Was ist beim Fell klanglich gesehen wichtiger?

  • Im Gegenteil: Gleiche Felle exakt gleich zu stimmen ist schwierig.

    Finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so kompliziert. :|


    Zitat

    ...oder man haut so drauf, dass der Stick einmal trifft und zurück kommt.

    Dafür muss man nicht "draufhauen". Macht Steve Smith z.B. auch nicht. Der hat einfach nur eine irre gute Schlagtechnik, so dass er nicht reinlangen muss. Dennoch klingt es "fett".


    Zitat

    Denn wer in gewissen Situationen nicht prügelt, ist kein guter Drummer.

    Definier das doch mal bitte genauer. Mir ist keine Situation bekannt, in der mann wie bekloppt prügeln muss. Erst recht nicht in Zeiten der Mikrofonierung.


    michael: Wenn man leise spielen will, musst man an der Technik feilen, damit es sauber klingt (was lange dauern kann) und auch die passenden Sticks einsetzen. Vielleicht lohnt es für dich, sich mal danz dünne Essstäbchen anzuschauen, wie den Rohema Tango. Der ist z.B. für ganz zartes Spiel konzipert.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so kompliziert. :|


    Ist es ja auch nicht. Aber aufwändiger (auch was das Nachstimmen betrifft ;) ) als von vorn herein das Reso höher oder tiefer zu stimmen.


    Zitat

    Dafür muss man nicht "draufhauen". Macht Steve Smith z.B. auch nicht. Der hat einfach nur eine irre gute Schlagtechnik, so dass er nicht reinlangen muss. Dennoch klingt es "fett".


    Ich weiß. Ich krieg auch viel Punch zu stande, ohne wie ein Viech dabei auszusehen.


    Zitat

    Definier das doch mal bitte genauer. Mir ist keine Situation bekannt, in der mann wie bekloppt prügeln muss. Erst recht nicht in Zeiten der Mikrofonierung.


    Ich habe ja auch nicht "wie bekloppt prügeln" gesagt. Sondern halt ordentlich reinlangen. Nicht streicheln eben.


    Mal das klassischste Beispiel: Bonham. Hätte der nicht ordentlich reingelangt, hätte die Bude auch nicht so geklungen.


    Zitat

    michael: Wenn man leise spielen will, musst man an der Technik feilen, damit es sauber klingt


    Das gilt auch für lautes Spiel.


    Bist du Profi?

  • Zitat

    Ich habe ja auch nicht "wie bekloppt prügeln" gesagt. Sondern halt ordentlich reinlangen. Nicht streicheln eben.


    Okay, dann habe ich das fälschlich verstanden. Dass man mal mit etwas mehr Krafteinsatz spielen muss, um bestimmte Felle und Becken überhaupt zum Klingen bringen muss, ist ja klar. Für mich las sich das durch das Wort "prügeln" so, als wenn wirklich hartes durchzimmern bei bestimmten Situationen ein Muss sei. Und das habe ich persönlich noch nicht erlebt. Und wenn man mehr Saft rausholen will/muss, ist ein anderer Stick oft die bessere Wahl als der Einsatz brachialer Gewalt.


    Bzgl. des Stimmens: Du schrubst: Es sei schwieriger. Nachher: Es sei aufwändiger. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. ;) (Es mag manchem vielleicht wie i-Tüpfelchen-Schießerei erscheinen, ist aber m.E. dennoch notwendig, erwähnt zu werden, weil gerade solche "unspezifischen Aussagen" oft zu Falschinterpretationen beim Rezipienten führen.)


    Zitat

    Bist du Profi?

    Should I?

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Okay, dann habe ich das fälschlich verstanden. Dass man mal mit etwas mehr Krafteinsatz spielen muss, um bestimmte Felle und Becken überhaupt zum Klingen bringen muss, ist ja klar. Für mich las sich das durch das Wort "prügeln" so, als wenn wirklich hartes durchzimmern bei bestimmten Situationen ein Muss sei. Und das habe ich persönlich noch nicht erlebt. Und wenn man mehr Saft rausholen will/muss, ist ein anderer Stick oft die bessere Wahl als der Einsatz brachialer Gewalt.


