Fußtechnik Kopfsache?

  • Hallo zusammen,


    ich verzweifel gerade ein bischen.
    Seit Jahren versuche ich mein Doublebass-Spiel zu verbessern (in Sachen Tempo)
    Band-mäßig war das nie erforderlich, da wir meist bei 100-125bpm angesiedelt sind.
    Für meinen eigenen Anspruch wollte ich aber mehr und hab versucht schneller zu werden.
    Leider kam ich über die Grenze von 145/150 bpm nicht hinaus.


    Seit ein paar Monaten habe ich diesbezüglich Unterricht bei einem Drummer einer bekannten Metalband.
    Mein Lehrer konnte schnell feststellen, dass ich ab einer bestimmten Geschwindigkeit mit dem rechten
    Bein anfange "unkontrolliert herum zu zucken" und meine Technik eh ziemlich bescheiden ist (Full-Leg).
    Irgendwann blockiert dann das ganze rechte Bein und ich bin nicht mehr in der Lage einen einfachen Beat zu trommeln (schwer zu erklären..)


    Seitdem versuche ich meine Technik zu verbessern; ich übe täglich; werde aber von Tag zu Tag gefühlt langsamer und der Moment des "Blockierens"
    tritt früher ein.
    Ab 135 bpm versucht mein rechter Fuß 32tel zu spielen und das aus dem Gelenk heraus (statt Full-Leg). Mein Lehrer ist der Ansicht, dass es reine Kopfsache ist und ich das natürlich ablegen soll, sonst werde ich mich nie verbessern.


    Meinem Lehrer vertraue ich zu 100%, denn er ist der lebende Beweis dafür wie es richtig geht und das seine Vorgehensweise nicht falsch sein kann. Aber es ist auch leichter gesagt als getan....


    Kennt jemand diese Situation?
    Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und vielleicht einen Tipp parat wie ich diese Blockade loswerde?
    Ich bin jetzt kurz davor die ganze Sache aufzugeben! ;(


    Grüße an euch alle

    Du hast keine Chance - also nutze sie !!

  • Kenn ich. Langsamer üben ist die Lösung. Das ist erstmal frustrierend, aber die einzige Möglichkeit, die Blockade loszuwerden und die korrekte Technik zu verinnerlichen. Das ist etwas, was ich immer wieder erlebt habe, wenn ich mir eine unsaubere Technik angewöhnt habe (auch bei der E-Gitarre und beim Gesang, ist also nichts Schlagzeug-spezifisches). Man muss erstmal einen richtig großen Schritt zurückgehen und dann sehr langsam wieder dahin kommen, wo man denkt dass man schon ist ;) . Aber wenn man endlich wieder dort angekommen ist, kann einen nichts mehr aufhalten (naja, bis zur nächsten Blockade :D ).

    Nix da.

  • Meinem Lehrer vertraue ich zu 100%, denn er ist der lebende Beweis dafür wie es richtig geht und das seine Vorgehensweise nicht falsch sein kann. Aber es ist auch leichter gesagt als getan....

    Vertrauen ist gut, aber dir sollte auch klar sein, dass jeder Körper unterschiedlich und dein Körper mit dem deines Lehrers nicht identisch ist. Bei schnellem Doppelpedalspiel kommen viele Faktoren zusammen, da kann zum Beispiel auch der untere Rücken eine Rolle spielen.


    In meiner Zeit als Metal-Drummer empfand ich die von dir angesprochenen Tempi (140-170) immer am schwierigsten zu spielen, da man in diesem Bereich noch nicht komplett Flatfoot (also nahezu ausschließlich den Rebound nutzend) spielen konnte sondern viel mit dem Bein arbeiten musste. Ab ca 180-190 war es dann wieder kein Problem, da ich hierfür eine komplett andere Technik verwendet habe.


