Haltbarkeit Sabian Air Splash 10“ / allg. Becken mit Löchern

  • Ich liebäugle mit einem Sabian AAX Air Splash in 10“, da ich den Sound ziemlich genial finde. Mangels Erfahrung mit gelöcherten Becken: kann jemand etwas zur Haltbarkeit sagen? Dass man das Ding nicht verprügelt, ist klar. Aber muss man an den Löchern mit Rissbildung rechnen?


    Ein weiterer Kandidat wäre das Unterteil von einem Meinl Stack (Bullet Stack), das ist glaube ich ein sehr dünnes 17er Byzance mit Löchern/Schlitzen, das mir solo sehr gut gefällt. Auch hier fürchte ich Rissbildung ( weil dünn und gelocht),


    Hat jemand Erfahrungen mit meinen beiden Kandidaten oder mit Schweizer-Käse-Becken allgemein?

  • Das interessiert mich auch schon länger.


    Ich habe für einige Zeit die Meinl fast Hats gespielt, die hatte ich damals gebraucht gekauft, mich haben sie dann auch nochmal 2 Jahre überlebt, bevor ich sie weiterverkauft habe. Momentan liebäugle ich mit einem 18er HHX O-Zone.
    Von denen habe ich ebenfalls noch kein defektes in der Bucht gesehen.


    Ein wichtiger Punkt wird wohl die Verarbeitung sein: Wenn die Bohrung unsauber oder zu schnell (Hitze-> Materialverzug) durchgeführt wurde, kann das Becken da sicherlich anfälliger für Rissbildung werden.
    Bei den etablierten Schmieden wird man wohl wissen, wie man das verhindert.


    Ich habe hier öfter gelesen, dass dünne Becken haltbarer sind als dicke, da sie die Schlagenergie besser umsetzen und dem Stick "auswechen" wohingegen bei dicken die Trägheit zu mehr "Auffangen" der Energie im Material führt.
    Löcher verstärken den ersten Effekt natürlich nochmal.


    Allerdings: Rides, bei denen Risse vom Zentralloch (äh, da gabs doch ein anderes Wort für?) in die Kuppe gehen, sind auch recht selten, obwohl das Becken hier nicht wirklich ausweichen kann (Ich gehe hier mal nicht von professioneller Technik aus, bei der 99% der Energie als Rebound zurückkommen).


    Letztendlich liegt es aber eben an der Technik, ob einem Becken kaputt gehen oder nicht. Und der Nutzungsfrequenz..


    Bei dem Air splash würde ich mir keine Sorgen machen, das hat eine extrem niedrige Aktivierungsenergie, wenn du die nicht stark überschreitest, kann da eigentlich nichts passieren.

  • Mit den beiden erwähnten Becken habe ich direkt keine Erfahrung, aber ich habe ein Istanbul Mehmet Holey Crash in 18" (inzwischen heißen sie X-Ray Crash, auf Bildern sieht es aber genauso aus). Ich hatte es gebraucht gekauft, etwa nach einem Jahr hat sich senkrecht zu einem der Löcher ein Riss gebildet. Ich habe ihn entdeckt, als er 3mm lang war. Jetzt, ein Jahr später, ist er vielleicht 4 oder 5mm lang. Das Becken wird etwa 1 mal pro Woche gespielt, und zugegebenermaßen ist es bei mir leider eher eine Frage der Zeit, bis Crashbecken reißen, weil ich sie oft und fest anspiele. Soundmäßig und lautstärkemäßig bisher keine Veränderung.

  • Hy Oliver,


    ich spiele seit einem 3/4tel Jahr die beiden Aero-Splashes von Sabian (8" und 10"), hier mein Eindruck in Sachen Haltbarkeit:


    Habe jetzt mit den Teilen 2 Studiosessions, 3 Auftritte und ca. 20 Proben absolviert und kann keinerlei Materialbeschädigungen, Risse oder ähnliches feststellen. Die machen einen sehr haltbaren Eindruck. Die Dinger sind - das von Dir formierte Air-Splash ist da ja ähnlich - wie bekannt extrem dünn und biegsam. Das hat zur Folge, dass Anschläge zwar sichtbar "durch das ganze Becken gehen", aber eben auch die Abschlagsenergie so offensichtlich gut abgebaut wird.


    Der Vorteil der Teller ist natürlich auch, dass die extrem sensibel in der Ansprache sind und ihr Ton sofort "voll da" ist. Man kommt so gar nicht in Versuchung, voll reinzuhauen: Kaum angeschlagen entfalten sie ihren vollen gewünschten Sound.


    Wenn man da also kein absoluter Prügeler ist, und das bist du ja ausweislich Deiner Videos nicht, muss man sich auch bei diesen "Paperthin"-Becken inkl. Löchern keine Sorgen machen.