    Mir hatten schon einige Live Techniker gesagt, dass bei mir mehr kommt als bei den meisten anderen. Einer hatte mich auch mehrfach für meinen fetten Sound gelobt. So gestimmt wie beschrieben. Der hat immer nur Top40 Bands gemischt und war dementsprechend "vorbelastet".


    Zitat

    Bzgl. des Stimmens: Du schrubst: Es sei schwieriger. Nachher: Es sei aufwändiger. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. ;) (Es mag manchem vielleicht wie i-Tüpfelchen-Schießerei erscheinen, ist aber m.E. dennoch notwendig, erwähnt zu werden, weil gerade solche "unspezifischen Aussagen" oft zu Falschinterpretationen beim Rezipienten führen.)


    Hmm. M.E. treffen auch beide Adjektive zu. Denn es ist tatsächlich sowohl schwieriger als auch aufwändiger, eine immer exakt gleiche Stimmung von Schlag- und Resofell zu erreichen und diese auch zu halten. Fällt das weg, fällt vor allem das grobe Nachstimmen viel einfacher. Die gelockerten Schrauben angleichen und das Fell so wieder in Stimmung mit sich selbst bringen. Will man es jedoch auch wieder ans Reso angleichen, wird es eben schwieriger und aufwändiger.


    Zitat

    Should I?


    Nee. Wollte nur mal fragen. Ich weiß halt nicht, mit wem ich es gerade zu tun habe. ;)


    Hätte ich z.Z. die Möglichkeiten, würde ich auch mal neues bzw. aktuelles Material von mir hier posten. Dann wäre zumindest klar, was ich so mache.

  • Denn es ist tatsächlich sowohl schwieriger als auch aufwändiger, eine immer exakt gleiche Stimmung von Schlag- und Resofell zu erreichen und diese auch zu halten

    Schwieriger = technisch Komplizierter. (Wie bereits angemerkt, da teile ich deine Aussage nicht. Wenn man gute Ohren hat, und seine Trommeln kennt und kein Stimmsepp ist, ist das recht schnell erledigt)
    Aufwendiger = erhöhte Zeitinvestition. (Ja. Weil man in der Tat länger braucht, damit die Spannung an den Böckchen passt, es "rund" klingt.)


    Das halten der Spannung ist - finde ich auch kein großes Ding. Abklopfen vor/nach dem Spiel entlang der Böckchen (oder mit dem Stimmschlüssel auf die Schraube klopfen ;) , da hört man den Ton auch prima, gerade bei Diecast hoops), mit dem Stimmschlüssel die betroffene Schraube behutsam andrehen, bis es wieder tonal passt. Das kann man mit etwas Übung/Erfahrung innerhalb weniger Sekunden erledigen.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Bisher hatte ich meinen Stiefel mit den höher gestimmten Resos konsequent gefahren. Exakt gleiche Stimmung entsprach nicht meinen Soundvorstellungen, dazu der (durch höher gestimmte Resos gesteigerte) Rebound und eben der erhöhte Stimmaufwand.
    Mein Set war immer ein Arbeitstier und musste funktionieren. Die Schlagfelle hatte ich sehr oft nachgestimmt. Die Resos meist nur beim Wechsel der Schlagfelle.


    Da entwickelt halt jeder so seine Marotten. Aber ich werde die Diskussion hier als Anlass dafür nehmen, mal wieder mit gleicher Schlag- und Resostimmung zu experimentieren. :)

  • Zitat

    Die Schlagfelle hatte ich sehr oft nachgestimmt.

