Lautstärke im Proberaum

  • Hallo Alle,



    bei unseren Bandproben ist immer wieder festzustellen,
    dasswir nach und nach immer lauter werden.
    Gut, ich bin per-se laut (A-Drumset mit normalen Becken) aber irgendwie werden auch die anderen nach und nach immer
    etwas lauter (dreh‘ mal das höher, ich höre Dich kaum etc.)


    In Ear-Monitoring haben wir mal versucht, war aber ungewohnt, und da sind wir
    tatsächlich auch technisch (Know-How) an die Grenzen gestoßen.
    Unser Mischer kennt sich damit zwar etwas aus, aber zu den Proben kommt er regulär nicht.


    Die Idee, so ein Plexiglasschild für mich zu verwenden, habe
    ich wieder verworfen.
    Zum einen kost‘ es einiges, zum anderen waren die Beurteilungen hier im Forum
    auch nicht so dolle.


    Ich überlege schon länger, mir das EAD-10 von Yamaha
    zuzulegen, und (wenn ich es richtig verstehe) funzt es auch mit Meshheads +
    Trigger und Silent-Becken.


    Dann könnte ich meinen Sound ja auch ins Mischpult einspeisen und wäre
    insgesamt leiser.
    Ob das spielerisch aber befriedigend ist – keine Ahnung.


    Mich würde daher mal Eure Situation im Band-Proberaum interessieren.


    Kennt Ihr das lauter-werden-Phänomen?


    Was macht Ihr da?


    Welches Besteck spielt Ihr im Proberaum (E-Set, A-Set, Mesh-Set) – seid Ihr
    damit zufrieden, oder ist es eher ein Kompromiss?


    Welches Monitoring nutzt Ihr?






    Ich würde mich über Euer Feedback sehr freuen.

  • Wir werden nicht lauter, wir sind von anfang an irre laut...


    Bei uns liegts aber nicht an mir, sondern vorwiegend am Basser :rolleyes: das irre ist, der spielt selbst ohne Gehörschutz und steht unmittelbar vor seinem Amp. Wie der das aushält ist mir ein Rätsel. InEars ist bei uns equipmentmäßig


    (noch) nicht möglich, außerdem hat bis auf den Leadgitarristen und ich niemand Interesse dran. Die sind alle noch aus der Generation je-lauter-desto-toller.... das bringst halt auch ned so schnell weg. Ich bin ja schon froh, dass sie den Klick inzwischen akzeptieren und es auch gut finden, wenn wir ihn im Proberaum zumindest ab und zu einsetzen.... Die sind wie alte Bäume, die kannst kaum mehr verpflanzen, so Veränderungen muss man denen schonend schleichend unterjubeln :rolleyes:


    Auf so ein getriggertes Meshheaddings, egal ob da richtige Kesseln unter den Fellen sind oder so edrum-zeugs, würd ICH mich aber nicht einlassen. Ich hab gestern erst wieder 3 Takte auf so nem Ding (edrum mit meshheads, irgendsoein sauteures roland-teil) versucht im Musikalienladen - iiiiiihhhh, was für ein grausliches feeling... da würd ich eher aufhören als auf sowas umzusteigen... :wacko:
    Ich spiel also bei der Bandprobe ein ganz normals akustisches Schlagzeug mit normalen lauten Becken, und wir sind alle zufrieden damit.


    Was du gar nicht schreibst, sind deine Bandkollegen denn unzufrieden mit der immer-lauter-werden-Situation? Oder stört es nur dich? Würden deine Gitarristen denn dann unverstärkt spielen, wenn du auf Silent-Becken umsteigen würdest? Die würde man sonst nämlich nicht mehr hören... ich verwende die daheim zum üben in Zimmerlautstärke. Oder würdest du die dann auch triggern?

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


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    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • In Ear-Monitoring haben wir mal versucht, war aber ungewohnt


    Wir verwenden zur Zeit In-ears, weil wir aufnehmen.
    Vorher sind wir aber auch schon Stück für Stück auf In-ears umgestiegen.
    Erst ich, dann der Orgler, später der Basser, und zu guter letzt dann doch noch der Gitarrist, auch wenn er meint, die volle Röhren-Dröhnung kommt auf diese Weise nicht wirklich gut rüber.
    Mag er Recht haben.
    Ach so, wegen der Gewohnheit: nach kurzer Zeit hatten sich alle daran gewöhnt.


