Tom auf den Grundton stimmen

  • Ich finde, dass die Grundidee schon einen Logikfehler beinhaltet. Dass es mehr oder weniger Quatsch ist, wurde ja nun schon klargestellt.


    Vergleicht man mit anderen Instrumenten, egal welcher Art: Ein Klavier oder ein Flügel, eine Akustik-Gitarre, eine Geige, ein Blasinstrument jeglicher Art ... all diese Instrumente produzieren direkt am Gehäuse angeschlagen einen Ton bzw. eher ein Geräusch. Aber das hat überhaupt nichts mit dem Klang zu tun, den das Instrument auf seine jeweilige Art und Weise richtig gestimmt und gespielt, erzeugt. Und jedes der Instrumente kann zig verschiedene Töne und Klänge erzeugen.


    Das gleiche gilt für Trommeln: Die schlägt man auch nicht direkt am Kessel an, sondern mit einem Stick auf die aufgespannten Felle.


    Eine Trommel ist nicht dafür da, selbst zu klingen, sondern nur eine Basis zum Schwingen der Felle und der Luftsäule im Inneren.


    Meines Erachtens sind Leute, die auf solche Ideen kommen und verbreiten, verwirrt. Oder noch schlimmer: die wissen genau, was sie für einen Quatsch verbreiten, tun dies aber zum Geldverdienen oder auch einfach nur zum Spaß.

  • Ich finde, dass die Grundidee schon einen Logikfehler beinhaltet.


    Wenn man das mal rein physikalisch betrachtet kommt man schnell darauf das der Einfluss des (Holz)Kesselmaterials


    keinen gravierenden Einfluss haben kann.Beim anschlagen des Fells ist dieses ja weitestgehend entkoppelt vom Kessel.
    Fast die gesamte Energie des Schlagimpulses geht dabei drauf das Fell in Bewegung zu bringen.
    Körperschall der durch das elastische Fell auf die Gratung gelangt und den Kessel zum schwingen anregt


    ist so gering das er in der Amplitude im Verhältniss zum Fell keinen Einfluss hat.
    Ein Gummiball gegen einen Betonbunker geworfen gibt auch einen Teil seiner Energie ab und versetzt das Gebäude in Schwingung.Die Auswirkungen sind aber im Verhältniß zu dem Ball sehr gering, so das die Dicke und Größe des Gebäudes den Ball kaum messbar beeinflusst.
    Die Luftsäule und die im Vergleich zum schwingenden Kessel wesentlich größere Luftmenge die bewegt wird hat den größeren Anteil


    an dem Schallereigniss das wir hören.Wie das Fell schwingt und dadurch den Klang bestimmt ist abhängig von der Art des Fells und der Dämpfung durch die elastische Luftsäule innerhalb des Kessels,
    wobei die Konstruktion des Kessels, also Breite und Tiefe sowie sicher auch dessen Elastität Einfluss auf die Luftfeder hat.
    Das wäre dann auch eine mögliche Erklärung warum Metallkessel anders klingen als Holzkessel.
    Metall lässt sich sehr leicht zum schwingen anregen und hat auch ein längeres Sustain als Querverleimtes Holz.


    Wer einmal auf ein 19" Becken aus Sperrholz geschlagen hat kann das sehr leicht feststellen ^^
    Ich denke nicht das bei 100% gleicher Kesselkonstruktion unterschiedliche Hölzer einen hörbaren Unterschied machen.
    Ich kenne auch keinen Hersteller der sowas baut.


