Drum Cover, Ghost - Dance Macabre

  • So. Da man jetzt anstelle der Proben für Band und Musikverein, die Zeit für sich nutzen kann, hab ich auch mal ein Cover aufgenommen.
    Das war jetzt mein zweiter Mix überhaupt, DAW Cakewalk und auf meiner neuen Abhöre mit den iLoud Monitoren von IK.
    Aufgenommen im Recorderman Stil mit zwei t.bone SC450, ein SM57 an der Snare und das gute alte D112 in der Kick. Playalong von Karaoke-Version.de.
    Kritik erwünscht. Hauptsächlich zum Sound :-). Das Video ist nur Beiwerk, da ich Multicam Schnitt in Resolve getestet habe.


    https://www.youtube.com/watch?v=Z0m91QRMP14

  • Super Song, hab ich als er rauskam auch direkt zuhause nachgespielt. Sehr schön gecovert von dir, fast 1:1 würde ich sagen. Und mit Ghost-Maske, was will man mehr :)

  • Alles richtig gemacht und gut gespielt :thumbup:


    Den Sound finde ich auch gut und die Drums sind m.E. auch nicht zu vordergründig. Es ist ja ein Drum Cover und da sollten die Drums sogar vordergründiger als in einem normalen Bandmix sein.


    Das einzige, was mich stört, ist die Unausgewogenheit der Bassdrum zum restlichen Set. Genauer gesagt, dass die Bassdrum sehr viel Präsenz bzw. Kick im Vergleich zum restlichen Set hat. Ich nehme an, dass du auf dem D112 obere Mitten oder Höhen geboostet hast. Da würde ich etwas zurückschrauben, ggf. auch in einem etwas höheren Frequenzbereich und breiter anheben. Und dafür auf der Snare noch etwas mehr Höhen reinschrauben. Die Lautstärkeverhältnisse dann ggf. noch angleichen. Aber da gehts wirklich nur um Nuancen ;)

  • Das einzige, was mich stört, ist die Unausgewogenheit der Bassdrum zum restlichen Set. Genauer gesagt, dass die Bassdrum sehr viel Präsenz bzw. Kick im Vergleich zum restlichen Set hat. Ich nehme an, dass du auf dem D112 obere Mitten oder Höhen geboostet hast. Da würde ich etwas zurückschrauben, ggf. auch in einem etwas höheren Frequenzbereich und breiter anheben.

    Danke für das Feedback. Ja, da stimme ich zu m_tree.
    Anfangs ging die Kick unter und ich habe keinen Attack rausbekommen Dann hab ich die BD Spur gedoppelt und Bass und Attack separat bearbeitet. Dabei wohl etwas übertrieben bzw. zuviel Attack hinzugemischt.
    Und man glaubt ja gar nicht wie schwierig es werden kann, die Lautstärkeverhältnisse richtig zu setzen.

  • Die Tracks von karaoke versions sind grundsätzlich mit zu viel Reverb gemischt, zumal noch im lossy mp3 Format.
    Was es sehr schwer bis unmöglich macht einen guten Mix hinzubekommen, selbst wenn man sich alle Spuren runterläd und als
    Solospuren in die DAW läd. Ein vormischen auf der Webseite ist nicht zu empfehlen.
    Die iLoud können keinen Bass, was die Beurteilung des Low Ends erschwert.


    Recorderman macht es auch nicht leicht die Becken im Verhältniss zum Rest zu kontrollieren.
    Die 450 sind für budget Mikros durchaus brauchbar. Natürlich fehlt es denen an Feinheiten und Transparenz, was dann aber
    bei den eher schlechten Tracks auf karaoke versions nicht mehr zu stark ins Gewicht fällt.


    Die BD ist etwas heftig, insgesamt auch die gesamten Drums zu laut, falls beabsichtigt war das ganze in einem Guß zu mischen.
    Auch ist viel Reverb auf den Drums. Es hilft auch den Hall mit EQ besonders unten rum abzusenken. Aber auch das ist mit den iLoud schwer zu beurteilen.
    Also dafür das du mit SC450, Recorderman und wahrscheinlich mit einem Stereobackingtrack und auf diesen Abhören gemischt hast, ist das schon recht gut.

    don´t panic

  • Dann hab ich die BD Spur gedoppelt und Bass und Attack separat bearbeitet. Dabei wohl etwas übertrieben bzw. zuviel Attack hinzugemischt.