    Ich habe mich in diesem "fiesen" BPM-Bereich (140-170) am wohlsten gefühlt, wenn ich die Federspannung des Pedals heruntergeschraubt habe und den Beater etwas höher gestellt habe bzw. einen schwereren Beater verwendet habe. Somit hat das Pedal etwas mehr "Fleisch", es wird zwar träger aber klebt mehr am Fuß, wenn du verstehst was ich meine.


    Die Spannung sowie Dämpfung des Bassdrum-Fells spielt auch eine Rolle. Meine Erfahrung ist: Hohe Federspannung des Pedals + recht hohe Stimmung des Fells + leichter Beater ist für hohe Tempi (220+) super, kann aber im 150 BPM Bereich zu Kontrollverlust führen.


    Ich würde an deiner Stelle deshalb mal mit den 3 genannten Faktoren experimentieren:


    - Federspannung des Pedals runter und evtl. schwereren Beater verwenden
    - unterschiedliche Sitzhöhen ausprobieren (Stichwort Rücken)
    - Mit Bassdrum Fellspannung und Dämpfung herumprobieren

  • Ich bin jetzt kurz davor die ganze Sache aufzugeben!


    Also das wäre schade. Um nicht zu sagen das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Ruhig Blut, viel Geduld, und immer schön weiter trommeln! Nicht Trommeln ist mal so gar keine Lösung! :D


    Zur Sache kann ich mir ebenfalls vorstellen, dass es insoweit Kopfsache ist, als man Abläufe - auch simple Singlestrokes - mental erst mal "voll erfasst" (hier speziell das hohe Tempo) haben muss bzw. sollte, bevor man sie auch richtig und gut umsetzen kann. Jojo Mayer formulierte mal sinngemäß, dass es zum schnellen Spielen erforderlich sei, auch schnell hören zu können.


    Man lernt allgemein am besten, wenn man neue / ungewohnte Abläufe erst mal langsam und lange richtig übt. Ohne dich zu kennen und dein Spiel gesehen zu haben, würde ich also a) dem guten Lehrer vertrauen und b) nicht mit dem Brecheisen arbeiten. Also ein Tempo, das du gut beherrschst, gut und über längere Zeit richtig (schön) spielen. Statt immer mal ein paar Sekunden über deinem Limit rumzukrampfen und dann frustriert abzubrechen lieber mal eine Minute und mehr sauber in beherrschbarem Tempo. Und was mir noch hilfreich erscheint: auch mal jedes Bein bewusst für sich hören (und fühlen).

  • Danke für die Antworten.


    Ich spiele jetzt seit etwa 30 Jahren Schlagzeug, mit dem Doppelpedal habe ich vergleichsweise sehr spät angefangen.
    Nun eine fehlerhafte Technik, die schon so lange angewandt wird wieder loszuwerden...... :wacko: das wird schwer.
    Zumal ich keine utopischen Vorstellungen habe und eigentlich viel Geduld mitbringe. Das ist nur irgendwie ein Teufelskreis.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass schon allein die Tatsache ausreicht, zu wissen, dass gleich wieder die Problemzone beginnt (Clicktrack); und die Blockade beginnt.


    Thema Federspannung Sitzhöhe etc:
    Geb ich dir natürlich recht; aber ich kann ja während eines Songs oder Gigs nicht anfangen an Federspannung/Fellspannung usw. rumzuschrauben. Es muss ja theoretisch mit einem Setup alles möglich sein.
    Mein Lehrer spielt je 2 Axis Einzelpedale mit knallharter Federspannung und er kann genausogut an meiner Falcon (Doppelpedal) spielen, die ja ganz anders vom Spielgefühl ist.
    Bei so vielen Variablen kann man irgendwann gar nicht mehr klar differenzieren (bei mir ist das so); war jetzt die Einstellung von Anfang August ergiebiger als die von Ende September? Da tu ich mir schwer.


    Ich übe permanent Singles links, dann Singles rechts - immer abwechselnd, dann zusammen - und da knallts dann meist schon. Mir ist auch aufgefallen, dass ich die SIngles NUR links bzw. NUR rechts deutlich schneller kann, als beide Füße zusammen.
    Wie würdet ihr eine gesunde Zeitschiene zum Schnellerwerden definieren?

