Einen Tag im Studio beim Contest gewonnen, was tun?

  • Hallo,
    wir sind neulich gefragt worden, ob wir bei einem kleinen Band Contest auftreten wollen.
    Eigentlich ist sowas überhaupt nicht unser Ding, eigentlich sollte es da um junge Bands mit eigenen Songs gehen, während bei unserer Coverband bald die Silberhochzeit ansteht.
    Egal, ohne Erwartungen hingefahren, Spass gehabt, den zweiten Platz geholt und das Ergebnis stirnrunzelnd und skeptisch zur Kenntnis genommen.


    Der Preis: 10 Stunden Studioaufenthalt mit allem drum und dran.


    Ich überlege nun wie man diese Zeit so nutzt, dass man hinterher zufrieden nach Hause geht und vielleicht noch etwas gelernt hat.
    Grossartige Aufnahmen wird man in der Zeit wohl kaum schaffen, dessen bin ich mir vollkommen bewusst.
    Wir brauchen auch kein steriles Demo mit zwei Songs oder ähnliches.


    Wie würdet ihr da rangehen?


    Gruß
    JanD

  • Ich würde versuchen (wenn es in dem Studio möglich ist) Liveaufahmen von der ganzen Band zu machen und die Spuren dann woanders abmischen lassen. Gibt ja manchmal auch Mischer die das umsonst machen zu Schulungszwecken usw


    Viel Spaß im Studio.

  • Ich hab keinen blassen Dunst, was 10 Stunden im Studio hergeben, das vorweg bemerkt.


    Vielleicht könntet ihr einen kurzen, simplen Song auf unterschiedlichste Art und Weise aufnehmen - hinsichtlich der Mikrofonierung/Abnahme der einzelnen Bandmitglieder einerseits und der gesamten Band andererseits? Um zu lernen, wie sich das auswirkt? Also, das Studiopersonal „machen lassen“.


    ... oooder, wenn das gar nicht interessant ist: euren gemeinsamen Lieblingssong einspielen, als Live-Aufnahme, komplette Band gleichzeitig?



    Edith ruft: „Glückwunsch!!!“ :)

  • Glückwunsch.


    Also 10 Stunden gehen doch recht schnell mal drauf. In der Regel müssen ja Instrumente sowie Mikrofone auch ordentlich platziert und alles gut eingestellt werden und für alle ein zufriedenstellendes Monitoring gemacht werden und das kostet Zeit. Nur mal als Beispiel: bei den Aufnahmen für das letzte Album meiner Band haben wir vorab einen ganzen Tag nur Drumsoundcheck gemacht. Klar, da war auch viel Rumexperimentieren dabei und der Anspruch war sehr hoch, aber auch wenn's schnell gehen soll kostet das einfach Zeit. Vielleicht solltet ihr also vorab beim Studio anfragen, was für eure Besetzung und eure Arbeitsweise (Liveeinspielen oder Overdubben oder ein Mix aus beidem) so nach deren Erfahrung an Zeit für Soundcheck draufgeht und wie viel dann übrigbleibt.
    Das selbe gilt dann für's mischen, sofern das auch im Rahmen dieser 10 Stunden stattfinden soll. Es gibt zwar die von robi angesprochene Variante, aber da sollte man auch aufpassen, da es ja auch schade wäre, wenn eine gelungene Aufnahme nur halb zur Geltung kommt weil ein halt nicht ganz so toller Mischer das billig oder gratis erledigt.


    Ganz egal wie ihr vorgeht, seid super eingespielt! Bei 10 Stunden bleibt keine Zeit zum Wiederholen um unnötige Fehler auszubügeln. Am Besten schon mal vorab im Proberaum aufnehmen, um zu hören was passt und was nicht. Da reicht auch eine simple Aufnahme mit nem Mobilerecorder, muss ja nicht gut klingen.
    Ich würde mich je nach Anspruch auf 1 bis 3 Songs konzentrieren. In der Regel dauert alles etwas länger als man sich im Vorhinein denkt, besonders wenn man nicht studioerfahren ist.


