Übungskabine in Gartenhaus

  • Guten Morgen liebes Forum
    Hat jemand schon mal darüber nachgedacht ein Holzgartenhäuschen im Garten zu bauen und darin eine professionelle Übungskabine aufzustellen zB von Desone ? Macht das Sinn? Das Gartenhaus müsste wohl auch gedämmt sein, wegen Frost im Winter. Und eine kleine Heizung muss rein. Es geht darum, jederzeit üben zu können. Danke für Eure Kommentare!

  • Gartenhaus bietet keinerlei nennenswerte Dämmung (Kumpel hatte früher in einem geprobt).


    Ich denke wenn Du da eine Schlagzeug taugliche Größe an Übungskabine rein bauen möchtest wird das Gartenhaus so groß, dass eine Baugenehmigung fällig wird. In Berlin kann man Gaertenhäuschen bis 10 m² Grundfläche ohne Baugenehmigung aufstellen.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Vergiß es aus folgendem Grund:
    Draußen kalt, innen wohlig warm und umgekehrt, Kondenswasser und Schimmel. Vergiß die Käfer und Mäuse nicht. Auch paßt sich die Innenluftfeuchtigkeit der Außenfeuchtigkeit an.
    Stell Dir vor, Du tropfst innen wie ein Wasserfall, die Luft ist warm, und warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Du verläßt den Raum, der Raum kühlt nachts ab, das Wasser kondensiert und rinnt die Wände runter. Mit der Zeit probst Du in einem Schimmelloch,ohne es zu wissen.


    Deswegen haben wir unseren einen Proberaum schleunigst verlassen, weil die Wände schwarz wurden.

  • Die OSB - Platte im Video an der Außenseite ist aus meiner Sicht mittel- bis langfristig ein Problem: grundlegend falscher Aufbau, weil außen mit einer dampfbremsenden Schicht (hier: OSB ) ...! Grundregel: innen dicht, außen diffusionsoffen! Bei Mißachtung dieser Regel entsteht Kondensat und ein wunderschöner Bauschaden, der von gesundheitsgefährlicher Schimmelbildung bis zum echten Hausschwamm reichen kann ... letzterer ist zwar nicht schädlich für den Mensch (er ist sogar essbar, auch wenn er nicht besonders schmeckt), aber tödlich für die kleine Hütte ... ich würde das so in unseren Breiten nicht bauen! Eine andere Frage ist, ob so ein Übungsraum als Aufenthaltsraum im Sinne des Baurechts gewertet wird (ein sehr spezieller Fall, da bin ich gerade überfragt) ... wenn das Bauamt dies aber als Aufenthaltsraum betrachtet, wäre in einem Gebiet mit offener Bauweise zwingend die Abstandsflächenregel einzuhalten (in den meisten Landesbauordnungen = Paragraph 6), damit wäre dann ein Mindestabstand zum Nachbarn von 3 m einzuhalten ... ... ... ...

    "e tudo isso, que é tanto, é pouco para o que eu quero" Fernando Pessoa

  • Mit der Zeit probst Du in einem Schimmelloch,ohne es zu wissen.


    Aber dann müsste jedes Gartenhäuschen und jede Schrebergartenlaube generell von Innen schimmelig sein?
    Ist das so? Ich habe beides nicht.
    Oder ist das nur so, wenn ein Drumset drin steht? ;)

  • Es ist ja nun wirklich kein Hexenwerk sich im Garten ein vernünftiges Häusschen hinzusetzen oder gegebenenfalls ein vorhandenes umzubauen.
    50db Schallreduktion sind auch nicht sonderlich aufwändig und reichen allemal um morgens um 4 noch Metal zu spielen.
    Das ganze dann 1 m in den Boden und 2m nach oben um eine vernünftige Raumhöhe zu erreichen und um das Bauamt nicht auf den Plan zu rufen.
    Noch günstiger wirds wenn man einen Container vergräbt, absolut schalldicht nur leider etwas klein und man drüber noch in der Sonne liegen.

    don´t panic

  • Hej Danke erstmal Euch allen. Vor allem für die YT links! Ich war das mal mit dem Schreiner meines Vertrauens durchsprechen. Aber sieht nicht schlecht aus denke ich. Ich geb Bescheid sobald ich was anfange!

  • Ein Gartenhäuschen paßt sich, wenn keiner drin spielt oder wohnt, der Außentemperatur an. Somit bildet sich automatisch kein Schimmel. Innentemperatur= Außentemperatur. Wenn aber innen drin einer bolzt, schwitzt der, und eben diese Feuchtigkeit und die Wärme reichen aus, daß sich an der Innenwand Kondenswasser bildet. Es kann nicht ablaufen, verdunsten auch nicht, somit finden die Schimmelsporen, die überall in der Luft sind, ideale Bedingungen vor. Bis Du was siehst, kann es Jahre dauern.
    Im Winter kannst Du das schön an Deinem Schlafzimmerfenster oder im Auto (beschlagene Scheiben) sehen. Ein Auto ist nicht 100% dicht, also gleicht sich das Ganze wieder aus. Aber in der Gartenlaube,in einem schalldichten Gehäuse kann sich das Ganze nicht oder nicht so schnell ausgleichen.
    Und ob die Temperaturen und auch die Luftfeuchtigkeit in dieser Kabine gut für die Schießbude sind?