    Spuren zu kopieren (Doppeln ist was anderes) und jeweils anders zu bearbeiten ist mit Vorsicht zu genießen. Das sollte man wirklich nur machen, wenn nötig. Um in die Frequenzverhältnisse einer Spur einzugreifen sollte das nicht nötig sein. Wenn man da mit normalem EQing an Grenzen stößt, taugen die Aufnahmen nix. Bearbeitet man kopierte Spuren stark mit dem EQ und nicht nur im Höhenbereich, sollte man sowieso linear-phasige EQs benutzen.


    Zitat

    Und man glaubt ja gar nicht wie schwierig es werden kann, die Lautstärkeverhältnisse richtig zu setzen.


    Jepp. Das unterschätzen viele. ;)

  • Danke für den wertvollen Input. Wieder ein paar Kleinigkeiten für den eigenen Workflow.
    Was mich noch interessieren würde ist das Thema Abhöre.
    Mir ist klar, dass die iLoud nicht wirklich optimal sind, aber für meine räumlichen Gegebenheiten, wie man auch auf dem Video sehen kann, doch ziemlich praktisch.
    Mit ARC2 (mittlerweile gibt es auch schon ARC3) habe ich die Frequenzen im Raum einigermaßen korrigiert, denke ich. Zumindest wummert der Bass nicht mehr so heftig
    Ich hatte auch schon Sonarworks Reference 4 mit meinem DT770 Pro am Start. Ich weiß auch nicht mit was ich besser fahre. Vielleicht auch beides zusammen?
    Oder gibt sich das mit der Zeit, wenn man seine Abhöre auch einfach besser kennen lernt oder viel mit Referenztracks arbeitet?

  • Mit ARC2 (mittlerweile gibt es auch schon ARC3) habe ich die Frequenzen im Raum einigermaßen korrigiert, denke ich.


    [...]


    Ich hatte auch schon Sonarworks Reference 4 mit meinem DT770 Pro am Start


    Weder noch. ;)


    Die Frequenzgänge von Monitoren und Kopfhörern im Nachhinein zurecht zu biegen halte ich für Blödsinn. Es geht auch noch um weit mehr als die Frequenzgänge. Die Impulstreue, der Nachhall (besonders extrem bei Raummoden) usw.
    Auch die besten und teuersten Boxen sind nicht linear.


    Auch bei den Kopfhörern: Ein geeignetes Paar für die Nachbearbeitung besorgen und kennen lernen. Kein Kopfhörer klingt linear. Man muss seine Werkzeuge immer gut kennen.


    Eins der Hauptprobleme bei den ausgeglichenen Frequenzgängen sind die EQs selbst. Egal ob minimal- oder linear-phase -> EQs färben immer den Sound.


    Daheim mische ich seit einigen Jahren schon mit einem AKG K-712. Der ist offen. Mit dem höre ich viel mehr Details raus als mit meinen aktiven JBL Abhören im Proberaum (und der Raum ist mit Bassabsorbern usw. akustisch bearbeitet). Wichtig ist eben einfach, den Kopfhörer gut zu kennen. Also z.B. zu wissen, wie er verschiedenstes Referenzmaterial klingen lässt.
    Offene KHs klingen natürlicher und sind besser für analytisches Hören geeignet als geschlossene (und m.E. auch viel angenehmer -> keine hermetische Abriegelung der Ohren). Letztere eignen sich dafür halt besonders für Monitoring Zwecke oder überall, wo man eine gute Außengeräuschdämpfung braucht.
    Der DT770 ist auch 'ne totale Badewanne ... ich halte nicht viel von dem. Kein Wunder, dass du den linearer machen willst. :D

  • die Frequenzen im Raum einigermaßen korrigiert, denke ich. Zumindest wummert der Bass nicht mehr so heftig

    Das ist der Pferdefuß an der Sache mit dem Einmessen.
    Einen schlechten Raum mit solchen Tools zu bearbeiten ist nicht zielführend.
    Du solltest erst deinen Raum messen und akkustische Maßnahmen durchführen.
    Die größten Probleme gerade in kleineren Räumen werden die Bässe machen.
    Messen kannst du das mit dem Romm EQ Wizzard
    Ein Messmikrofon hast du ja schon.