    Die Energie die rein durch die Luft auf die Kessel übertragen wird ist sehr gering und nicht vergleichbar mit dem


    Körperschall der zb. bei einer Gitarre auf den Korpus übertragen wird und dieser ist sogar deutlich spürbar.
    Edit: ich habe keine Ahnung warum die Textformatierung bei mir immer so beschissen ist.
    scheint nur bei mir so zu sein, oder schreibt ihr alle nur in html? :cursing:

    don´t panic

    Einmal editiert, zuletzt von Beeble ()

  • Mmmmh…… Grübel


    ich weiss nicht, ich kann beispielsweise ein Glas mit dem Hammer zerdeppern, an die Wand werfen auf den Boden fallen lassen, also mit
    deutlich hartem Kontakt anschlagen dabei kommt sicherlich immer ein Ton anschlagsgeräusch dabei raus.



    Dann widerum, ganz ohne harte Berührung und Anschlagsgeräusch beschallen und beim richtigem Ton zerbrichts. ;)


    Vielleicht Cymbals auch, die dann u. U reissen.



    Edith das mit der Formatierung ist bei mir teils auch so, ich glaub da wurde schon mal drüber gesprochen, weiss aber nicht mehr was evtl. oder ob da eine Lösung dafür gab.
    Agathe na hoffentlich lösst sich da nichtmal die Verleimung der Schichten, bei so ganz speziellen Ton.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    3 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • keinen gravierenden Einfluss haben kann.Beim anschlagen des Fells ist dieses ja weitestgehend entkoppelt vom Kessel.
    Fast die gesamte Energie des Schlagimpulses geht dabei drauf das Fell in Bewegung zu bringen.
    Körperschall der durch das elastische Fell auf die Gratung gelangt und den Kessel zum schwingen anregt ist so gering das er in der Amplitude im Verhältnis zum Fell keinen Einfluss hat.


    Das stimmt so leider nicht. Fell und Kessel sind fest miteinander verbunden und dadurch gekoppelt. Wäre der Kessel entkoppelt, bräuchte man keine Freischwingaufhängung. Da diese aber auf das Gesamtschwingverhalten der Trommeln Einfluss haben, kann man schließen, dass der Kessel sehr wohl schwingt. Es gibt dazu eine Untersuchung von Ingolf Bork zum Ausschwingverhalten von Trommeln in Abhängigkeit zur Einstecktiefe der Trommel auf dem Haltearm (ohne Freischwingaufhängung), bei der im Ergebnis die mechanische Impedanz der Anordnung das Verhalten bestimmt.


    ABER
    - die Kesselschwingung ist so geartet, dass sie zur Schallabstrahlung nichts beiträgt. Dafür müsste der Kessel am Umfang pulsieren, was er nicht tut. Am gesamten Schwingverhalten nimmt er aber Teil.
    - Die Masse (das Gesamtgwicht) des Kessels spielt durchaus eine Rolle bei der Energieverteilung. Je schwerer er ist, desto weniger Energie nimmt er vom Schlag auf (Impulsübertragungsgesetz). Dadurch bleibt die Energie im Fell(en) und der Luftsäule und kommt schneller wieder raus, als bei einer leichten Trommel. Die Folge ist ein lauterer Attack im Verhältnis zum Sustain, also mehr Tschack und weniger Ton.

  • Dass Konstruktion und Material einen Einfluss auf den Klang haben ist klar. Wenn man mal Gussreifen statt geflanschte Spannreifen oder umgekehrt aufzieht, hat man ja auch schon einen deutlichen Sound Unterschied.


    Wie stark sich das beim Kessel selbst auf den Sound auswirkt finde ich übrigens immer gut zu veranschaulichen, wenn man sich Holz vs. Acryl bei Bassdrum und Toms und Holz vs. Metall bei Snares anschaut. Jedes Material klingt am Ende so, wie die Art der Trommel klingen soll. Und bei einer wie auch immer befellten, gestimmten, mikrofonierten und abgemischten Trommel hört am Ende keiner mehr das Material und die Konstruktion heraus. Experten können da vielleicht noch Vermutungen mit Wahrscheinlichkeiten anstellen, aber mehr auch nicht.