  • Das was du schreibst ist zwar nicht richtig, aber dennoch empfehle ich


    soetwas nicht zu planen wenn man keine Ahnung hat.
    Dafür gibt es ja dann Menschen die für Geld so etwas umsetzen.
    So jetzt muss ich aber weiter Schimmel jagen und das Wasser von den Wänden wischen.

    don´t panic

  • Die Idee hatte ich auch schonmal. Hab ich aber wieder verworfen, weil zusätzlich zu Hütte ja noch Dämmmaterial un co dazu kommt.
    In den nächsten Wochen fang ich aber an, unseren Stall mit einem Drumraum auszubauen. Ist günstiger, Anschlüsse sind im Prinzip schon da, ist schon dicht. Aber das Glück wirst du wahrscheinlich nicht haben.

  • Hallo,


    denke dran, im Winter eventuell minus 10°C und im Sommer plus 30°C. Nach meiner Meinung mußt du dich zuerst um die Wärmeisolation kümmern. Dazu kommt eine gute Lüftung. Die Raumluft sollte einmal pro Stunde komplett erneuert werden. Das schafft man mit Ventilatoren*. Wie die anderen schon geschrieben haben, ist die Luftfeuchtigkeit ein großes Problem. Sonst schimmelt es und dein Drumset fängt an zu rosten. Hole dir ein Hygrometer zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit. Bis 30% 50% ist normal.



    Edit: Tippfehler korrigiert
    Edit 2: *Mit Ventilatoren ist ein Ablüfter mit Wanddurchlass nach außen gemeint, ähnlich einem Ablüfter im Badezimmer. Wenn dieser Ablüfter in Betrieb ist, muss über eine zweite Öffnung, eine sogenannte Nachströmöffnung, z.b. durch Lüftungsschlitze in der Tür, die notwendige Zuluft zugeführt werden.

  • Bis 30% ist normal


    Für akustische Holzinstrumente kenne ich andere Zahlen, nämlich mindestens 40% bis maximal 60%. Die Zahlen stammen zwar aus dem Gitarrenbereich, nur wird für Schlagzeuge die Physik keine Ausnahmen machen. Vielleicht ganz interessant klick


    Das mit den Ventilatoren klingt auch etwas nach "Klein Mäxchen erklärt sich die Welt". Wir wollen doch den Raum nach außen möglichst isolieren. Ventilatoren im Inneren tauschen aber keine Luft aus, sondern wälzen die gebrauchte Luft nur um. Ventilatoren nach außen könnten einen Austausch der Raumluft gewährleisten. Nur - dann haben wir wieder Schall- und Wärmebrücken nach draußen. Alles nicht so einfach.


    Grundsätzlich mag die Idee eines Übungs-Gartenhäuschens charmant sein. Aufgrund der von einigen hier bereits genannten Bedenken dürfte der Aufwand für ein unter allen Aspekten sicheres Domizil für die wertvollen Instrumente (Lärm, Temperatur, Luftfeuchtigkeit) in der Gartenhausversion wohl enorm hoch sein. Falls du gerade eine Villa am bauen bist, kommt es darauf wahrscheinlich auch nicht mehr an, als einzelnes Projekt hingegen würde ich mit vielen Tausend Euro Budget rechnen. Bin zwar kein Fachmann, aber jeder, der sich schon mal selbst über Schall- und Wärmeisolation Gedanken machen musste, hat eine Vorstellung, wie schnell solche Kosten explodieren können.


    Zumal ein gemauerter Proberaum schon einen gewissen Isolationsvorteil mit sich bringt, den du im Gartenhaus erst mal schaffen musst.

  • Mal unabhängig von den Kosten und möglicher Einschränkungen durch Bauordnung, etc. folgendes angedacht


    Am Besten wäre eine Gartenhütte in Beton oder Vollziegel, damit ist schon mal ordentlich Masse da - aber du schreibst ja von einem HOLZgartenhaus.


    Da wäre eine Konstruktion aus KLH-Platten (das sind massive Holzplatten - ähnlich Sperrholz, nur mit dickeren Lagen) sinnvoll. Mit 10cm Wandstärke ist im Vergleich zu Holzriegel schon einiges an Masse da, die Anschlüsse / Eckverbindungen bauphysikalisch (luft- und dampfdicht) einfacher hinzubekommen und für ein Gartenhaus auch eine ausreichende Dämmung vorhanden -> damit sich die Hütte auch kostengünstig heizen lässt. Dachform ist natürlich schräg und flach möglich. Innen kann die Holz-Oberfläche auch schon so bleiben (ev. Brandschutzvorschriften beachten), außen würde ich gegen Witterung mit einer hinterlüfteten Fassade schützen. Fenster und Türen nach belieben, aber wenigstens mit 2-Scheiben Isolierverglasung.


