MEINL, türkische Becken-Schmieden & Lira im freien Fall

  • Seit Tagen befindet sich die türkische Lira im freien Fall und ich frage mich ernsthaft, welche Auswirkungen dies wohl für all die kleinen Beckenschmieden hat die ja ihren Hauptumsatz mit dem Export machen und dadurch kaum noch Gewinne erzeugen. Es ist gefühlt ja sehr ruhig geworden in den letzten Monaten um Anatolian, Diril & Co im stark umkämpften Beckenmarkt.
    MEINL produziert schon seit Jahren ihre Byzance Serie in einem eigenen türkischen Werk.
    Wie wirkt sich das Eurer Meinung nach in den nächsten Wochen aus wenn eine Inflation kurz bevor steht?

  • Hallo, Wolf P.
    Das sehe ich anders;
    Entweder sie fakturieren in Dollar. (das ist wahrscheinlich) dann erhalten sie viele Liras und koennen Material und Loehne in Landeswaehrung leicht bezahlen und Gewinn machen.
    Wenn sie in Lira fakturieren werden sie sich vor Auftraegen kaum retten koennen und muessten jeden Tag neue Preislisten erstellen.


    Schoenen Abend Walter

  • Der Volkswirt weiß, dass in Zeiten der Inflation der Export am rentabelsten ist.
    Ich sehe die türkischen Beckenschmieden, die meines Erachtens nach eher stark zum Export neigen, also für diese Zeit gewappnet.

    Heut is wieder Freitag, da machma immer Ramtamtam.....

  • Hmmmm ... für mich als Laie schwer zu sagen ...
    Es könnte vielleicht tatsächlich sein, dass wirklich kleine und nicht so verbreitete/unbekanntere Firmen durchaus Schwierigkeiten bekommen. Das dürfte aber weniger am jetzigen Währungsverfall liegen, sondern eher an einem gesättigten Markt, der kaum noch Platz oder Nischen für Absätze bietet???
    Auf einen rapiden Preissturz würde ich allerdings nicht unbedingt spekulieren. Etabliertere Firmen haben genügend vorproduziert bzw. schon vorher weltweit verkauft und geliefert. Die türkische Lira hat ja schon länger sehr starken Wertverlust, welcher sich bei Cymbals meines Wissens bislang nicht in günstigeren Preisen geäußert hat. Ich habe mir vor 2 Wochen eine 16er Bosphorus Syncopation SW HiHat gekauft und diese hatte eine leichte Preiserhöhung, welche wohl nach den Musikmessen stattgefunden hat. Trotz Sonderanfertigung für mich habe ich den normalen aktuellen "Listenpreis" bezahlt und laut Drumcenter ist die komplette, recht große Lieferung von Bosphorus (als eine von mehreren geführten Marken) schon an Kunden verkauft.
    Vielleicht kurzfristiger ganz gute Zeiten für Händler, die durch möglicherweise günstigeren Einkauf mehr Gewinn abschöpfen können??? Oder für diejenigen, welche in die Türkei reisen und vor Ort Cymbals kaufen???
    Wir werden sehen ...

  • Die Auswirkung der schwachen Lira ist vollkommen klar:
    Meinl macht sich mit den Byzance-Tellern noch mehr
    als bisher die Taschen voll.


    Ich hatte vor Jahren eine Diskussion über die im Vergleich
    zu Deutschland günstigeren Meinl-Preise in den USA.
    Die Argumentation Meinls war an Lächerlichkeit kaum zu
    überbieten. Und wenn die geschäftstüchtigen Franken
    sich noch was mehr in den Säckel stopfen können, dann
    werden sie das tun (Fairerweise muss man erwähnen, dass
    dies kein Alleinstellungsmerkmal Meinls ist).


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Ich gehe davon aus, dass sich bei den Konsumentenpreisen weder kurz- noch langfristig etwas ändern wird. Wie meine Vorredner bereits geschrieben haben, produzieren die Unternehmen genügend Vorrat, welcher auch schon an die Detailhändler verkauft worden ist.
    Rein wirtschaftlich hat es auch auf die Rentabilität keinen Einfluss, da Gewinne nach wie vor erzielt werden und sich das Geld ja auf dem gesamten Markt entwertet. Somit hat man dank den Gewinnen zwar Mittel zur Verfügung, welche aber halt (temporär) nichts bzw. weniger "Wert" sind. Das heisst allerdings nicht, dass ein Konkurs zu befürchten ist - sofern die Produktionsstätten in der Türkei nicht auf teure Importe von Rohmaterialien angewiesen sind.


    NoStyle hat es richtig geschrieben. Wenn (wieder als Beispiel) Meinl im Auftrag produzieren lässt (keine konzerneigene Produktion), dann werden sie von der Abwertung der Lira profitieren können und möglichst viel produzieren lassen. Dass sie diese Vorteile aber weitergeben schliesse ich aus. Sie können ja auch keinen Zick-Zack-Kurs in der B2C/B2B-Preispolitik fahren.


    Greets

    "If you don't feel it, how do you expect others to do?" (Tony Royster Jr.)


    -
    [Samu's Thread]

  • Jo. So wie fw sagt, läuft es, das aber "schon immer" und auch in anderen Sparten. Begründen kann man alles bzw. das Schöne ist ja - man muss gar nix begründen. Man setzt den Preis so fest, wie man meint unter´m Strich am meisten rauszubekommen.


    Rein ökonomisch betrachtet ist der TS auf dem Holzweg, s. Antworten 2 und 3.

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