4/4 Songs als 2/2 alla breve zählen

  • Fakt ist: "bpm" ist DJ-Deutsch und hat in der Musik nichts verloren.


    Najaaa, wie die Vorredner schon sagten, "Schläge pro Minute" heißt das wörtlich. Was nun ein Schlag ist, definiert sich für mich über die Taktangabe - genauer gesagt über den Nenner! Im 4/4 Takt ist der Schlag eine 4tel, im 13/8 Takt eine Achtel. Und im 37/1 Takt eine ganze Note!
    Dann gibt es noch die von dir genannte äußerst übliche, weil idiotensichere Angabemethode "Note = Zahl", also z. B. (Viertelnote) = 120. Damit ist dann bei einem Stück im 4/4 Takt gesichert, dass 120 Viertelnoten in eine Minute passen. Ich könnte natürlich auch bei einem 7/8 Schunkler das Tempo mit Viertel = 93 angeben. Funktioniert. Nur wenn ich dann ohne zu denken das Metronom auf 93 stelle, werde ich nur alle 2 Takte einen Klick auf der 1 hören, oder ich schreibe am besten gleich im 14/8.
    Damit ist es doch genau wie im Physikunterricht, wo der Lehrer keine Ergebnisse ohne Einheit akzeptiert: Der will immer wissen, ob es sich bei deinen 17 um Eier oder Kilogramm handelt!
    Was ich damit sagen möchte: Bei einer "Schläge pro Minute" Angabe muss der Takt mit kommuniziert werden, damit klar ist, was der "Schlag" ist. Das wird dann problematisch, wenn in der Partitur ein Teil der Stimmen 3/4 Takt und ein anderer Teil 6/8 notiert hat. Das hab ich schon erlebt und ist nicht falsch, weil mathematisch konsistent. Fluch der Karibik Soundtrack ist so ein Beispiel, wo unter einem 12/8 Pattern eine gegenläufige Bewegung im 6/4 Feeling läuft.


    Alla breve wird ja tatsächlich dazu verwendet, das Notenbild bei verhältnismäßig schnellen Stücken zu entzerren: Aus 4 intuitiven 16teln (intuitiv, weil man 16tel halt mal als "die schnellen Noten" gelernt hat) werden dann 4 Achtel, die ich natürlich 2 mal so schnell spielen muss, um denselben Output zu bekommen. Heißt, wenn ich vorher mit 100 Vierteln pro Minute gespielt habe, muss ich nun 100 Halbe pro Minute spielen --> Der Beat/Puls/was-auch-immer hat sich nicht verändert, wohl aber das Symbol dahinter (Viertelnote -> Halbe Note). Und ich glaube, dass hier der Denkfehler ist! Wenn ich diese "Entzerrung" beim besagten Stück konsequent tun möchte, muss ich es im 4/2 Takt notieren, und nicht im 2/2. Im 2/2 würde ich tatsächlich den Puls verändern, weil die Taktart halt auch noch was mit dem Grundfeeling zu tun hat. Ich glaube, dass "alla breve" nur "alla breve" ist, wenn z.B. die Interpretation der Zählzeiten verlängert wird. Mag heißen: Was vorher im 4/4 Takt 1 2 3 4 gezählt wurde, zählt man jetzt im alla breve als 1 + 2 +. Da es weit verbreitet ist, den Puls über die Zahlen zu kommunizieren und Subdivisions mit +, e, a, muh, usw..., bekommt der ein und derselbe musikalische Abschnitt aus vier Viertelnoten jetzt ein anderes Feeling, weil er nur noch 2 Schwerpunkte, auf der früheren 1 und 3 hat. Die abermaligen Snare-Schläge auf 2 und 4 sind somit nur noch Nachschläge, wie mans von der böhmischen Polka kennt, wo vieles im alla breve steht. Es hat ja auch Gründe, warum manche Stücke im 12/8 stehen, wenn man auch einfach 2x 6/8 aneinanderhängen könnte. Stichwort: "Musikalischer Bogen".
    Ich glaube auch, dass es ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass man Viertelnoten immer 1, 2, 3, 4, 5, .... 185 zählt und die Achtel als 1, +, 2, +, 3, +, ... Es hat mich damals in meiner Schlagzeugschule auch mächtig verwirrt, wenn ich Viertel nun auf einmal mit ||: 1 + 2 + :|| zu zählen hatte und Achtel mit 1 e + a ... - bis ich eben kapierte, dass ich mit den Zahlen den Nenner der Taktangabe zu zählen habe. Und das Alla Breve Zeichen ist nun mal der Ersatz für 2/2.