    Dass Kessel und Felle nicht voneinander entkoppelt sind veranschaulicht ja auch schön die Tatsache, wie viel Einfluss die Beschaffenheit der Gratungen hat. Also rund vs. spitz usw. ... oder dass man die Felle überhaupt "zentriert", also an die Gratungen "anpasst".
    Ich weiß aber, was Beeble damit sagen wollte. So ähnlich wie Lautsprecher- und Box, oder Mikrofonkapsel und Membran schwingen da ja auch hauptsächlich die Membran und die Luft, nicht das Gehäuse.


    Das alles ist aber eben kein Grund dafür, einen "Grundton" des Kessels zu suchen und darauf zu stimmen. Der Grundton entsteht durch die Stimmung selbst und ist halt einfach der tiefste Ton des Gesamtklangs. Bei moderat gestimmten 14" Snares liegt er bspw. meist um 200Hz. Kann bei der gleichen Snare mit entsprechend tiefer oder hoher Stimmung aber auch deutlich darunter oder darüber liegen.
    Demgegenüber kann der Grundton eines tief gestimmten 10" Toms auch mal bei 140Hz liegen. Also weit unter dem Grundton der 4" größeren Snare.



    Ich bin ja eigentlich kein Freund von Äpfel-Birnen Vergleichen, aber irgendwie passt das hier m.E. ganz gut, um den "Logikfehler" eines fixen Kessel-Grundtons aufzudecken.


    Der Korpus einer Akustik-Gitarre kann aus verschiedensten Holzarten (und Kombinationen) sowie verschiedenartig konstruiert sein. Und das hat natürlich einen Einfluss auf den Klang des Instruments. Allerdings geht es da eben nur um die Klangfarbe und nicht um die Stimmung selbst. Am Ende werden verschiedene Gitarren genau gleich gestimmt oder gleiche Gitarren auch mal unterschiedlich gestimmt (Kapodaster).
    Kein Mensch kommt hier auf die Idee, einen ominösen Grundton des Korpus ausfindig zu machen und darauf zu stimmen.



    Da ist das Stimmen auf exakte Tonhöhen mit einem Tunebot noch zig mal sinnvoller, wobei auch nicht unbedingt notwendig.

  • Du hast es gut auf den Punkt gebracht!
    Sinnfrei das Resonanzmaximum eines Instruments insbesondere einer Trommel zu finden um es auf eben diesen zu stimmen.
    Wie du sagtest spätestens im Mix wird das alles obsolet.
    Auf das Resonanzmaximum zu stimmen hätte doch nur zur Folge das der Ton lauter wird. Unabhängig ob denn auch dieser Ton den Vorstellungen entspricht.
    Wie ja hier schlussgefolgt wurde hat der Kessel eh keinen Einfluss, somit wäre das alles dann doch nur MarketingVoodoo einen Grundton auf den Kessel zu schreiben.
    Ich bin nach wie vor der Meinung das bei einer bestimmten Stimmung die Trommel gut klingt weil eben Durchmesser und Tiefe und Felle in diesem Bereich am besten zusammenkommen.

    Da ist das Stimmen auf exakte Tonhöhen mit einem Tunebot noch zig mal sinnvoller, wobei auch nicht unbedingt notwendig.


    noch nie war ich in der Lage so schnell, so exakt und vor allem reproduzierbar zu stimmen.
    Das Teil möchte ich nicht mehr missen.

    don´t panic

  • Du hast es gut auf den Punkt gebracht!
    Sinnfrei das Resonanzmaximum eines Instruments insbesondere einer Trommel zu finden um es auf eben diesen zu stimmen.


    Im Video dazu von "Sounds like a drum" wird ja auch ersichtlich, was für ein (sinnloser) Aufwand es ist, genau auf diese Resonanzfrequenz zu stimmen. Und ohne Hilfsmittel (Tunebot) geht das auch nicht, es sei denn vielleicht man hat ein absolutes Gehör.
    Und es wird auch ersichtlich, dass diese Resonanzfrequenz relativ hoch ist. Also nicht so ganz in dem für das 12er Tom geeigneten Stimmbereich.