    Dann langst du sicher stärker rein als ich. Ich müsste da erstmal 'ne Runde Spinat für essen, um in deine Lage zu geraten. :D


    Eine gleiche Stimmung kann schon toll wirken, wenn sie gut umgesetzt wird. Und auch Sinn ergeben. Simon Phillips hat z.B. als Grund für die identische Stimmung bei seinen Toms angegeben, dass durch diese Angleichung es sich bei seinem Spiel Live und im Studio anhöre, als habe er viel mehr Toms am Start als seine sieben. Er schaffe also eine Illusion, dass alles größer, umfassender sei, als es ist. Und da ist was sicher dran. Es klingt oft einfach präsenter, voluminöser, wenn die Kessel und Felle das volle Resonanzpotenzial entfalten. Kann in manchen Situationen aber natürlich auch zuviel des Guten sein. Das muss man halt testen oder, wie Herr Phillips, genau wissen.


    Höher gestimmte Resos sind bequemer zum Stimmen, klar. Und es klingt unbestritten sehr gut. Anders aber sehr gut. Nein, saugut. Es ist ja nicht umsonst die meist angewendete "Konfiguration"; es funzt halt so gut wie immer, in jeglichem musikalischen Kontext.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Dass Simon Phillips das so macht wusste ich. Und der spielt auch auf beiden Seiten Ambassador clear (außer auf der Snare). Wie schon gesagt ist eine identische Stimmung bei unterschiedlichen Fellen so eine Sache. Weil das massereichere und Konstruktions-bedingt trägere Fell eben auch bei gleicher Tonhöhe anders schwingt und einen ganz anderen Obertoncharakter hat.


    Höher gestimmte Resos sind sehr populär, ja. Hat schon Bonhams Drum Tech (Jeff Ocheltree) so gemacht. Rossi Roßberg macht das immer noch so.


    Es spricht einiges für diese Stimm Methode:
    - tiefer Grundcharakter der Trommeln
    - kürzeres Sustain ohne Dämpfung
    - mehr Rebound bei gleichzeitig tiefer Stimmung
    - einfach zu stimmen

  • Btw, weil ich wieder "Rods" lese: ich kriege immer Pickel, wenn Leute "Leise spielen" und "Rods" in einen Topf werfen und dann kräftig umrühren. Klar, Rods sind auch leiser als Sticks, aber verändern primär kräftig den Gesamtsound dessen, was ich als Schlagzeuger abliefere. NUR um leiser zu sein, sehe ich nicht ein, auf Rods zu wechseln. Ok, vielleicht mal in ner Probe, wenn die Sängerin verschnupft ist und die Stimme schonen muss. Aber für mich führt kein Weg daran vorbei, seine Stocktechnik so zu verbessern, dass man mit Sticks ebenso leise spielen kann, ohne aber dadurch wie bei Rods die Artikulation zu opfern. Nur mal so OT.

    100 % Zustimmung meinerseits ^^


    michael: Wenn man leise spielen will, musst man an der Technik feilen, damit es sauber klingt (was lange dauern kann) und auch die passenden Sticks einsetzen. Vielleicht lohnt es für dich, sich mal danz dünne Essstäbchen anzuschauen, wie den Rohema Tango. Der ist z.B. für ganz zartes Spiel konzipert.

    Ja und guter Tipp. Danke.


    Was die "ohne Rods leise spielen" Thematik betrifft ... sowohl leise als auch laut spielen will gelernt sein. Und nur wenn man auch laut kann, kann man auch wirklich dynamisch spielen.
    Darüber hinaus gibts Musikstile, die einfach einher gehen mit einem geprügelten und lauten Schlagzeug. Zum einen, weil das, was gespielt wird, sich viel einfacher laut spielen lässt und zum anderen, weil es so erst richtig klingt. So von wegen Rods klingen anders: Ein gestreicheltes Schlagzeug klingt auch anders als ein geprügeltes.
    Das schlimmste ist, wenn auf größeren Open Air Bühnen das Schlagzeug komplett abgenommen, aber dann bei Rocksongs gestreichelt wird. Im Studio das selbe.
    Demgegenüber gibts aber auch Musikstile, die eben wirklich gestreichelt werden sollten. Oder bestimmte Songpassagen, die bewusst leiser gespielt werden.