    Wer mir bis hier folgen konnte, wird's verstehn, was ich für den Rest als "lange Rede, kurzer Sinn" zusammenfasse: Es wäre unpassend, wenn der Herr Kapellmeister das offensichtlich im 4er Schema stehende Stück in alla breve notiert, da dann zumindest der Schlagzeuger quasi eine Polka spielen müsste :) Wenn das Notenbild vereinfacht werden soll und das Songfeeling aufrechterhalten, dann muss man im 4/2 schreiben, also wäre das dann das "große Alla breve", wie oben irgendwo schon angeklungen.



    Das "Einzählen" war so:
    Das Tempo, wie mir im 2/2 Takt "1..2..1..2..1..2..1..2.." vorgezählt wurde,
    ist deckungsgleich wie wenn ich 8tel zähle
    "1..und..2..und..3..und..4..und.."


    Und das ist in der Tat sehr sehr komisch! Die "1 2" vom Kapellmeister sind ja Halbe Noten. Wenn die also mit deinen 8eln zusammenfallen, dann ist das nicht nur einmal halbiert, sondern 2 mal.
    Kurze Frage...hat der Mann ein limitiertes Notationsprogramm, welches nur ganze, halbe und Viertelnoten schreiben kann? :P :D :D

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Guten Morgen,


    bestenfalls ist die Notation nicht von einem Mathematiker, sondern von einem Musiker
    gestaltet. Leider hat man bei mäßig begabten Arrangeuren da auch schon mal seine
    Zweifel.


    Tatsächlich ist es so, dass wenn man die Notation ernst nimmt, der Puls sich verändert,
    von daher mag ja die Arithmetik mit Gleichheitszeichen zu versehen sein, musikalisch
    sehe ich da interpretatorische Unterschiede.
    In der Tat gerade bei den genannten Beispielen dann auch im Metronom, da geht nämlich
    für die "bpm"-Freunde der Erklärungsbedarf los. Der Mathematiker wird den Nenner als
    "beat" sehen, andere dann vielleicht doch den Puls, nur ist der je nach Interpretation
    ein bisschen anders.
    Wenn ich den Schlager "Sierra Madre" nehme, kann man das so betonen, dass der erste
    Puls (beim 6/8 die Eins) stärker betont wird oder aber auch der zweite (beim 6/8: die
    Vier). Letzteres wird in dem ein oder anderen Ohr komisch klingen, genauso komisch,
    wie manche Interpretationen vor allem in der bodenständigen Popularmusik hierzulande.
    Wenn die Nummer der André R. spielt, dann kann man das mit dem 6/8 dezent vergessen,
    der macht daraus puls- und notenmäßig einen astreinen 3/4. Bei den Toten Hosen wäre
    es wohl eher ein glasklarer 2/4 (oder gar alla ...) und der Chorleiter käme bestimmt auf
    6/4 und läge damit durchaus noch im Rahmen dessen, was es so alles tatsächlich gibt an
    Arrangements.


    Bei der beliebten Metallica-Taschentuch-Nummer sehe ich es schon eingeschränkter,
    da sind die Achtel viel prominenter und schwerer wegzuarrangieren und der Puls ist
    wesentlich dezenter bzw. eben der Nichtpuls prominenter.
    Selbst mit Anstrengung schafft man es nur schwer, den Takt zu zerstören.

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    Aber die Polka-Fraktion gibt sich Mühe.


    Grüße
    Jürgen

  • Und für die bpm-Freunde: in Musik jenseits derer, wo die Tempi im beat angegeben werden, versagt das DJ-System.


    bei der DJ-Geschichte (Musiker machen so etwas nicht) muss man das halt zufällig treffen, auswürfeln oder
    was auch immer, so entstehen doch erst die Fragezeichen, wenn jeder meint, modernen Quatsch von Plattenlegern einführen
    zu müssen).


    Schlechte Erfahrungen mit Tanzmusik, Jürgen? So nebenbei Ludwig van zum Plattenonkel ernannt. Mälzels Metronom ist um 1815 auf dem Markt gekommen. Quatsch vielleicht, aber was ist daran so modern?