    Zitat

    Auf das Resonanzmaximum zu stimmen hätte doch nur zur Folge das der Ton lauter wird. Unabhängig ob denn auch dieser Ton den Vorstellungen entspricht.


    So wie ich das verstanden habe (siehe von "NoStyle" in #23 geposteter Text) wäre das sogar ziemlich kontraproduktiv. Wie Nils ja schon sagte schwingt der Kessel durchaus mit, und ein dünnerer Kessel mehr als ein dickerer (was mehr Sustain zur Folge hat). Unabhängig davon, ob die Felle nun annähernd auf die Resonanzfrequenz des Kessels gestimmt sind oder nicht.


    Zitat

    Wie ja hier schlussgefolgt wurde hat der Kessel eh keinen Einfluss, somit wäre das alles dann doch nur MarketingVoodoo einen Grundton auf den Kessel zu schreiben.


    Material und Konstruktion haben ja durchaus einen Einfluss. Am Ende ist die Summe der Faktoren da schon beträchtlich, denke ich: Material, Dicke, Gratungen, Spannreifen und Hardware. Macht aber eben im Vergleich zu den Fellen und der Stimmung letztendlich trotzdem nur einen kleinen Teil aus (Rossi Roßberg meint 70% Felle + Stimmung und 30% der Rest).
    Mit der Mikrofonierung und Nachbearbeitung wollte ich übrigens nicht ausdrücken, dass dadurch das, was "davor" passiert (Trommel, Felle, Stimmung) unwichtig werden würde. Eine Stahl Snare klingt bei ansonsten gleichen Gegegebenheiten am Ende natürlich schon anders als eine Maple Snare. Aber Mikrofonierung und Nachbearbeitung bringen eben weitere Variablen ins Spiel.


    Zitat

    Ich bin nach wie vor der Meinung das bei einer bestimmten Stimmung die Trommel gut klingt weil eben Durchmesser und Tiefe und Felle in diesem Bereich am besten zusammenkommen.


    Ja. Primär bestimmt ja sowieso der Durchmesser den typischen Grundton Bereich einer Trommel. Dennoch bleibt es nur ein "Bereich", eben weil man die Felle sehr tief oder sehr hoch stimmen kann. Mal von der Kesseltiefe abgesehen könnte man ein 14" Tom ja auch so hoch wie eine 14" Snare stimmen und umgekehrt. Passt aber eben nicht zur "Aufgabe" der jeweiligen Trommel. ;)


    Zitat von Beeble


    noch nie war ich in der Lage so schnell, so exakt und vor allem reproduzierbar zu stimmen.
    Das Teil möchte ich nicht mehr missen.


    Ich hab so ein Teil halt noch nie gebraucht und merke, dass ich auch beim Stimmen immer genauer und routinierter werde. Statt eines Tunebots hab ich mir kürzlich so ein Teil zum Stimmen besorgt: https://www.thomann.de/de/thomann_tambourin_schlaegel.htm
    Das Stimmen fällt damit leichter, weil der Anschlag weicher und dadurch der eigentliche Ton besser durchhörbar ist.


    Stimmen ohne Tunebot ist halt wirklich Übungssache. Wenn ich mal wirklich auf exakte Tonhöhen stimmen will besorge ich mir bestimmt auch mal nen Tunebot. Aber das Geld geb ich z.Z. lieber für andere Dinge aus.

  • Ich komme ursprünglich von anderen Instrumenten (Klavier, Gitarre), daher ist es für mich völlig natürlich, Toms auf Töne zu stimmen. So kann ich mir auch am leichtesten eine gut funktionierende Stimmung merken. Dafür nehme ich aber keinen TuneBot (obwohl der sicher sehr praktisch ist), sondern zupf einfach ein A auf einer rumliegenden Gitarre.

    Nix da.