    Du hast keine Chance - also nutze sie !!

  • Mir ist auch aufgefallen, dass ich die SIngles NUR links bzw. NUR rechts deutlich schneller kann, als beide Füße zusammen.


    Das ist mit den Händen ja meist genauso und vllt. auch noch ein Beleg für die Schnell-hören/verstehen-Ansicht.


    Wie würdet ihr eine gesunde Zeitschiene zum Schnellerwerden definieren?


    Nimmst du an einem Wettbewerb teil? Wenn nicht würde ich mir nicht selbst unnötig Druck machen und Linien ziehen, die mich nur stressen und außerdem bei vermeintlich "erfolglosem" Überschreiten noch selbst erzeugten Frust bedeuten.

  • :) Nein, kein Wettbewerb oder ähnliches.
    Nur irgendwann stellt sich doch die Frage, ob ein Weitermachen noch Sinn macht, oder ob man nicht doch vielleicht talentfrei ist.
    Wenn ich mir jetzt als Ziel ein Verbessern um 20bpm in den nächsten 6 Monaten setze und dann merke, dass es nur 5 waren - beispielsweise....

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    Einmal editiert, zuletzt von Guerilladrummer ()

  • Jeder entwickelt sich anders schnell, das ist klar.
    Aber ich glaube jeder kann irgendwie für sich festlegen in welcher Zeitspanne welches Ziel realisierbar sein muss.
    Da hätte ich gerne eure Meinungen.

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  • Tempo hat nur wenig mit Talent zu tun (es sei denn wir sprechen über athletische Dimensionen), kann aber durchaus mit der individuellen Physiologie zusammenhängen. Muskelverkürzungen in der LWS können zum Beispiel ein Heben der Beine - und somit auch das Bassdrumspiel - erschweren. Deshalb auch mein Beitrag oben.


    Wenn du tatsächlich das Gefühl hast, es liegt hauptsächlich am "Kopf" und du verkrampfst, könnte bewusstes Atmen beim Üben womöglich helfen.

    Einmal editiert, zuletzt von Niles ()

  • und meine Technik eh ziemlich bescheiden ist (Full-Leg)

    Das Gesäß (bzw. die Hüften) als hauptsächliche Bewegungsquelle zu nehmen, ist schlecht, von daher rate ich dir deine Sprunggelenke zu trainieren, und zwar mit HeelDown. Also, spiel erstmal nur noch Heel Down, spiel viel leise und damit locker, lerne wie geil die Kick klingt, wenn man das Fell vor allem mit leisen bis mittellauten Impulsschlägen (Impulsschläge = du holst deine Velocity aus der Geschwindigkeit der Bewegung) zum schwingen bringt. In der weit später folgenden HeelUp-Bewegung wird dann sehr viel von der Sprunggelenksbewegung drin sein und dein "Full-Leg", was zu der Krampferei führt, hat sich dann erledigt. Ich habe schon einige Schüler so zum passablen bis guten DoubleBass kuriert. Wesentlich ist das Nicht-Zurückfallen in den alten Trott (nur weil man z.B. wieder bei der Bandprobe mega BassDrum-Lautstärke braucht = verordnet wird: Bandprobe verboten ;) ).

  • in welcher Zeitspanne welches Ziel realisierbar sein muss


    Ich werfe dazu mal Tommy Igoe in den Raum, der seinen Schülern immerfort an die Hand gibt: "THIS IS NOT A RACE!". Ich kann dich verstehen (wer nicht in dieser wirtschaftsgeprüften Benchmarkwelt), aber den anderen Ansatz finde ich deutlich besser (vor allem als ein "muss"), insbesondere wo es doch um Musik geht. ;)

  • Naja "Muss" ist so eineSache. Es soll jetzt nicht philosophisch werden.
    Es ist eben mein persönlicher Anspruch an mich selbst. Ich will mich verbessern und das Ergebnis in einer verhältnismäßig vernünftigen Zeit erkennen können.
    Und wenn das nicht der Fall ist, muss ich für mich Konsequenzen ziehen.