    "Die Bezeichnung kann übrigens auch nie missverstanden werden, wenn man nur beständig dem Grundsatze treu bleibt, dass JEDER Pendelschlag immer einen Takttheil bedeuten soll, also Viertel im 2/4, 3/4, 4/4, 6/4, 9/4 und 12/4-Takt; Achtel im 2/8, 3/8, 4/8, 6/8, 9/8 und 12/8-Takt; halbe Noten im 2/2 - oder kleinen Alla-breve-Takt; ganze Noten im grossen Alla-breve - oder 2/1-, und im 3/1-Takt." Jacob Gottfried Weber 1817


    2 Mal editiert, zuletzt von rubberbeat ()

  • "Die Bezeichnung kann übrigens auch nie missverstanden werden, wenn man nur beständig dem Grundsatze treu bleibt, dass JEDER Pendelschlag immer einen Takttheil bedeuten soll, also Viertel im 2/4, 3/4, 4/4, 6/4, 9/4 und 12/4-Takt; Achtel im 2/8, 3/8, 4/8, 6/8, 9/8 und 12/8-Takt; halbe Noten im 2/2 - oder kleinen Alla-breve-Takt; ganze Noten im grossen Alla-breve - oder 2/1-, und im 3/1-Takt." Jacob Gottfried Weber 1817


    Genau das wollte ich sagen mit meinen Ausschweifungen. :)

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  • "Die Bezeichnung kann übrigens auch nie missverstanden werden, wenn man nur beständig dem Grundsatze treu bleibt, dass JEDER Pendelschlag immer einen Takttheil bedeuten soll, also Viertel im 2/4, 3/4, 4/4, 6/4, 9/4 und 12/4-Takt; Achtel im 2/8, 3/8, 4/8, 6/8, 9/8 und 12/8-Takt; halbe Noten im 2/2 - oder kleinen Alla-breve-Takt; ganze Noten im grossen Alla-breve - oder 2/1-, und im 3/1-Takt." Jacob Gottfried Weber 1817

    Interessanter Aufsatz Über eine chronometrische Tempobezeichnung .... Beginnt auf S. 204 und führt das Takttempo auf das Fadenpendel der Länge L zurück. Genial einfach, denn bei kleinen Auslenkungen ist (2*pi*f_0) = sqrt(g/L), also die Pendeldauer=Taktdauer T ~ sqrt(L).

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Guten Morgen,


    bei "Blue Eyes" heißt es in meinen Noten sinngemäß: das punktierte Viertele ungefähr mit 66.
    Für unsere historischen bpm-Freunde wären das dann übersetzt: 198 bpm.
    Mir würde das auf die Nüsse gehen, aber jeder, wie es ihm gefällt.
    Die Einführung des Notenwerts war meiner Meinung nach eine schöne Erfindung, aktuell
    scheint auch da eine Retro-Welle zu existieren, wohl bekomm's.


    Schlechte Erfahrungen mit Tanzmusik, Jürgen?


    Nee, nur mit -ern.


    Grüße
    Jürgen

  • bei "Blue Eyes" heißt es in meinen Noten sinngemäß: das punktierte Viertele ungefähr mit 66.


    Na, was denn für 66?
    66 kg?
    66 km/h


    oder vielleicht 66 Schläge pro Minute (bpm)?



    Recht haben zu wollen ist ja ganz ok, aber bevor man dazu den Ignoranzmodus derartig überstrapazieren muss, könnte man ja auch einmal nachdenken...

  • Guten Morgen,


    bei "Blue Eyes" heißt es in meinen Noten sinngemäß: das punktierte Viertele ungefähr mit 66.
    Für unsere historischen bpm-Freunde wären das dann übersetzt: 198 bpm.
    Mir würde das auf die Nüsse gehen, aber jeder, wie es ihm gefällt.
    Die Einführung des Notenwerts war meiner Meinung nach eine schöne Erfindung, aktuell
    scheint auch da eine Retro-Welle zu existieren, wohl bekomm's.

    ?
    Vermutlich ist diese Nummer gemeint.
    https://www.youtube.com/watch?v=4CiyKeSnSxk
    Das Stück ist im 12/8 notiert. Die Komposition ist darauf ausgelegt, den Puls in punktierten Vierteln zu empfinden/erzeugen. Also ist die Tempoangabe für die Spieler : punktierte Viertel = 70+ (es soll ja keiner einschlafen) BPM. Wo ist das Problem?


    Und hier die 3/4-Variation von Sierra Madre des A.Rieu
    https://www.dailymotion.com/video/x30rplc
    Jepp...janz eindeutlisch
    :D

  • Mahlzeit!


