Entscheidungshilfe Snare-Mic gesucht (Beyerdynamic, Shure)

  • Moin

    Öhm, bisschen off-topic, aber: warum? Laut Beyerdynamic sind die Unterschiede zwischen den Varianten minimal, abgesehen vom Alter.

    Soweit ich weis sind da, wie auch bei den alten Opus, andere Kapseln verbaut.
    Ob das jetzt an "good old germany" oder China Asienproduktion liegt, oder sogar nur "Studio-Tonmensch-Voodoo" ist, weis ich bei dem 201er nicht.
    Der Unterschied bei den Opus zur TG-Serie ist jedenfalls hörbar und "sollen" ja auch nur der identische Nachfolger sein :S

  • Warum nicht noch das Beyerdynamic M201 in Betracht ziehen?
    Ich nutze es seit langer Zeit und bin sehr happy damit.
    Ein durchaus wichtiges Argument für das Mikro ist die Richtcharakteristik. Bei vernünftiger Ausrichtung ist dank der Hyperniere kaum Hi-Hat auf dem Snare Kanal.


    Ich hatte da auch mal ein Testvideo im Vergleich zum SM57 gemacht.
    https://www.youtube.com/watch?v=Kdd0-AoUrNY&feature=youtu.be


    Danke für den Link. Bin gerade dazu gekommen, mir das mal anzusehen. Klingt gut :thumbup: . Das SM57 klingt nach meinem Empfinden etwas schlanker als das Beyerdynamic, aber mit den Höhen, die ich bei der Snare gerne mag. Hast Du die Snare nur von oben mikrofoniert oder hast Du in dem Video unten auch ein Mikro angebracht? Welche Mics hast Du noch verwendet?


    trommla: Mein "Problem" ist wohl, dass ich mich zunächst auf die Einzelsignale der Snare-Mics gestürzt und weniger die Summensignale betrachtet habe ;) . Den geeignetsten Kandidaten nur anhand von Youtube-Videos und Soundfiles herauszufinden, macht die Sache auch nicht gerade einfacher.


    @all: An dieser Stelle möchte ich trotzdem nochmal die "Grundsatzfrage Kondensator oder dynamisch" aufgreifen. Bin dazu noch fleissig am lesen, aber welche Technik würdet Ihr für die Snare bevorzugen und warum?


    Des Weiteren möchte ich noch folgende Frage in den Raum werfen: Mikrofonierung der Snarebottom ja oder nein? Wenn ja, warum? Für mich momentan noch nicht so relevant, aber mich interessiert, was Ihr darüber denkt.
    Danke Euch schon mal.

    Das muß kesseln!!! :D

  • Mikrofonierung der Snarebottom ja oder nein?


    Meine persönliche Einstellung dazu ist, definitiv erst mal Nein.


    Ich halte die Herausforderung für viel größer (und wichtiger), mit Stimmung/Dämpfung, Aufstellung des Sets im Raum und Mikrofonpositionierung das bestmögliche Gesamtbild zu schaffen. Alleine diese Arbeitsschritte haben mir bei meinen eigenen Recordingversuchen Mühe bereitet, dass ich jeden zusätzlichen und nicht zwingend erforderlichen Kanal erst mal hinten anstelle, bis ich die irgendwann die Basics beherrsche. Also vermutlich nie ;)


    Das Snarereso sehe ich sowieso erst dann als Option, wenn ich ohne den Teppich nicht crisp genug bekomme. Ein erfahrener Tonmensch weiß natürlich genau, mit welchen Mitteln er welchen Snaresound "designed", da mag das Reso schon Teil des Soundkonzepts sein.


    Ich würde mich dagegen nur verzetteln. An jeder Trommel ein Mikro sowie ein paar Overheads sind schon Herausforderung genug :D

  • An dieser Stelle möchte ich trotzdem nochmal die "Grundsatzfrage Kondensator oder dynamisch" aufgreifen.


    Gibt es da eine Grundsatzfrage?


    Wenn man sich die der Unterschiede und Arbeitsweisen bewusst ist, ist es doch recht leicht zu entscheiden welches Mikrofon man in welcher Situation nimmt.
    Es gibt immer noch genügend Mythen in den Köpfen die nicht (mehr) stimmen, sich aber beharrlich im Hobbybereich halten.

    don´t panic

  • Ich habe mich für ein Bottom-Mic entschieden, als ich irgendwann die Nase voll davon hatte, mit dem Hihat-Spill rumzukämpfen. Höhen anheben war dann immer nur sehr eingeschränkt möglich. Das ist aber sicher sehr individuell, denn das hängt von Hihat, Snare, Richtcharakteristik des Top-Mics, Spielweise, Soundvorstellung etc. ab. Sprich: ich würde ohne Bottom-Mic anfangen und den bestmöglichen Klang rausfinden. Erst wenn Du da partout nicht mehr weiterkommst, ein Bottom-Mic dazunehmen.