    Aus der Sicht meines Lehrers: Wir treffen uns in regelmäßigen Abständen; gehen gemeinsam die Techniken und Übungen durch, aber von Mal zu Mal werde ich minimal schlechter, wegen des zu Beginn von mir beschriebenen Problems.
    Die Blockade tritt immer früher auf.


    Natürlich möchte man sich in kürzester Zeit viel verbessern; wer würde das nicht wollen?
    Es muss halt ein realistisches Ziel sein - zeitgebunden!

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  • Hallo,


    mache dich nicht verrückt und lass dir von deinem Lehrer nicht so rein reden. Wenn du mit den einzelnen Füßen relativ schnell bist, sind das doch die besten Voraussetzungen sich dem Thema, was Nick74 angesprochen hat, zur nähern. Und über die HiHat- Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, ganz zu schweigen.


    Ich spiele auch ein Pearl-Doppel Bassdrum Pedal. Heute würde ich lieber ein schnelles, leichtgängiges Einzel-Pedal bevorzugen.

  • Kurze Zwischenfrage: Es geht um 16tel auf den jeweiligen Geschwindigkeiten, d.h. bei z.B. 120bpm tatsächlich gespielte 480bpm, richtig?


    Ich bin kein Metal Drummer und benutze das Slave Pedal nur für "additive Schmankerl" zwichendurch oder für Endings. Hab vorhin mal getestet, wie weit ich mit durchgespielter DB komme. Bis 140bpm auch im Kontext kein Problem, ab dann wirds wackelig (150 gehen noch gerade so). Kurzzeitig kriege ich noch schnellere und tendenziell unsaubere DB Läufe hin, eben z.B. bei Endings (plus Crashbecken). Das geht mir dann aber ordentlich in die Beine. Mein Hauptproblem ist dabei, dass ich auf dem Slave Pedal insgesamt mehr Bein- statt Fußarbeit mache.
    Ich hab aber auch nicht den Anspruch, das weiter auszubauen und bin halt kein Blaster.


    Worauf ich damit hinaus will:
    Wenn es für deine Band reicht, warum stresst du dich dann so rein? Verkrampfen führt nie zum Ziel und das tust du ja zumindest Kopf-mäßig definitiv.


    Ich würde den Anspruch also senken. Zufrieden sein, mit dem was man kann und alles weitere als eine nette, aber nicht notwendige Verbesserung betrachten. Und was auch, gerade bei solchen psychologischen Dingen, wahre Wunder bewirken kann: eine Pause einlegen und vorübergehend Abstand gewinnen. Damit meine ich keine generelle Drums-Pause, sondern den DB Schnelligkeits Wahnsinn. ;)


    Ich zieh vor Leuten, die richtig Blasten können, übrigens echt den Hut :thumbup:
    Bin halt mehr ein Groover.

  • Guten Abend,


    hat man sich erst mal eine "Technik" angewöhnt, die nicht zielführend ist, muss man von vorme anfangen.
    Das heißt konkret: Tempo 1/4 = 40.
    Nur so kann man sich an etwas gewöhnen, was man vorher noch nie gemacht hat.
    Jede Übung nur solange, wie ein Lied dauert, denn alles andere ist (es wurde schon gesagt:) etwas anderes.
    Morgen dann gerne 42, übermorgen 44 und am Freitag 46.


    Tatsächlich übt sich das Fußgelenk am besten mit aufliegender Ferse.
    Dabei wird sich ein Muskel melden, von dem man gar nicht wusste, dass er da ist. Daher auch gerne die Übungen
    beschränken, denn nach Sport kommt Mord. Man hat ja auch noch andere Sachen zu üben.


