Wie übt ihr euer "Bandzeug"?

  • Hallo zusammen,
    wie übt ihr eure Bandsachen ohne Band? Ich sollte an einigen Songs arbeiten. Zum Teil sind diese schon fertig, so dass ich nur noch am Gesamten arbeiten muss. Ablauf der Parts, Breaks, hier dieses Fill, da jenes usw. Aber ohne den Rest der Band tue ich mich da schwer.
    Dann sind da die unfertigen Sachen bei denen noch nicht feststeht was ich dazu spielen will. Was für ein Break an dieser Stelle, welches Fill an jener, hier ein Hit oder nicht usw. Da heisst es dann ausprobieren was gehen könnte. Ohne Mitmusiker irgendwie blöd und in den Proben möchte ich nicht gross experimentieren, sondern maximal einige Möglichkeiten vorstellen. Man trifft sich ja nur einmal pro Woche.
    Wie macht ihr das? Playalongs ganzer Songs aufnehmen? Loops von Parts bereitstellen und damit arbeiten? Das ist das einzige was mir im Moment dazu einfällt. Leider ist das nicht immer das Gelbe vom Ei. Da hapert’s z.T. mit dem Timing, gerade beim Macrotiming geht das m.M.n. gar nicht. Ich will ja keine zeitlich schwankende Referenz als Basis für mein Üben haben. Da übe ich ja schlechtes Timing(?).
    Ein Teil der Proben dazu aufwenden Übematerial zum Klick einzuspielen? Das scheint mir das am naheliegendste zu sein. Wie macht Ihr das?


    Grüsse

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Rockband:
    eigenes Zeug "frei Schnauze" bis sich was cooles, schönes, passendes etabliert hat. Cover wenns wie original sein soll mit Original mitspielen bis es passt.


    Bigband:
    da gibts Noten ;(. Gerade relevante Fills, Einsätze, Stichnoten nach den Notenblättern üben bis sie halt "automatisiert" sitzen - manchmal quasi sofort da, manchmal doch mit Üben verbunden. Wenn es dann mal sehr gut klappen sollte entstehen sogar wieder kleine Freiheiten in Richtung "frei Schnauze" :whistling:

  • Man kann Songs bzw. kritische Parts doch meist auch gut im Kopf "mitlaufen" lassen. Geht das bei dir nicht? So brauchst du kein Playback oder die Band, um an Parts zu arbeiten. Meist hängt es ja auch nur an bestimmten Stellen, die man m. E. gut gezielt üben kann, ohne das komplette Stück üben zu müssen.


    (Mikro-)Timing sehe ich davon völlig unabhängig. Das kann (sollte) man immer üben, in verschiedenen Tempi und Feels. Das bringt einem generell etwas und damit auch jedem Song.


    Unabhängig davon nehme ich Proben oft auf (ohne Aufwand, Zoom H2, dann Stücke mit Audacity schneiden und normalisieren). Damit hättest du die Stücke zum Schleifehören und außerdem ein gutes Feedback für dein bzw. euer (Zusammen)Spiel. Beim Passivhören fallen einem oft auch Sachen auf, die man beim Spielen nicht so wahrnimmt. Oft hilfreich.

  • hallo dani808 ^^,

    ...
    Unabhängig davon nehme ich Proben oft auf (ohne Aufwand, Zoom H2, dann Stücke mit Audacity schneiden und normalisieren). Damit hättest du die Stücke zum Schleifehören und außerdem ein gutes Feedback für dein bzw. euer (Zusammen)Spiel. Beim Passivhören fallen einem oft auch Sachen auf, die man beim Spielen nicht so wahrnimmt. Oft hilfreich.


    wir machen das auch so. wir nehmen jede probe auf, und stellen die aufnahmen geschnitten in unsere dropbox. ich versuche immer so nah wie möglich am original zu sein (was mit meinen gitarristen etwas schwierig ist :D ). alleine um mich selbst zu kontrollieren taugen die proberaumaufnahmen sehr gut! durch das ständige abhören kommen dann auch die besseren ideen, und das verfestigt sich dann im laufe von 2-5 proben, je nach schwierigkeit des titels. bei mir zuhause übe ich aber nach dem original.
    am besten wäre es natürlich, wenn ich die titel noch notieren könnte. da arbeite ich dran, das macht einiges leichter. bei dem ein oder anderen titel hab ich auch noch selbstgebastelte "leedsheets". also notizen was abläufe, strophen, refrains betrift, als kleine gedächtnisstütze.


    mfg ^^

    "Alles was kleiner als 14" ist, sind keksdosen und aschenbecher.", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Wir nehmen unsere Proben fast immer auf (über Zoom H2N, also grottiger Raumsound ;) ). Wenn ich dazu üben muss, bzw. wenn ich eine neue Idee hab, setz ich mich daheim ans Set und hör mir die Aufnahme über KH an und spiel dazu.
    Das meiste muss ich aber nicht üben, weil eigenes merk ich mir eh meist. Bei der Coverband hör ich mir halt das Original an und spiel dazu.