    TiP: Ich wollte mir wie Du ursprünglich auch zunächst die Air-Splashes zulegen, fand dann aber live im echten Vergleich im Laden die Aero-Splashes überzeugender. Die sind noch crisper und "white-noisiger", die Air-Splashes haben etwas mehr Body und Ton. Wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich Dir daher ein Test der Aero's ans Herz legen, auf YT gibts auch einige Videos von den Cymbals, auf denen man den Unterscheid ganz gut hören kann. Auf jeden Fall viel Spass beim Testen und der finalen Auswahl !!

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  • Oh - ich wusste gar nicht, dass es Sabian neben "aero" auch noch "air" gibt. Wieder was gelernt.
    Ich habe mir vor ca. einem Jahr das 10" AAX Aero-Splash bei JustMusic Hamburg zugelegt. Es hat den persönlichen Hörtest gegen diverse andere 10"-Spalshes ganz klar gewonnen.
    Ja, es ist ziemlich dünn, aber schäden kann ich bisher nicht vermelden, zumal ich meine großen und kleinen Zimbeln nach jedem Transport (z.B. zur Probe) einer Sichtkontrolle unterziehe.
    Genauso verhält es sich mit meinem Paiste PST X thin swiss crash. Alles im grünen Bereich.
    Ich halte es auch für möglich, dass die Löcher nicht gebohrt sondern gestanzt werden. Dann entfällt die Gefahr der Hitzeeinwirkung.

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

  • Moin, ich geb auch mal meinen Senf dazu. Ich habe zwei Meinl Byzance Trash Crashs (Im Prinzip das unterteil vom Bullet stack einen Zoll größer), hatte mal das vintage trash splash und ein Soundcaster Fusion Trash Crash.
    Gerissen sind mir bis jetzt zwei Becken, ein 14er Meinl Classics (während meiner anfangszeit als Drummer) und das erwähnte Soundcaster Fusion Trash Crash. Habe es gebraucht gekauft, nach ca. zwei Jahren habe ich einen Riss entdeckt (ca. 5mm, von einem der Löcher Richtung Zentrum). Die Trash Crashs aus der Byzance serie spiele ich als Topteil eines Stacks mit einem 18" Byzance China, sowie als hauptcrash (deswegen auch zwei). Ich spiele damit Funk, Fusion, Jazz, aber auch Ska- Polka- Punk- Elektro Zeug :)
    Ich führe die Risse die ich meinen ersten Becken zugefügt habe auf mangelnde Technik zurück, habe es teilweise sogar geschafft zweilagige Tomfelle binnen zwei Wochen zu zerreißen....
    Fazit: Ich finde wenn der Sound stimmt sind Trash- Becken eine wahre erweiterung fürs Kit, und wenn man nicht Lars Ullrich mäßig spielt sollte man auch mit der Haltbarkeit keine Probleme bekommen :)

  • habe es teilweise sogar geschafft zweilagige Tomfelle binnen zwei Wochen zu zerreißen....


    Das passiert, wenn der Winkel zwischen Fell und Stick beim Aufschlag zu groß ist, was weniger mit Technik als mit Aufbau zu tun hat. Mir ist das noch nie passiert, dafür habe ich schon 4 Bassdrumfelle zerschossen.


    Was ich noch vergessen habe zu sagen: Splashbecken nie einspannen! Das hat Portnoy zwar gern gemacht, der bekommt seine Taler aber auch geschenkt.

  • Hat jemand Erfahrungen mit meinen beiden Kandidaten oder mit Schweizer-Käse-Becken allgemein?

    Leider nein, aber ein paar werkstoffliche Hinweise.


    Auf der Hannovermesse kam ich an einem Stand vorbei, der Industrie-Bronze herstellt. Dort lernte ich, dass Bronze ein sehr robustes Material sein kann. Kein Vergleich mit seinem weicher wirkenden Basismaterial, dem Kupfer. Gegossen sind die Materialeigenschaften natürlich am schlechtesten, hochverdichtet, z.B. durch Stangenpressen, kann Bronze viel aushalten.


    Auf Becken übertragen heißt das: Hochverdichtetes wird wohl wenig mechanische Probleme machen, während fein- und dünnziseliertes natürlich Raum und Gelegenheit für Mikrorisse schafft, die durch taktile Anregungen nach und nach wachsen können. Das ist vom Geschehen her auch nicht andes als im Flugzeug- oder Brückenbau.


    Es wird also bei einem konkreten Becken darauf ankommen, wie es entstand, wie die Löcher entstanden, wo sie geometrisch liegen, welche Art Behandlung oder Nachbehandlung das Becken oder die Lochumgebungen genossen usw. Und mehr noch als bei der Industrie-Bronze wird es auf das Einzelstück ankommen. Sprich: Es mag gelochte Beckenmodelle geben, die konzeptionell bedingt mehr aushalten, und es mag einzelne Becken derselben Serie geben, die bezogen auf Rissbildung von Becken zu Becken zwischen Sensibelchen und hart im Nehmen schwanken.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

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