Trommelstöcke (und Schlägel) für Orchester

  • Guten Nachmittag!


    An die Freunde des gepflegten Musizierens:
    für Rock, Oldies, Death Metal und wer weiß was gibt es ja tausend Varianten und sie sind überall
    verfügbar.


    Wie sieht es aber bei den Klassikern aus, weiß da wer was?


    Konkret:
    was nimmt man am besten für Kleine Trommel (insbesondere dann, wenn Dynamik gefragt ist und
    es im Zweifel eher dunkel klingen soll)?


    Und: was eignet sich für angenehme Beckenwirbel (auch eher dunkelbetonend)?


    Die Ausstatter in der erreichbaren Nähe sind erstaunlicherweise (oder auch nicht) diesbezüglich
    eher nicht ausgestattet.


    Ich gebe mal keine eigenen Ideen und (ehemalige) Besitztümer vor, um niemanden vorzubeeinflussen,
    werde mich dann aber später einordnend dazu melden, vor allem dann im Mai, wenn es wieder an konkretere
    Erprobungen gehen wird.


    Grüße
    Jürgen


    Edith schreibt recht.

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • Moin, Erfahrung - da muss ich leider passen. ;( Aber online bei Kolberg findet sich gewiss was?! Öh, Schlegel, da tät ich beim Fleischerfachdachverband anfragen. :D

  • Ich dachte erst mal alle Trommelstöcke mit der Bezeichnung "A" wären dem orchestralen Einsatz zugeordnet. Also auch die Band "B" Spieler, die aber A Spielen, spielen eigentlich Orchester Stöcke.
    SD sind das nicht die großen schweren für Strasseneinsatz Marschmusik.


    Große Köpfe und Eicheln mit größerer Oberfläche sollten einen dunkleren Klang erzeugen meine ich, aber mitunter auch dafür nicht so schön klar definiert auflösend, kommt mit Sicherheit aufs angeschlagenen Instrument an.


    7LRA sind gute Allrounder.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Auf Empfehlung meines damaligen Schlagzeuglehrers (Orchesterschlagzeuger) hatte ich mal ein Paar Lefima Sticks, die waren glaub ich aus Palisander (oder Ebenholz?) und sauschwer hatten aber einen vergleichsweise kleinen Kopf. Für den genannten Anwendungsbereich waren die aber perfekt. Mit denen darf man aber halt wirklich nur Snare auf Fell spielen, kein Rim, keine Becken ;)


    Für Beckenwirbel hatte ich im Orchester Sonor Paukenschlegel in mittelhart.

  • Ich glaube, du findest bei jeder Marke passende Stöcke für Orchester. Das Sortiment der jeweiligen Hersteller ist sehr umfassend.


    Bei vielen Orchestern hab ich Schlägel mit kleinem runden Kopf für feine, leise Passagen. Wenn öfter eine dunklere kleine Trommel gebraucht wird, würde ich eine zweite kleine Trommel nehmen, die auf die entsprechenden Bedürfnisse gestimmt ist.


    Für Beckenwirbel hab ich zweierlei Schlägel in der Tasche. Einmal von Wincent die Swoosh-Sticks und einmal ganz weiche No-Name Sticks. Je nachdem ob kräftige Wirbel schnell hochgezogen werden müssen, oder ob mehrere Takte mit einem leisen "Klangteppich" unterlegt werden sollen.


    Kolberg wurde auch schon genannt. Die Schlägel sind super (durfte ich schon öfter verwenden), aber auch sehr teuer.

  • Hallo


    Ich spiele viel Klassik. Bei Snare-Sachen kommt es immer darauf an, was Du selber magst. Für schnelle, dynamische Sachen habe ich gerne leichte Sticks mit einem runden Kopf (ich glaube mein Modell heisst P3 evtl. von Agner oder so - kann ich noch nachschauen). Vic Firth hatte auch mal einen Bolero-Stick, der etwas schwerer war. Ist immer sehr individuell. Den dunklen Klang musst Du wohl eher bei der Snare selber suchen bzw. hinbekommen. Einzig die Grösse des Stick-Kopfs könnte dazu führen, dass Du vielleicht noch etwas mehr Tiefen rausholen kannst.