    Hier mal als Referenz zwei Videos von Aufnahmen, welche in einem vergleichbaren Zeitraum aufgenommen wurden (exklusiv Mischen):
    https://www.youtube.com/watch?v=gOGHf0BCpqE
    https://www.youtube.com/watch?v=9CqV5QTehDE
    Beide Videos wurden an einem Tag aufgenommen. Den Gesang haben wir glaub ich im Nachhinein geoverdubbed, da doch einfach zuviel von den Instrumenten vom Mikro aufgenommen wurde. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob bei beiden Videos der Soundcheck am selben Tag gemacht wurde, bei einem auf jeden Fall. Außerdem zu beachten: der Tontechniker hat schon länger vorher mit uns zusammengearbeitet und (zumindest bei einem Video) auch schon die Albumversion vorher aufgenommen. Soll heißen, er kannte die Amps und Drums schon vorher. Gemischt wurde außerdem zu einem späteren Zeitpunkt. Soweit ich mich erinnern kann, waren die Aufnahmetage recht lang, was jedoch tlw. auch der Videoproduktion geschuldet war.

  • Hi JanD

    Wie würdet ihr da rangehen?

    tja, irgendwie klang das beim ersten Lesen komisch, so ein bisschen saturiert. Aber beim zweiten Lesen: Ihr habt ja schon ziemlich Spielerfahrung (und vermutlich schon das ein oder andere Demo aufgenommen). Ich würde die Zeit nutzen für Dinge, die man eben im Heimstudio nicht machen kann: Erfahrung mit Drums in einem 1a Raum, Mikrofonierung mit den Möglichkeiten eines richtigen Studios. Aber vor allem: Ein live eingespielter Track (oder zwei) sind im Proberaum oft schon aus Gründen von Übersprechungen etc. nicht drin. Aber recording per Overdubs kann man ja dort mit vertretbarem Aufwand (und Ergebnissen) hinbekommen.


    Mein Traum wäre also, in einem richtig guten Studio mit Trennwänden etc. eine richtig geile, stimmungsvolle Ensemble-Aufnahme zu machen. Ich hatte mal ein ähnliches Vergnügen mit einer Jazz-Truppe - so richtig professionell war nix, weder wir, noch war das ein großes Studio (aber mit jemand, der weiß, was er tut). Die eingespielten Aufnahmen war am Ende traumhaft im Klang und enorm lebendig. In die Richtung würde ich mit den 10 Stunden mal gehen.


    Viel Erfolg und ... poste doch mal beizeiten das Ergebnis!
    Hajo K

  • 3 Songs bis zum Erbrechen auf Klick üben und dort einspielen, was ihr davon schafft. Je besser die Vorbereitung, desto weniger Studiozeit ist nötig. Wenn ihr richtig gut seid und das Studio die Möglichkeiten hergibt, können Drums, Bass, Rhythmusgitarre (mal von Dopplungen abgesehen) und ggf. Keyboard u.ä. live eingespielt werden. Das groovt i.d.R. besser und klingt lebendiger, ist aber auch anspruchsvoller. Der Rest sollte overdubbed werden.


    Ein richtig professioneller und Radio-tauglicher Mixdown kann (bzw. sollte) schon mal einen ganzen Arbeitstag in Anspruch nehmen. Daher würde ich im Studio nur die Aufnahmen machen. Die haben das Equipment und die Räumlichkeiten. Nach meiner Erfahrung wird beim Mix aber gerne auch geschlampt, vor allem bei kleineren Studios.


    Ich biete das z.Z. noch ziemlich günstig an und liefere eine voll professionelle top Qualität. Falls Interesse besteht - auf soundcloud (siehe unten) gibts Referenzen und hier nähere Infos:


    Biete professionelles Studio-Mixing

  • ... Es gibt zwar die von robi angesprochene Variante, aber da sollte man auch aufpassen, da es ja auch schade wäre, wenn eine gelungene Aufnahme nur halb zur Geltung kommt weil ein halt nicht ganz so toller Mischer das billig oder gratis erledigt.


    Haste natürlich Recht; mein Vorschlag war die No-Budget Variante :) Wen man in einen guten Mischer mit entsprechenden Referenzen investiert, wird's Ergebnis besser. Logo! Wobei ich hier Details schon vor den Aufnahmen mit dem Mischer absprechen würde. Z.b. welche/wieviele Signale benötigt werden, welcher Art usw

  • Noch mal zum Mixdown:


    Unabhängig vom Preis und Niveau sollte man sich immer Referenzen anhören. Es gibt zwar Qualitätsmerkmale, aber vieles ist auch Geschmackssache und jeder entwickelt so seine Vorlieben und Kniffe. Das ist bei den ganz großen genau so. Da sagt Produzent x, dass das Album von Mischer y abgemischt wird, weil der Klangfarbe z liefert, die seiner Meinung nach zur Band und zum Album passt. Teilweise werden einzelne Songs auch von anderen Mischern gemischt, weil ihr "Stempel" dort wohl besser passt.


    Ich biete übrigens auch einen unverbindlichen Probemix an.

  • Ich danke euch für eure Rückmeldungen.


