Stimmenindividuelle Notenupdates (Band, BigBand, Orchester ...)

  • Hallo zusammen,


    vielleicht kennt Einer von Euch ja auch diese Situation und hat eine bewährte Lösung dafür. Oder weiß, wie es Andere machen, z.B. BigBands. Ich bin auf der Suche nach Anregungen.



    SITUATION:
    Wegen der Harmonien und unterschiedlichen Stimmlagen brauchen die meisten meiner Bandmitglieder Noten für ihre individuelle Stimme (Instrument oder Gesang).


    A verteilt zur Probe eine Erstausgabe. A, C und K machen sich individuelle Notizen.
    (In der Anpassungsphase ist das gut und wichtig, später einmal muss unsere Interpretation mehr oder weniger einfrierern.)


    A macht hinterher ein Update in bester Absicht und verteilt es auf der nächsten Probe. C und K verlieren damit praktisch ihre individuellen Notizen und können die auch während der Probe nicht nachtragen.


    Das hat zahlreiche musikalische Folgen.


    Die entstehenden Diskussionen sind für die Probe gut, während eines Auftritts wären sie "tödlich", in der nächsten Probe wiederholen sie sich ein wenig.



    FRAGE:
    Welches andere Vorgehen hat sich in der Praxis bei Euch bewährt?


    Wie machen das die, die noch mehr Stimmen zu berücksichtigen haben, wie BigBands, Orchester, Chöre, MarchingBands usw.?



    Danke + Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Ok, und wenn etwas fehlt, oder fehlerhaft ist, oder anders sein muss?

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Dann sagt der, der‘s geändert haben will allen, was sie in ihrem Sheet ändern müssen. Fertig.
    Ansonsten wäre eine Möglichkeit halt auf elektronischem Wege mit Ipads und einer Anwendung wie z.B. Setlist Maker.

    "The first rule of drumming: If you make a mistake, turn around and look angrily at the bass player" - Nick Mason

  • Häufig werden ja auch einmal geänderte Passagen erneut oder wieder zurück geändert. Dann wäre die neuausgeteilte Version auch wieder für den Eimer. Wenn es sich um wirkliche „Fehler“ im Arrangement handelt (zb ein falscher Ton) kann man das ja „hart“ ändern, also bspw mit TippEx und Filzstift. Andere Dinge (zb anderer Ablauf, Dynamik, Hand-/Fingersätze etc) trägt man mit einem weichen Bleistift ein und hält ein gutes Radiergummi bereit ;)

  • Danke Euch beiden,


    so läuft's auch bisher, und ist bei 1-3 Musikern sicher machbar. ^^


    Ich möchte trotzdem gerne einmal auf die schauen, die das Problem im Übermaß haben: BigBands, Orchester und Ähnliche. :wacko: (Für die Puristen: Wir haben ein N^2 Problem, das lawinenähnlich zunimmt ...)


    Wenn dort Dutzende von Musikern und 10 - 20 Instrumentengruppen so vorgehen (Bescheid sagen, Bleistift und Radiergummi), was kommt dann dabei heraus? Wie kommen die zügig zu einer stabilen, reproduzierbaren Version, für jeden Einzelnen und für's gesamte Ensemble? Ich bin sicher, dort gibt es etwas zu lernen, was wir im Kleinen übernehmen können.


    Danke + Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //


  • C und K verlieren damit praktisch ihre individuellen Notizen und können die auch während der Probe nicht nachtragen.


    Warum nicht? Damit die wertvolle Probezeit nicht verloren geht?
    Wenn eine neue Version nötig ist, würde ich die vermutlich rechtzeitig vor der Probe verteilen, so dass alle bis zur nächsten Probe Zeit haben, ihre Notizen von der alten Version zu übertragen. Und sich darauf vorbereiten können.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Warum nicht?
    Wenn eine neue Version nötig ist, würde ich die vermutlich vor der Probe verteilen, so dass alle bis zur nächsten Probe Zeit haben, ihre Notizen von der alten Version zu übertragen.

    Guter Punkt, Korki. Bisher erscheinen die neuen Noten zur Probe, und dort ist dann bisher wenig Zeit.


    Damit kommen wir zum Bereich (Selbst-) Disziplin. Gestern hatte ein Mitglied noch daran gearbeitet und dann zur Probe ... leider seine bearbeiteten Noten zu Hause liegen lassen.


    Übrigens, GENERELL: Elektronische Lösungsvorschläge können nur der zweite Schritt sein. Richtig organisiert geht's per Hand, elektronisch und sonstwie ... Das exzellente Ergebnis ist unabhängig von der Implementierung ...

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Ich kenne es auch aus Big Bands nicht anders, als dass man sich mit Bleistift Notizen macht. Wenn tatsächlich eine Nummer so fehlerhaft ist, dass die Noten nicht verwertbar sind, dann wird die Nummer bis zur nächsten Probe beiseite gelegt, bzw. bis die Noten korrigiert sind. Das stellt sich ja in der Regel beim ersten Anspielen raus. Wenn der erste Durchlauf ohne große Irritationen funktioniert, dann kann man auch mit den Stimmen arbeiten, und dann wird da auch nichts aktualisiert, egal ob in bester Absicht oder nicht.


    Der Nachteil ist ja nicht nur, dass man ggf. handschriftliche Notizen übertragen müsste, sondern dass insbesondere Aushilfen nicht erkennen, welche Version sie nun gerade in der Hand haben. Und plötzlich spielen sie "Fehler", mit denen keiner mehr rechnet (weil der Principal seine Altstimme aus irgendeinem Grund aufbewahrt hat).