    Für jedes Tempo die Fußmaschine umzubauen oder die Trommel umzustimmen, halte ich für wenig praktikabel,
    wenn man nicht längere Umbaupausen ohnehin hat. Meine Trommeln stimme ich danach, wie sie klingen sollen.
    Ob das dann leicht oder schwer zu spielen ist, ist für mich irrelevant, sonst hätte ich mir schon längst ein
    Keyboard gekauft. Federn spanne ich auch nicht übermäßig an (eher untermäßig), ich will ja nix kaputt machen.


    Irgendwann kommt man dann zu dem Punkt, wo es mit der aufliegenden Ferse nicht mehr so recht weitergehen
    will, da würde ich dann mal so (aufliegend) und mal so (angehoben) üben und darüber hinaus dann halt angehoben,
    allerdings weiterhin mit Bewegung des Fußgelenks, dass jetzt nämlich viel besser (bzw. erstmals überhaupt)
    arbeiten kann. Wenn man das entspannt angeht, wird es nach ein paar Jahren total lustig.


    Wenn man ordentlich geübt hat (also über Jahre hinweg), dann ist einem die Fußmaschine notfalls egal.
    Ich muss(te) ja auch ab und an mal an fremden Sets (vor-) spielen, da kann ich auch nicht anfangen, die Fußmaschine
    zu verstellen, die Trommeln umzustimmen usw. usf. (wobei ich leider sogar Kollegen kenne, die das machen).


    Grüße
    Jürgen

  • Servus,


    bin auch kein Blaster und auch nicht schnell, hab aber mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Ich über leider auch zu wenig konsequent, das werde ich den Winter wieder mal intensivieren.
    Was mir aber mal geholfen hat, um die richtige Körperspannung zu bekommen: auf einen Gymnastikball setzen und dann spielen - das geht in der Regel nur sehr langsam und holprig, aber man bekommt ein Gefühl dafür, wie man eigentlich sitzen sollte und wie die Muskeln angespannt sein sollen. Auch der Druck auf die Pedale verändert sich enorm! Nach eingie Male so zu üben hat sich bei mir die Technik relativ rasch zum positiven verändert. Wenn man die Sitztechnik dann auf den Hocker überträgt, tut man sich erheblich leichter. Bei mir ist oft ein Buckel im Lendenbereich ein Problem, welches mich blockiert. Einfach mal versuchen, ist lustig und dauert nicht lange ;)

  • Ich wollte zuerst nix schreiben, weil mir als Anfänger das nicht zusteht, jemandem Ratschläge zu geben, der schon 15x so lang trommelt. Aber so wie du schreibst, klingst du schon ziemlich frustriert und verzweifelt und ich bin bei sowas immer recht empathisch und stell mir vor, mir würde es so ergehen ;( Nicht aufhören! Diese Blockade ist ganz sicher Kopfsache und hat nix mit Talent zu tun. Talent ist ja lt. den meisten, die es besser wissen, sowieso nur ca. 10%, der Rest ist üben, üben, üben.
    Aber das mit der Blockade hab ich schon mal bei etwas anderem erlebt und ich denke, das gilt für alle hobbies/Sportarten etc. Hast du schon mal versucht, nicht an deinem Problem zu arbeiten, sondern es erst mal ruhen zu lassen und stattdessen was anderes zu üben/lernen, das du noch nciht kannst, aber leichter zu erreichen ist? Dann hast du erst mal wieder ein Erfolgserlebnis und dein Hirn vergisst vielleicht die Blockade und danach gehts dann mit den Füßen wieder besser?

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Band-mäßig war das nie erforderlich, da wir meist bei 100-125bpm angesiedelt sind.
    Für meinen eigenen Anspruch wollte ich aber mehr und hab versucht schneller zu werden.
    Leider kam ich über die Grenze von 145/150 bpm nicht hinaus.


