drum tuning table - praktisch oder unnütz?

  • Hallo zusammen,


    da mir demnächst eine größere Tuning-Orgie (10, 12, 14, 14 (22)) ins Haus steht, fiel mir im Video mit Drumtech Rossi Rossber so ein netter Drehtisch auf, als Alternative zum Fußboden oder zum geöffneten Stativ. Meine spontanen Fragen:
    * praktisch?
    * nützlich?
    * Unfug?
    * Bezugsquelle(n) ?


    Darunter könnte etwas Dämpfmaterial liegen, um das untere Fell akustisch beim Stimmen herauszunehmen. Manche Tische sind möglicherweise von DW uneben, um wohl Raum für die untere Fellbewegung zu schaffen (Rossi hat dort für den gegenteiligen Zweck so etwas wie eine runde Fliese liegen). Es gibt auch zahlreiche Selbstbauten Beispiel 1, Beispiel 2.


    Im Handel hat's wohl einen stolzen Pries. Möglicherweise tut's auch ein Pflanzenroller für ca. 10 €.


    Was sagt Ihr dazu: praktisch oder unnütz? Und falls nützlich: Wo zu kaufen?


    Danke + Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Ich löse das immer so, indem ich die Schraube der Sitzfläche meines Hockers löse ;)


    Falls es ein Spindelhocker ist, könntest du auch einfach die Arretierung der Spindel lösen, wobei der Hocker dann natürlich mit jeder Umdrehung nach oben / unten wandert.

  • Guten Morgen,


    ich schließe mich den Vorrednern an.


    Bei allen Stimmhilfen, die so propagiert werden, ist mir aufgefallen,
    dass sie die Situation von Musikern, die aktiv sind, in der Regel
    bestenfalls punktuell verbessern können, dafür muss man dann aber
    das Zeug immer herumschleppen.


    Bei einem Standard-Schlagzeug von einer "Tuning-Orgie" zu sprechen
    deutet auf viel Angst und wenig Gottvertrauen hin.
    Ich darf dazu sagen: ich war mal jung, da gab es den ganzen Designer-
    Quatsch nicht, ich hatte zwei Stimmschlüssel und sonst nichts.
    Für das Feintuning gab es Tempo und Gaffa. Davon kenne ich die Preise
    bei Amazon nicht, ich habe da andere Bezugsquellen, da bekomme ich das
    notfalls binnen einer Stunde.


    Wie man am Video sieht, ist das Scheiß-Ding noch nicht mal höhenverstellbar,
    so dass je nach Trommel- und Trommlergröße die Schultern zucken.


    Grüße
    Jürgen

  • ch darf dazu sagen: ich war mal jung, da gab es den ganzen Designer-
    Quatsch nicht, ich hatte zwei Stimmschlüssel und sonst nichts.


    Jepp. Halte ich heute noch so. Gelegentlich kommt am Ende der Tunebot zum Einsatz, um die Grundtöne der Trommeln für spätere Reproduktion zu bestimmen.

  • Braucht man in der Regel nicht, so einen Drehtisch. Wenn man aber mit einem Handicap wie der Rossi zu kämpfen hat, hat so ein Tisch evtl. doch eine gewisse Daseins-Berechtigung.


    Ich nutze einfach ein großes Kissen auf dem Boden oder meine Oberschenkel zum Abdämpfen. Fertig ist die Laube.


    Und, wie angemerkt, von einer "Tuning-Ogie" zu sprechen, ist vielleicht ein wenig des Guten zu viel. Hättest du ein Set wie Phillips, Cobham oder Bozzio wäre der Begriff angebracht. Aber bei den paar Toms? Naja. :)


    Falls du Hilfe beim Tuning brauchst, gib Bescheid, einer aus dem Forum kann dir bestimmt notfalls unter die Arme greifen.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Braucht man nicht. Es sei denn man stimmt sehr viel (Drumladen, Hersteller, ...).
    Ich stimme im übrigen am Liebsten dort wo die Trommel nachher auch ist, denn dann Stimme ich nicht 2 mal weil der Tomarm das System so sehr beeinflusst, dass die Stimmung nicht mehr passt.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Um es für MS-SPO verständlich mit einer Formel auszudrücken:





    Armlänge (l)



    Trommeldurchmesser (d)




    l > d --> Drehtisch unnötig


    l < d --> Drehtisch eventuell sinnvoll oder l + 180°-Rotation > d






    Meine Armlänge (Armbeuge bis Handgelenk) beträgt ca.
    43" - sollte also für die meisten gängigen Trommeln reichen

  • Ja warum nicht, kann man auch für andere Dinge gebrauchen.


    Hier mit Werkzeug- und Kleinteielablage + Höhenverstellbar, unter 25,- euro
    https://www.ebay.de/itm/Werkst…f56c2e:g:bAwAAOSwme1bvHvO


    https://www.ebay.de/itm/Werkst…id=p2047675.c100008.m2219



    Edith meint beim Spermüll gibt`s gibt`s Hocker- und Drehstuhlunterteile zu Hauf umsonst, + Ein Runder bayerischer Brotzeitteller (in eiche rustikal Dunkelbraun oder Natur Hell)
    oder so einer mit Tiefer Soßenrinne im Rand, da kann man dann schön Schaumgummi Rundschnürre (die zum Unterlegen unter Silikon einlegen) zur Dämpfung o.ä.