    Für Becken hat man in diesem Bereich meistens ein paar Mallet-Sticks mit einem relativ harten Kopf (Vibra, Marimba) zur Hand, mit welchem sich solche Stellen meistern lassen. Mit weichem Filz habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie schnell verschlissen sind. Was ich auch immer wieder mal sehe, dass Leute ihre Timpani-Schlägel zum Beckenspiel verwenden. Das ist ein absolutes No-Go und ruiniert den (meist teuren) Timpani-Schlägel.


    Und ja, Kolberg hat seinen Preis, ist aber auch Qualität. Ich habe beim Pauken spielen mehrere Päärchen im Einsatz. Für den Snare-Einsatz muss es aber nicht unbedingt Kolberg sein. Da gibt es auch noch andere.


    Liebe Grüsse

    "If you don't feel it, how do you expect others to do?" (Tony Royster Jr.)


    -
    [Samu's Thread]

  • Hallo,
    die jetzt öfter erwähnten Vic Firth Schlägel sind die SD2 Bolero. Empfehlenswerte Allround Schlägel. Es müssen nicht unbedingt Schlägel aus Eben-, Palisander- oder was auch immer Holz sein. Wenn doch... es gibt diese Modelle auch von Rohema. Kleine Kopfspitzen für feine, klare Artikulation. Große Kopfspitzen für einen volleren Klang. Alles natürlich abhängig von der Spieldynamik. Thoman bietet einen guten Überblick.


    Es gibt spezielle Becken Mallets, die braucht man aber nicht. Wähle lieber ein paar Mallets aus dem Vibra-, Marimba Bereich. Mittelhart oder Weich, für denselbigen Anschlag. Nicht zu leicht, für den Klang. Ich bevorzuge Schlägel mit Wollkopf, Garn wäre robuster ist dann aber auch artikulierter im Anschlag. Und du kannst diese Schlägel auch auf Malletinstrumenten einsetzen, oder für TomTom Passagen usw.
    Meine Wahl wären Schlegel von Mike Balter oder Playwood.
    Gruß.


    siehe oben, Split war schneller

  • Seit einigen Jahren erfolgreich im "klassischen" Einsatz:


    Rohema Tango HB Stöcke für jegliche Snarearbeit


    Paukenschlegel (älteres Sonor Modell) mit dickem Wollfilzkopf für Beckenwirbel



    Gruß vom Drumfreak

    -------


    :P Wer mit seinem Denken Grenzen überschreitet wird etwas bewegen... :P

  • Guten Nachmittag,


    es haben sich doch erstaunlich viele gemeldet und die Hinweise gehen in die ein oder andere
    Richtung, vielen Dank schonmal, das deckt sich teilweise mit meinem eigenen Recherchen,
    vor allem beruhigt es mich, dass ich offenbar nicht wirklich etwas übersehen habe, der Markt
    scheint übersichtlich (Konzerttrommelstöcke) bzw. unübersichtlich (Schlägel für diverse Idio-
    oder Membranophone) zu sein.


    online bei Kolberg findet sich gewiss was


    Kolberg hat sicher was, vermutlich aber nicht gerade nachgeschmissen


    Ja, in der Tat, allerdings sind die Beschreibungen dort auch nicht wirklich bahnbrechend informativ.


    Schlegel, da tät ich beim Fleischerfachdachverband anfragen


    Ja, in der Tat, ich hätte zuvor geschworen, das man beides schreiben darf, die Wörter sind ja auch verwandt, aber in der Tat wollen wir hier ja über tote Tiere sprechen.


    Vic Firth ist ebenfalls nicht schlecht sortiert im klassischen Schlagwerk, da habe ich z.B. den Tim Genis Leggiero und den SD2


    Der Leggiero ist aus einem anderen Holz und sieht aus wie von einem anderen Stern, ich glaube ich hatte so eine Form mal in der Hand und sah dabei sehr skeptisch aus ...

    Vic Firth hatte auch mal einen Bolero-Stick, der etwas schwerer war


    Vic Firth Schlägel sind die SD2 Bolero. Empfehlenswerte Allround Schlägel


    Ja, der Platzhirsch hat vor allem den SD 1 General und eben den dezenteren SD 2 Bolero, beide aus Ahorn, was irgendwie die anscheinend hierzulande üblicheren dunkelfarbigen Stäbchen (Palisander, Ebenholz u. a.) konterkariert. Ich frage mich: was ist der Sinn? Black or White?


