Tom auf den Grundton stimmen

  • Bis jetzt hab ich meine Toms immer mithilfe des Tunebots und meinem Gehör gestimmt und war auch immer gut. Hab aber das Gefühl dass sich da noch mehr rausholen lässt. Deshalb wollte ich mich damit beschäftigen die Toms auf den Kessel-/Grundton zu stimmen (weiß nicht was die richtige Bezeichnung ist). Allerdings fehlt mir irgendwie der Zusammenhang zwischen diesem Ton und dem Tunbot.


    In meiner 12" Tom zum Beispiel steht 08D. Was zu Hölle sagt mir das jetzt? :S Wäre toll wenn da mal jemand Licht ins Dunkel bringen könnte.

  • Der Grundton ist prinzipiell einfach nur der tiefste Ton des Frequenzgemisches, das du mit dem Anschlagen einer Trommel erzeugst. Wo der genau liegt, liegt in letzter Konsequenz immer an der Stimmung. Du kannst eine Trommel sowohl tief, mittel als auch hoch stimmen. Festgelegt ist da überhaupt nichts. Allerdings hat jede Trommel einen bestimmten Bereich, mit dem sie am besten harmoniert.


    Du kannst Toms schon auch nach Intervallen stimmen. Aber selbst Drum Techs wie Rossi Roßberg machen das nicht. Wenn man für jedes Tom den gleichen Stimmungsansatz nimmt und die jeweils passende Stimmung findet, harmonieren die sowieso miteinander.


    Die ganze Sache geht ja auch noch weiter, da man Schlag- und Resofell nicht gleich hoch stimmen muss. Ein Schlagzeug ist kein Melodie Instrument. Töne entstehen da zwar schon, aber diese müssen keine exakt definierte Höhe haben.

  • Die ganze Sache geht ja auch noch weiter, da man Schlag- und Resofell nicht gleich hoch stimmen muss. Ein Schlagzeug ist kein Melodie Instrument. Töne entstehen da zwar schon, aber diese müssen keine exakt definierte Höhe haben.

    Man sollte nicht glauben auf was für Ideen Leute kommen. Die stimmen ihre Trommeln nach der Tonleiter. Und passt eine Trommel nicht,dann wird sie entweder noch bearbeitet oder ausgetauscht.
    Ob man darauf jetzt eine Sinfonie spielen kann weiß ich allerdings nicht

  • Also mit anderen Worten.... ich soll lieber bei meiner bisherigen Vorgehensweise bleiben und das Gehör stärker trainieren

    Klingt den Drumset denn nicht gut. Klar kann man immer noch was besser machen. Aber macht man ein anderen Fell-Typ drauf,so kann man es zwar auf die gleiche Tonhöhe stimmen.
    Wird aber nicht den selben Klangcharakter haben.



    Wenn dir dein Sound von deinem Set nicht gefällt oder du möchtest weiter mit deinem Sound experimentieren,dann mach es wie ich.Kombiniere einfach mal unterschiedliche Felle miteinander.
    Macht zum einen Spaß und zum anderen hat jedes deiner Toms,vorausgesetzt man hat mehrere,seine ganz individuelle Charaktereigenschaft und Klang. Sounderlebnis pur und jeder neue Schlag eine Offenbarung ;)


    Spielt man jedoch in einer Band geht das natürlich nicht. Da ist man als Drummer gezwungen sich in das Bandgefüge einzufügen.

    Einmal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Du kannst Toms schon auch nach Intervallen stimmen. Aber selbst Drum Techs wie Rossi Roßberg machen das nicht.


    Das stimmt so nicht. Ich war noch im November bei einem Seminar von Rossi Roßberg.
    Und da einige seiner Kunden in letzter Zeit zu DW gewechselt haben, stimmt er sehr wohl auf den Kesselton wenn es gewünscht wird.
    Seine Stimm-Methode hat allerdings auch den Vorteil, dass man quasi automatisch nahe am Kesselton landet.
    Das ist mir im Bass Drum Fell Thema schon aufgefallen, dass seltsames Halbwissen zu Rossi Roßberg verbreitet wird. Dass er z.B. keine Dämpfung in der Kick benutzt stimmt auch nicht.


    Und wenn ma ein Tom-Sound mit maximaler Resonanz möchte, ist es durchaus auch sinnvoll den Kesselton zu treffen.

  • In meiner 12" Tom zum Beispiel steht 08D. Was zu Hölle sagt mir das jetzt? :S Wäre toll wenn da mal jemand Licht ins Dunkel bringen könnte.


    Die Bezeichnung der jeweiligen Note müsste auf dem Etikett klar mit Timbre Note gekennzeichnet sein. Mit 08D wird wohl kaum die Notation gemeint sein.
    Jeder Kessel hat eine Eigenresonanz. Wenn die Felle (Resofell) auf die etwaige Resonanz gestimmt wird, kann sich der Klang am besten entfalten (resonieren).


    Diese Angaben sind lediglich Empfehlungen.
    Bei einem Klavier gibt es keine gleichstufige Stimmung, den generell werden die hohen Frequenzen höher und die
    tiefen Frequenzen tiefer gestimmt, damit es in sich stimmig bleibt - Spreizung nennt sich das. Da entscheidet das Ohr, und nicht das Stimmgerät.


    Ich habe meine 5 Toms mal exakt nach Kammerton gestimmt, hat mir aber nicht so gefallen.

  • Mein Tip: vergiss die Sache mit dem "Grundton".