    Es wird dann wohl darauf hinaus laufen, dass wir drei bis fünf Songs im Proberaum zur Perfektion (relativ) treiben und die dann dort einspielen, aber alle zusammen.
    Auf Klick spiele ich beim Proben sowieso fast alles, wir beherrschen das was wir tun ganz gut würde ich sagen. Sollte klappen.


    Details zum Zeitplan werde ich wohl besser mit dem Techniker direkt absprechen, mal gucken was der empfiehlt.

  • Also mindestens die Vocals, Dopplungen und Soli sollten / müssen overdubbed werden. Und einigt euch lieber gleich auf 3 Songs. 5 an einem Tag sind unrealistisch, auch weil ihr keine Studio Erfahrung habt. Lieber weniger und dafür ordentlich.


    Natürlich sind die Aufnahmen das A und O. Aber ohne einen amtlichen Mixdown bringen auch die besten Aufnahmen nichts. Ein professioneller Mix geht bei guten Studios bei 300€ los, können also auch je nach Umfang auch 500€ oder mehr werden. Ich biete das z.Z. für einen Bruchteil dessen an und liefere eine vergleichbare Qualität.


    Der Mix eines Songs kann unter Umständen schon so viel Zeit wie euer Studio Aufenthalt in Anspruch nehmen. Mehr als Roh Mixe werdet ihr da nicht bekommen.

  • Was hier vielleicht nicht außer acht gelassen sollte, ist das Copyright. Je nach dem was ihr damit vorhabt solltet ihr das im Auge behalten.
    Bei live Cover Gigs regelt das der Veranstalter/GEMA. Wenn ihr das aber auf Scheibe brutzelt und ggf als Demo oder sogar verkaufen wollt kann das Ärger geben. Wir haben kack dreist einfach Bands angeschrieben und gefragt ob wir ihre Lieder live spielen bzw aufnehmen dürfen, auch für eigene Werbezwecke.
    Manche haben gar nicht geantwortet andere wiederum sagten , was kann es für eine größere Ehre geben wenn ihre Lieder nachgespielt werden. Grave digger, Freedom call, helloween, und sogar Iced Earth waren da sehr kooperativ und haben grünes Licht gegeben. Keine rechts kligscheisserei nur als Aspekt den man beachten kann/soll/müsste


    Ist es nur für euch, Feuer frei

  • Wie gesagt, ich danke euch für die Tipps.
    Ich werde auf jeden Fall alle Bandmitglieder dazu verdonnern, diesen Thread komplett zu lesen, damit gar nicht erst zu hohe Erwartungen aufkommen. :)


  • Der Preis: 10 Stunden Studioaufenthalt mit allem drum und dran.


    Ich überlege nun wie man diese Zeit so nutzt, dass man hinterher zufrieden nach Hause geht und vielleicht noch etwas gelernt hat.


    Nehmt ihr denn im Proberaum halbwegs "professionell" auf?
    Probiert ihr dort, mit Laptop und Interface zumindest halbwegs gute Demos aufzunehmen?
    Dann wisst ihr in etwa, wie das auch im Studio geht, und wieviel Zeit das in Anspruch nimmt.


    Vieles kann man auch im Proberaum recht gut bis quasi professionell aufnehmen, wenn man Lust hat, sich mit der Aufnahmetechnik zu beschäftigen. Meist ist die Akustik nicht so gut. Das kann man ausgleichen, wenn man die Mikros recht nahe an die Verstärker ranschiebt (E-Gitarren), oder den Bass per DI aufnimmt. Auch Gesang geht im Nahbereich des Mikrofons meist ganz gut. Klingt halt trocken. Künstlicher Raum oder Reverb ist von Nöten.


    Schlagzeug geht mehr oder weniger auch gut, profitiert aber von gutem Raum -> Studio.
    Ebenso echter Flügel. Statt Midi-Piano vom Keyboard. ->Studio.


    Ich habe mal im Proberaum selber auf allen Instrumenten (Drums, Bass, Gitarre, Gesang, Percussions) einen Song aufgenommen, dessen Sound ich ganz gelungen finde. Da ich alles selber gespielt und dabei auch noch aufgenommen habe, hat das aber einige Tage, verteilt über wenige Wochen, gebraucht.
    Davon ausgehend, würde ich persönlich im Studio nur die Drums und echte Klaviere aufnehmen, zu Tracks, die ich im Heimstudio schon fertig im Kasten habe. Im Studio würde ich nur machen, was wegen Akustik im Proberaum nicht gut klingt.


