Demo-Aufnahme Jazz-Kombo

  • Selbst ein kleiner Zoom-Handyrecorder an der richtigen Position kann eine Jazzcombo überraschend schön in Szene setzen. Kanalgetrenntes Getrommel macht zwar die Nachbearbeitung leichter, den Gesamtsound aber nicht wirklich besser.


    Da bin ich nicht ganz Deiner Meinung Trommla. Ich habe vorgstern mal bißchen rumprobiert alleine. Set-Up: Die Drums mit den beiden CM3 als Overheads und dem AKG D112 für BD ins Zoom LiveTrack, Die Band habe ich dann simuliert mit einem Playalong und vor der PA mit einem SM57 abgenommen. Später das ganze mit Reaper zusammengemixt. Ich fand den Sound (vor allem der Becken!) viel schöner als bei den Aufnahmen, die wir lediglich mit einem Zoom H1 mit der Band gemacht hatten (also die Aufnhamen, die ich in die Hörzone eingestellt hatte). Vor allem kann man mit Reaper dann die beiden Spuren getrennt editieren, was ich schon einen Vorteil finde.
    Kann aber auch sein, dass dies in einem anderen Raum mit schönerer Raumakkustik genau anders herum wäre.

  • das lrm 2b kenne ich nicht, aber sicher ist auch das brauchbar.
    Mit 2 Stück davon bist du immer noch unter 500 Euro.
    Bedenke das es ein Bändchen ist das man wie ein rohes Ei behandeln muss!


    Ein Mikrofon hat sicher den größten Anteil am Sound, aber wie ich schon sagte wenn alle Rahmenbedingungen
    stimmen, Ansonsten werden die Unterschiede für euch minimal sein zwischen einem guten budget Mikro und einem


    10 x teureren.Mit einem H1 kann man nicht wirklich gute Ergebnisse erwarten, wenn man bedekt das man 2 Mikrofone die lediglich eine XY
    Anordnung haben inclusive Audiointerface und Rekorder für 100 Euro bekommt.
    Für einfache Kontrollmitschnitte und für Unterwegs mag das in Ordnung sein, aber zum recorden einer Band doch eher ungeeignet
    zumal es nur eine Stereoniere in XY bietet.
    Dafür ist es ja auch gar nicht vorgesehen.
    Mit etwas Geduld und viel Probieren mit den Lautstärken, Abständen und Positionen sind mit Bluemlein durchaus brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

    don´t panic

  • So, wir haben letztes Wochenende dann mal eine Probeaufnahme gemacht. Set-Up war folgendes:
    1. Saxophon über ein Ansteck-Mikro direkt ins Zoom LiveTrack
    2 Bass mit einem SM57 nah am Amp
    3. Drums: 2 Overheads (LineAudio CM3) + Kick (AKG D112
    4. Giatarre mit eigenem Verstärker wurde über die Overheads mit abgenommen (hier wäre eine eigene Spur sicher besser)
    5. Nord Piano direkt ins Zomm LiveTrack


    Nächstes mal dann Gitarre mit eigener Spur und vielleicht noch ein SM57 für die Snare.


    https://www.dropbox.com/s/evdd…i9/bluelearymix1.wav?dl=0

  • Finde ich klanglich ziemlich gut. Habe zwar nur mit Notebook-Lautsprechern gehört, aber würde sagen, für ein Demo reicht das locker.
    Dein Spiel finde ich deutlich besser als bei der letzten Hörprobe. Ich denke, das Besenspiel dürfte noch etwas artikulierter sein, aber insgesamt ist das aber sehr ordentlich!

  • Finde die Aufnahme sehr gelungen. Was im Einzelfall zu laut oder leise ist, unterliegt ja oft dem persönlichen Geschmack. Ich finde z.B. die Bass Drum völlig ok für Jazz (ist ja kein Popsong ;)) dafür ist die Snare nach meinem Geschmack ne Spur zu laut und das Sweepen dadurch etwas zu aufdringlich.


    Apropos Sweepen, das wäre für mich am Ehesten noch ausbaufähig. Dein Pattern klingt in meinen Ohren noch etwas "hakelig", hat noch nicht den feinen Flow, den es haben sollte. Und der Double Time des Bassisten schenkst du kaum Beachtung, was dir eine zusätzliche rhythmische Dimension gäbe. Also "Kritik" von meiner Seite wenn überhaupt, dann eher auf der spielerischen Seite. Aber auch spielerisch ist das Meckern auf hohem Niveau.