    Richtig ist, dass jeder Kessel einen bestimmten "Sweetspot" hat, an dem er am besten klingt. Ob das der sogenannten Grundton ist, wage ich zu bezweifeln. Dieser Grundton ist eigentlich der Ton, den der Kessel hat, wenn er frei und ungehindert schwingen kann. Das tut er aber nie: Sobald die Hardware drangebaut wird, verändert man das Schwingungsverhalten, die Böckchen, die Halterung, die Spannreifen, alles hat Auswirkungen auf die optimale Schwingung. Wenn Du bsp. eine Yess-Yamaha-Tomhalterung hast, wirst du feststellen, dass sogar die Länge der Halterung, die in den Kessel ragt, teilweise dramatische Auswirkungen haben kann. Soll sie nicht, tut sie aber. Und bei alldem sind die Felle noch nicht einmal erwähnt.


    Also: Finde einen vernünftigen Ton, wo dir die Trommel gefällt, experementiere auch mal und schau am Ende zu, dass Du die Felle in ein vernünftiges Verhältnis bekommst (ich nehme mittlerweile immer die Perfekt 4th).

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  • Das stimmt so nicht. Ich war noch im November bei einem Seminar von Rossi Roßberg.
    Und da einige seiner Kunden in letzter Zeit zu DW gewechselt haben, stimmt er sehr wohl auf den Kesselton wenn es gewünscht wird.
    Seine Stimm-Methode hat allerdings auch den Vorteil, dass man quasi automatisch nahe am Kesselton landet.
    Das ist mir im Bass Drum Fell Thema schon aufgefallen, dass seltsames Halbwissen zu Rossi Roßberg verbreitet wird. Dass er z.B. keine Dämpfung in der Kick benutzt stimmt auch nicht.


    Und wenn ma ein Tom-Sound mit maximaler Resonanz möchte, ist es durchaus auch sinnvoll den Kesselton zu treffen.


    Ok, gut zu wissen. Das "seltsame Halbwissen" hab ich jedenfalls aus diesem Video:


    https://www.youtube.com/watch?v=X-HPbT5SpUM


    Im letzten Drittel gehts u.a. um die Tom Intervalle und am Ende um eine von Rossi gestimmte Bassdrum mit beidseitig PS3 ohne Dämpfung.

  • Das stimmt. Da es aber aus der Zeit kommt bevor der Schneider von Rammstein zu DW gewechselt ist, wollte ich darauf hinweisen, dass auch der Rossi seine Stimm-Methoden an Set und Kundenwünsche anpasst.



    Ein wichtiges Statement finde ich auch, dass man sich nicht unbedingt an "Weisheiten" aus dem Internet halten muss, wenn die Trommeln so klingen wie man es haben will.
    Für das Bassdrum-Video muss man sich bei OnlineLessons anmelden.

  • Ich stimme seit längerem nach der Drum Tuning Bible und bin damit zufrieden.


    Ich habe das mit dem Grundton so in Erinnerung, dass man nach dem Zentrieren des Felles die Stimmschrauben Schritt für Schritt wieder löst, bis das Fell beim Anschlagen keinen schönen Ton mehr erzeugt.
    Anschließend zieht man die Stimmschrauben wieder an, bis das Fell nicht mehr verzerrt klingt.
    Genau da hat man anscheinend den Ton der Trommel gefunden.
    Heißt der nun Grundton?
    Oder Eigenton der Trommel?
    Oder irgendwie anders?


    Als ich mein Set das erste Mal nach dieser Methode gestimmt hatte war es fast perfekt.
    Nur am 13er Tom (ich spiele 13/16/18 Toms) habe ich noch minimal das Resofell höher gestimmt, danach hat es gepasst.
    :thumbup:


    Momentan exerimentiere ich mit einer höheren Stimmung, aber das ist was anderes.

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    Einmal editiert, zuletzt von theroll ()

  • Hallo zusammen,


    Ganz grundsätzlich gibt es DEN EIGENTON einer Trommel schlicht nicht.


    Folgende Eigentöne kann man feststellen:
    1. Kessel ohne Anbauteile
    2. Kessel mit Anbauteilen
    3. Kessel mit Anbauteilen und gespanntem Fell


    Die wirkenden Parameter sind Gesamtmasse, Steifigkeit der Konstruktion und Dämpfung. Der nackte Kessel (1.) hat einen Ton, den man abgreifen kann. Baut man die Böckchen und die Muffe dran (2.), steigt die Masse, aber nicht die Steifigkeit => der Ton sinkt.
    Montiert man nun die Felle (3.), wird der Kessel sehr stark versteift => der Ton steigt stark an.


    Nr 2. ist um etwa eine Sekunde bis kleine Terz niedriger als Nr 1.
    Nr 3. ist etwa eine Oktave höher als Nr 2., ist dabei aber abhängig von Fellstärke und Fellspannung, mit anderen Worten: nicht konstant.
    Stimme ich die Trommel höher, wandert der Kesselton mit. Wo genau beide gleich sind, ist die Lösung eines Differenzialgleichungssystems.


    Wer es genauer wissen will kann ja mal hiermit anfangen: Properties of drum shells and bearing edges


    Es stellt sich auch die Frage der Relevanz. Was genau will man mit maximaler Kesselresonanz erreichen, die an diesem Punkt entsteht? Da viel Energie in die Bewegung des Kessels fließt, dieser aber nicht an der Schallabstrahlung teilnimmt, wird das Ergebnis tendenziell leiser sein, als bei anderen Stimmungen.


    Nun denn.


    Nils


    P.S.: zum Kesseleigenton habe ich vor fast 12 Jahren hier schon mal was geschrieben:
    Ton/Attack/Zentrieren

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