    Mein Gott, singt der Heino schlecht.
    In der Tat Slow Rock, eisenhart der André.
    Das Video sollte man aber mit einem Warnhinweis versehen und
    ich meine nicht "Vorsicht, kein 3/4".




    Punktierte Viertel ist doch das Entscheidende und eben nicht "bpm".
    Dass hinter der punktierten Viertel (aufgeschrieben) und dem Gleichheits-
    zeichen eine Zahl steht (je nach Gusto zum Schnarchen oder Rennen) ist
    auch klar, aber a) eben ohne den DJ-Schrifzug "bpm" dahinter und eben
    mit der Note und dem Gleichheitszeichen und eben nicht einfach "70 bpm"
    wie 30 € (bei letzteren muss man ja auch wissen, ob die für 1/1 Haarteil
    oder 2/2 Schnaps sind).


    Grüße
    Jürgen
    dogmatisch - musikalisch - gut

  • Wie is`n das eigentlich, wenn ich auf der Flöte oder Trompete spiele, dann Blaß ich länger oder kürzer bei 1/4 oder 1/8 rein.
    Muss ich dann bei der Trommel das Sustain/Nachklang eigentlich anpassen und jeweils kürzer oder Länger machen.
    Den Zischel bei der Hihat kann man ja schön in die länge ziehen. :) ;)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Guten Nachmittag,


    in der Tat, die Zahl ist das Entscheidende, allerdings in Bezug zum Puls.
    Und ohne den zu kennen (eben meist das punktierte Viertele und nicht die
    Achtel bei unseren lieben 6/8-Liedern).
    Dass die Zahl in Bezug zur Minute steht, ist seit altersher bekannt und
    bedarf daher keiner Erwähnung (außer halt beim DJ). Wenn man dies aber
    betont und den Puls dafür vergießt, dann wird es wüst.


    Ansonsten:

    Muss ich dann bei der Trommel das Sustain/Nachklang eigentlich anpassen und jeweils kürzer oder Länger machen.
    Den Zischel bei der Hihat kann man ja schön in die länge ziehen.


    Oftmals beachten das Arrangeure auch nicht, manchmal aber schon.
    Wenn ich den Eindruck habe, dass jemand nachgedacht hat, dann denke ich darüber nach,
    ob meine Trommel einen langen Nachklang hat oder nicht, ich bevorzuge auch Trommeln
    (und Becken) mit Nachklang, denn kürzer klingen lassen geht immer, verlängern wird
    schwierig. Allerdings sind wir da doch sehr eingeschränkt, aber eben auch nicht völlig
    ungefordert, die Interpretation dem Werk so zu liefern, dass es blüht.
    Zumindest in der relativ kurzen Phrasierungszeit können wir schlagtechnisch viel heraus-
    holen, von staccato bis legato geht da oft schon Einiges.


    Grüße
    Jürgen

  • bei "Blue Eyes" heißt es in meinen Noten sinngemäß: das punktierte Viertele ungefähr mit 66.
    Für unsere historischen bpm-Freunde wären das dann übersetzt: 198 bpm.
    Mir würde das auf die Nüsse gehen, aber jeder, wie es ihm gefällt.
    Die Einführung des Notenwerts war meiner Meinung nach eine schöne Erfindung


    Genau, es würde fast jedem auf die Nerven gehen, es wäre sogar unnötig, gar pulszerreißend für das Stück, 198 Achtel in der Minute zu zählen und auch noch nach jedem 6. einen musikalischen Abschnitt zu sehen. Auch wenn es mathematisch und musiktheoretisch absolut richtig wäre, das so anzugeben, hat man sich die zweite recht praktische Art ausgedacht (Notenwert = Zahl). Würde es einen eigentständigen Notenwert "Punktierte Viertel" geben, worauf man auch in einer Taktangabe referenzieren kann, würde man Blue Eyes durchaus im 2/4p Takt (4p steht für punktierte Viertel) schreiben können und die Tempoangabe "66 bpm" wäre absolut rechtens - vorausgesetzt, man interpretiert den Nenner der Taktes als dessen "Beat", "Schlag" oder was auch immer das b in bpm heißen soll. Btw, kennt ihr, wie einem in der 5. Klasse Algebra mit Dreiecken und Sternchen erklärt wird?? ..alles nur Symbole für eine allgemein anerkannte Zuordnungsvorschrift! Wer sagt denn, dass die unterste Note immer die Bassdrum ist???