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    Wow, das Video war inspirierend! ABER da muss halt alles passen: Sound der Band, Raum, Technik (für das Geld des Miks kann man sich nen kompletten Bandsatz Miks mit Klassikern zusammenstellen) UND vor allem: Der Engineer :) .
    Die Aufnahme des Starters läuft gerade. Finde das auch ziemlich gelungen. Klingt mMn fast schon zu transparent, klar und hart und die Räumlichkeit fehlt etwas, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Einfach weitermachen!

  • Danke für Euer Feedback!
    Ich muss auch erhrlicherweise eingestehen, dass die Soundqualität natürlich auch mit dem Spielniveau zu tun hat. Beispielsweise was die Bassdrum oder das Sweepen betriift. Das geht mir als Zuhörer der Aufnahme auch so. Aber wie maxPhil so schön geschrieben hat: einfach weitermachen, und vor allem, einfach weiter üben.

  • Gerade über die Studiomonitore abgehört - alles prima, für ein Demo schon jenseits von gut und böse! Da würde man am ehesten an der Performance feilen, nicht mehr am Sound. Das einzige, was mir aufgefallen ist, war das Panning des Pianos. So von L nach R von den tiefen Tönen bis zu den hohen ist die Standardeinstellung vieler Keyboards, aber es klingt bei so einer Besetzung natürlich nicht authentisch. Ich würde das Piano vom Panning her einschlränken und es bewusst nach halb links oder rechts stellen - auf die andere Seite die Gitarre. Dann passt das für das geistige Auge wieder. Eins ist aber klar: ich meckere hier auf hohem Niveau und einen Gig bekommt ihr mit der Aufnahme auch so! :D

  • ja schon ganz gut für eine Liveaufnahme im Proberaum mit begrenzten Möglichkeiten.
    Die Wischerei ist mir zumindest am Anfang zu laut. Der Bass und die BD die man kaum wahrnimmt sitzten nicht in der Mitte.
    Das Piano ist zu breit wenn es die gesamte Stereobreite beansprucht.
    Liegt vielleicht auch an der Abhörmöglichkeit beim mischen?


    Stereobreite (besonders im low end) und Mittenmulm lassen sich noch im Master gut handeln. Die Laustärken der einzelnen Instrumente weniger.
    So kann das etwas klarer und differenzierter klingen: https://www.dropbox.com/s/fmc7…r5/bluelearymix1.wav?dl=0
    Ohne hier zu viel Aufwand betrieben zu haben. Da geht noch mehr.
    gut gemacht, weitermachen!

    don´t panic

  • @Beebie: sorry die späte Antwort, bin derzeit in Thailand. Was hast Du denn an dem Song noch verändert? Bin gerade selbst dabei mir ein paar editing/mastering skills mit reaper beizubringen. Den Song, den ich hier eingestellt hatte, wurde von einem Kollegen aus dem recording.de -Forum gemastert.
    Cool wäre, wenn ich speziell für‘s Jazz-Mastering mal grob einen Workflow zur Vorlage hätte. Was ich bisher gelernt habe: weniger ist meistens mehr. D.h. wenig compression auf den Einzelspuren, wenn, dann bisschen Limiter auf der Masterspur.
    Vor allem also EQ, Saturation und Lautstärkeanpassung.
    Kann ja mal den Song einstellen, den ich versucht habe, alleine zu mixen. Wir ham uns mal an Equinox versucht.


    https://www.dropbox.com/s/lrk6…/Exinox_jomix_v2.wav?dl=0

  • Den Song, den ich hier eingestellt hatte, wurde von einem Kollegen aus dem recording.de -Forum gemastert.

    cool, kannst mir ja mal per pm sagen wer das war. Ich bin auch im rec.de Forum.
    Dort gibt es eine Rubrik"Mischmaschine" Da kann man seine Aufnahmen der Meute zum mischen vorwerfen. Und dort haben viele wirklich was drauf und man ist erstaunt was sich aus seinen Aufnahmen rausholen lässt.
    Man bekommt klasse Feedback und Inspiration.


    Was hast Du denn an dem Song noch verändert?