  • daher ist es für mich völlig natürlich, Toms auf Töne zu stimmen


    Was tust du dann, wenn mal ein Song transponiert werden muss? Umstimmen? ;)


    Da Klaviere, Gitarren und Co. im Gegensatz zum Schlagzeug Harmonieinstrumente sind, mag der Ansatz zwar für dich funktionieren, du vergleichst aber trotzdem Äpfel mit Birnen. Versuchst du tatsächlich exakte Töne zu stimmen (kann m.E. bei dem Obertonspektrum einer normalen Trommel gar nicht klappen), oder geht es dir darum, Dissonanzen rauszustimmen, wenn z.B. der Grundton eins Toms um einen Viertelton daneben liegt?


    Das klingt für mich plausibel, bei jeder tonalen Stimmung hätte ich hingegen beim Spielen ständig das Problem, mich "verstimmt" zu fühlen, wenn die Tonart des Stückes sich mit meiner tonalen Stimmung beißt. Wenn ich bedenke, wie mich schon dezent verstimmte Melodieinstrumente irritieren, wäre das mein Supergau :D


    Wenn die Töne schlicht schlicht als Merkhilfe für die Stimmung dienen, bei denen einen bestimmte Trommel am besten klingt, dann mache ich das genauso, spreche aber nicht von "auf einen bestimmten Ton stimmen", weil erst der Klang kommt und ich danach feststelle, welchem Ton das auf der Tonleiter entspricht. Oder wie der Bayer sagen würde "Ah, a A" ;)

  • Ich komme ursprünglich von anderen Instrumenten (Klavier, Gitarre), daher ist es für mich völlig natürlich, Toms auf Töne zu stimmen. So kann ich mir auch am leichtesten eine gut funktionierende Stimmung merken. Dafür nehme ich aber keinen TuneBot (obwohl der sicher sehr praktisch ist), sondern zupf einfach ein A auf einer rumliegenden Gitarre.


    Das A alleine magst vielleicht noch ziemlich zügig hinbekommn, und auch stimmtechnisch reproduzieren können, mein ich.
    Jedoch ein A mit kurzem, mittleren, langen oder Maximalen Sustain. Eunzustimmen wesenentlich aufwändiger, da Schlagfell zu Resofell, ständig im wechsel angepasst werden müssen.
    Um auch auf ton A zu bleiben. Bei grösseren tieferen Trommeln sind das Nuancen die anderen Schräubchen gedreht werden. Mit Sicherheit keine viertel auch keine achtel nicht mal ne 16tel Umdrehung.
    Da kann man ganz schön lang drehen. Auch in Bezug ob ich die Stimmung mit Stärker gespannten Schlag oder Resofell wünsche.



    Ich hab ja, lange auch nur nach gehör gearbeitet, möchte den Tunebot aber auch nicht mehr missen. Und kann da auch nur zustimmen.
    Edith worauf ich beim notieren meiner letzten Stimmung (ohne Gerät) wirklich ein bisschen Stolz war, das die Schrauben zueinander doch ziemlich Gut lagen, aber da gibt's ja noch Mehr.
    Das Gehör und bleibt trotzdem dass wichtigste. Es Gibt durchaus genau kalkulierte Stimmungen die auf der Trommel trotzdem nicht so gut funktionieren.
    Da hilft dann aber mitunter nicht ganz genau exact auf den Wert zu gehen oder einfach nur ein bisschen zu dämpfen, trotzdem gibt es immer einen guten Anhaltspunkt von wo man ausgehen kann.
    Der exacte Wert, welcher dann nicht immer genau einen Ton treffen muss, kann dann aber notiert oder gespeichert jederzeit wieder Schnell reproduziert werden.

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  • Ist wie automatisierte Produktion vs feinste Handwerkskunst. Beides funktioniert, aber Handarbeit hat mehr Zauber. Und ohne das Handwerk zu verstehen, hätte es die Automation nie gegeben.