    Ein kleines bisschen off-topic meinerseits, aber im Prinzip dassselbe: Ich hab das Problem mit meinem rechten Arm im selben BPM-Bereich (also Achtel auf 140bpm gespielt, beim angesprochenen Doppelbass-Spiel geht man ja auch von Achteln FÜR EINEN FUSS aus). Ähnlich wie dein Lehrer dein "zuckendes Bein" dafür verantwortlich macht, beginnt mein Handgelenk/Unteram ab einem bestimmten Tempo kreisende Bewegungen zu machen - liegt bei mir tatsächlich an einer kleinen motorischen "Störung" von Geburt an und nervt mich manchmal sehr, aktuell gerade, weil wir in der Band Take On Me spielen und ich Achtel 160bpm einfach nicht einhändig hinbekomme. ABER ich kann mit entspanntem Kopf und regelmäßigem Üben ein paar BPM rausholen!


    DENN:

    Man muss erstmal einen richtig großen Schritt zurückgehen und dann sehr langsam wieder dahin kommen, wo man denkt dass man schon ist ;) . Aber wenn man endlich wieder dort angekommen ist, kann einen nichts mehr aufhalten (naja, bis zur nächsten Blockade :D ).


    UND:

    Jojo Mayer formulierte mal sinngemäß, dass es zum schnellen Spielen erforderlich sei, auch schnell hören zu können.


    ...stimme ich voll zu! Das Problem mit dem Hören (und dabei noch Zählen) hab ich bei Groupings, aber es wird besser! :)

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Ich kenne genau dieses Problem sehr gut!


    Ich habe im Sommer letzten Jahres nach über 20 Jahren wieder angefangen und mich gerade dem Thema DoubleBass spielen dabei sehr gewidmet und kann nach dieser Zeit 180 bpm DoubleBass durchgängig spielen. D.h. aber z.B. nicht dass alles in dem Bereich schon sauber funktioniert. Um in diesen 1,5 Jahren an dieses Ziel zu kommen, habe ich quasi täglich zwischen einer halben bis 1,5h konsequent am DoubleBass gearbeitet.


    Und dass jeder das anders erlebt, erlese ich hier wieder und bestätigt mich im Nachinein in meiner Denkweise. Ich kann gerade den Bereich ab 150bpm-170bpm besonders gut mit AnkleMotion spielen und habe meine Probleme eher zwischen 110-140bpm, wo eine Mischung aus Full-Leg und Ankle Motion gefragt ist. D.h. jeder hat seine Probleme woanders und es gibt kein Patentrezept.
    ICH für MICH habe festgestellt dass ich in den unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterschiedliche Techniken nutze, die auch jeweils einzeln und im Verbund zu üben sind, damit der Wechsel untereinander sauber funktioniert. Und das Ganze dauert einfach ewig. Das ist auch keine Kopfsache o.ä. sondern das sogenannte Muscle Memory und üben üben üben.
    Und gerade die Ankle Motion (also die Bewegung aus dem Fußgelenk) die ich so ab 140/150 BPM spiele, sieht viel leichter aus als sie ist. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass ein gutes DoubleBass Spielen das Lernen eines eigenes Instrumments gleich kommt.


    Ich versuche hier mal meine Tipps aus den gesammelten Erfahrungen des DoubleBass erlernens zu formulieren:


    Einstellung FuMa:
    Federspannung: Mittel (stärker wird erst bei höheren Geschwindigkeiten interessant, wobei man sich auch hier nur langsam rantasten sollte um auch weiterhin die langsameren Dinge spielen zu können
    Was sich für mich auch als gut herausgestellt hat ist, die Federspannung so hoch einzustellen, dass die Feder das Pedal inkl aufliegenden Fuss allein in die Ausgangsstellung hebt. Warum, erkläre ich unten bei der Ankle Motion.
    Beaterwinkel: 45 Grad (nur mit genügend Abstand hat der Beater die Möglichkeit zu schwingen, was für die AnkleMotion zwingend nötig ist.



