Viele technische Übungen in Agostinis "Methode de Batterie Volume II" haben Tempoangaben, deren Zweck mir nicht klar ist.
Beispiel "Gamme 5": 4/4-Takt, 16tel mit Akzenten auf der jeweils zweiten Sechszehntel jeder Vierergruppe (1e, 2e, 3e, 4e). Als Einzelschläge und als Paradiddle ist ein Tempobereich von 96 bis 192 Viertel pro Minute vorgegeben.
Einzelschläge (96-192 Viertel/Minute)
r L r l r L r l r L r l r L r l
1 2 3 4
Paradiddle (96-192 Viertel/Minute)
r L r r l R l l r L r r l R l l
1 2 3 4
Da frage ich mich: Was meint Agostini mit diesen Tempoangaben? Doch wohl nicht, dass man bei Tempo 96 beginnt und von dort an steigert, bis man die Übung bei 192 beherrscht. Meiner bescheidenen Erfahrung nach beginnt man solche Übungen vielleicht mit ca. 40 BPM. Wenn die Schüler es sukzessive und präzise auf gut 120 BPM bringen, dann haben sie ja schon nützliches Vokabular erworben, um es bei Bedarf an Trommel oder Set anzuwenden. Es scheint mir im generell hilfreich, mit der Hälfte des angegebenen Mindesttempos zu beginnen und auf ca. 125% des Mindesttempos zu steigern. Natürlich sind dem Ehrgeiz nach oben keine Grenzen gesetzt, aber meines Erachtens verleiten die Tempoangaben zum zu schnellen Üben, sodass es weder locker noch präzise wird. Das sagt jedenfalls der Autodidakt in mir.
Falls jemand an einer Agostini-Schule gelernt oder gelehrt hat: Wisst Ihr, wie die Tempoangaben gemeint sind?
M.