    Die Idee, so ein Plexiglasschild für mich zu verwenden, habe
    ich wieder verworfen.
    Zum einen kost‘ es einiges, zum anderen waren die Beurteilungen hier im Forum
    auch nicht so dolle.


    Dieses Acrylglas-Dingens hatte unser Orgler dann mal selber gebaut, nachdem er günstige Reste erworben hatte.
    Das war noch in der vor-in-ear-Zeit.
    Die anderen meinten, das würde was bringen, vor allem die Becken kämen nicht mehr so "spitz" rüber.
    Vielleicht war das wirklich so, vielleicht haben die sich das aber auch nur eingebildet.
    Zumindest lautstärketechnisch bringt es trotzdem nichts.
    Mir wars egal, ich hatte zu der Zeit schon Silikonstöpsel im Ohr.


    Zum Aufnehmen haben wir es dann wieder weggestellt, denn der Sound am Set sollte ja nicht durch die Acrylplatten beeinflusst werden.


    Wir haben in der Band natürlich den Vorteil, dass Basser und Orgler jede Menge Tontechnik-Kram haben, also Mischpult, Mikrofone und alles mögliche.
    Das nötige Equipment zum Einstöpseln und Regeln der In-ear-Geschichte ist also vorhanden.
    Ich selber wäre da erstmal überfordert bzw. müsste mich in die Geschichte komplett reinarbeiten.


    Vielleicht könnte sich Euer Mischer tatsächlich mal der Sache annehmen.
    Viel Erfolg!
    :)

  • Das Schalldruck-Wettrüsten im Proberaum ist der Klassiker im Bandalltag, in Sachen Auftretenshäufigkeit nur noch getoppt durch die Erkältung des Sängers am Tag vor oder am Tage des Auftrittts ;-).
    Das hatten wir hier als Thema schon mehrfach.


    Ich mache es kurz, mangels Zeit, und weil sich hier irgendwo in den Tiefen DF schon vieles dazu findet.


    Wir (alle Bands die ich erinnere) waren selbst im Erwachsenenalter sehr infantil. Will heißen, nahezu jeder empfand sich selbstzentriert als zu leise. Dauernd wurde an Reglern geschraubt, immer der Fader-Weg nach oben (ist klar). Gesang ist zu leise, dann war Gitarre zu leise, dann Bass, dann Drumset, dann war wieder der Gesang zu leise, also dieser nochmals weiter nach oben gepegelt etc. etc.


    Statt den vermeintlich "einen der zu laut ist" etwas herunterzuregeln, ging die Olympiade des Fader-höherstellen der einzelnen Sportler los. Und das Staffelholz wurde dann immer weitergereicht, Runde um Runde.


    Da wir in diversen Bands aber auch immer Proben oder neue Songideen passabel aufnehmen wollten, und dies vom Ausgang des Mischers abzapften war damit eine ehemals tolle Lautstärkeabstimmung von Kassettenmitschitten oder Minidiscs der letzten Probe schon im Laufe der ersten! Folgeprobe zunichte gemacht, durch die wiedererfolgte Schrauberei an Reglern des Themas "ich bin zu leise" nebst Folgeaussagen "jetzt bin ich aber zu leise, jetzt drehe ich mich etwas lauter... nur ein bisschen"... etc. etc.


    Irgendwann erkannten wir den destruktiveren Charakter der Kraftmeierei ;-), aber erkannten auch unser infantiles (und leider zeitstabiles) Verhalten und taten das einzig richtige:


    Jeder Lautstärke- bzw. gainrelevante Regler wurde mit einem Sticker markiert und der Mischer wurde so platziert das keiner mehr schnell 'drankam. Und selbst wenn irgendwie doch :D , konnte man (jeder) bei Kontrollblicken erkennen, welcher Regler plötzlich über der Stickermarkierung angekommen war.


    Ja, es mag albern klingen, ja, mancher Leser werden sagen "so kindisch sind wir aber nicht".
    Ich muß leider einwenden dass in diversen Bands dies der einzige Weg war, die Lautstärkeauswüchse bzw. das dauernde Höherpegeln in die Schranken zu weisen bzw. das Thema ultimativ! zu beenden. Alle anderen Versuche und Lösungsvorschläge vorher waren erwachsen formulierte Lippenbekenntnisse die sich toll und gereift anhörten, aber in der Realität NIE befolgt wurden. Auch das mußten wir uns erstmal eingestehen.


