Einige der älteren unter uns sind noch in der pre Internetzeit aufgewachsen.
Als Fido-, MAUS- und Usenet erstmals eine Möglichkeit boten sich Weltweit in tausenden von Foren und Newsgroups,
auszutauschen erschlossen sich neue Möglichkeiten des Informationsaustauschs und dem finden von Gleichgesinnten.
Allerdings war das überwiegend technisch vorbelasteten und Interessierten vorbehalten, damals entstand der Begriff Nerd.
Vorher gab es nur Fachzeitschriften und einige lokale Fachleute mit denem man sich austauschen und sein Wissen erweitern konnte.
Als die Generation Zuckerberg, das sind so die ca 20-35 jährigen, in den letzten 10 Jahren langsam begann sich der Kommerzialisierung
ihres Lebens durch dritte hinzugeben veränderte sich mit steigender Geschwindigkeit der Drang möglichst viele Informationen mit möglichst vielen Menschen
in möglichst kurzer Zeit zu teilen. Aus dem Nerd wurde ein Lemming.
Informationen von Leuten abzurufen die viel Zeit und Arbeit investiert haben um ihe Kompetenz zu erlangen wurde zum Selbstbedienungsladen.
Es wird sich nicht mehr die Mühe gemacht sich im Vorfeld oder grundsätzlich mit einem Thema welches einen interessiert zu beschäftigen und dann
den freundlichen Austausch zu suchen. Ich habe es immer wieder in Foren erlebt, auch hier im df, das Leute mit Fragen hineinpoltern und erwarten das
ihr Anliegen , welches sie nicht einmal ausführlich, meist in Stichworten und ohne Respekt vor jeglicher Syntax, möglichst in Echtzeit und ausführlich
beantwortet wird.
Ich habe diverse Foren mit Problemen kontaktiert, wohlwissend das ich selbst nicht viel beitragen kann.
Ich bin dankbar das sich Leute mit meinem Problem beschäftigen und mir helfen wollen.
Dafür erachte ich es als selbstverständlich alles zu tun um es diesen Menschen so leicht wie möglich zu machen.
Ich beobachte deutlich wie dieses Selbstverständniss schwindet, in vielen Foren.
Wobei das df damit noch gut abschneidet.
Ich habe Spass daran mich auszutauschen auch wenn es kontrovers zugeht, es darf auch mal lauter werden solange es sachlich und respektvoll geschieht.
Auch bin ich gerne bereit Zeit für die Lösung eines Problems zu investieren wenn ich weiß der andere ist am Limit seiner Möglichkeiten und er sich selbst auch
an der Lösung beteiligt und nicht nur reinpoltert um sein Problem von anderen lösen zu lassen.
Das hat dann zur Folge das Leute abwandern die einfach keine Lust mehr darauf haben sich wie in einem Selbstbedienungsladen zu fühlen.
Was wiederum zur Folge hat das dadurch mit schwindender Qualität auch das Engagement nachlässt und damit auch das Niveau.
Wenn sich die Mehrheit lieber damit beschäftigt ihr Mittagessen mit 500 Freunden in Zuckerbergs Universum zu teilen wird es weiterhin zu einem Schrumpfen
des anspruchsvolleren Themen kommen. Was ja letztendlich vielleicht auch nur ein Gesundschrumpfen ist.
Ich wünsche mir jedenfalls mehr Nerds als Lemminge