    Ein Computerprogramm, sprich Sequenzer, und auch Geräte, die der DJ so nutzt, können im Prinzip tatsächlich eine Angabe wie "Punktierte Viertel = 66" nicht verarbeiten. Dem musst du das ganze als einen 3/4 Takt verkaufen mit 33bpm, wo du das zeitlich gesehen 4. Achtel akzentuierst, damit due den 6/8 Puls kriegst. Insofern ist eigentlich doch ganz klar definiert, dass das bpm gleichzusetzen ist mit Viertel pro Minute: Jedes weniger sofistifizierte Programm kennt nämlich nur Viertel. Daher kommt wohl die Kritik am "BPM".


    Deswegen tatsächlich:

    oder vielleicht 66 Schläge pro Minute (bpm)?



    Dass hinter der punktierten Viertel (aufgeschrieben) und dem Gleichheitszeichen eine Zahl steht (je nach Gusto zum Schnarchen oder Rennen) ist auch klar, aber a) eben ohne den DJ-Schrifzug "bpm" dahinter


    Tatsächlich ist die Zahl ohne Einheit nichtssagend. Auch hier würde man richtiggehend ein "pro Minute" anfügen, ohne "Beat", und noch dazu LINKS vom Gleichheitszeichen (wenn wir nicht in China sind):


    Viertelnote pro Minute = 93


    Und deshalb genügt uns keine "Tempoangabe" in Form einer Zahl und bpm allein, da gehört mindestens die Taktart dazu. Und die richtige Interpretation der ganzen Kettenglieder Schreiber, Kapellmeister, Spieler, (Zuhörer???) vorausgesetzt!


    Und wie sagte Einstein? Alles ist relativ... :P

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    2 Mal editiert, zuletzt von MoM Jovi ()

  • Tatsächlich ist die Zahl ohne Einheit nichtssagend.

    Ja!


    Auch hier würde man richtiggehend ein "pro Minute" anfügen, ohne "Beat",

    Nein! Ein Metronom produziert Schläge, keine Viertel, keine Achtel, einfach nur Schläge.


    Viertelnote pro Minute = 93


    Nein, s.o.
    Die Angabe Viertel = 93 Schläge pro Minute (bpm) bedeutet: Eine Viertelnote dauert so lang wie ein Schlag des Metronoms bei der Geschwindigkeit von 93 Schlägen pro Minute (bpm).

    Und deshalb genügt uns keine "Tempoangabe" in Form einer Zahl und bpm allein,

    Ja! Dem hat auch niemand widersprochen...

  • Daher kommt wohl die Kritik am "BPM".


    Die "Kritik" wurde wie folgt formuliert:

    Fakt ist: "bpm" ist DJ-Deutsch und hat in der Musik nichts verloren.

    So formuliert ist sie blanker Unsinn. Meines Erachtens dient sie der Spaltung: hier der Musiker (hurra), dort der DJ (igitt).
    Aber andere herabzusetzen, um sich selbst aufzuwerten, ist ja in unseren Tagen beliebt...



  • Guten Nachmittag,


    der DJ hat keine Noten und daher keinen Bezug dazu.
    Wenn der "120 bpm" sagt, dann trifft das auf irgendeinen
    Puls zu, den er hört.


    In der Musik, die gemacht wird (und nicht schon gemacht ist, s. o.),
    erfordert für die Tempoangabe Noten, diese einen Takt mit einer
    Taktbezeichnung und darüber eine unmissverständliche Tempoangabe,
    jedenfalls dann, wenn man schon die Schlagzahl vorgibt und dann ist
    immanent klar, dass sich die Zahl auf die Minute bezieht und das wird
    üblicherweise (ich habe es noch nie anders gesehen) ohne diesen Hinweis
    geschrieben, weil das eben gesetzt ist und jeder (Musiker) weiß.
    Was er nicht weiß, ist, auf welchen Notenwert sich die Schlagzahl beziehen
    soll und deshalb wird diese in der Musik angegeben, der DJ braucht das nicht,
    der hat auch keine Noten, wo er das dann abgleichen könnte, deshalt hat
    das eine mit dem anderen nichts zu tun.


    Wer sich erniedrigt fühlt, kann ja Platten legen gehen, bei der Hitze liegt
    die ein oder andere schon schief draußen, dann kann man diese wahlweise
    erhöhen, erniedrigen oder einfach ins Lot bringen.