    Nix da.

  • Den geeignetsten Kandidaten nur anhand von Youtube-Videos und Soundfiles herauszufinden, macht die Sache auch nicht gerade einfacher.


    Noch einen Satz dazu. Dau kannst mit allen hier genannten Kandidaten vernünftige Schlagzeugaufnahmen machen, nur beginnt das Lernen erst richtig, wenn du die Ausrüstung zusammen hast. Tage- und wochenlang nach Einzelkomponenten recherchieren und sich einlesen, ist weniger zielführend, als sich IRGENDEIN Snaremikro zu kaufen (ebenso die anderen Mikros) und mal loszulegen. Erst mit zunehmender Erfahrung erkennst du, wie's geht und was du möglicherweise wirklich brauchst.


    Natürlich hilft es trotzdem, sich schon im Vorfeld etwas mit der Materie befasst zu haben ;)


    Hier gibt es gerade ein gebrauchtes M201, falls dich das Modell interessiert.

  • Fehlkäufe will ja jeder tunlichst vermeiden, oder? ;)
    Natürlich ist das Unterfangen umso schwieriger, wenn man keine Erfahrungen in dem Bereich hat.
    Was ich einfach möchte: Ein Snare-Mic kaufen, welches ich jahrelang nutzen möchte, ohne den Drang zu haben, das Mic schon nach kurzer Zeit wieder auszutauschen.
    Der Snare-Sound sollte so sein wie hier: https://www.youtube.com/watch?v=24GjuQmcKyc (Stelle 3:40)


    Dann ist alles gut :thumbup:


    Daher hatte ich auch nochmals gefragt, ob denn nun lieber ein Kondensator-Mic oder ein dynamisches...

    Das muß kesseln!!! :D

  • Daher hatte ich auch nochmals gefragt, ob denn nun lieber ein Kondensator-Mic oder ein dynamisches...


    Kann man an der Snare finde ich nicht generell sagen. Grundsätzlich ist ein dynamsches Mic halt robuster, meist pegelfester und man braucht keine Phantomspeisung. Live würde ich daher dafür immer ein dynamisches bevorzugen, weil es da ja auch gerne mal runterfällt, umgeschmissen wird etc. Die typischen Vorteile eines Kondensators fallen m.E. an der Snare nicht ins Gewicht (empfindlicher für leise Details, weiterer Frequenzbereich etc.).

    Nix da.

  • Ein Snare-Mic kaufen, welches ich jahrelang nutzen möchte, ohne den Drang zu haben, das Mic schon nach kurzer Zeit wieder auszutauschen.


    Mann, jetzt hör doch endlich mal zu ;)
    Alle genannten Snaremikros schaffen das, sonst wären sie nicht teilweise seit Jahrzehnten auf dem Markt. Du musst je nach Mikro halt etwas anders EQen. Ein dynamisches reagiert in der Regel gutmütiger auf hohe Impulsstärke und braucht keine Phantomspeisung, daher würde ich es als Generalisten vorziehen.


    Es sagt ja keiner, du sollst ein 12 Euro Vivanco-Mikro vom Saturn an die Snare stellen ;(


  • Mann, jetzt hör doch endlich mal zu ;)
    Alle genannten Snaremikros schaffen das, sonst wären sie nicht teilweise seit Jahrzehnten auf dem Markt. Du musst je nach Mikro halt etwas anders EQen. Ein dynamisches reagiert in der Regel gutmütiger auf hohe Impulsstärke und braucht keine Phantomspeisung, daher würde ich es als Generalisten vorziehen.


    Es sagt ja keiner, du sollst ein 12 Euro Vivanco-Mikro vom Saturn an die Snare stellen ;(


    Jawoll Chef ;) . Also, in Zwischenzeit hab ich mich ein bisschen weiter informiert und natürlich werden die etablierten Mics den von mir gewünschten Sound formen können, sonst wären sie sicher nicht so gefragt. Was ich auch noch spannend fand, lässt sich mit dem Video ganz gut sehen: https://www.youtube.com/watch?v=UHLzpYivpOM
    Eigentlich ein logisches Verhalten, wenn man sich das Ganze mal vor Augen führt. Für die erfahrenen Leute hier sicher ein alter Hut.
    Somit werde ich mich wohl zwischen folgenden Mics entscheiden:
    Shure SM57 (wird's wohl wahrscheinlich eher nicht)
    Beyerdynamic M201
    Sennheiser E604
    Audix i5
    Welche Mics ich auch noch spannend finde:
    Rode NT5 (man liest vielfach, es würde an der Snare gut klingen)
    AKG C 451 (die Empfehlung kam ja auch hier im Thread schon)
    Ausschlaggebende Kriterien sind sicherlich vor allem Bleeding (und vielleicht die Verfärbung der einstreuenden Hi-Hat, die somit den Mix "vermatscht"?). Was mich in dem Zusammenhang
    auch noch interessiert: Habt Ihr Snare-Mics mit Nierencharakteristik oder Super-/Hypernierencharakteristik gewählt? Was war Euer Argument?

