Hi zusammen,
hat sich schon jemand mit dem Jubiläums-Beckensatz zum 20jährigen Bestehen von Zultan beschäftigt? Da ich laut Zertifikat die Nummer 2 von insgesamt 75 limitierten Sets erwischt habe, glaube ich es mal weniger - wenn es der Reihe nach geht.
Das Set besteht aus einer 15" HiHat, 17" und 19" Crashes und einem 22" Ride. Momentan für 655 Euro zu haben.
Der erste Eindruck war: ganz schön mächtig in meinem kleinen teilweise gedämmten Übungsraum. So wirken aber erstmal alle B20er in dieser Größenordnung auf das nackte Gehör. Zudem hatte ich sie an mein kleines Club-Jam Kit geschraubt, wo die Tellergrößen nicht optimal mit den Kesselgrößen harmonieren könnten.
Die Crashes haben einen geilen Intervall zueinander. Zultan hatte mir zuvor eine gewisse "Handverlesung" der Sets bestätigt. Sie sprechen schnell an beim wirbeln. So richtig brilliant werden sie erst bei einer Anschlagsstärke, die nicht für die ganz leise Musik gemacht ist. Aber sie nerven in keiner Weise im Gehörgang. Dunkle Becken eben.
Ride und HiHat scheinen mit auf den ersten Eindruck nicht so durchsetzungsstark, weil eben dunkel und mehr Wash und weniger Ping/Chick. Aber ich habe mir auch über Jahre eine harte Spielweisev mit viel zu lauter und präsenter HiHat im Paiste-Style angewöhnt, die ich mir gerade versuche abzutrainieren. Werde die Teile jetzt mal ein paar Tage/Wochen testen und weiter berichten.
Würde mich interessieren, ob jemand von euch schon ne Meinung dazu hat?
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EDIT 28.07.2020
Erfahrungsbericht #1
Hatte seither die Möglichkeit, die Becken in 2 Umgebungen mit anderen Musikern zu testen:
1. 10-köpfige Brassband in typischem Blaskapellen-Proberaum:
Solo können sich alle 3 Becken + HiHat endlich mal entfalten und im Gegensatz zum kleinen heimischen Übungsraum sind auch lautere Crashes ohne Gehörschutz nicht mehr unangenehm. Der Klang ist natürlich dunkel und nach der Erkenntnis der Mitmusiker, dass ich "schon wieder diese Billigmarke kaufe", der zweite Kritikpunkt: "Schon wieder so dunkle Teile, das [19er Crash] ist ja ein halbes China-Becken. Ein Crash muss kurz 'psch' machen." Das "schon wieder" bezieht sich auf meine Sand Byzance, die Klangvorstellung eines "Crash" dagegen ist vom typischen Blasmusikerdasein geprägt, bei dem man meist 14-16" Messing-Crashes gewohnt ist, oder evtl. auch mal aus B8. Größere Becken werden da nur noch mit Mallets gespielt, oder eben ausschließlich mit Tip und dann zu Ride-Zwecken.
Dann wird geprobt: Die Teile sind durchsetzungsstark ohne einen selbst oder den Bandleader zu nerven. Und ich muss mich nicht mal zurückhalten. Der dunkle Charakter ist schnell vergessen. Mega dynamisch sind sie und beide Crashes zusammen machen richtig schön auf bei Trash-Endings (wir sind trotz Brass-Besetzung auch von E-Bass und Gitarre gesegnet ). Dann spielen wir Dani California (RHCP) mit Gitarren-Solo als Outro...richtig geil, wie sich das Ride crashen lässt!!!
Es sind die ersten Becken, die ich leise genug spielen kann, mir nach oben aber nicht zu wenig Luft haben ohne richtig draufhauen zu müssen.
2. Akkordeon-Orchester in coronabedingt sehr halligem Raum:
Hatte ich nach der Brass-Probe die Befürchtung, die großen Durchmesser werden hier zu wuchtig, werde ich eines besseren belehrt. Einzig das Ride hat ungewohnt viel Wash in dieser Kombo, aber das lässt sich schnell korrigieren. Die HiHat lässt sich super weich spielen und liefert durch ihre 15" immer noch einen gewissen Rebound. Das dunkle Schlürfen passt sich super ein. Ich bin überrascht, wie "crashig" die Crashes bei kleinen Lautstärken immer noch sind. Kein Ermahnen des Dirigents.
Ich bekomme jetzt schon das Gefühl, dass mir diese Teile besser gefallen als meine Meinl Byzance Sand Benny Greb. Die Zultan sind ähnlich dunkel (noch ein bisschen mehr) aber nicht ganz so zischig (bei den Crashes). Die HiHat nicht ganz so trocken, das Ride aber mit mehr Wash und besser crashbar. Trotzdem werde ich mich glaub von den Meinls nicht so richtig trennen können...kann Markenzwang sein, ich weiß es noch nicht.
...to be continued...Rockband-Probe, Draußen-Einsatz ohne Reflexionen.