    Eine Nebenkomponente war, dass wir auch Boxen etc. so aufbauten, dass die die Ohren derer die sie erreichen sollten möglichst ohne Umwege erreichten. Auch so liess sich auf die Föhnfrisuren im Proberaum etwas Einfluß nehmen... aber nochmals: nichts brachte so viel wie die Markierungen der Regler und das Verhindern des schnellen Zugriffs auf Fader durch zittrige egozentrierte Hände. :D


    Die Zeitersparnis (durch das Wegfallen unendlicher Diskussionen oder mißlungene Mitschnitte durch manipulierte Pegel gegenüber vorherigen Proben etc.) war unglaublich und bewirkte das das Procedere niemals in Frage gestellt wurde.


    edits: inhaltllich nichts verändert. Aber diverse Buchstabendreher ausgemerzt.

  • Kennt Ihr das lauter-werden-Phänomen?


    Ja. Kennt wohl auch (fast) jeder. Du beschreibst auch den klassischen Kreislauf, vor allem zwischen Instrumenten mit Volume-Drehknöpfen. Einer der ersten Sätze, die Gitarristen lernen? - "Ich hör mich nicht!!!1elf" :rollyes: Und dann schaukelt sich das hoch.


    Was macht Ihr da?


    Disziplinieren. Immer wieder dran denken, den Level zu halten oder sogar runterzufahren. Sowohl bei einem selbst, als auch bei Kollegen, die man freilich regelmäßig erinnern muss. Ist übrigens auch eine gute Übung für die eigene Technik sowie Musikalität und sehr hilfreich, wenn man mal leise spielen MUSS.


    Welches Besteck spielt Ihr im Proberaum (E-Set, A-Set, Mesh-Set)


    A-Set.

  • ch überlege schon länger, mir das EAD-10 von Yamaha
    zuzulegen, und (wenn ich es richtig verstehe) funzt es auch mit Meshheads +
    Trigger und Silent-Becken.


    Das funktioniert so. macht aber nicht das, was du möchtest.
    Das Teil nimmt jede Schallquelle in Reichweite auf und wendet seine Filter darauf an.
    Für Meshheads und Silentfelle heißt das, dass das Tok und Plok von den Mikros aufgenommen wird und, bei Bedarf, mit netten Spielereien versehen wird. Das Ergebnis hat aber nichts mit einem akustischen Schlagzeug zu tun.
    Du kannst natürlich die 4 Triggereingänge benutzen. Aber für ein komplettes Schlagzeug reicht das nicht. Für dich gibt es so eigentlich keinen Vorteils des EAD10 gegenüber eines elektronischen Schlagzeugs.
    Ob ein komplettes Set oder dein Schlagzeug mit Meshheads, Triggern, E-Becken und einem Modul ist dann Geschmackssache, beides hat Vor- und Nachteile.



    Wir proben über Inear und ich würde mittelfristig auch nichts anderes machen wollen. Das ist einfach total praktisch und umweltschonend. ;)
    Technisch ist das eigentlich auch gar nicht so anspruchsvoll. Da gibt es sehr einfache und günstige Lösungen.



    Ein Beispiel: Die Grundlautstärke scheint erstmal nicht das Problem zu sein, sondern die Lautstärkesteigerung.
    Also würde ich dein Schlagzeug mit zwei Mikros (Kick und Overhead) abnehmen und ins Mischpult zu den anderen Signalen packen. Gitarre und Bass möglichst direkt ins Pult, ohne eine Box brüllen zu lassen.
    Dann einen 5-fach Kopfhörerverstärker für 30€ gekauft und ihr stöpselt euch alle mit möglichst geschlossenen Kopfhörern ein. Falls im Pult kein Limiter vorhanden ist, wäre ein Externer sinnvoll.
    Dann habt ihr zwar alle das gleiche Signal, könnt aber die Summe individuell regeln.
    Falls das Pult genug Aux-Ausgänge hat: Umso besser.
    Im nächsten Schritt kannst du dann schauen, wie du deine Kiste leiser bekommst. So schadet der Pegel aber zumindest nicht mehr euren Ohren.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    Einmal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Das Problem kenne ich zur Genüge. Bei meinen Bands ging es meistens vom Sänger/Sängerin aus (Ausnahmen bestätigen die Regel).
    Meiner Meinung nach hilft nur Disziplin und das sich gegenseitige Zuhören. Oder auch mal bewußt leiser drehen/ spielen und das dann ansprechen und diskutieren. Eine befreundete Band hat das Thema mittels Umstellen des Equipments auch ziemlich gut in den Griff gekriegt. Hatte aber auch vorher und nachher Diskussionen gebraucht.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Wir spielen live so wie im Proberaum komplett mit Inear... alles via Behringer XR 18... jeder kann seinen eigenen Mix am Ipad machen...Im Proberaum selber hört man als Gast nur die Drums... funktioniert super, jeder hört sich. feddich...


