Iron Cobra HH805N Hi-Hat - komisches Geräusch

  • Moin,


    Ich habe seit langem eine Iron Cobra Hi-Hat Maschine mit der ich eigentlich sehr zufrieden bin. Letztens ist mir allerdings aufgefallen, dass sie beim Treten ein argh lautes Knacken von sich gibt. Das Knacken entsteht irgendwo im unteren Teil des Rohrs.


    Hat jemand Erfahrung mit dieser Hi-Hat Maschine oder ein ähnliches Problem und kann hier seine Erfahrung teilen?


    Für einen kurzen Eindruck habe ich ein kurzes Video gedreht:


    https://videobin.org/+ubr/zby.html



    Liebe Grüße,


    Julian

  • Hallo Julian,


    ich hatte bei einem anderen Modell einmal ähnliche Geräusche. Dort war ein Kettenglied so verändert, dass es irgendwie plötzlich umsprang.


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Ok, das könnte auf die Feder oder so hindeuten. Hast Du das Stativ schon zerlegen, oder es erwogen?


    ---


    Nachtrag.


    Es wird ursächlich die Kette sein, aus zwei einfachen Gründen. Zum einen klingt's wie bei mir. Zum anderen: wie ist die Cobra aufgebaut? Wir haben überall Einzelteile, wie Stange, Rohr, Feder, Unterlegscheibe. Nur die Kette, die besteht aus ca. 15 Gliedern, also aus vielen ähnlichen Einzelteilen.


    Kurz gerechnet. Nehmen wir vereinfachend an, dass jedes Einzelteil (Feder, einzelnes Kettenglied usw.) gleich wahrscheinlich hält. Sagen wir, zu 99 %. Wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass alle 15 Kettenglieder halten? Nun, es ist 0.99 * 0.99 * ... 0.99 (und das 15 mal), oder 0.99^15 = 0.86 = 86 %.


    Das ändert sich auch mit anderen Wahrscheinlichkeitswerten nicht: Die Kette bietet einfach 15 Versagensmöglichkeiten, eine Feder nur eine, eine Unterlegscheibe nur eine usw. Und damit versagt eine vielgliedrige Kette eher. Es sei denn, da sind extrem belastbare Glieder drin. Zur Illustration: Damit 15 Glieder zusammen mit 99 % Wahrscheinlichkeit halten, muss jedes einzelne zu 99.94 % halten, also nur zu 0.06 % = 600 ppm ausfallen. Traumhaft. Illusorisch in diesem Musikbereich.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

    3 Mal editiert, zuletzt von MS-SPO ()

  • Wobei hier deine Prämisse, dass jedes Teil eine gleiche Wahrscheinlichkeit als Ursache aufweist, nicht stimmen dürfte.


    Ich konnte das Video noch nicht sehen, aber ich tippe rein aus Erfahrung auf das Umfeld der Feder. Dass sich diese an einem der Enden an der festen Auf-/Unterlage verhakt z. B.. Wenn du das Teil aufmachen kannst, schmier mal dick Vaseline / Fett überall hin (und vorher sauber machen, Späne und evtl. Grate wenn möglich entfernen).

  • Wobei hier deine Prämisse, dass jedes Teil eine gleiche Wahrscheinlichkeit als Ursache aufweist, nicht stimmen dürfte.

    Das ist eine übliche vereinfachende Annahme für eine Versagenswahrscheinlichkeit, um die Verhältnisse einzuschätzen. Dass eine vielgliedrige Kette entweder eher versagt oder deutlich höhere Qualitätsanforderungen erfüllen muss, steht ja in meinem Beitrag als logische Folgerung.