    Aber dieses ewige "wer nicht leise spielen kann ist kein guter Drummer" Gepredige wird eben gerne auf Situationen projeziert, in denen das eben völlig fehl am Platz ist. Denn wer in gewissen Situationen nicht prügelt, ist kein guter Drummer. ;)

    Alles richtig.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Die Essstäbchen haben aber vermutlich den Nachteil, dass sie den Sound dünner machen? Ich selbst spiele zwischenzeitlich leise Passagen gerne mit schwereren Sticks, weil das Frequenzspektrum der Anschäge mir breiter erscheint, tiefe Soundanteile mehr wahrzunehmen sind, alles irgendwie "runder" klingt.


    Leichte Sticks nutze ich überwiegend beim Jazz, wo die Sounds ja auch leicht daher kommen dürfen.


    Edit: ein Münchner mit soeben 1860 Posts :) irgendwie passend, auch wenn ich kein Fußballfän bin

  • Zitat
    Streichen wir das Attribut "unausgereift" und betrachten lieber "variierende Spieltechniken", dann kommen wir ins Geschäft. Will heißen: Es gibt Schlagsituationen, in den der Effekt auftritt, und andere, in denen er nicht oder nur kurz genug auftritt. Es ist letztendlich - vereinfacht - eine Frage der Durchschnittsgeschwindigkeiten vom Fell und vom Stick in Fellnähe im Rebound-Event, sowie vom Abstand zum Fel, bezogen auf die Fellamplitude.



    Ein bisschen spanisch kommt mir das aber trotzdem vor. Ich würde einfach mal ein bisschen doller drauf hauen. Aber nur mit Gehörschutz und wenn's niemanden stört (Nachbarn ...).

    Also, wenig Spanisch, viel mechanische Physik, sprich: Geometrie ^^ Es geht um die Bedingungen, unter denen der (nun 2-mal ausführlich) beschriebene Effekt auftritt. Wer ihn sucht, wird ihn auch (wieder-)finden, egal an welchem Set.


    Leitfrage zum Finden: Wie muss sich der Stick im Folgeschlag dem bereits schwingenden Fell so nähern, dass das Fell mehrfach am Stick anschlagen kann, bevor der Rebound abgewickelt ist? (Und wie das dann klanglich schnarrt, hängt von verschiedenen Dingen ab.) Ersatzweise hilft eine Zeitlupenbetrachtung, im Geist oder in einem geeigneten Video (oder die Abschätzung unten). ;(


    Danach wird's dann einfach, diesen Effekt zu beobachten, mit Spiel- oder Techniksituationen in Verbindung zu bringen oder gezielt herbeizurufen oder zu unterbinden. / Die Sache mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von Felloberfläche und Stick führt tendentiell auf die richtigen Aussagen, wann er auftritt, und wann nicht... und vermeidet so, dass man sich näher mit Schwingungsgleichungen usw. herumplagen muss. Mit jenen mögen genauere Zahlen folgen, aber das Effektwesentliche kommt auch nicht anders heraus. Und Fangen spielen (anschlagen) zwischen (z.B. schnellem) Fell und (z.B. langsamen) Stick kann man sich auch noch gut vorstellen. Ebenso das Entwischen (langsames Fell, schneller Stick).


