leise trommelstöcke silent sticks - kennt die jemand?

  • Hi, ich habe leider meinen Proberaum ins Homeoffice verlegen müssen und suche daher eine Lösung für leises Schlagzeugspiel, weil mir meine Liebste sonst noch den Stecker zieht. Ich hab hier ein edrum mit Gummipads, und spiele mit Kopfhörer, aber der Trittschall und das Dengeln geht durch das ganze Haus.


    Ich habe auf meiner Recherche (hallo Google) die Silent Sticks gefunden, wohl ehemals lidwish sticks (sehen jedenfalls genauso aus), von Adoro. Kennt die jemand, sind die wirklich leiser, und eignen die sich auf für edrums? Hat irgendwer die hier schon mal angetestet?


    Meine Sorge ist, dass die Sticks ggf sich nicht wie richtige Sticks spielen lassen, weil sie zu leicht sind. Aber irgendwer kennt sie doch hier sicher schon, oder? Danke für die Info, und bleibt gesund! Immer schön Hände waschen!

  • Gegen den Trittschall hilft es evtl., das Schlagzeug in den Keller zu stellen. Zumindest in meinem Kellerraum schwingt der Boden praktisch gar nicht. Ich habe Meshheads, daher sind die Trommeln ziemlich leise. Aber die Becken werden wohl immer ein Problem bleiben, die klackern einfach laut. Vielleicht am besten feste Übezeiten mit Deiner Liebsten ausmachen?

    Nix da.

  • Ich hab auf den edrums früher mit Hotrods gespielt und die vorne ein wenig umwickelt, damit sie etwas kompakter sind. Das war deutlich leiser und spielte sich nicht schlecht.

  • Zitat

    die Silent Sticks gefunden, wohl ehemals lidwish sticks (sehen jedenfalls genauso aus), von Adoro.


    Ich hab welche und benutze sie gelegentlich. Es ist schon eine Umstellung, weil die Sticks ziemlich leicht sind, aber seit Adoro sie selbst fertigt, ist die Gewichtsverteilung verändert worden, sodass der Schwerpunkt etwas weiter Richtung Spitze gewandert ist, was ich sehr angenehm finde. Der Attackton der Silent Sticks ist tatsächlich dem normaler Sticks sehr ähnlich, aber deutlich leiser und damit ist das Ergebnis näher dran am "normalen" Schlagzeugsound, als mit Rods.


    Früher kamen die Sticks als Lidwish aus Hawaii, aber weil die nicht die Mengen liefern konnten, die Adoro als Vertrieb hätte verkaufen können, werden die jetzt von Adoro als Lizenzproduktion hergestellt.

  • Ich hab zwar kein edrum, sondern ein mit low Volume Becken und soundoff Lappen gedämpftes akustisches Schlagzeug, aber ich spiele auch mit HotRods, die von promark, weil die auf den Becken nochmal leiser sind als normale sticks. Bei denen sind jetzt nach 2 Jahren (ziemlich intensiven) Gebrauch in letzter Zeit immer mehr stäbchen abgebrochen, aber ich spiele sie immer noch, obwohl ich mir inzwischen mal die von Millennium kommen hab lasen. Die sind zwar rund (die von promark sind 8- oder mehr-eckig), trotzdem liegen sie nicht so gut in der Hand wie meine alten, die Millennium sind auch irgendwie (gefühlt zumindest) schwerer. Kann die promark hotrods nur wärmsten empfehlen!

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  • Hallo,


    ich hab damals keine so guten Erfahrungen (mit dem Modell, das er seinerzeit noch selbst importiert hatte) gemacht.
    Rein optisch sehe ich zu der aktuellen Version kleinere Unterschiede, aber nichts gravierend verändertes.


    Hier ist der Link zum DF-Beitrag von mir:
    Wer hat noch Erfahrungen mit "Lidwish Soulutions Ultra-Tone Silent Sticks" gemacht?


    Die Beiträge hättest Du allerdings mit der Suche-Funktion hier auch selbst schon finden können ... ;)


    Die Idee an sich, derart ultraleichte und leise Sticks zu bauen, finde ich ausgezeichnet. Allein, es scheiterte damals an der Umsetzung.


    Gruß - R.