    Problem lernen der AnkleMotion:
    Genau wie Du, hatte ich das Problem des zuckenden Fußes. Man muss also versuchen die Bewegung aus dem Fußgelenk getriggert nur durch dem Wadenmuskel zu erlernen und in das Muscle Memory zu bekommen.
    Pack erstmal das Metronom und irgendwelche Geschwindigkeiten beiseite und versuche mit nur ganz leicht angehobener Ferse das Pedal zum Schwingen zu bringen und dabei den Fuß immer im Kontakt zum Pedal zu halten. Dabei ist es erst einmal egal, ob der Beater auf das Fell trifft oder nicht. Es geht nur um die korrekte Bewegung. Und es ist auch weniger so dass du den Fuß vorn herunter drückst, sondern her die Hacke hinten hoch ziehst, also die Bewegung aus dem Wadenmuskel kommt - die Bewegung umd das Gelenk herum - ist schwierig zu erklären. Die Bewegung vom Fell zurück erledigt komplett das Pedal/die Feder (deswegen die Federeinstellung so wie oben beschrieben) Die Gesamtbewegung ist dann eine Schwingbewegung aus Pedal zum Fell anstoßen und von selbst zurückschwingen lassen.


    Das zu erlernen dauert, auch wenns so einfach aussieht. Bei mir ganze 3 Monate täglichen!!! übens. Da war es mir möglich jeweils rechts und links diese Bewegung halbwegs auszuführen. D.h. nicht, dass man nach 3 Monaten Ankle Motion super spielen kann, sonder nur, dass man erstmal die Bewegung ansich hinbekommt. Dann gehts ans koordinieren beider Füße mit Metronom.


    Das Pedal hat an einer bestimmte Stelle auf dem Trittbrett einen "Sweet Spot", der bei jeden Pedal an einer anderen Stelle ist. Ähnlich wie beim Stick. Diesen gilt es ebenso beim Üben zu finden und zu nutzen.


    Tipp:
    Nicht zu lange üben. Ich habe erst jetzt wieder festgestellt, wenn man das Ganze zu viel übt ist das kontraproduktiv. Im Urlaub wegen zuviel Zeit, habe ich eine Woche lang wie ein Berserker mehrere Stunden auch DoubleBass am Tag geübt. Ergebnis --> Aus die Maus. Ich war schon ziemlich gut bei 190Bpm unterwegs, Sequenzen bei 200 bpm gingen auch schon. Ich brauchte über 2 Wochen um wieder halbwegs 180 spielen zu können, weil die Muskeln einfach so platt waren, dass gar nix mehr ging.
    Ich denke 2x5min pro Fuß am Tag ist ausreichend um erstmal die Bewegung rein zu bekommen.



    Ich hoffe das hilft Dir ein wenig



    Nachtrag:
    "Ab 135 bpm versucht mein rechter Fuß 32tel zu spielen und das aus dem Gelenk heraus (statt Full-Leg). Mein Lehrer ist der Ansicht, dass es reine Kopfsache ist und ich das natürlich ablegen soll, sonst werde ich mich nie verbessern."


    Dies ist zB ein Indiz dafür, dass das Ganze jeder anders sieht und viele Wege nach Rom führen. 135bpm würde ich nie als Full-Leg-Motion spielen. Für MICH ist das schon der Bereich wo der Wechsel zwischen Full-Leg-Motion und Ankle-Motion stattfindet , also eine Mischung aus beiden ist. Dieser Bereich liegt m.M.n. zwischen ca. 110-120 bis 140/150 bpm.


    Ein großer Fehler (den ich vor allem bei den Händen gemacht hab) ist, dass man ständig die Technik wechselt, weil man meint mit der Alten nicht weiter zu kommen. Damit kommt man aber noch schlechter voran, weil man immer wieder von vorn beginnt. Also irgendwann sollte man sich auf etwas festlegen und daran arbeiten.


    Ach ja und der Kollege oben in dem Video, hat für mich eine total besch... Technik beim DoubleBass spielen...na und...er kanns trotzdem und das Ergebnis ist das was zählt. ;)

    9 Mal editiert, zuletzt von T120 ()

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