    InEar ist sicher eine Gewöhnungssache, ich nutze es seit knapp 10 Jahren und möchte es nicht mehr missen.

  • Erstmal danke für den Input.
    Gut zu sehen, dass es nicht nur uns so geht, das hatte ich aber auch nicht erwartet....


    Am meisten nervt es unseren Keyboarder, aber häufig ist bei den Proben ein Punkt erreicht, wo alle plötzlich nicht mehr vernünftig was hören...


    Ich denke auch, das In-Ear vermutlich die sauberste Lösung ist, zumal wir In-Ears und so Dinger (Kopfhörerverstärker) von Behringer schonmal angeschafft hatten.
    Warum das seinerzeit doch nicht so durchgezogen wurde, weiß ich gar nicht mehr, hatte aber sicherlich auch mit dem Know-How zu tun.


    Insofern werde ich drängen, das mal wieder in Angriff zu nehmen, ggf. muss man sich dem Thema mal intensiver widmen....


    Danke und allen ein schönes WE

  • Die einzige Lösung ist wohl ne One-Man-Band zu machen. ;)


    Spaß beiseite. Das ist ein schwieriges Thema mit vielen Aspekten.
    In-Ear Monitoring finde ich hier nur eine semioptimale Lösung, weil es zwar für jeden einzelnen erstmal die Möglichkeit bietet, sich den optimalen Sound aufs Ohr zu packen, jedoch das eigentliche Problem, nämlich dass die Band nicht in der Lage ist gut und "ausgewogen" zu klingen, einfach umgangen wird. Das merkt man dann gerne bei Livegigs in kleinen Locations.


    Das Einfachste ist erstmal das, was zu laut ist, runter zu drehen und eben nicht umgekehrt.
    Außerdem haben wenn der Gesamtsound für jeden ok ist (und damit meine ich nicht Studiosound für jeden, sondern einen Sound, bei dem jeder alles so gut hören kann, damit vernünftig gearbeitet werden kann) heimliches Lauterdrehen und ähnliche Kindereien in einer ernsthaften Band einfach keinen Platz.

  • Bei uns hat es etwas gebracht, die Amps so aufzustellen dass jeder sich selbst am besten hört. Also Gitarren und Bassamps nicht zu nah, etwas erhöht oder angewinkelt und auf die Ohren des Spielers gerichtet. Ebenso bei den Vocals, ich bin als Drummer gleichzeitig Mainvocal und war erst leicht pikiert als ich feststellen musste, dass die anderen mich nur ganz leise zur Orientierung hören wollen. Aber wenn es der Gesamtlautstärke hilft... ;( Jetzt steht einer der Monitore quasi direkt neben meinem Kopf. Ich spiele im Proberaum außerdem relativ dünne Stöcke und Becken.

    Nix da.

    Einmal editiert, zuletzt von Rampen ()

  • Zitat

    Von Rampen
    Bei uns hat es etwas gebracht, die Amps so aufzustellen dass jeder sich selbst am besten hört. Also Gitarren und Bassamps nicht zu nah, etwas erhöht oder angewinkelt und auf die Ohren des Spielers gerichtet.


    Super Rampen! :thumbup: genau das meinte ich, bei Dir aber viel klarer formuliert.


    Zitat


    Eine Nebenkomponente war, dass wir auch Boxen etc. so aufbauten, dass die die Ohren derer die sie erreichen sollten möglichst ohne Umwege erreichten
    Genau dies taten wir früher auch und es half.