  • Ich greife das Thema nochmals auf. Ich denke, dass jeder, der sich ernsthaft mit dem Trommeln beschäftigt und übt, das Problem kennt: Lautstärke. Und in diesen Zeiten ist ja für viele Üben angesagt.


    Ich habe, genau wie Ralf, Bedenken wegen der Haltbarkeit der Silent Sticks und mir etwas anderes überlegt, das tatsächlich sehr gut funktioniert, den Übeschall sehr deutlich senkt, sowohl am Set, insbesondere auf den Becken, aber auch auf dem Practice-Pad, wenn man das Pad akustisch vom Boden entkoppelt.


    Und dazu - ich bin Schwabe - praktisch nichts kostet (das ist in diesen Zeiten für Musiker ja auch nicht ganz unwichtig):



    Man nehme ein Stück Benzinschlauch (gummiert ist wichtig!) aus dem KFZ-Zubehör (gibst bei der Werkstatt um die Ecke für ein paar Cent), 5 cm pro Stock reichen. Der Innendurchmesser sollte so groß sein, dass der Stickkopf gerade so durchgeht, man ziehe das Stück Schlauch dann noch ein Stück über den Schaft, dann fliegt er nicht davon. Je mehr man den Schlauch über den Stickkopf hinausstehen lässt, desto leiser und weicher ist der Sound. Der Rebound ist gut, sowohl auf den Fellen aus auch auf dem Pad oder auf den Becken, das Spielgefühl wird durch die Gewichtsverlagerung mE kaum beeinträchtigt.


    So ausgestattete Sticks sind nach meiner Meinung auch eine gute Alternative zu Rods: sie klingen weicher, das Spielgefühl ist wie beim regulären Stick, und der Rebound ist sehr viel besser als bei den Rods. Lasst mich wissen, ob es bei euch auch funktioniert!

  • ...
    Man nehme ein Stück Benzinschlauch (gummiert ist wichtig!) aus dem KFZ-Zubehör ... Der Innendurchmesser sollte so groß sein, dass der Stickkopf gerade so durchgeht, man ziehe das Stück Schlauch dann noch ein Stück über den Schaft, ...
    So ausgestattete Sticks sind nach meiner Meinung auch eine gute Alternative zu Rods: sie klingen weicher, das Spielgefühl ist wie beim regulären Stick, und der Rebound ist sehr viel besser als bei den Rods. Lasst mich wissen, ob es bei euch auch funktioniert!


    Hallo,


    die Idee ist gut! Gibt's aber so (ähnlich) auch schon vorgefertigt auf dem Markt:
    Tama "Silent Tips TCP20", die kosten weniger als'n Fünfer.
    Deren (meiner Meinung nach: einziger) Nachteil: der Ride-Beckensound ist weniger präsent. Man hat damit das Gefühl von Mini-Filzschlegeln, wenn man Ride-Figuren spielt.
    Ich weiß nicht, ob bei Deiner selbstgebastelten Variante die Ride-Spielfiguren deutlicher/ akzentuierter klingen ?


    Gruß, R.

  • Die Tama-Tips hatte ich auch mal, fand die Sticks aber damit zu kopflastig. Die Schlauch-Lösung wird das gleiche Problem haben. Rods haben mit realistischem Spielgefühl ebenfalls nicht viel zu tun, dann können wir auch gleich Besen nehmen, um Rudiments zu üben. (sollte man allerdings auch mal gemacht haben ;))


    Muss aber auch zugeben, dass ich alle Ansätze, noch leiser werden zu wollen oder zu müssen, nicht ganz akzeptiere. Ein Pianist übt auch nicht auf der Farfisa-Orgel, weil es dem realen Spielgefühl ganz und gar nicht entspricht. Ebensowenig ist eine Singende Säge ein adäquater Ersatz für eine Geigerin, auch wenn man grundsätzlich beides mit Bogen spielt.


    Ein Pad - oder auch E-Drumset - ist ein Entgegenkommen an Mitbewohner und Nachbarn, den Rest muss man über konstruktive Gespräche und verbindliche Übungszeiten regeln. Ein Musikinstrument zu üben ist Bestandteil des Rechts auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, und Klavier, Posaune und Co. hört man ebenso durchs Gebälk wie Schlaginstrumente. Warum wird von uns Schlagzeugern ständig erwartet, wie ein akustischer Stealth-Bomber zu agieren?