    Sorry, du irrst dich, und zwar in mehrfacher Hinsicht!
    Beim Tunebot geschieht nichts automatisch, Handwerk ist ebenso gefragt wie Knowhow. Ich würde das Gerät eher als Messwerkzeug betrachten.


    Leider kommen hier einige nicht über die üblichen Plattitüden hinaus: "Die besten Messwerkzeuge sind deine Ohren!" Man muss ja auch aus allem eine Religion machen...
    Das ist der Grund, warum so viele Drumsets schlecht gestimmt sind.
    Sag doch mal einem Schreiner, einem Schlosser oder einem Dreher, dass er auf Gliedermessstab, Schieblehre oder Mikrometerschraube verzichten soll, weil die besten Messwerkzeuge seine Augen sind...


    Ich spiele jetzt seit ca. 40 Jahren Schlagzeug (mit den üblichen Unterbrechungen). Ich habe an dutzenden mies gestimmten Sets gesessen, ein paar davon waren meine eigenen ;) .
    Viele Drummer haben bei ihren eigenen Sets nicht einmal bemerkt, wie ätzend die Toms gestimmt waren (und ich rede jetzt nicht von Geschmackssache…).
    Ein Kumpel hatte das Intervall seiner Toms auf Quarten gestimmt. Als er seine Felle gewechselt hatte, war er stolz wie Oskar, dass er "seine" Stimmung nur durch sein gutes Gehör reproduzieren konnte. Leider waren die Toms nach dem Fellwechsel plötzlich eine große Terz auseinander. Herzlichen Glückwunsch!
    Für mich gibt es überhaupt keinen Grund, jungen Drummern vom Tunebot abzuraten. Wahrscheinlich lernt man mit dem Ding viel besser die Feinheiten als ohne. Ich hab mich jedenfalls seitdem viel intensiver mit der Materie auseinandergesetzt als vorher.


    Wahrscheinlich könnten wir uns auch einige Posts zum Thema "Hilfe, mein 13er Tom ist eine Stimmzicke - könnte die Gratung defekt sein?" sparen, wenn man den Kolleginnen und Kollegen, die nach einem Stimmwerkzeug fragen, nicht ständig ein schlechtes Gewissen einreden würde...


  • Viele Drummer haben bei ihren eigenen Sets nicht einmal bemerkt, wie ätzend die Toms gestimmt waren (und ich rede jetzt nicht von Geschmackssache…).


    Das ist ja nun nichts neues. Und da schafft auch das beste Messwerkzeug der Welt keine Abhilfe, wenn das Gehör und der Geschmack dafür nicht vorhanden sind. Oder einfach das Interesse dafür.


    Natürlich hat es keinen Sinn, den Tunebot zu verteufeln oder Stimmen ohne Tuneboot zu "verzaubern" und mit Voodoo zu behaften. Denn es geht nur darum, wie man seine Werkzeuge benutzt. Bzw. grundlegend auch darum, wer sie benutzt (geht ja miteinander einher).
    Auch Drum Techs benutzen den Tunebot. Erstaunlicherweise allerdings nur gelegentlich, so wie ich das bisher von 2 Leuten (Rossi Roßberg und Nils hier aus dem Thread) gehört habe.


    Zitat

    Ein Kumpel hatte das Intervall seiner Toms auf Quarten gestimmt. Als er seine Felle gewechselt hatte, war er stolz wie Oskar, dass er "seine" Stimmung nur durch sein gutes Gehör reproduzieren konnte. Leider waren die Toms nach dem Fellwechsel plötzlich eine große Terz auseinander. Herzlichen Glückwunsch!


    Erstaunlicherweise stimmen viele Drum Techs die Toms nicht (immer) nach Intervallen. Auch Simon Phillips wurde mal in einem Interview gefragt, ob er das tue, und er hat verneint. Und der hat wirklich viiieeele Toms.