    Nur mußten wir zusätzlich noch die gierigen Finger vom Zugriff auf das Mischpult stoppen :D . Der Zugriff auf die Fader mit einem Wettlauf des Höherpegelns war in mehreren Bands unser Hauptproblem. Und es war gelöst, als der Zugriff auf die Fader massiv erschwert wurde bzw. verifizierbar nachweisbar wurde.

  • Wir hatten damals™ auch mal eine Räumaktion bei der wir die Sachen dann so aufgebaut hatten, dass alle sich gegenseitig hörten und der Sound gut war. Das war auch (zumindest gefühlt) danach alles leiser und entspannter.


    Der Haken ist: So wie der Rotz dann im Raum verteilt war, kannst du halt nicht im JuZe Kuhkackerode aufbauen, weil dann hört das Publikum nur Müll. (Wahrscheinlich eh, aber das ist ein anderer Thread).
    Gut, das war vor knapp 17 Jahren und heute gibt es andere Technik, die besser und erschwinglich ist ... und die sollte man nutzen!


    Ich kultivier meinen Tinnitus mittlerweile, ich Alter wird man teilweise schlauer, mit Gehörschutz und/oder InEar, je nachdem was da ist.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Ich glaube es ist ein Irrtum zu meinen, dass jeder einen ausgewogenen Mix hören will. In Wahrheit will sich jeder vor allem selber hören (und auch zu recht). Auch in meinem InEar-Mix (habe seit neuestem auch welche) sind Schlagzeug und Vocals wohl zu laut für einen Mainmix.

    Nix da.

  • In Wahrheit will sich jeder vor allem selber hören (und auch zu recht)


    ;)
    Mich selbst höre ich in disziplinierten Bands eigentlich immer. Höchstens die Bass Drum darf ein bisschen zusätzlichen Schub über's Monitoring bekommen.


    Aber du hast schon recht, sich selbst gar nicht zu hören, macht die Sache nicht gerade leicht.
    Viel wichtiger finde ich es trotzdem, die Instrumente zu hören, die mir die Orientierung im Song geben. In der Regel ist das der Leadgesang plus das führende Harmonierinstrument, ob nun Gitarre, Keyboard, Harfe oder Drehleier.


    Den Bass höre ich sowieso ausreichend, wenngleich vielleicht nicht jede Nuance, brauchts aber auch nicht. Je leiser das alles zusammen auf dem Monitor ist, umso leichter fällt mir vermutlich allen die Orientierung auf der Bühne bzw im Proberaum.


    Vermutlich habe ich das schon in drölf verschiedenen Freds geschrieben, wenn jemand in der Band sich nicht hört, muss die Reaktion sein, leiser zu machen, nicht lauter.
    Auf der Bühne gilt "The show must go on", auch dann, wenn der Sound Kacke ist. Im Proberaum darf aber durchaus von Zeit zu Zeit mal die Aufforderung kommen "So, jetzt drehen sich mal alle ein paar dB runter, damit wir alle wieder was hören".

  • Mich würde daher mal Eure Situation im Band-Proberaum interessieren.


    Das Lauter-werden-Phänomen kennen sicherlich viele. Ursache dafür ist ja, dass einzelne Musiker mit ihrem Mix nicht zufrieden sind. Also muss man diesen ändern.


    Dafür gibt es verschiedene Lösungsansätze. Es hilft Dir wahrscheinlich weniger, wenn man Dir einfach sagt, wie man selbst es macht.


    Zunächst einmal wäre es interessant, wie es denn bei Euch im Proberaum aussieht. Also Raumgröße und -form, Anordnung der Instrumente (welche gibt es überhaupt?), Equipment usw.


    Und natürlich stellt sich auch immer die Frage, was finanziell überhaupt machbar/geplant ist, um die Situation zu verbessern.


    Es kann schon sein, dass es mit ein paar einfachen Dingen deutlich besser wird. Indem einfach die Anordnung im Proberaum geändert wird und der Raum akustisch etwas optimiert wird.


    Du schreibst, dass ein Mischpult vorhanden ist. Wieviele Kanäle und Monitorausgänge hat es bzw. was ist es für eines?


    Wenn ausreichend Monitorwege und Kanäle vorhanden sind, kann man jedem seinen Mix auf einen eigenen Monitor legen. Ob man das mit wedges oder mit in-ear macht, ist dann das nächste.