    Noten im Nachgang zu aktualisieren hat m.E. eher mit der Eitelkeit des Arrangeurs zu tun, nicht ständig an seine Fehlbarkeit erinnert werden zu wollen ;)
    Wenn man öfter mal gekaufte Noten mit Fehlern in der Hand hatte, verliert sich diese Sorge :D

  • Hallo,


    ich habe schon in größeren Formationen musiziert, es läuft immer gleich:
    es gibt eine Partitur und jeder hat eine Einzelstimme, gibt es etwas zu
    ändern, wird das von oben (vorne) angesagt und jeder malt sich das hinein.
    Bleistift und Radiergummi gehören zur Standardausstattung jedes Orchesters,
    nicht umsonst gibt es Bleistifthalter für Notenpulte und -ständer.
    Die modernen Musikanten scannen und haben dann ein Programm, mit dem
    man halt mit dem Finger auf der Scheibe malen und radieren kann.


    Grüße
    Jürgen

  • MS-SPO, ich hab dich schon verstanden. Meine Antworten waren auch durchaus auf Bigbands bezogen in denen ich bislang ca 20 Jahre gespielt habe. In kleineren Ensembles und anderen Bands gab es bisher keine Noten.


    In Bigbands kommt diese Situation häufiger vor: „ALLE herhören! Hier in Takt X steht ein Fis, das muss ein F sein! Das tragen sich JETZT ALLE ein! Gut? Ok, wer jetzt noch ein Fis spielt, bringt zwei Kästen Bier mit...“

  • Vielen Dank trommla.

    Ich kenne es auch aus Big Bands nicht anders, als dass man sich mit Bleistift Notizen macht.

    Das hätte ich nicht gedacht.


    Wenn der erste Durchlauf ohne große Irritationen funktioniert, dann kann man auch mit den Stimmen arbeiten, und dann wird da auch nichts aktualisiert, egal ob in bester Absicht oder nicht.

    Prima, das bestätigt meine vermutete Abbruchbedingen: Es muss ja 'mal Schluss sein.


    Noten im Nachgang zu aktualisieren hat m.E. eher mit der Eitelkeit des Arrangeurs zu tun, nicht ständig an seine Fehlbarkeit erinnert werden zu wollen ;)

    Hätte ich vielleicht schreiben sollen: Quelle ist Realbook, Ziel ist unser Arrangement, d.h. wir schreiben die Noten ab und um.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Danke, Jürgen.

    ich habe schon in größeren Formationen musiziert, es läuft immer gleich:
    es gibt eine Partitur und jeder hat eine Einzelstimme, gibt es etwas zu
    ändern, wird das von oben (vorne) angesagt und jeder malt sich das hinein.
    Bleistift und Radiergummi gehören zur Standardausstattung jedes Orchesters,
    nicht umsonst gibt es Bleistifthalter für Notenpulte und -ständer.

    Wieder zwei Dinge gelernt ^^

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Hallo Daniel

    MS-SPO, ich hab dich schon verstanden. Meine Antworten waren auch durchaus auf Bigbands bezogen in denen ich bislang ca 20 Jahre gespielt habe.

    Sorry, habe ich wohl misverstanden.


    In kleineren Ensembles und anderen Bands gab es bisher keine Noten.

    Ja, das wundert mich auch. Menschen sind halt verschieden. Für mich tut's ein Ablaufplan, den Song zu kennen und schlicht beim Spielen zuzuhören ...


    In Bigbands kommt diese Situation häufiger vor: „ALLE herhören! Hier in Takt X steht ein Fis, das muss ein F sein! Das tragen sich JETZT ALLE ein! Gut? Ok, wer jetzt noch ein Fis spielt, bringt zwei Kästen Bier mit...“

    Nehme ich 'mal als Vorschlag mit ^^

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Danke an Euch Alle: Ihr habt mir sehr geholfen, und schnell auch noch. :thumbup:


    Für meinen Teil genügt das dann auch erst einmal.


    Grüße + happy drumming, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Das Thema hatte ich auch in einer Coverband und daher mal das "Nashville Number System" gefunden. Passt vielleicht nicht für jede Gruppengröße und auch nicht für jede Musik, aber vielleicht hilft's ja dem ein oder anderen. Da werden nicht die einzelnen Chords aufgeschrieben sondern diese Chords werden als Nummern definiert, ausgehend vom Grundton des Songs. Grundton ist C, dann wird dafür die 1 notiert. Kommt der Wechsel auf G wird dafür 5 notiert. Wenn man den Song jetzt plötzlich in einer anderen Tonart spielen soll, z.B. E, dann muss man nur die Tonart ändern und 1 = E und 5 = H .
    Ich finde das ein schönes System, gerade f Coverbands, die z.B. mit verschiedenen Sängern arbeiten. Nur muss sich die Band halt drauf einlassen, was vielleicht das größte Problem ist.
    Gibt ein Buch dazu zum Lernen: "Song Charting Made easy", Jim Riley, erschienen bei Hal Leonard (ISBN 978-1-4234-6367-2). Da ist auch ein Hinweis für Drummer drin.

    Schlagzeugspielen ist Stimmungssache und eine Frage der Einstellung.
    Und das meine ich in jedem Sinn doppeldeutig. 8)

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