    Nicht viel. Im wesentlichen die tonale Balance, also die Frequenzverteilung, so das einzelne Instrumente besser rauskommen, der Mittenbereich etwas aufgeräumter ist und zum Schluss noch ein Limiter um auf die gewünschte Lautheit zu kommen, um Spitzen abzufangen. Dann habe ich noch den Tiefenbereich unter 200Hz in die Mitte gelegt, die Stereobreite insgesamt und im besondernen im Bassbereich verringert.BD und Bass sollten möglicht immer genau in der Mitte sitzen, nicht nur weil es dann auch Mono besser klingt sondern weil es besser klingt wenn beide Lautsprecher dort das gleiche Signal wiedergeben da unten rum viel Energie benötigt wird.


    Bei dieser Musik sollte möglichst wenig kompremiert werden um möglichst viel Dynamik zu erhalten. Als Richtwert würde ich da -16 bis maximal -14 LUFS ansetzen. Reaper bietet vielleicht auch die Möglichkeit den Lautheitspegel anzuzeigen, ansonsten gibts da draussen auch kostenlose Levelmeter die das können.


    Das A und O ist aber immer eine gute Aufnahme, ganz wichtig sind gute Mikrofone und ein guter Raum und zum mischen noch eine gute Abhöre.
    Da ihr alles live im Proberaum aufnehmt ist das schon sehr schwierig, da alles in alle Mikrofone einstreut und es dadurch zu phasenschweinerein kommt was besonders beim Einsatz von Kompressoren auffällt und auch ein bearbeiten einzelner Spuren Auswirkungen auf die anderen Spuren hat.
    Aber was ihr da zu Stande bringt ist schon ein guter Ansatz.


    Im Jazz ist eine dynamische Bearbeitung mit Kompressor und Limiter eher unauffällig wenn überhaupt erwünscht. Sättigungstools sind aber bei fast jedem Instrument eine gute Wahl, alles mit Vorsicht und unauffällig.
    Ich weiß nicht ob es eine Regel speziell für Jazz Mastering gibt, Ziel ist es jedoch den guten ausgewogenen Mix so zu bearbeiten das die Verteilung der Frequenzen ausgewogen ist und ein harmonisches Klangbild ergibt.
    Mulmende Mitten die das Ohr ermüden und das Hören anstrengend machen zu bändigen, Bässe und Höhen zu kontrollieren und das ganze auf die gewünschte Lautheit zu bringen.
    Die Übergänge zwischen Mixen und Mastern sind ja heute mit modernen DAWs fließend.
    Euer Equinox klingt schon recht gut. Die Lautstärkeverhältnisse sind etwas unausgewogen, das ganze ist viel zu laut, auch mit Tiefenstaffelung kannst du noch viel rausholen. Wahrscheinlich hast du mit Kopfhörer gemixt?
    Achte auf die unteren Mitten, gerade im Bereich zwischen 300 und 600 Hz mulmt es schnell, da dort fast alle Instrumente rumlungern und sich das ganze schnell auftürmt und unsere Ohren diesen Bereich als sehr anstrengend empfinden.
    Bei dem Gebläse könnte um die 3kHz noch etwas weggenommen werden.
    Insgesamt aber ist das ganze viel zu laut(sagte ich das schon?). Das geht hier bis -8LUFS hoch. Das ist Trashmetalniveau :)
    Je lauter du machst desto mehr geht verloren. -12LUFS wäre mir bei der Musik schon zu laut.
    Limiter sind Teufelszeug, man verkauft sich schnell die Seele. ^^


    Aber du bist auf dem richtigen Weg. Übung ist alles. Ist ja auch ein spannendes Gebiet. :thumbup:
    sehr schön, bleib dran.

    don´t panic

  • Super, vielen Dank! Das hilft mir auf jeden Fall weiter. Von den ganzen Zahlen (Lautstärke, Freqeunzen etc.) hatte ich bisher noch nix gehört und wie Du richtig vermutet hast, habe ich das mit Kopfhörer abgemischt.
    ich schick Dir eine pm:)
    jo

  • zumindest anders besser ^^
    bessere Dynamik etwas auf Kosten des Sounds.
    Zumindest ist das Gebläse hier nicht so aufdringlich.
    Besser ist es immer wenn es einem selbst gefällt.
    Bis auf ein paar grundlegende Basics gibt es kaum ein richtig oder falsch.
    Ich finde das schon ziemlich ordentlich was ihr da auf die Festpalle bringt.
    Vor allem unter Berücksichtigung der Aufnahme- und Abhörsituation und deiner Skills.

    don´t panic

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