    Zu besagtem Song habe ich dann mal eine Sängerin den Gesang neu aufnehmen lassen, in meinem Proberaum auf das dort aufgenommene Playback.
    Dafür haben wir auch mehrere Sessions gebraucht. Wir haben erst die Strophen aufgenommen, die Strophen teils gedoppelt. Dann die Refrains aufgenommen, auch gedoppelt.


    Zeit ging drauf, um erstmal in die richtige Stimmung zum Singen zu kommen: Die ersten Takes der Strophen waren eher verhalten. Erst am Ende der Session, als die letzte Strophe im Kasten war, wurde mit dieser Erfahrung die erste Strophe nochmal neu aufgenommen.
    So ähnlich ging das für die Refrains und Bridges des Songs.
    Viel Zeit wurde auch dafür verwandt, um den richtigen Ausdruck beim Singen - eher sanft, eher aggressiv-bestimmt - zu entwickeln, und den jeweils richtigen Mikrofonabstand für die jeweiligen Betonungen und Ausdrücke.



    Von daher würde ich für mich im Studio mit fertig produziertem Playback anrücken, mit allen Einzelspuren, und nur die Instrumente ersetzen, die von guter Studioakustik wirklich profitieren: Echte Klaviere oder Pianos, Schlagzeug, evtl. Blasinstrumente, teils vielleicht auch Gesang.




    Nachteil meiner Herangehensweise ist, dass die Band praktisch kaum was zu tun hat, nur einzelne Instrumentalisten der Band.


    Als Band würde ich schauen, ob es entweder trotz Coverband einen eigenen selbstgeschriebenen Song gibt, zu dem jeder kreativ beigetragen hat: Musik, Text, Arrangement, Soli.
    Oder, einen traditionellen Song, der gemeinfrei ist (ein "Volkslied") nehmen, für das man keine GEMA bezahlen müsste, wenn man es veröffentlicht. Bei dem aber jeder einen Spot hat, bei dem er glänzen kann: Drummer mit geilem Groove, Gitarrist mit einem kurzem, aber gutem Solo, dito für Bass und Keyboards...


    Und sowas dann im Studio aufnehmen.


    Wenn man dabei auch viel lernen will: Einen eher "kompliziertern" Song hauptsächlich im Overdubb-Verfahren aufnehmen, dafür vielleicht 6 Stunden Zeit ansetzen.
    Und einen eher "einfachen" Song quasi live aufnehmen als Essemble (mit Klick auf Ohr des Drummers oder auf aller Ohren ausprobieren), oder auch live ohne Klick mit Feeling. Overdubbs für Soli oder Verzierungen nach Bedarf.


    Die Songs sollten natürlich vorher sehr gut geprobt sein, damit sich jeder im Schlaf im Song zurecht findet, und seine Noten und Grooves auswendig kann.


    Als Reserve, falls man früher fertig ist, würde ich einen 3. Song, einen Lieblingssong der Band, der allen Spaß macht und der live immer klappt, auch wenn sich mal einer verspielt, in der Hinterhand behalten. Wenn am Ende der Session noch 30 Minuten übrig sind, zur Entspannung aller diesen Song ohne Erwartungsdruck einfach nur zum Spaß runter-jammen und natürlich aufnehmen.



    Als ganz reine Coverband fände ich es halb als "Verschwendung" an, bloß das Liveprogramm (bzw. Ausschnitte daraus) im Studio quasi wie live einzuspielen. Da wäre es vielleicht besser, einen Live-Gig mehrspurig aufzunehmen. Da hat man dann auch die ganze Atmosphäre des Live-Spasses mit drauf...


    Ich persönlich würde Studiozeit nutzen wollen, um das Studio als solches zu nutzen: Der Gitarrist spielt nicht nur seine E-Gitarre (wie beim Live-Gig), sondern spielt per Overdubb Akustik-Gitarre, 12-Saiter, Nylon-Konzert-Gitarre ein. Der Bassist spielt zusätzlich Kontrabass (wenn er es kann), der Keyboarder spielt echte Klaviere oder Flügel (wenn das Studio es hat). Alles singen bei Backing-Vocals per Overdubb mit.


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Guter Beitrag, Burkie!


    Nur in diesem einen Punkt

    Bei dem aber jeder einen Spot hat, bei dem er glänzen kann


    geht es für mich total am Zweck einer Bandaufnahme vorbei. Entscheidend ist in meinen Augen immer und ausschließlich der Song. Ob nun der Drummer ein einziges Mal auf die Triangel hauen darf, der Gitarrist nur Lagerfeuer-Geschrammel beisteuert oder der Basser nur die Grundtöne achtelt, sollte völlig nebensächlich sein.