    Dann kannst du gezielt gegen die Problemfrequenzen vorgehen.
    Wenn die Raumakkustik dann einigermaßen passt und Nachhallzeiten deutlich unter 300ms liegen


    kannst du die Defizite deiner Abhörmonitore mit ARC oder Sonarworks (teilweise) kompensieren.Ohne Akkustische Behandlung des Raum passiert sonst folgendes:
    Angenommen du hast eine große Mode bei um die 60Hz und eine bei 1kHz, dann pegelt der EQ der Software diese
    Bereiche so stark hinunter das dir diese Bereiche beim Abhören fehlen. Klar wummert dann nichts mehr, weil es
    sie einfach nicht mehr gibt :)


    In Folge wirst du diese Bereiche zu stark anheben im Mix, so das sie dann auch wieder nicht klingen.Bei Kopfhörern ist es was anderes, dort wird mittels Profilen bekannter KH der Frequenzgang verbogen.
    Da du KH nicht selbst messen kannst, kannst du ihn entweder einschicken und bekommst gegen Bezahlung ein
    Profil für genau diesen KH, oder du nimmst die fertigen Profile in der Hoffnung das die Serienstreuung deines DT770
    nicht all zu stark ist.
    Mit KH kann man ja nicht räumlich mischen, aber man hört zumindest raumunabhängig und wesentlich genauer als in einem schlechten Raum.
    Ich würde beides nutzen, deinen KH und die iLoud.
    Aber messen mit REW würde ich trotzdem, damit du siehst was bei dir im Raum los ist.
    So kannst du dich auch an die Lautsprecher gewöhnen, wenn du nach der Messung weisst wo die Probleme liegen.

    don´t panic

  • m_tree war schneller

    ich hoffe nicht wir reden vom 770M !?


    Nee, ich meinte die normalen "Pro" Varianten.


    Zitat

    Der taugt gut zum trommeln aber nicht zum Mischen.


    Trommeln scheint er ja mit In-Ears ;)


    Zitat

    Der 770Pro schon eher, aber auch nicht wirklich gut.


    Außer zum Schönfärben eines rohen, unbearbeiteten Monitorsignals halte ich den für alles ungeeignet. Egal ob zum Musikgenießen oder Analysieren (bzw. Nachbearbeiten). :P


    Mischen und Mastern geht mit offenen KHs am besten. :thumbup:
    Und oft sogar besser als in einer suboptimalen Abhörumgebung.


    Mit KH kann man ja nicht räumlich mischen


    Also wenn ich diese viel zu pauschale Aussage unterschreiben würde, dann höchstens für geschlossene KHs. Mit offenen KHs kann man gut "räumlich" mischen. Womit du wahrscheinlich das Hinzufügen von Delays und Reverb meinst?


    Zitat

    aber man hört zumindest raumunabhängig und wesentlich genauer als in einem schlechten Raum.


    Im Bassbereich oft sogar genauer als mit mittelmäßigen Bassreflex-Boxen in einem guten Raum.

  • ...


    Auch bei den Kopfhörern: Ein geeignetes Paar für die Nachbearbeitung besorgen und kennen lernen. Kein Kopfhörer klingt linear. Man muss seine Werkzeuge immer gut kennen.


    ...


    Gestern noch im Chat drüber gesprochen. ELEMENTAR wichtig! :thumbup:


    Was bringen die teuersten Klamotten, wenn man nicht beurteilen/vorhersehen kann, wie das geplante Werk auf den verschiedenen Gerätschaften des Publikums wirkt?!

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

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