    Klar, der Frieden mit der Göttergattin ist ein nicht zu unterschätzendes Gut, aber mit ihr wird man hoffentlich auch am ehesten vernünftig reden können. Zumindest sollte man ihr vermitteln, dass alle Ansätze das Spielgefühl erheblich verändern und damit der Übungseffekt deutlich zu wünschen übrig lässt. Wenn's blöd läuft, ist ihr Gegenargument halt "ach prima, dann kannst du das Üben ja gleich sein lassen!" ;(


    Bitte nicht falsch interpretieren, ich bin sehr an tragfähigen Kompromissen interessiert. Wenn der "Kompromiss" der Gegenseite aber lautet "du darfst gerne rumhampeln, solange wir nichts davon hören", ist das kein Kompromiss mehr, sondern es werden ohne Entgegenkommen einseitige Interessen durchgesetzt.


    Im übrigen gibt es sogar höchstrichterliche Urteile, die Passagen der Hausordung für unwirksam erklären, in denen Musizieren auf Zimmerlautstärke beschränkt ist. Jeder darf in einem gewissen Rahmen musizieren, egal ob das Instrument laut oder leise ist. Und ein E-Set ist glaube ich ein deutliches Signal an Nachbarn, dass man kompromissbereit ist.


    Ok, genug OT, aber ich fand das grade mal wichtig zur artgerechten Haltung von Drummern.

  • Zum Thema leises Üben zuhause:
    Wie viele andere auch habe ich diverse Varianten am Akustik-Set ausprobiert. Zuletzt Sound-Off Gummi-Matten für die Cymbals und Remo Silent Strokes für die Drums. Durchaus kompatibel auch für Mietwohnungen. Einzig der Trittschall ist aber IMMER der Tod - auch mit E-Drums! Diese trampelnden tiefen Schwingungen übertragen sich weitreichend auch in angrenzende Gemäuer oder Etagen. Man sollte/müsste sich also einen isolierenden Podest bauen. Darauf hatte ich allerdings keine Lust und habe mir alternativ eine günstige Proberaum-Mitbenutzung gesucht, damit ich einfach kompromisslos Üben/Spielen kann.


    Zum Thema von trommla leise Drums generell:
    Den Wunsch nach super leisen, aber voll klingenden Drums kann ich ebenfalls nur bedingt nachvollziehen. Egal ob zum Üben oder Spielen im Band-Kontext: Die wenigsten akustischen Instrumente klingen sehr leise gespielt voll und satt. Der Unterschied besteht vermutlich vielleicht darin, das Trommeln (oder Drumsets) ein sehr breites Frequenzspektrum abbilden, von knalligen Höhen bis zum durchsetzungsstarken Tiefbass. Blasinstrumente z.B. können ebenfalls einen enormen Schalldruck entwickeln, aber der von Drums scheint wohl insgesamt durchsetzungsfähiger zu sein?? Vielleicht auch physikalisch messbar? Oder zumindest für das menschliche Gehör??


    Für mich sind Besen oder Rods jedenfalls keine Alternative zum „leise“ spielen, oder herkömmlicher Sticks, sondern einfach Tools für andere Klangbilder, wenn gewünscht. Man kann schon viel durch leise Spielweise und leichte dünne Sticks erreichen, aber tatsächlich reicht auch das manchmal nicht, je nach Örtlichkeit.


    Jedenfalls finde ich diese Silent Sticks und Bass-Drum Beater sehr interessant und werde diese mal bestellen und austesten. Wenn die allgemeinen Umstände Bandproben wieder zulassen, gebe ich mal meine Eindrücke wieder …


    LG
    Toddy

  • Die Tama-Tips hatte ich auch mal, fand die Sticks aber damit zu kopflastig.

    Unterschreib ich voll. Hab ich auch, finde aber Rods im Vergleich dazu noch akzeptabler, auch, weil durch die rods doch wieder mehr bounce (und somit doch wieder einen Tick realistischer) möglich ist bei meinen soundoff Lappen, als mit sticks oder gar den Gummitips.


    Bin gespannt, was du über die Silent sticks berichtest. Und jetzt geh ich mal googlen, wie die aussehen :D

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