erstmal danke für deine ausführlichen und anschaulichen Erläuterungen.
Gerne.
Mit "Lage der Frequenzüberhöhungen zueinander" meintest du demnach die Lage der Resonanzfrequenzen (in dem Fall von Boden und Ständer/Mik Kombi) zueinander?
Ja. Hab's 'mal beispielhaft im Bild skizziert.
Angenommen, Dein Podest (grünliche Kurve) schwingt nach einem Tritt (nur) auf der Resonanzfrequenz (rote Linie). Dein Stativ+Mikro soll die blaue Kurve rechts sein, die, 'mal angenommen, bei einer höheren Frequenz schwingt. Bei der Resonanzfrequenz hättest Du den multiplikativen Effekt, also 1.5 (grünlich) x 1 (blau) = 1.5 als Gesamteffekt. (Das ist ein Amplitudenverhältnis, an der Frequenz der roten Linie).
Gelingt es Dir, die blaue Kurve weiter nach links zu schieben, dann muss man schon viel dafür tun. Im Beispiel (blassere blaue Kurve) reicht's noch nicht. Im Gegenteil, wir hätten nun als Gesamteffekt 1.5 (grünlich) x ca. 2 (blass-blau) = 3. WEIL die blaue Resonanzfrequenz noch nicht tief genug ist, haben wir es sogar für den Moment verschlimmbessert. Aber man sieht schon, noch ein paar Hertz weniger, und der fallende Ast von blass-blau kommt endlich zum tragen (mit Werten unter 1.0) .
Soweit das Prinzip. Starten solltest Du, wie ich es eingangs beschrieb, mit Messungen und Spektrendarstellung (siehe m_tree), aus denen Du möglichst genau sehen kannst, wo Dein Podest alleine schwingt, wo Deine Stativ+Mikro-Kombi alleine schwingt, und zur Gegenprobe beide zusammen. Dann weißt Du wenigstens für die (tiefsten) Grundfrequenzen, wie Deine Ist-Situation sich darstellt.
Vielleicht hast Du ja Glück, und Podset und StativMikro liegen genau vertauscht: Dann sollte ein wenig tiefertunen am Stativ schnell viel bringen. Ansonsten, wenn man es einmal mit Werten nachrechnet, landest Du eher in einer kaum realisierbaren Elefantentrampolin-Herausforderung: nachgiebigste Federung bei schwerst möglich Schwingmasse. So viel Bodentiefe hast Du gar nicht ...
Ergänzen sollte ich noch, wie die Resonanzfrequnz beim Federpendel herauskommt. Es gilt: omega = 2*pi*f = wurzel(D/m).
f ist die Resonanzfrequenz, D die Federkonstante (oder eben k ) und m ist die Masse des gesamten Federpendels.
f sinkt, wenn D sinkt (weichere Feder) und/oder m steigt (schwereres StaivMikro). Die Wurzel macht hier das Praktikerleben schwer: um f zu halbieren, muss man schon D vierteln oder m vervierfachen. Und eine weichere Federung macht's halt wieder kippeliger, was wir eingangs diskutierten. Elefantentrampolin, als Bild
Viel Erfolg, Michael.
P.S.: Wenn Dein Podest nicht gerade auf einem Felsen steht, sondern auf einem hausüblichen Fußboden, ... dann wird auch der schwingen, insbesondere, wenn ein Keller oder ein Untergeschoss darunter ist. Das solltest Du bei der Lösungsentwicklung auch berücksichtigen.