Liebes Gewa-Team (Vertrieb der Basix Produkte in Deutschland),
heute habe ich das 4. fabrikneue Basix Custom Set von Schülern bei mir zuhause aufgebaut, gestimmt und dann dem Schüler übergeben.
Ich halte die Basix Custom Sets nach wie vor in Sachen Sound in ihrer Preisklasse für ungeschlagen. Es ist ein Fakt, dass besonders viele jüngere Schüler wenig Geld (teilweise sehr wenig!!!) haben und auch auf dem für Anfänger unübersichtlichen Gebrauchtmarkt "verloren sind" bzw. auch manchmal die Eltern den Kauf eines neuen Sets bevorzugen.
Natürlich sind weniger als 450 Euro gemessen am Sound ein feiner Preis beim Basix Custom. Alles andere als "fein" ist die Verarbeitungsqualität bzw. die Endkontrolle der Basix Custom Hardware.
Es ärgert mich maßlos, dass von 4 fabrikneuen Basix Custom Sets der letzten Monate bei dreien einzelne Hardwareteile defekt waren. Natürlich eine ganz subjektive, naive Empirik von mir, wenn ich nun auf 75% Ausfallwahrscheinlickeit hochrechne... ich müßte fairerweise noch viel mehr Sets Schülern empfehlen, um die Daten auf eine verläßliche Basis zu stellen.... allein dazu fehlt mir gegenwärtig die Lust, da ich nach Kauf eines Basix Custom immer wieder in die besorgten Augen junger Drummer bzw. deren Eltern schaue. Klingt pathetisch... ist aber so. Denn in aller Regel freut man sich auf das erste Drumset! Zumindest sollte das so sein! Beim Basix Custom warne ich nun immer vor mit den Worten:
"Achtung, da ist in aller Regel ein Teil von Anfang an DEFEKT!"
Zum Glück hatte ich diesmal schon vor dem Kauf (trotz meiner prinzipiellen Empfehlung des Sets bei stark begrenztem Budget) selbigen Satz vom Stapel gelassen. Aus gutem Grund.... hier die Ereignisse der letzen Monate:
Beim ersten Set war das Rohr, auf dem das Hihat-Bottom-Becken aufliegt, GENAUSO dick wie das Hihat-Stativ-Basisrohr. Da half kein Öl und keine Vaseline. Zu dick zum Einführen. Produktionstechnisch ist mir das völlig schleierhaft, da die Rohre bzw. die Rohraufnahmeteile wohl kaum per Hand geschnitzt werden. Seltsam!
Beim zweiten war die Multiklammer zum Aufhängen des 14" Toms defekt. Ein Gewinde der Vierkantschraube zur Justage der Klammer war gebrochen. Die Schraube drehte durch... direkt aus dem Karton!
Heute stellte ich betrübt fest, dass eine Niete (ein Schelm, wer nun an den Verantwortlichen der Endkontrolle bei Basix denkt) am Basisrohr des Cymbalstands gebrochen war. Somit rutscht das Mittelrohr durch und liegt bzw. "schlägt", wenn man nicht aufpaßt, auf dem Fußboden auf. Damit der Schüler zumindest bis Montag überhaupt trommeln kann (bevor Umtauschmodalitäten mit dem Händler geklärt sind) habe ich die Flügelschraube am Basis-Rohr mit Brachialdruck festgezogen... damit der Cymbalstand halbwegs stabil steht. In jedem Falle wieder mal sehr ärgerlich.
Fazit: Ich mag nach wie vor den Sound des Basix Custom, selbst die Felle finde ich besser als der ihnen vorausgeeilte Negativruf verheißen mag. Wenn man ein Drumset wirklich stimmen kann, kann man auch mit den Werksfellen einen guten Sound erzielen. No prob. Die Hardware ist aber in Bezug auf ihre Funktionalität (bzw. der unzureichenden Endkontrolle bei Basix und ! GEWA) eine harte Nervenprobe... und jetzt abseits jeder Diplomatie offen ausgesprochen: EINE FRECHHEIT !!!
Parallel zu meinem Posting hier im Forum geht dieser Brief auch Gewa zu... da ich vermute, dass letztere (in ihrem steten Bemühen um eine effektivere ENDKONTROLLE ihrer Produkte) dieses Forum nicht regelmässig durchforsten können. Trotzdem ist mir das Placement in unserem Forum sehr wichtig, da jeder potentielle Käufer oder andere Drumlehrer-Kollege so selbst abwägen kann. Vielleicht fühlen sich nun auch andere Drummer an ihre Basix Hardwaredefekte "straight out of the box" erinnert, die sie zunächst irrtümlich als Ausnahmefall bzw. Montagsproduktion abtaten.
Rock & Groove on
Drumstudio1