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Man kann Songs bzw. kritische Parts doch meist auch gut im Kopf "mitlaufen" lassen.


    Richtig.
    So mache ich es auch, wenn ich spezielle Stellen übe.
    Und dann habe ich noch meine täglichen Ohrwürmer, die auch mal aus eigenen Liedern bestehen.
    Vor allem wenn wir einen neuen Song machen, dann kann es passieren dass dieser die darauffolgenden Tage als Ohrwurm bei mir weiterläuft.
    Dabei kommen mir dann immer wieder Ideen, was ich an bestimmten Stellen trommeln könnte.
    Bei der nächsten Probe wird das dann reell ausprobiert. :thumbup:

  • Wir tabben unsere Songs vorab in Guitar Pro. Dann haben wir eine Leitstruktur an der wir dann arbeiten können.
    GP nehme ich dann auch zum üben (gibt da nen guten Geschwindigkeitstrainer).
    Das alles nehme ich gleichzeitig auf und vergleiche meine Aufnahmen mit den Tabs (kommen die Schläge da wo sie sollen, wie ist das Timing usw.).
    Damit bin ich deutlich kreativer als in der Probe irgendetwas auszuprobieren. Meist bewegt man sich da eher beim proben in der Komfortzone (wie ich finde)

  • wir recorden unsere Songs immer als Multitrackaufnahmen.(immer mit Klick)
    Dann mute ich ich das Schlagzeug und habe ein Playalong.
    Das selbe dann auch nach Bedarf für die anderen Musiker.

    don´t panic

  • Ich habe das Glück, musikalisch recht einfach gestrickt zu sein. Ich höre und spiele gerne tanz- und mitsingbare Musik, also kein Prog-Metal oder anderes abgefahrenes Zeug für "Studierte". Meine Parts kann ich daher überwiegend im Kopf üben, ohne überhaupt am Set gesessen zu haben. Manche hakeligen Ensemble-Figuren in der Big Band Literatur übe ich maximal am Pad, bis ich ein Gefühl für die Synkopierung habe, gelegentlich mit YT-Videos fremder Einspielungen des gleichen Arrangements. Aufs Set lässt sich das anschließend dann auch gut spontan übertragen. Wie gesagt, für sackschwere Sachen bin ich eh der falsche Drummer, und ein ständiges Hin- und Herschalten zwischen diversen ungeraden Metren ist einfach nichts für mich. Stichwort "Groovedrummer" ;)


    Meist steht und fällt mein Drumming mit irgendeiner Hookline, die ich im Kopf mitsingen kann. Mal ist das ein Bass-Pattern, mal die Leadmelodie, mal ein Gitarrenriff, was sich eben grad so anbietet.

  • Vielen Dank für eure Anregungen. Meistens schneiden wir die Proben auch mit. Gerade bei neuen Sachen gibt es da aber auch immer wieder Schnitzer an denen ich mich dann störe wenn ich damit üben will. Vielleicht sollte ich meinen Anspruch da mal überdenken.

    Zitat

    Man kann Songs bzw. kritische Parts doch meist auch gut im Kopf "mitlaufen" lassen. Geht das bei dir nicht?

    Tatsächlich stellt mich das manchmal vor Probleme. Bei einigen Songs klappt das besser, bei einigen weniger gut. Keine Ahnung woran das liegt. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht musikalisch genug.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ich nutze für Proben so einen DJ-CD/USB-Player-Turntable Dingens. Da gibt es recht billige Teile die für einen DJ nichts taugen, für meine Anwendung aber perfekt sind. Ich ziehe die Songs auf einen USB Stick und spiele die dann damit ab. Der große Vorteil ist dass man dort CUE Punkte setzten kann von denen aus immer wieder geloopt wird. Wenn man die Punkte genau trifft (was mit ein wenig Übung kein Hexenwerk ist) ergibt sich ein perfekter loop den man ohne Verschiebung durchspielen kann, stundenlang. Gerade um kniffelige Fills raus zu spielen ist das perfekt. Außerdem kann mit dem Ding die Geschwindigkeit regeln und man hat einen Knopf um die BPM zu tabben. Der Rest der Kiste ist eher uninteressant für mich.


    Damit kann ich knifflige Songparts direkt am Set „schneiden“ wie ich sie brauche und bin damit frei vom PC und Audiogeschnippel.


    So ein Ding habe ich: https://www.ebay.de/itm/Kool-S…26028d:g:an8AAOSw7FRWYVvT

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