    Und vielleicht liegt oder steht so was sowieso irgendwo Zuhause ungenutzt rum.


    So was hätte natürlich auch was, da könnte auf Dauer der Dekoration im Wohnzimmer dienen, wenn nicht halt in kleiner Ausführung, für die Frau als Geschenk, als anstoß für ein neues Hobby
    https://de.wikipedia.org/wiki/Töpferscheibe#/media/File:Pottery_museum_B%C3%BCrgel_1.JPG

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    2 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Moin
    Nimm alles mit zum Chinesen (Immer freundlicher Asiate mit Gastronomiebetrieb), die haben da große Drehteller wo auch die BD drauf passt :thumbup:
    Warum nicht wie aus dem Lehrbuch, oder fehlt so etwas in deiner Sammlung? :huh:
    In meinem steht, das man zum Stimmen die Kessel schön auf dem Boden (möglichst mit Teppich) nebeneinander legt, um sie tonal miteinander in Einklang zu bringen.
    Ich mach ja nicht von jedem frisch gestimmten Kessel eine Aufnahme, um dann zu wissen ob der nächste Kessel zu hoch oder zu tief gestimmt ist. Wobei, . . . .
    ich das durchaus jemandem hier zutrauen würde 8o ;)
    Wenn ich nicht gerade ALLE Felle wechsel, mach ich das da wo die Dinger/ Kessel gerade sind. Man kann auch mal den "freien Arm" bewegen und das Reso kurz festhalten.


    OT,...

    Meine Armlänge (Armbeuge bis Handgelenk) beträgt ca.
    43"


    Ich wusste es, hier gibt es WOOKIEES 8o :thumbup:

  • Danke Jungs, ihr seid klasse und deutlich, wie immer ^^


    Bei einem Standard-Schlagzeug von einer "Tuning-Orgie" zu sprechen
    deutet auf viel Angst und wenig Gottvertrauen hin.

    Nein. Mich nervt der Aufwand einfach nur ab, erschwert durch's Handling. Hätte ich schon 10 Jahre Trommeln gestimmt, dächte ich anders darüber :rolleyes: Zur "Orgie", siehe unten.


    Ich nutze einfach ein großes Kissen auf dem Boden oder meine Oberschenkel zum Abdämpfen. Fertig ist die Laube.

    Gute Idee ^^


    Und, wie angemerkt, von einer "Tuning-Ogie" zu sprechen, ist vielleicht ein wenig des Guten zu viel. Hättest du ein Set wie Phillips, Cobham oder Bozzio wäre der Begriff angebracht. Aber bei den paar Toms? Naja. :)

    Na ja, Reso x Schlagfell x mehrereStimmungen x mehrereSchlagwerkzeuge x 4 ... da kommt für den Hobbyisten schon etwas zusammen nach Feierabend ;( Besagte Drummer weden das wohl nicht ganz und gar alleine ausführen.


    Um es für MS-SPO verständlich mit einer Formel auszudrücken: .. Meine Armlänge (Armbeuge bis Handgelenk) beträgt ca. 43"

    Netter Versuch ;) Hast Du aber lange Arme ... das schaffe ich nicht.


    Falls du Hilfe beim Tuning brauchst, gib Bescheid, einer aus dem Forum kann dir bestimmt notfalls unter die Arme greifen.

    Danke, aber das ist nicht der Punkt. Stimmen macht mir schon Spaß, Klangwunder erwarte ich nicht wirklich, deshalb nutze ich meine Zeit normalerweise gerne anders.


    Wenn ich nicht gerade ALLE Felle wechsel, mach ich das da wo die Dinger/ Kessel gerade sind.

    Nun, bei mir wär's ein Komplettwechsel.


    Zur Erinnerung und zum Einordnen: Hab' mir letzten November die linke Hand gebrochen. Ein Resthandicap bleibt, so dass ein Hantieren am Stativ oder auch am Boden noch weniger schön ist, als noch vor einem Jahr. Dazu kommt der oben beschriebene Aufwand, den ich tendentiell als nervend empfinde, ohne den es aber nciht gehen wird.



    Zurück zur Frage: Handlingsvorteile scheinen also nicht gegeben zu sein. Danke, das war's ^^

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Also ich habe und brauche so einen Tisch auch nicht. Aber prinzipiell ist das schon 'ne gute Sache. Weil das gegenüberliegende Fell beim Stimmen generell nicht mitschwingen sollte.
    Ich komme auch immer so zum Ergebnis und meine Resos schwingen bspw. beim Nachstimmen der Schlagfelle direkt am Set immer mit. Aber prinzipiell ist das eben nicht optimal. ;)


    Und, wie angemerkt, von einer "Tuning-Ogie" zu sprechen, ist vielleicht ein wenig des Guten zu viel. Hättest du ein Set wie Phillips, Cobham oder Bozzio wäre der Begriff angebracht. Aber bei den paar Toms? Naja. :)


    Nee, das ist nicht ein wenig des Guten zu viel. Auch ein kleines Set richtig durchzustimmen ist 'ne Tuning Orgie. Auch wenn's nicht so lang wie bei größeren Sets dauert. Sollte man schon ernst nehmen. Gerade wenn man wenig Erfahrung mit dem Stimmen hat. Da lohnt es sich erst recht, richtig viel Zeit zu investieren.