    Wozu das gut ist? Wer Grenzen kennt, kann damit umgehen, so oder anders ^^


    P.S.: Wer's 'mal abschätzen möchte:
    ( A ) Fellamplitude 1 mm (also zarter Schlag), Fellfrequenz 100 Hz (also sehr tief), zurückgelegter Weg des Fells von oben, nach unten, bis oben: 4 * 1 mm = 4 mm. Zeit 1/100 s, damit Durchschnitsstempo des Fells <v> = 4 mm / (1/100) s = 400 mm/s
    ( B ) Stick bounced gemütlich aus 5 cm Höhe mit 2 Hz (also 120 BPM). Zurückgelegter Weg ist 2 * 50 mm = 100 mm. Zeit 1/2 s. <v> = 100 mm/(1/2)s = 200 mm/s
    ( C ) Dieser Stick ist zu langsam für dieses Fell, es kann also mehrfach anschlagen, bevor der Rebound beendet ist.
    ( D ) 100 Hz sind eigentlich zu wenig, 1 mm Amplitude ist sehr zart zugelangt, d.h. das Durchschnitstempo des Fells wird oft deutlich über 400 mm/s liegen
    ( E ) Ein Stick mit 30 - 50 cm Hub (also 6 bis 10 mal mehr als unter B ), bewegt wie bei Moeller's Einübebewegung, kann dagegenhalten. Mit dieser Spieltechnik kann das Schnarren vermutlich nicht eintreten. Ebenso, den Bounce von 5 cm auf 10 cm zu erhöhen (Grenzfall). Usw.
    ( F ) Aus der Beobachtung: Manche Positionen auf dem Fell sind für diesen Effekt anfälliger als andere.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Edit: ein Münchner mit soeben 1860 Posts :) irgendwie passend, auch wenn ich kein Fußballfän bin

    Glückwunsch zu Deinem 1860-ten Post :thumbup:

    Die Essstäbchen haben aber vermutlich den Nachteil, dass sie den Sound dünner machen? Ich selbst spiele zwischenzeitlich leise Passagen gerne mit schwereren Sticks, weil das Frequenzspektrum der Anschäge mir breiter erscheint, tiefe Soundanteile mehr wahrzunehmen sind, alles irgendwie "runder" klingt.


    Leichte Sticks nutze ich überwiegend beim Jazz, wo die Sounds ja auch leicht daher kommen dürfen.

    Mache ich so ähnlich. Deswegen dauert das Stimmen bei mir auch so lange, mit mehreren Sticks pro Einstellung ...

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Probier mal, die Reboundanschläge, wischend, ziehend, kraulend (bewusst eher nicht auf der gleichen Stelle auftreffend) speziell, bei sehr leichter Spielweise, mit French grip (also die ganz leicht lockere Fixierung nur über Daumen und Zeigefinger) zu spielen, und gern auch allgemein noch mehr "aussermittig" vom Fell angeschlagen, wie sonst bei evtl. gewohnt lauterer Spielweise.


    Selbstverständlich ändern Rods nicht nur die Lautstärke gegenüber Sticks, sondern den ganze Klangcharakter, aber das tun ja Kopfformen bei Sticks auch.
    Gerade bei sehr leiser Spielweise ändert sich der Gesamtsound mit Rods, aber auch nicht selten, eher zum Positiven, gegenüber zu Sticks.
    Bei Becken meist nicht so sehr, aber angecrashed z.B. schon wieder. Ich spiel teilweise gemischt mit Rod`s und Stick`s - ähh gleichzeitig.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Ach iss das kompliziert, ist Stick eigentlich schon Eingedeutscht. Ich biet dann lieber gemischt Variationen in den Beiträgen an. :) ;)


    Aber ich habe es echt mal gegoogelt und schnell mal überflogen. Eigentlich wollt ich grad "hab`s" schreiben" war mir nett sicher ob es richtig war und dann ausformo(u)liert.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



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  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für Eure vielen Vorschläge, An- und Einsichten. Ja, schlagzeugen bleibt spannend ... und ich muss mir jetzt nur noch wenigstens eine Bestellung überlegen, was jetzt deutlich einfacher ist. :thumbup:


    Bedankt, thank you, dankeschön.


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //



  • Also,


    die Bewegungen des Fells sind eigentlich immer schnell im Vergleich zum Stick. Das liegt allein schon daran, dass es nicht nur den Grundton gibt, sondern auch noch Obertöne.
    Das Phänomen der mehrfachen (Fell)berührung kennt man z.B. auch in der Elektrotechnik, etwa bei mechanischen Schaltvorgängen, dort nennt man es "prellen".