    Zitat

    Für mich gibt es überhaupt keinen Grund, jungen Drummern vom Tunebot abzuraten. Wahrscheinlich lernt man mit dem Ding viel besser die Feinheiten als ohne. Ich hab mich jedenfalls seitdem viel intensiver mit der Materie auseinandergesetzt als vorher.


    Wenn der Tunebot der Aufhänger für dich war, dich intensiver mit der Materie zu beschäftigen, dann ist das doch ok. Aber man kann sich auch ohne Tunebot intensiver mit der Materie beschäftigen. ;)

  • Das ist ja nun nichts neues. Und da schafft auch das beste Messwerkzeug der Welt keine Abhilfe, wenn das Gehör und der Geschmack dafür nicht vorhanden sind. Oder einfach das Interesse dafür.

    Großartig! Heißt das dann in der Konsequenz, dass jeder, der sein Set nicht richtig gestimmt hat, aufgeben soll, weil es ohnehin keinen Zweck hat?

    Erstaunlicherweise stimmen viele Drum Techs die Toms nicht (immer) nach Intervallen. Auch Simon Phillips wurde mal in einem Interview gefragt, ob er das tue, und er hat verneint. Und der hat wirklich viiieeele Toms.

    Mein Beispiel macht deutlich, dass mein Kumpel glaubte, nach dem Fellwechsel seine Toms exakt so wie vorher gestimmt zu haben, nur dass es vorher Quarten und hinterher Terzen waren. Was hat das damit zu tun, dass manche Drummer ihre Toms nicht nach Intervallen stimmen?

    Wenn der Tunebot der Aufhänger für dich war, dich intensiver mit der Materie zu beschäftigen, dann ist das doch ok. Aber man kann sich auch ohne Tunebot intensiver mit der Materie beschäftigen.

    „Aufhänger“ trifft es nicht, Hilfsmittel schon eher.
    Klar kann man auch ohne Tunebot. Hier stellt sich aber eine interessantere Frage nach dem „Wer?“. Es scheint so (vorsichtig formuliert), dass sich bereits im Säuglingsalter entscheidet, ob jemand in der Lage ist, Tonhöhen absolut oder nur relativ zu hören. Das relative Hören kann man trainieren, das absolute scheinbar nicht. Das ist nicht uninteressant, wenn es darum geht, ohne Referenz/Vergleich eine Tonhöhe zu reproduzieren, die man vielleicht ein Jahr zuvor gestimmt hat.

  • grösster teil vom geschriebenen Beitrag ist jetzt einfach irgendwo hin verschwunden vieeleicht hängt der irgendwo in der Leitung. X(

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  • Großartig! Heißt das dann in der Konsequenz, dass jeder, der sein Set nicht richtig gestimmt hat, aufgeben soll, weil es ohnehin keinen Zweck hat?


    Die Antwort heißt ganz klar "Nein." Viele Drummer beschäftigen sich zunächst nicht mit ihrem Sound und fangen damit an, wenn sie schon länger spielen. Bei mir wars zumindest so. Ich hab am Anfang genau die selben Anfängerfehler gemacht. Allerdings hab ich keinen Tunebot gebraucht, um meinen Sound zu verbessern. Das ist einfach Sache des Interesses und des Willens. Und evtl. auch von externen "Triggern". Z.B. wenn ein Kollege oder Lehrer einen freundlich auf sowas hinweist. Ob man sich dann direkt 'nen Tunebot besorgt oder nicht - und insbesondere, ob man den Tunebot dann nur als Hilfsmittel betrachtet und die Ohren mit zu Rate zieht oder nicht - ist die nächste Sache.


    Ich hatte aber eigentlich die entscheidende Aussage gar nicht mit zitiert:


    Leider kommen hier einige nicht über die üblichen Plattitüden hinaus: "Die besten Messwerkzeuge sind deine Ohren!" Man muss ja auch aus allem eine Religion machen...
    Das ist der Grund, warum so viele Drumsets schlecht gestimmt sind.