    Hier will jemand wissen, wie es richtig geht und da erzählen dann einige was von ihrer Armlänge. Ich hab zwar nicht den längsten Arm, aber dafür den härtesten Punch und den fettesten Sound ... 8)

  • Nee, das ist nicht ein wenig des Guten zu viel. Auch ein kleines Set richtig durchzustimmen ist 'ne Tuning Orgie. Auch wenn's nicht so lang wie bei größeren Sets dauert. Sollte man schon ernst nehmen. Gerade wenn man wenig Erfahrung mit dem Stimmen hat. Da lohnt es sich erst recht, richtig viel Zeit zu investieren.

    Danke m_tree ^^


    Hier will jemand wissen, wie es richtig geht und da erzählen dann einige was von ihrer Armlänge. Ich hab zwar nicht den längsten Arm, aber dafür den härtesten Punch und den fettesten Sound ... 8)

    Das ist schon Ok für mich :D ... ist mir auch schon passiert :rolleyes:

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Uuupsss - auf dem Kombi-Maßband Zentimeter und Zoll vertauscht :whistling:

    War schon klar ... aber so hast Du's wenigstens lustiger gemacht ;)

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Eigentlich ist hier schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem ;)


    Ich nutze mal den Esszimmertisch mit Kissen drauf, mal das Bett meiner Tochter, mal meinen 1st Chair mit Hydraulik. Am Boden ist es mir als älterem Semester inzwischen zu mühselig. Ein Extradevice zum Trommeln stimmen käme sowas von nicht in Frage, weil ich schon genug Kram rumstehen habe und mir nicht gerne unnötig die Bude voll stelle.


    Klar, wenn man das industriell betreibt, mag die Investition sinnvoll sein, aber selbst wenn ich jeden Tag ein Schlagzeug zu stimmen hätte, wäre es mir um den Platz und das Geld noch zu schade. Im Keller habe ich ein Rollbrett vom letzten Umzug übrig, das kann ich dir ersatzweise anbieten. Kann man auch auf den Tisch stellen und drehen, wenn einem das hilft.

  • Ich muss das hier nochmal hochholen nachdem ich das Video mit Senior Rossi mir mehr oder weniger intensiv angeschaut habe (habe nebenbei Felle aufgezogen und gestimmt ;) .
    Geht es nur mir so oder ist das wirklich so langatmig wie es mir vorkommt. Hat überhaupt einer zeit so in Ruhe seine Trommeln zu stimmen? Bei mir muss das immer schnell gehen, OK bin auch manchmal etwas ungeduldig, aber diese sehr langwierigen, sagen wir mal, Stimmprozesse, regen mich fast schon auf. das ist doch überhaupt nicht realitätsnah. Ich musste heute drei Toms und eine Snare komplett neu befellen (Schlag- und Resofelle), das hat mit etwas putzen etwa 1,5h gedauert. Dabei hatte ich das Problem, dass die Stimmschrauben aus irgendeinem Grund schon vor Kontakt mit dem Spannreifen schwergängig liefen und mit Stimmschlüssel gedreht werden mussten (ist keine Billigsnare, Yamaha Beech Custom), was mich sehr verwundert hat und natürlich kein fachgerechtes Stimmen mehr zuließ!
    Also alles frei nach Gefühl und Gehör gestimmt und einigermaßen einen Sound hinbekommen...lange Rede kurzer Sinn, toll was Rossi alles weiß, (die Sache, dass man Falten nicht unbedingt wegstimmen muss, fand ich mal gut, guter Hinweis), aber in der Praxis sieht es doch häufig anders aus.


    Ich denke es gibt bestimmte Grundkenntnisse, die man kennen sollte wie z.B. Felltypen und das Verhältnis von Schlag und Resofell (Zonen), alles weitere geht dann schnell in den Tuning-Esoterikbereich wie ich finde... also da wo man die bekannten Flöhe husten hört. ;)


    Natürlich gibts da noch viel zu lernen, der Punkt ist, das man Erfahrungen sammeln muss und dies eben Zeit kostet, und man sich überlegen muss, ob man jetzt lieber spielen will oder stimmen...zumindest sieht es bei mir oft so aus!!


    Zumindest habe ich heute neue Felle ausprobiert: Evans G12 mit Evans Genera Reso und bin sehr zufrieden! Das könnte mein Sound sein. Viel Ton und Sustain aber auch ausreichend Projektion ohne zu fett zu klingen.


    Wünsche euch noch viel Spaß beim Stimmen ob nun mit oder ohne Pflanzenroller (ich nehme auch meistens den Hocker oder den Oberschenkel...)
    Gute Nacht

    "Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung."



    Marcel Marceau (*1923), französischer Pantomime

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