Weitere Anekdote von einem meiner "Lehrmeister". Dieser durfte als Techniker ab den späten 70ern viele Musiker der "Champions League" betreuen.
Eines Tages war dann ein gewisser Herr Cobham an der Reihe in einem mittleren Club. Herr Cobham dürfte insbesondere den Älteren hier ein Begriff sein. (https://de.wikipedia.org/wiki/Billy_Cobham)
Die zahlreichen Trommeln wurden mikrofoniert und auf das große Midas-Mischpult aufgelegt, wo in jedem Insert sowohl gute Gates als auch Kompressoren hingen.
Los ging es mit dem Soundcheck. Erste Trommel macht "Boooooooooooooom". Also legt der Kollege los und biegt das ganze so hin, dass es rund klingt. Was passiert dann. Mr. Cobham steht auf und geht zum Mischpult.
"Ich will das Du keinen EQ, kein Gate und keinen Kompressor einsetzt. Wir haben Zeit. Ich werde so lange stimmen und mit den Positionen der Mikrofone experimentieren, bis Du hier im Publikumsbereich mir sagst, dass es gut klingt." Am Ende klang es natürlich hervorragend. Aber es dürfte in der knapp 50jährigen Berufsgeschichte meines Kollegen wohl einer der längeren Soundchecks gewesen sein. Ob dabei auch Trommeln abgeklebt wurden, weiß ich leider nicht.
Warum wollen viele das Schlagzeug totgedämpft haben?
-
-
Guten Morgen,
Letztlich muss man gemeinsam als Team einen guten Sound hinbekommen.
Ich halte das für den wichtigsten Satz.Meiner Erfahrung nach ist es da wie beim Zahnarzt und anderen Dienstleistern mit Auftraggebern: stimmt die Zusammenarbeit, kommt etwas Tragbares
heraus, ansonsten knirscht es halt.Grüße
Jürgen
hat immer eine Rolle Gaffa dabei (man weiß ja nie) -
ein Techniker mir auf das eine Overhead wegen des Chinas ein derartiges Gate gelegt hatte
OMG!!! Ein Gate auf dem Overhead ist ja so ziemlich das letzte, was man braucht.Und dann regt eine Trommel nicht nur den Raum sondern gerne auch andere Trommeln an.
Ich verstehe, dass das zu Problemen im Gesamtmix führen kann, andererseits ist dieses natürliche Übersprechen ein elementarer Bestandteil eines lebendigen Schlagzeugklangs. -
Zitat von »Seven«
Und dann regt eine Trommel nicht nur den Raum sondern gerne auch andere Trommeln an.Ich verstehe, dass das zu Problemen im Gesamtmix führen kann, andererseits ist dieses natürliche Übersprechen ein elementarer Bestandteil eines lebendigen Schlagzeugklangs.
Bei vielen Produktionen in Pop und Rock hört man heute aber nich zwingend einen natürlichen Schlagzeugklang, sondern "eine druckvolle Bassdrum, eine Snare mitten ins Gesicht, fette Toms und crispe Hihats". Da sind wir wieder bei dem Thema, dass man am besten gemeinsam (Drummer und Techniker) eine Vorstellung teilt, wie das Schlagzeug im Publikum klingen sollte. Hier hilft es ungemein, wenn man miteinander redet. Ich rede auch mit Bands die ich seit Jahren betreue immer wieder und gebe aus meiner Perspektive Feedback
So wird ein guter Techniker an einen Jazzer anders herangehen als an einen Heavy-Metal-Trommler. Ein weniger guter Techniker wird immer mit derselben Vorgehensweise und denselben Tools arbeiten: "Bei 60 hz immer plus 3 dB, bei 200 hz immer minus 10 dB, Kompressor immer mit Ratio von 1:8 und Releasezeit von 200 ms und immer ein Gate auf Toms mit 500 ms Release." Eine Jazz-Combo mit Lars Ullrich Drumsound ist sicherlich interessant, aber sehr wahrscheinlich nicht das, was sich Band und Trommler vorgestellt haben.
-
die meisten Hobbybands die ich in kleinen Clubs höre oder selbst mische haben keine Vorstellung von ihrem Sound, leider.
Bei einer erfahrenen Band spreche ich vorher mit dem Musikern und lasse sie auch selbst hören ob es ihnen gefällt.
Meist haben die schon ihre ganz bestimmte Soundvorstellung.
Am Spiel und der Ausstattung des Drummers sieht man schon den Anspruch und die freuen sich dann wenn man sich
große Mühe mit ihrem Sound gibt.Leider finden sich besonders in kleinen Locations mit Hausanlage sehr selten gute Techniker.
Meist steht da jemand der sich bereit erklärt ein bisschen am Sound zu schrauben ohne wirklich zu wissen was er tut.
Manchmal sehe ich mich genötigt hilfreich einzugreifen und Tips zu geben, manchmal sind die Leute aber auch vollkommenselbstsicher in ihrer Inkompetenz das man besser sein Bier austrinkt und geht.
Wir haben hier einen Club mit recht guter Ausstattung und wenn ich dort einlaufe winkt mich der Haustechniker immer schon auf ein Bier zu sich.
Er ist sehr interessiert und nimmt auch gerne Tips und Hilfe an. Bei größeren Events mit guten Technikern frage ich oft ob ich denen über Schulter schauen darf, klappt manchmal auch.
Wie man ein Schlagzeug bearbeitet hängt ja stark von Genre ab und was gewünscht ist.
Ich finde nicht das man generell den Klang so natürlich wie möglich gestalten sollte.Eine Punkband braucht anderen Sound als ein Jazztrio.Manchmal muss man auch einfach die Wünsche ignorieren zur Schadensbegrenzung.
Besonders Dankbar ist man bei Musikern die einfach machen was man ihnen sagt.
Diskussionen warum der Gitarist seinen 100W Amp mit 4x12er nicht für sein Monitoring nutzen soll
sind sehr anstrengend.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!