    Lefima Sticks, die waren glaub ich aus Palisander (oder Ebenholz?) und sauschwer hatten aber einen vergleichsweise kleinen Kopf. Für den genannten Anwendungsbereich waren die aber perfekt. Mit denen darf man aber halt wirklich nur Snare auf Fell spielen, kein Rim, keine Becken


    Da ist schon mal der erste Sinn, die Ahorn-Teile sind für Drum-Set zugelassen ("Allround"), die Spezialdunkelstäbchen offenbar nicht.

    von Rohema recht gute Alternativen


    In der Tat, wobei da das Sortiment inzwischen etwas übersichtlich ausgedünnt wurde, tatsächlich finde ich aber zwei Modelle recht interessant.

    Rohema Tango HB


    Das ist jetzt schon wieder ein anderer Tanz und noch ein anderes Material, hm ...


    mit kleinem runden Kopf für feine, leise Passagen


    Große Köpfe und Eicheln mit größerer Oberfläche sollten einen dunkleren Klang erzeugen meine ich, aber mitunter auch dafür nicht so schön klar definiert auflösend, kommt mit Sicherheit aufs angeschlagenen Instrument an


    Ehrlich gesagt, neige ich derzeit auch zu kleinen Rundköpfen (für die großen habe ich mich schon für lautere Musik begeistert), bei der Kleinen Trommel brauche ich derzeit eher etwas für filigranere Anforderungen.


    zweite kleine Trommel


    Daran habe ich auch schon gedacht, durchaus eine Überlegung, hat dann aber auch logistische Aspekte (Bühnenplatz, Transportlogistik), mal sehen ...



    Bei den Schlägeln herrschen zwei Fraktionen:
    die einen nehmen Paukenschlägel, die anderen Vibraphon-/Marimaschlägel:


    Sonor Paukenschlegel in mittelhart


    Paukenschlegel (älteres Sonor Modell) mit dickem Wollfilzkopf für Beckenwirbel


    Wincent die Swoosh-Sticks


    Mit weichem Filz habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie schnell verschlissen sind


    Ja, in der Tat habe ich da schon seit langem immer etwas im Gepäck, im Vergleich zu den Verkaufsfotos sehen die weichen Wollfilzdinger aber ziemlich heruntergekommen aus.


    Timpani-Schlägel zum Beckenspiel verwenden. Das ist ein absolutes No-Go und ruiniert den (meist teuren) Timpani-Schlägel


    Ja, das könnte sein, s. o.


    Mallet-Sticks mit einem relativ harten Kopf (Vibra, Marimba)


    einfach Marimba oder Vibraphon Schlägel


    Mallets aus dem Vibra-, Marimba Bereich. Mittelhart oder Weich


    Nun, das scheint mir der nächste Schritt zu sein.
    Zwar hätte ich noch die harten Filzschlägel als Allroundwaffe im Angebot, die klingen aber eben auch hart und die Zerfledderung von Schlägeln, die für
    Membranophone gemacht sind (jetzt ist es mir zum ersten Mal eingeleuchtet), sind vielleicht für Idiophone, wozu ja auch Becken gehören, nicht die
    erste Wahl, jedenfalls im Hinblick auf Haltbarkeit. Nun denn, neue Ufer ...


    Ansonsten habe ich bislang verwurstet:
    Rohema LY 737 für Kleine Trommel und Drum-Set (sind Allround-Stöcke, die ich ansonsten für Pop, Blues, Soul und auch Jazz eingesetzt habe), die sind mir für filigrane Sachen etwas zu "brutal".
    Wahan Combi M (entspricht Rohema 5CFK, allerdings mit runder Spitze), mein Allzweckgerät für alles und nix. (anstelle des harten Filzes nutzte ich früher Regal Tip H-2)
    Vic Firth T1 General, ziemlich kräftiger Stock mit großem Filz, was inzwischen eben ziemlich gelitten hat. (davor hatte ich Sonor Sch 60 im Gebrauch, sieht auch nicht mehr so frisch aus)


    Neu eingekauft zu Testzwecken habe ich mal den allseits verfügbaren und auch schon genannten Vic Firth SD 2 Bolero, mal sehen, wie er sich macht, immerhin hatten den auch zwei Kolleg(inn)en
    beim letzten Konzert dabei und wohl auch im Einsatz.