    Nein, das ist nicht der Grund dafür. Der Grund dafür ist schlichtweg, dass einige Drummer sich überhaupt oder noch nicht mit der Thematik beschäftigen. Und derartige "Plattitüden" hat zumindest hier keiner von sich gegeben. Die Ohren sind nämlich kein Messwerkzeug. Sie entscheiden aber letztendlich allein darüber, was man z.B. als guten Klang wahrnimmt. Und obwohl die Ohren kein Messwerkzeug sind, kann man sie "justieren" und trainieren. Ich hab mich damit v.a. hinsichtlich Musikproduktion beschäftigt, weit mehr als beim Trommelstimmen.


    Zitat von Blue Note

    Mein Beispiel macht deutlich, dass mein Kumpel glaubte, nach dem Fellwechsel seine Toms exakt so wie vorher gestimmt zu haben, nur dass es vorher Quarten und hinterher Terzen waren. Was hat das damit zu tun, dass manche Drummer ihre Toms nicht nach Intervallen stimmen?


    "Manche" Drummer stimmen ihre Toms nach Intervallen, die meisten nicht. Und zwar nur den Teil mit einem vernünftigen und ausgeklügelten Sound betrachtet. Dass dein Kumpel sich beim Stimmen nach Intervallen überschätzt hat, verdeutlicht auch, dass es schlichtweg nicht nötig ist. Sofern er gut Stimmen kann.


    Zitat von Blue Note

    „Aufhänger“ trifft es nicht, Hilfsmittel schon eher.
    Klar kann man auch ohne Tunebot. Hier stellt sich aber eine interessantere Frage nach dem „Wer?“. Es scheint so (vorsichtig formuliert), dass sich bereits im Säuglingsalter entscheidet, ob jemand in der Lage ist, Tonhöhen absolut oder nur relativ zu hören. Das relative Hören kann man trainieren, das absolute scheinbar nicht. Das ist nicht uninteressant, wenn es darum geht, ohne Referenz/Vergleich eine Tonhöhe zu reproduzieren, die man vielleicht ein Jahr zuvor gestimmt hat.


    "Nicht uninteressant"? Es interessiert beim Stimmen eines Schlagzeugs überhaupt nicht. Denn wie Rampen schon sagte, braucht man nur einen Referenzton, wenn man das relative Hören gut trainiert hat. Aber auch den kann man sich fürs Stimmen eines Schlagzeugs sparen. Denn auch wenn man seine Toms nach Intervallen stimmt, braucht man ja keinen Referenzton. Dann ist die Referenz z.B. das erste gestimmte Tom. Ein Schlagzeug ist kein Melodie Instrument. Die Grundtöne brauchen hier keine exakt definierte Höhe. Und die Toms müssen auch nicht nach Intervallen gestimmt werden. Kann man machen, muss man aber nicht.

  • eine alternative Möglichkeit, hab ich so auch noch nicht gesehen.
    https://www.youtube.com/watch?v=B_-ZryEGj-Y


    Zitat: "Nur einen Referenzton", wie lang (Dauer), oder wie oft braucht man Den z.B., und warum der wohl seine Gitarre lieber neben an stehen hat.
    Ich müsste denke ich wohl zumindest auch ständig an der Saite zupfen.


    So jetzt hat er ein Tom auf Ton mit maximalen Sustain, wenn ich jetzt eines will mit nur langem, mittleren, oder kurzen, brauch ich schon mal wieder mehr als nur Einen Referenzton. Beim letzten solls z.B. so ein Tonmitnehmendes Duuuuuumhhhm machen.


    Und Das Schlagzeug wird, oder kann ich doch, nicht nur als rein vorgebendes Rhythmusinstrument verwendet.


    Und müssen tut keiner was, ausser vielleicht "Müssen" und vielleicht Sterben. Und vielleicht nicht mal Das, weil`s genaue Begriffsdefinition wöre. ;)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



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