    Grüße
    Jürgen

  • Btw, kennt ihr, wie einem in der 5. Klasse Algebra mit Dreiecken und Sternchen erklärt wird?? ..alles nur Symbole für eine allgemein anerkannte Zuordnungsvorschrift! Wer sagt denn, dass die unterste Note immer die Bassdrum ist???


    Algebra? - Nee ich kenn aber noch den Babyhellblauen Mengenlehre Kasten aus der 1. Klasse. Dreiecke, Kreise, und ein paar andere Formen waren da drin.


    Aber an die schönen Holzwürfel und Hölzer (verschiedene Längen) kann ich mich noch Erinnern inkl. der Farben. Und genau für diese Thema sind wären die zumindest zum Teil nicht mal schlecht.
    Ich weiss nicht bis und zu welchem Baujahr die Verwendung fanden, also wird evtl. nicht Jeder mehr kennen.


    1er=(war) 1 Holzwürfel, quadratisch in Naturholz, mehrfaches dann jeweils ein um ein Würfelstück längeres farbiges Holzstück, die Farben bring ich nicht mehr ganz hin,
    also ohne Gewähr
    2er = rot
    3er= grün
    4= Lila (rubinrot)
    5er = gelb
    6er= schwarz
    7er= tannegrün (Dunkel)
    8er= blau
    9er= braun
    10er= Orange (Sicher)


    So ganz nebenbei: Ich glaub ja auch das nur ein sehr geringer Prozentsatz nach Noten Spielen kann. Also ich mein ein Schrifstück vorgelegt bekommt und das dann, Klang- , Tempo, und Gefühlsecht gut und richtig klingen rüber bringt.
    Ohne das Stück irgendwie , wo oder zumindest so ähnlich oder in ansätzen Gehört zu haben.


    Wie lang braucht wohl die ganze Kryptographie mit all ihren Werten Zeichen und Bezeichnungen sich so einzuverleiben und auch noch danach zu spielen. :S

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
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    die Dörfer getrieben werden.



    3 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Jupp, diese Noten mit Gleichheitszeichen und der Zahl dahinter sind toll. Wie diese Bildchen an den Toilettentüren.
    Würde man einfach Männer oder Frauen an die Tür schreiben, wer weiss, wo echte echte Musikanten dann landen würden.


    Der DJ in mir hat da weniger Probleme, der weiss zwischen einem Notenbild voller Achteltriolen und einem ohne,
    also -um im Bild zu bleiben- der Damentoilette, zu unterscheiden und kann damit mit der profanen BPM-Angabe durchaus etwas musikalisches anfangen.
    Aber gib nicht auf - frag einfach nach. DJs helfen auch -ern.


    gruß rubba

  • Die männlichen DJ`s treiben sich dauernd! auf der Damentoilette herum. Das ist doch bekannt.
    hahaha :D


    Abseits des Humors, ich dachte das Problem des Threadstarters sei (vorerst) annähernd gelöst. ;)

  • Wer sagt denn, dass die unterste Note immer die Bassdrum ist?


    Ist sie ja auch nicht ... meistens nicht ... jedenfalls seit Norman Weinberg / Sibelius.
    Und wenn dieser Standard nicht zur Anwendung kommt ist das auch kein Beinbruch: Anders als Melodieinstrumentalisten ist es Schlagzeugern in den uns geläufigen Stilrichtungen meist klar, was gemeint ist. Das ist gesunder Trommlerverstand (erweiterter Menschenverstand).
    Ansonsten gibt es im Notenheft eine Legende.
    Es könnte helfen, wenn sich alle, die ein Schlagzeug mit von Weinberg berücksichtigten Komponenten benutzen, sich an seinen Standard hielten. Also genau so, wie man sich darauf geeinigt hat, dass im Violinschlüssel unter der ersten Linie ein D liegt, wäre dann eben im Schlagzeugschlüssel dort immer die getretene Hi-Hat.


    Tatsächlich ist die Zahl ohne Einheit nichtssagend. Auch hier würde man richtiggehend ein "pro Minute" anfügen


    Mathematisch gesehen ist auch das Gleichheitszeichen Unfug, aber es hat sich etabliert. Besser wäre natürlich "90 d/min" ("d" steht hier für ein Viertelnoten-Symbol), aber wenn nun mal jeder "d = 90" versteht und wir in der Musik und nicht in der Mathematik sind ...


    M.

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