    Klärung wird Zerlegen und Inspektion bringen ^^

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • In der von des Gedankens Blässe angekränkelten Theorie mag das vllt. noch hinkommen. Vllt. ist das hier aber auch ein gutes Beispiel dafür, wann man evtl. besser mal gedanklich einen Schritt zurücktritt und die Sache praxisorientiert (empirisch) angehen sollte. Von anderen Aspekten, z. B. der Willkür deiner Prämissen, mal abgesehen. ;)


    "Herr Doktor, ich hab Knieschmerzen." "Hmm, ihr Knie besteht aus etwa 10 hoch 26 Atomen, also muss ihr Problem schon rein statistisch atomar sein." "Aber Atome bestehen doch zu 99,999...% aus nichts." "Na dann haben sie auch nichts. Danke, gerne, auf Wiedersehen, Rechnung kommt per Post."


    (Was nat. nicht heißen muss, dass es nicht vllt. doch an der Kette liegt.)

  • In der von des Gedankens Blässe angekränkelten Theorie mag das vllt. noch hinkommen. Vllt. ist das hier aber auch ein gutes Beispiel dafür, wann man evtl. besser mal gedanklich einen Schritt zurücktritt und die Sache praxisorientiert (empirisch) angehen sollte. Von anderen Aspekten, z. B. der Willkür deiner Prämissen, mal abgesehen. ;)

    Theorien im Sinne von komprimiertem Erfahrungswissen sind ein sehr scharfes Schwert. Harren wir nun gespannt auf knorke's Ergebnisse ;)


    (Was nat. nicht heißen muss, dass es nicht vllt. doch an der Kette liegt.)

    Ein guter Gedanke. Wenn aus irgendeinem Grunde ein Ruck irgendwo im Gestänge ensteht, wo würde man ihn am lautesten hören? Dort, wo er entsteht, oder dort, wo er am meisten Lärm machen kann? Wo wäre das? Wenn besagter Ruck-Ort nicht an der Feder wäre, warum kann Vaseline an der Feder den Ruck unhörbarer machen? Wie müsste eine Feder und ihre Umgebung beschaffen sein, damit sie ab einer bestimmten Zugstärke wiederholbar einen Ruck erzeugt? Wie würde Vaseline diesen Mechanismus an oder um die Feder wirkungsvoll beseitigen? .. Was bleibt also als Ruck-Quelle?


    Harren wir der Inspektion ^^

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Bei meiner Tama, einer Roadpro, war es das Gestänge. Hakte an in diesen Führungshülsen aus Plastik. Eine Gußnaht war schuld und als die Maschine nach einigen Monaten etwas Spiel entwickelte kackte es.
    Das Fahrrad meines Vaters, mittlerweile an mir vererbt, hat tatsächlich noch die über 50 Jahre alte Originalkette. Ritzel sind schon längst ausgetauscht. Über die Kilometerleistung kann ich leider nichts sagen.
    Gut geschmiert war die Kette aber ganz sicher immer. Weißes Fett und dann ins warme. Dat hält.

  • Moin


    Kurz gerechnet. Nehmen wir vereinfachend an, dass jedes Einzelteil (Feder, einzelnes Kettenglied usw.) gleich wahrscheinlich hält. Sagen wir, zu 99 %. Wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass alle 15 Kettenglieder halten? Nun, es ist 0.99 * 0.99 * ... 0.99 (und das 15 mal), oder 0.99^15 = 0.86 = 86 %.
    Das ändert sich auch mit anderen Wahrscheinlichkeitswerten nicht: Die Kette bietet einfach 15 Versagensmöglichkeiten, eine Feder nur eine, eine Unterlegscheibe nur eine usw. Und damit versagt eine vielgliedrige Kette eher. Es sei denn, da sind extrem belastbare Glieder drin. Zur Illustration: Damit 15 Glieder zusammen mit 99 % Wahrscheinlichkeit halten, muss jedes einzelne zu 99.94 % halten, also nur zu 0.06 % = 600 ppm ausfallen.


