Hallo zusammen,
ich beschäftige mich schon längere Zeit mit diesem "Problem" und habe hier keinen passenden Thread gefunden (zumindest nicht dem TItel nach). Aber kann ja auch Zeit sein, mal was neues zu starten!
Bevor hier Interpretationen angestellt werden, welche Rolle die HiHat in verschiedenen Stilen und Ländern annehmen kann: Es geht um einen stinknormalen Achtel Rock-Beat von 125bpm aufwärts...
Ich habe besonders in lauten Bands je nach Raumakustik das Problem, das ich zumindest glaube, die HiHat sei nicht laut genug. Mir fehlt da die Präsenz im Gemenge mit gleichfrequenten Signalen wie z. B. Akustikgitarren. Besonders, wenn "Unplugged" gespielt wird, was deshalb keineswegs wirklich leiser sein muss, kollidieren offenbar akustische Gitarren mit der zarten HiHat Begleitung mit Rods gespielt. Bei Vollabnahme und gut balanciertem In-Ear Monitoring wiederum kein Problem. Aber das geht halt nicht immer.
Jedenfalls führt mein subjektiver Eindruck, die HiHat sei nicht zu hören, nach kurzer Zeit zum Verkrampfen, weil ich immer lauter spiele. Oder andersrum gesagt, komme ich mit gutem Monitoring und leicht komprimierter HiHat über die Overheads bei gefühlt auf 10-20 bpm mehr bei gleich entspanntem Spiel. Das bringt mich zu der eigentlichen Frage, ob ich evtl. ein falsches Verständnis vom "richtigen" Lautstärke-Verhältnis von HiHat zu BD/SD habe!? Bewusst in Anführungszeichen, weils richtig vielleicht gar nicht gibt.
Bei vielen populären Aufnahmen fällt mir auf, dass die HiHat gar nicht so präsent ist. Oft werden Achtel auch mit Push-Pull Technik so gespielt, dass eigentlich nur die Viertel zu hören sind. Ich frage mich sogar, warum die HiHat überhaupt oft einzeln abgenommen wird und nicht einfach über die Overheads läuft. Ich habe manchmal das Gefühl, dass sich immer dann Entspannung einstellt, wenn man aufhört, aktiv auf die HiHat zu hören.
Muss man bei der HiHat vielleicht auch manchmal einfach nur "fühlen", dass man sie angeschlagen hat? Ist sie dann vielmehr als "Raster" zu sehen, in das man BD und Snare einsetzt, und weniger als tragendes Klangelement? Genau das kann ich mir aber auch als Grund für den Krampf vorstellen: Solange die HiHat das sture Gitter ist, hängt man alles andere daran und es bricht irgendwann. Ich habe schon ein paar mal den Ansatz gehört, BD und Snare auf den Punkt zu bringen und die HiHat nur locker als Begleitung draufzusetzen. Das versuche ich mir neuerdings anzueignen - ist aber gar nicht so leicht, wenn man 15 Jahre lang die andere Herangehensweise "gelernt" hat und seine Komfortzone irgendwo kurz vor 130bpm Achteln hat...