    Für mich die beste Lösung ist, dass alle Instrumente abgenommen werden, da wo es möglich ist über DI und dann ins Mischpult. Jeder bekommt seinen eigenen In-Ear Mix und als Rückfallebene noch jedem eine Monitorbox (auf jeweils 2 verschiedenen Monitorkanälen). Das ganze noch in einem akustisch optimierten Raum. Leider ist das natürlich auch die teuerste Möglichkeit. Aber sie hat auch viele Vorteile, denn jeder kann sich seinen Mix so zusammenstellen, wie er es bevorzugt. Denn beim Monitormix geht es nicht um einen ausgewogenen Gesamtklang, sondern darum, was man für sich selber braucht. Der Lead Gitarrist hat seine Gitarre da im Normalfall lauter als z.B. der Sänger usw. Wenn das mit einem Digitalpult gemacht wird, kann meist sogar jeder mit seinem Handy seinen Mix einstellen (dabei nur darauf achten, dass auch jeder nur die Berechtigung bekommt, seinen Kanal zu ändern, denn sonst kann das gleiche Problem wieder auftauchen. Denn wenn jemand den Mix eines anderen ändert, fängt auch der an, nachzujustieren usw). Die Wedges dienen dabei nur als Rückfallebene und sind erstmal ziemlich leise. Falls das in-ear aber mal ausfallen sollte, kann man wenigstens schnell die Lautstärke am Wedge erhöhen und hat somit noch immer seinen Monitormix (das ist aber nicht wirklich notwendig, nur die absolute Königslösung) Ein weiterer Vorteil daran ist, dass man bei Auftritten nicht darauf angewiesen ist, was an Technik vorhanden ist, sondern kann immer auf seinen gewohnten Monitormix zurückgreifen. Dafür das Pult in ein Rack einbauen und Splitter verwenden, damit das Signal auch ans FOH Pult gehen kann.

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  • Mich selbst höre ich in disziplinierten Bands eigentlich immer.


    Haha, als Drummer ist man da natürlich relativ fein raus, da man sich ja quasi immer gut selbst hört, so einen halben Meter von Snare und Becken entfernt. Aber so mancher Funkgitarrist, der dezente HIntergrundrhythmusarbeit leistet, wird eher weniger glücklich, wenn er sich im Vergleich zum trötenden Bläsersatz nur so leise hört, wie er auch im Mainmix gemischt ist.

    Nix da.

  • Ich hatte noch nie Bands, die im Proberaum komplett mikrofoniert und mit Monitoring über PA gespielt haben. Und ich kann zu 100% sagen, dass es in jeder Besetzung möglich war, einen Sound zu finden, bei dem jeder Musiker sich an seiner Position gut hören konnte, sofern man sich Gedanken über die Aufstellung macht und jeder Musiker diszipliniert die Finger von den Potis lässt. Völlig egal, ob ich fette Bläser, zerrende E-Gitarren oder Chorgesänge zu begleiten hatte.


    Klar kann man wie prenki Lösungen auf technischer Seite suchen, allerdings macht es die Sache a) teurer und b) wesentlich komplexer, als wenn jeder Musiker sich bewusst macht, dass eine Probe andere Aufgaben hat als ein Konzert und es durchaus Vorteile hat, nicht jedesmal ein Brett zu fahren, bei dem einem die Ohren klingeln.

  • Zitat

    Ich hatte noch nie Bands, die im Proberaum komplett mikrofoniert und mit Monitoring über PA gespielt haben


    Ich hingegen ab den Neunzigern zigfach. Es war in diversen Jahren eher die Regel als die Ausnahme.


    Da sieht "man" mal wie unterschiedlich und individuell verschieden die "Umstände", lokalen Gegebenheiten bzw. "Anforderungen" sind. Deswegen finde ich es auch klasse wie vielschichtig hier geantwortet wird. :thumbup:


    Zitat

    Aber so mancher Funkgitarrist, der dezente HIntergrundrhythmusarbeit leistet, wird eher weniger glücklich, wenn er sich im Vergleich zum trötenden Bläsersatz nur so leise hört, wie er auch im Mainmix gemischt ist.


    Deswegen fand ich diesen Satz so anschaulich wie brilliant. Er bringt eines der Kernprobleme vieler Settings (nicht aller, denn schon unsere Posts belegen ja die Unterschiede die es zwischen unseren Erfahrungen gibt) auf den Punkt.

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