    Genau deswegen sterben Menschen, also nicht an der Rechnung als solche, frei nach dem Motto "Die Brücke hält..." :huh: :pinch:
    Das erinnert mich an Aussagen (Werbelügen) wie "Bis zu . . . . XYZmbit Internet oder "Schuppenfrei" :thumbdown: Klar, wenn ich nur 3 Schuppen hab', bekomm ich ich die mit dem Wunderzeug rausgewaschen, Wasser kann das aber auch :sleeping:
    Zu 100% ist das ein Material-, Pflegefehler oder Verschleiß :!:
    Einfach mal zerlegen das Teil und gut ist, mal davon abgesehen das man die Kette ja komplett sieht und damit auch das Geräusch eingrenzen kann.


    PS: Den Schallwinkel kann man bestimmt auch noch ausrechnen :pinch: ;)

  • Einfach mal zerlegen das Teil und gut ist, mal davon abgesehen das man die Kette ja komplett sieht und damit auch das Geräusch eingrenzen kann.

    Jetzt, wo Du's sagst ...


    Hast Du das Stativ schon zerlegen, oder es erwogen?


    Klärung wird Zerlegen und Inspektion bringen ^^


    Harren wir nun gespannt auf knorke's Ergebnisse ;)


    Harren wir der Inspektion ^^


    :rolleyes:

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Ich habe eine Iron Cobra 605 und die knackt auch beim fester durchtreten. Hat sie schon ziemlich von Anfang an gemacht und man hört es nur, wenn man sonst nix anderes macht. Aber man spürt es ein bisschen im Fuß.
    Hab das Ding noch nicht zerlegt, werd ich aber ev. demnächst, sobald ich wieder daheim bin.
    Da ich noch keine Lösung hab, aber dasselbe Problem, häng ich mich hier mal dran =)

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Guten Nachmittag,


    ich habe zwei Maschinen des Modells H-805 älterer Bauart in Gebrauch,
    mir ist dieser Effekt noch nicht aufgefallen, gerade habe ich mal bei meiner
    Maschine Nr. 1 nachgehört, nada.


    Grüße
    Jürgen

  • das Teil ist in 2 Minuten zerlegt und die Ursache damit schneller gefunden als


    jede Spekulation ausgesprochen ist.
    Wir können hier solange wir auf Knorke warte auch gerne weiter grübeln ^^
    Und nein, ich werde meine Cobra jetzt nicht zerlegen.

    don´t panic

  • Gude Morsche,


    was passiert, wenn man die Federspannung verstellt?
    Entspannt sich die Lage, knackt es schlimmer, geht es
    überhaupt ...?

    Ich selbst habe die Federspannung immer von Anfang
    an auf minimal gestellt und dann nie wieder angerührt.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich habe aber festgestellt, dass die Feder im Rohr das Geräusch auslöst.

    Interessant ^^ Wie hast Du's darauf eingeschränkt?


    Hier wäre noch ein Lokalisierungstest, der völlig ohne Zerlegen auskommt.


    Angenommen, die Ursache liegt im Federbereich. Dann muss das Geräusch wiederholbar bei bewegter Stange UND unbelastetem Pedal/unbelasteter Kette auftreten. Also: a ) Für einen möglichst unbelasteten Zustand von Pedal und Kette sorgen. UND b ) Stange bewegen (oben drücken oder unten ziehen oder beides).


    Treten beide Geräusche beim Senken und beim Heben gleichermaßen und mit gleichem Klang auf, scheiden Kette bzw. Pedal aus. Sonst wohl eher nicht.


    Viel Erfolg, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Genau das habe ich getan. Sowohl beim Bewegen des Pedals als auch bei der Stange tritt das Geräusch auf.


    Ich habe von oben ins Rohr geleuchtet. Dabei sieht man, dass die Feder beim Runterdrücken der Stange zur Seite "springt" und das Geräusch tritt auf.


    Die Federspannung ist dabei so locker wie möglich. Erhöhe ich die Federspannung tritt das Geräusche schon nach einem kürzeren Pedalweg auf.



    LG


    Julian

  • Sehr gut, das ist doch ein eindeutiger Befund.


    Wie soll oder könnte es weitergehen? Etwas Vaseline, wie eingangs vorgeschlagen, wird wohl kaum helfen.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!