    Das muß kesseln!!! :D

  • So furchtbar viele Gedanken habe ich mir noch nie über die Richtcharakteristik gemacht. Eine Niere sollte man halt so positionieren, dass die Rückseite auf die Hihat zeigt, eine Hyperniere so, dass die Seite zur Hihat zeigt. Wobei die Hihat ja relativ groß ist, daher macht es am Ende keinen so riesigen Unterschied. Ich schieb halt so lange dran rum, bis die Hihat am leisesten ist.

    Nix da.

  • Wie viel Erfahrung hast du denn schon mit Aufnahmen sammeln können?
    Ich würde raten einfach mal anzufangen und dir nicht so viel Gedanken über die Mikrofonwahl zu machen.
    Der Unterschied im fertigen Mix liegt sicher bei unter 1% je nachdem welche Wahl man trifft.
    Der Raum, die Position, die Stimmung und vor allem der Drummer haben einen größeren Anteil am Sound als


    ein 57er oder ein U47.
    Nur bei einem muss ich dir widersprechen, das NT5 taugt so ziemlich für gar nix ausser Akustikgitarre.
    Bleeding lässt sich nicht vermeiden und ist auch erwünscht um einen runden Gesamtmix zu erreichen.
    Raummikros sind zb. entscheidener als die Wahl des Snaremikros.


    Wenn man Teppich auf der Aufnahme haben will muss man auch Teppich abnehmen.
    Falls du aber Metaldrums zum Ziel hast, solltest du auf Samples zurückgreifen und deinen Fokus auf die Becken richten.

    don´t panic

  • Mit meinem jetzigen Setup habe ich bisher ein bisschen mit den Overheads herumprobiert.


    Das BD-Mic wird mit Hilfe des Kelly-Shu-Systems fest in die Bassdrum eingebaut (alles vorhanden) und dann entscheide ich, ob sie geschlossen bleibt
    oder doch ein Loch ins Resofell kommt (Mapex Saturn V BD in den Maßen 22x18). Musikgenre ist Rock/Pop und die Snare eine Mapex Tomahawk 14 x 5,5 aus Stahl.


    Ich denke, dass sich mit dem Kauf des Snare-Mics die ersten brauchbaren Versuche starten lassen, auch wenn längst nicht alle Mics vorhanden sind.
    Audiointerface ist übrigens ein Focusrite Scarlett 18i20. Im Zuge der Anschaffung des Snare-Mics bekommt die Snare auf jeden Fall auch einen Satz neue
    Felle.

    Das muß kesseln!!! :D

  • Vielleicht hat noch jemand einen Tipp für mich bezüglich eines Mikrofonständers für die Snare?


    Habe mal kurz bei MusicStore online geschaut und das K&M 259 gefunden. Passt das?
    Benötige ich noch weiteres Zubehör? Habe mich nun nach nochmaliger Hörsession für das Audix i5 entschieden.

    Das muß kesseln!!! :D

  • Die Ständer von Gravity sind super. Keine Klötze, sehr standfest und gut zu bedienen. K&M sind bewährte Qualität, teilweise recht massiv und etwas frickelig in der Bedienung. Bei beiden wackelt nichts, wenn sie richtig eingestellt sind.

  • Aufnahme Tipp: ein Holzbrett unter dem Snare Ständer reflektiert den Teppich ein wenig mehr Richtung Mic.


    P.S.: Hier kann man viele Mics im Vergleich und Mix Kontext hören: https://www.audiotestkitchen.com/

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

    Einmal editiert, zuletzt von Der Kritische ()

  • Habe mich nun nach nochmaliger Hörsession für das Audix i5 entschieden.


    :thumbup:


    Hab mal nen halbhohen Müllenium-Mikroständer mit kurzem Teleskopgalgen gekauft, der erstaunlich stabil steht. Auch wenn ich sonst nicht so drauf stehe, nutze ich diesen tatsächlich an der Snare mit dem M201. Wie der mit schweren Mikros klarkommt, müsste ich mal testen, aber für's i5 würde der sicher auch locker reichen.

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