    Je nach vorhandenem Untergrund könnte man auch noch darüber nachdenken anstatt einer Beton-Platte (mit dann notwendigem gedämmten Fußbodenaufbau) das ganze auf Schraubfundamente zu stellen, dann könnte das ganze Häuserl schon nach einer Woche stehen. Die Größe richtet sich nach den Anforderungen, aber bei dem Aufwand würde ich in Richtung 15-20m² gehen. Es bleibt dann noch ausreichend Platz für ein Sofa, Equipment und die kleine Party ;)



    In so eine Gartenhütte traue ich mich dann auch bedenkenlos eine Übungskabine zu stellen.
    Lüften kann man übrigens über die Fenster, und die angesprochene professionelle Übungskabine sollte ohnehin von sich aus ein ausreichendes Lüftungssystem haben.

  • massive Holzplatten - ähnlich Sperrholz

    Das wäre eine Möglichkeit, die Dinger heißen offiziell "Brettsperrholz" oder auch CLT-panels (cross laminated timber) und bieten als massive Holzplatte von ca. 8 bis 10 cm Stärke (für diesen Einsatzzweck) schon einen relativ guten Schallschutz (zusätzlich zur Kabine!). Eine hinterlüftete Außenschalung ist Pflicht und wenn man schon dabei ist wird das ganze außenseitig noch vernünftig wärmegedämmt da die eine Schicht dann kostenmäßig nicht wirklich groß aufträgt. Das Problem ist nur, durch die Vorfertigung der Brettsperrholzplatten wird der "do-it-yourself" - Anteil des Projektes minimiert, für die Montage kann - je nach Größe - auch ein Mobilkran notwendig werden ... oder man überlegt sich bis zu welcher Plattengröße das Ganze mit "manpower" zu errichten ist (Gewicht ca. 500 kg/m3) ... Jedenfalls kann ich nur empfehlen sich dabei fachkundigen Rat einzuholen (Baurecht, Baukonstruktion, Bauphysik). Auch verfahrensfreie Bauvorhaben (z.B. bis max. 10 qm Bruttogrundfläche = außen gemessen!) müssen natürlich allen in Frage kommenden öffentlichen Gesetzen entsprechen. Dass der Vorschlag aus Österreich stammt, wundert nicht ... dort ist man in Sachen Holzbau traditionell weiter als in Deutschland ...

    "e tudo isso, que é tanto, é pouco para o que eu quero" Fernando Pessoa

  • Servus,


    Ich übe in einem Holzgartenhaus, ganz normal aus Nut-Feder Brettern, 8cm Dämmwolle-Isolierung und nochmal Nut-Feder Brettern.
    Heizung: wenn ich im Winter übe, schalte ich einen 2000W Heizstrahler an, der erwärmt das ganze innerhalb 10min auf angenehme Temperatur, anschließend schalte ich auf halbe Leistung oder aus, je nach Temperatur.
    Zur Lärmdämmung: Ich habe lediglich 2-schicht Fenster eingebaut, die Tür hat eine Styropor-Platte erhalten. Der Lärm ist deutlich gedämmt, aber noch deutlich hörbar von aussen. Ich wohne etwas abseits in einer Siedlung, wenn ich akkustisch spiele, wähle ich sorgsam die Übezeiten aus, damit sich niemand stört. Alternativ hab ich noch ein kleines e-drumset dazugestellt, um auch abends üben zu können. um etwas realistischer üben zu können, hab ich einfach eine akkustische HiHat dazugestellt.
    Ich bin happy in meiner Hütte und würde nicht mehr darauf verzichten. Die Hütte war schon da und war schon so isoliert. wenn ich es neu bauen würde, würde ich folgendes machen:
    - normales Gartenhaus ist grundsätzlich OK
    - Dämmung evtl. etwas erhöhen
    - innen mit Gipskarton oder Holzplatten verkleiden
    - ordentliche Fenster und Türen verbauen
    - wenn einfach möglich, eine Leitung der Zentralheizung raus ziehen, bei Bedarf dann einschalten und sonst auf Frostwächter laufen lassen - obwohl hier die el. Lösung auch nicht schlecht ist. Infrarot-Paneel wäre auch zu überlegen


    greez,
    Charly

  • Ich weiß allerdings nicht, wie die Hausratversicherung die Holzhütte so sieht. Schießbuden haben auch einen materiallen Wert und einbruchssicher ist die Hütte bestimmt auch nicht. Wie sieht es mit Brandgefahr aus? Ich weiß, als wir uns einen Proberaum gemietet haben, wollte die Versicherung einiges wissen. Türqualität, Fensterbeschaffenheit, usw.Wir haben ein gemauertes Gartenhaus, die Auflagen waren nicht ohne, deswegen haben wirs auch gelassen.

  • Hallo,

    "Klein Mäxchen erklärt sich die Welt"

    dann ist ja gut, das das Forum so Helden wie dich hat, die gern den dicken Max spielen.


    Mal im Ernst, was bringen solche Sprüche :?: . Natürlich meinte ich 50% Feuchte, war ein Tippfehler. Und wenn ich von Luftaustausch spreche, dann muss ein Abluftlüfter im Spiel sein, eventuell mit Nachströmöffnung. Sonst hätte ich den Begriff Luftumwälzung gebraucht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!