    Im Schlagzeugbereich habe ich es häufig bei ungedämpften Bassdrums in Kombination mit einer Fußtechnik beobachtet, bei der der Schlegel an Fell bleibt. Wenn das Mikro nah genug am Aufschlagpunkt und der Schlegel hart genug ist, kann man es hören.
    Wenn man den Stick nicht entspannt genug auf ein Tom schlägt,kann auch sowas herauskommen. Aus meiner Sicht handelt es daher sich primär um ein Problem der Spieltechnik.
    Ein grobes Missverhältnis der beteiligten Massen kann natürlich auch dazu beitragen, sollte aber spieltechnisch kompensiert werden können.


    My2cents zum eigentlichen Thema des Freds


    Nach ausgiebigen Tests mit unterschiedlichen Fellen und Fellkombinationen auf identischen Trommeln, haben sich folgende Dinge für mich herauskristallisiert:


    1. Wer gut klingt, hat Recht.


    2. Die Fellkonstruktion wirkt sich klanglich erheblich stärker aus, als der Hersteller => gleich konstruierte Felle klingen prinzipiell (sehr) ähnlich, zumal die Folie bei allen Herstellern aus Mylar besteht.


    3. Die Stimmung der Trommel wirkt sich stärker aus als die Befellung. Ich hab zum Spaß mal Tomreihen komplett unterschiedlich bestückt und dann stimmtechnisch zu einem kompakten Ensemble gemacht. Das geht.


    4. Die beteiligten Massen und die mechanische Spannung des Schlagfells sind die wesentlichen Parameter des Rebounds - mal abgesehen von der angewendeten Spieltechnik.


    5. Bei den "Aufbauten" (Coatings, Beschichtungen, Beklebungen) haben alle Hersteller solche Felle im Programm, die herstellerübergreifend vergleichbar sind, aber auch solche die Alleinstellungsmerkmale darstellen.


    6. Die schwingende Masse der montierten Fell hat erhebliche Auswirkungen auf den Bumms und den Tieftonbereich des Klangbilds einer Trommel.


    7. Alles ist erlaubt, sogar dopellagige Felle als Reso. (=> siehe auch Punkt 1.)



    Viele Grüße, Nils

  • Um das Thema mal unabhängig von "Amplitudenzahlen" etc. mal auf ein real anschauliches Maß zu bewegen, hier ein paar Videos, die vielleicht einiges erklären bzw. hörbar machen:


    1. Hersteller
    Unterschied verschiedener Hersteller (am Beispiel 2ply clear)
    https://youtu.be/zJiVrS0eiVU


    2. Unterschied clear & coated
    # clear (1:15) und coated (1:50 + 2:36)
    Schlagfell und Reso-Fell als Perfekt4th gestimmt, hier Reso (=bflat) und Batter (=f)
    https://youtu.be/QHwt85yBDnY


    # Unterschied clear und coated am Bsp. Remo Emperor
    https://youtu.be/1fa1jbxGSok


    # Umfangreicher Vergleich von 21 Remo und Evans-Fellen
    https://youtu.be/zAYcDc9LXWw


    3. Beispiele Intervalle von Schlag-/Resofell:


    # Perfekt4th (DW maple mit coated G2)
    https://youtu.be/nvTzoQmMNH0


    #Perfect4th am Beispiel Tama Bubinga mit DieCast Hoops (4:12) (auch als Set gestimmt auf Perfect4th)
    https://youtu.be/cKqoNswOdmA


    # Major3th (coated G2): f and a
    https://youtu.be/9WVSS_OyFnI


    # Snare-Stimmung am Beispiel 14 x 5,5 Tama Bubinga (0:45 + 1:53)
    https://youtu.be/kLEogZj1XwQ
    Gestimmt auf Perfect5th: Schlagfell (= C) und ResoFell (=G)
    gleiches Video: Snare-Stimmung am Beispiel 13x7 gestimmt auf Perfect4th (2:10)

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

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