    Grüße
    Jürgen

  • falls Du mal einen kleinen Ausflug machen möchtest, dann kann ich Dir diesen Laden sehr empfehlen:
    http://www.percussion-brandt.de/


    Der weiß von was er Dir erzählt und kanns Dir auch "vormachen"... :D

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Hm, ja - kleine, runde Köpfchen... Mir gefallen die P. Erskine von Vic Firth, das kann ich sagen - allerdingggs kenne ich sonst überhaupt gar keine Sticks, die in „diese Richtung“ gehn. Also, Richtung runde, kleine Köpfe. Sind wahrscheinlich auch zu schwer für Orchestral-Filigranes? :wacko:


    Edith und ich finden den Brandt-Link super-interessant - merci! :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von arti ()

  • Ich mag für die klassischen Sachen und wenn es (am Set) nicht (zu) laut sein soll die Vic Firth AJ6 recht gerne, und die Wirbel rollen mit denen beinahe wie von selbst.


    Die Kombi-Sticks mit Filz am Schaftende möchte ich noch ins Rennen werfen. Manchmal fehlt die Zeit (oder Personal) um schnell vom Hängebecken zum Paarbecken zu wechseln und die Kombi schafft etwas Abhilfe.

  • für wirklich leises dezentes Spiel wie schon mehrmals erwähnt den "Rohema Tango" an statt in Hornbeam/Weissbuche (für Daheim) evtl. lieber in Hickory im Orchester


    Aus der Rohema Rounded Tip Serie schaut der STEP 707 interesannt aus, schaut/wirkt zwar recht Groß vom Tip und von der Schulter, ist aber nur 13,8mm stark bei 410mm Länge.


    Interessieren würde mich auch mal der Vic Firth SD5 Echo, der ist zwar 17mm stark hat aber eine extra Lange Schulter/Taper und verjünktes angeschrägtes Ende.
    Mit eigentlich viel stärkeren Rods lässt sich`s ja auch gut spielen, also nicht unbedingt von den 17mm stärke abschrecken lassen.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Mahlzeit,


    Zwischenstand:
    den Bolero (Vic Firth SD2) habe ich jetzt schon im Einsatz gehabt, nahezu für alles vom Konzertorchester und
    neulich auch auf der Bühne für eine Big-Band.
    Mit dem Ding kann ich arbeiten, er wirkt zwar etwas wurstig, hat dann vorne aber das kleine Kügelchen für die
    Filigranität. Solange mir nichts besseres einfällt (also in die Hände fällt), ist das jetzt erst mal mein Favorit.


    Aber das Bessere ist ja des Guten sein Feind, folglich habe ich mich mal mit dem Tango (darf man damit auch Rumba
    spielen? - Rohema Hornbeam) und dem SD4-H von Rohema eingedeckt. letzterer ist die konsequente Fortführung
    meines Rundkopf-Tests, wo ich seinerzeit 3A, RT5B, WZ707 und LY737 im Programm hatte, alle hatten ihr Anwendungs-
    gebiet gefunden, wobei mir der WZ am wenigsten lag. Der SD4 ist nahe am Lytton (LY737), hat allerdings einen recht
    kleinen Kopf und der ist sehr viel kleiner als beim Step707, weshalb ich letzteren, der dünner ist, mal im Laden liegen
    ließ.


    Auf den Tango bin ich am meisten gespannt, der Zahnstocher für Kapellen, denen alles zu laut ist, mal sehen, wie lange
    der hält (und für was der überhaupt taugt).
    Den Echo vom VicFirth (SD5) hatte ich spaßeshalber auch mal in der Hand, das Ding war mir aber zu spacig, die Form
    ist doch ziemlich speziell.


    Der AJ6 (VicFirth) hat für meinen Geschmack einen zu klassisch-flachen Kopf, ich bin ja seit Jahren auf dem Rund-Trip,
    der Erskine sieht verdächtig nach abgemagertem Bolero in Hartholz aus, hatte ich auch in der Hand, war mir dem Bolero
    zu ähnlich vorne und hinten dann eher zu dünn.


    Nach Karlsruhe fahre ich mal besser nicht, sonst lasse ich dem am Ende noch meine Stöcke da und suche mir ein anderes
    Hobby. ;)


    Grüße
    Jürgen

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