Hallo,
mittlerweile habe ich es repariert.
Es hat aber erst beim 3. Anlauf geklappt...
Zuerst mit wasserverdünntem Leim probiert. Den ich durch eine Apotheken-Kanüle in den Riss eingespritzt habe.
Als Pressunterlage hatte ich dünne Sperrholzbrettchen, auf die ich Wellpappe aufgeleimt hatte, damit diese Pressunterlagen innen etwas konvex, aussen am Kessel etwas konkave Form bekamen. Der Anpressdruck der Schraubzwinge besorgt den Rest, um die Pressunterlagen in Form zu pressen, damit sich der Druck etwas flächiger verteilt.
Diese Leimung stand dann einige Tage herum, um auszuhärten. Beim Abnehmen der Schraubzwinge ist das ganze wieder aufgegangen.
Also nochmal mit Leim probiert, wieder einige Tage aushärten lassen, wieder kein Erfolg.
Dann habe ich Zwei-Komponenten-Kleber, der laut Packungsaufschrift auch für Holz geeignet sein sollte, probiert. Die beigefügte Mischer-Kanüle ist ja viel zu groß, um den Kleber direkt daraus in den Riss zu geben.
Also einen Kleberklacks durch die Mischer-Kanüle auf ein Brettchen ausgedrückt, und mittels Kanüle (da geht der Kleber nicht durchzupressen, weil er zu viskos dafür ist) und einem feinen Holzspan als Pinsel benutzt, in den Riss eingepinselt. Eine dünne Stecknadel wäre anstelle der Kanüle genauso gut gegangen, da es nur darum geht, den Kleber auf irgend etwas sehr dünnes drauf zu bekommen, was man dann als eine Art Pinsel in den dünnen Riss einführt.
Das ganze dann auch wieder mittels Schraubzwinge und Pressunterlagen verpressen und ein paar Tage aushärten lassen.
Das hat dann schließlich gehalten.
Über gequollenen Kleber mittels Taschenmesserklinge (ist konvex geformt) vorsichtig abziehen, den Rest mit feinem Schleifpapier vorsichtig beischleifen, damit es optisch "was her macht".
Übergetretener Zweikomponenten-Kleber macht, dass das Holz an der Stelle wie "nass" aussieht. Nach Abziehen der groben Überstände, mit feinem Schleifpapier nur diese Stelle etwas matt anschleifen, bewirkt, dass man die Klebung danach kaum mehr sieht.
Wichtig dabei, nicht die Gratung selber anschleifen, sonst hat man da eine Delle drin, und das Fell liegt nicht mehr richtig an, bzw. wird in diese Delle hinein gespannt.
Klanglich macht das ganze meiner Einschätzung nach keinen Unterschied, das heißt, das Tom klang vorher mit Riss gut, und klingt es jetzt verklebt auch.
Mir ging es darum, zu verhindern, dass sich der Riss weiter ausbreitet. Und, es sollte auch optisch nicht nach Riss aussehen. (Es sind transparente Felle aufgespannt.)
Über die Ursache des Risses kann ich nur spekulieren.
Es könnte sein, dass die intensive Sonneneinstrahlung des Sommers das Tom an der Stelle besonders erwärmt hat.
Oder aber, der Riss ist "einfach so" aufgegangen, weil bei der Fabrikation der Leim nicht ordentlich verteilt wurde, oder jemand mit Fettfingern an die Holzlagen drangelangt hatte, oder oder ...., und deswegen die Leimung versagt hat.
Vielleicht war der Riss schon seit Wochen oder gar Monaten da, und ist mir nur erst jetzt aufgefallen....
Man inspiziert ja sein Kit nicht vor oder nach jeder Probe nach Rissen an den Gratungen der Trommeln.
Wer weiß, welche aufgegangenen Verleimungen sich in den tieferen Schichten der Trommeln, die man nicht an der Gratung sehen kann, gelöst haben...
Gruss