache mit dem Techniker ;-)) und in den P1 ein. In den anderen Eingang steckst du dein Metronom (z.B. Tama Rhythm Watch). Ist ein eigener Monitormix für dich vorgesehen, teilst du dem Techniker beim Soundcheck deine Wünsche mit. Ansonsten arrangierst du dich, wie du es mit Monitor auch machen würdest, mit den Kollegen, die den gleichen Monitormix wie du bekommen. Die Lautstärke des Klicks kannst du dann unabhängig vom Monitorsignal in der Lautstärke regeln.
    Dein Basser macht das Gleiche, er könnte aber den P1 nehmen, weil er ja nur einen Eingang braucht.
    Die Band kann sich dann darüber freuen, dass mehr Monitore für sie übrig bleiben oder mit der zeit merken, dass InEar doch die richtige Lösung für alle ist. Dann kann man immernoch über die Technik für die Band und Funken nachdenken.


    Was die weglaufenden oder schleppenden Musiker angeht: Das muss man sich bewusst machen und einfach üben. Der Rest muss dir und deinem Tempo vertrauen (mit Metronom steigt das Vertrauen merklich...) und sich danach richten. Ihr müsst üben, dass sie sich auf dich einlassen und auf dich hören.
    Ansonsten hilft es auch, beim Gig +-1 bis 3 bpm zu variieren, wenn sich alle etwas schneller oder langsamer fühlen. Außerdem achtet man besser auf krasse Tempowechsel, wenn z.B. auf eine Uptempo Nummer eine Ballade folgt. Da sollte man erst runterkommen und sich auf das neue Lied konzentrieren, um nicht extrem zu hetzen.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Ja, Gitarrist, Bass und Sänger mit Funk, Keys und Drums mit Kabel.
    Click im Ohr nur für mich und sonst traditionelles monitoring stelle ich mir schwierig vor. Aber ist auch einen Versuch wert. Gehörschutz habe ich sowieso drin, dann macht das eben das IEM. Mir geht es leider so wie mc. man: wenn nur ich den Click habe, bin ich gefühlt die ganze Zeit damit beschäftigt die anderen wieder einzufangen.
    Aber vielleicht funktioniert ja die Kombi: Click über IEM für mich (+ev Vibration, je nachdem wie sich das dann anfühlt, vielleicht irritiert das auch nur ). Die anderen Vibration. Bei den nicht- Schlagzeugern soll das ja etwas besser funktionieren. Und wenn am Ende nur der Bassist und ich den Click haben sind wir wahrscheinlich auch stabil genug allen anderen zu zeigen wo die eins ist. :D
    Ich werde auf alle Fälle berichten.


    mach dich nicht verrückt, es sollte reichen wenn du mit dem Klick spielst. Am Anfang ist es ungewohnt, irgendwann läuft das Ding mit und du merkst den nicht mehr.

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