    Auch, um zu vermeiden, dass unnötig Zeit verbraten wird. Je mehr Herzblut jeder einzelne Musiker in seinen Part steckt, umso größer die Gefahr, vor lauter Perfektionismus das Gesamte aus den Augen zu verlieren und sich zu verzetteln.


    Keep it simple. Der Song soll glänzen und nicht die Einzelmusiker.

  • Was bisher vergessen wurde, ist das konkrete Ziel. Denn:


    Wir brauchen auch kein steriles Demo mit zwei Songs oder ähnliches.


    Da bleibt die Frage: Wozu den Studio Aufenthalt wirklich sinnvoll nutzen?
    Ein Demo würde ich in eurem Fall auch von der Bühne aus produzieren: Gig Mitschnitt (unbearbeitete Einzelspuren + ein paar Kameras) machen und das ordentlich nachbearbeiten lassen. Das interessiert jeden Veranstalter zig mal mehr als eine Coverband, die im Studio Coversongs nach Schulmanier mit Overdubs aufnimmt. Mindestens die Vocals sollten auf jeden Fall overdubbed werden, um die Möglichkeiten einer Studio Aufnahme wirklich sinnvoll zu nutzen.


    Ich hätte da eine ganz andere Idee: Neuland begehen und einen Song mal "richtig" covern. Also bewusst stark verändern und euren Stempel drauf setzen. Z.B. eine Girlie Pop-Nummer Rock- oder Metalmäßig "vermännlichen". Das dann richtig ausgearbeitet und die 10h Studiozeit nur für diesen Song investiert. Wenn es wirklich gut werden soll, sollte man sich die Zeit nehmen. Irgendwo hängt es sowieso immer. Außerdem muss der Techniker auch noch seinen Job machen. Denn der Sound entsteht bei der Aufnahme. Wird da geschlampt, kann ein Mix das auch nur noch kaschieren.

  • Genau m_tree, jetzt sind wir bei meinem Problemkern angekommen, was tun im Studio wenn man keinen Bedarf für Aufnahmen hat?


    Sehr gut finde ich daher als Kontrast zu den meisten Anregungen den Vorschlag von Scarlet, einige Kameras mitlaufen zu lassen und das Ton und Bildmaterial
    für ein Bandvorstellungsvideo zu nutzen. Top!


    So langsam reift der Plan in meinem Kopf. Donnerstag ist Probe, dort werde ich ihn der Band vorstellen und ich denke wir werden fünf Songs auswählen,
    von denen wir dann drei mit ins Studio nehmen werden.


    Ansonsten, neue Felle nicht erst am Tag davor drauf machen, Fussmaschine ölen damit es nicht quietscht wie bei Zeppelin.... :)
    Nicht kurz vorher noch was neues probieren oder gar nachdenken, und vor allem: Frei sein und reinlatschen. Quasi wie bei jedem Auftritt.
    Letzteres ist allerdings für mich persönlich im Studio ungleich schwieriger. Naja da hilft nur machen und lernen.

  • Mal unabhängig davon, was ihr genau aufnehmt, ob ihr den Termin auch für "Show Zwecke" nutzt und was der Techniker erzählt, ist immer wichtig: Eins nach dem anderen machen.


    Und in eurem Fall bedeutet das, erst mal das Grundgerüst für alle Songs einzuspielen. Es sollte dabei schon feststehen, was nachher overdubbed wird. Die Zeitplanung dann realistisch angehen.
    Ich kann nur noch mal sagen, dass ihr den Nutzen eines Studios nicht voll ausnutzt, wenn bspw. die Vocals live (mit einem SM58 o.ä. direkt am Mund) eingesungen werden. Fürs Feeling kann zwar mitgesungen werden, das werden dann aber nur "dummy" Spuren, wenn die überhaupt aufgenommen werden. Gleiches gilt für Soli und ähnliches. Oder Dopplungen (Rhythmusgitarren, Backing Vocals).


    Die Felle sollten aber auch nicht zu alt und verschlissen sein und ganz wichtig ist, immer wieder die Stimmung (insbesondere Snare) zu checken und nachzustimmen. Sollte die Fußmaschine quietschen, hört das keine Sau. Weil eine Mikrofonierung außen am Schlagfell wie bei Led Zep damals heutzutage kein vernünftiger Tontechniker für Standard Rock und Metal Drums mehr macht.


    Für Aufbau, Mikrofonierung, Einpegeln, Monitoring, Warm spielen und Pausen geht i.d.R. übrigens auch viel Zeit drauf.

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