Dann mache mer des doch genauso
Gigs, Gage, Hut
-
-
Für die Dienstleistung "Äi mach mir ma die
Kneipe voll und zwar so, dass die Leute
ordentlich was wegkippen", gibt es eine Menge
Anbieter und es wird dem Wirt nach der
Vorgabe egal sein, ob das der Witzeerzähler,
Coverband Dingens oder die So-und-sos mit
eigenem Material sind. Das ist eindeutig ein
Käufermarkt und die Preise werden maßgeblich
vom Käufer - sprich Wirt - bestimmt. Wie hoch
der Aufwand der Bänd ist etcpp. spielt keine Rolle.
Wenn ich jedoch eine Leistung anbieten kann,
die einzigartig ist UND nachgefragt wird, sieht
die Sache anders aus. Das geht dann soweit,
dass der Künstler sagt wo's langgeht. Man sieht
das an aktuellen Ticketpreisen angesagter
Acts. Es soll tatsächlich Bands geben die
100 Euro und mehr verlangen und die Festhalle
ist trotzdem voll. Vermutlich decken die
Einnahmen sogar deren Aufwand.
Aber das spielt auch keine Rolle...fwdrums
-
Für die Dienstleistung "Äi mach mir ma die
Kneipe voll und zwar so, dass die Leute
ordentlich was wegkippen", gibt es eine Menge
Anbieter und es wird dem Wirt nach der
Vorgabe egal sein, ob das der Witzeerzähler,
Coverband Dingens oder die So-und-sos mit
eigenem Material sind. Das ist eindeutig ein
Käufermarkt und die Preise werden maßgeblich
vom Käufer - sprich Wirt - bestimmt. ...
Wenn ich jedoch eine Leistung anbieten kann,
die einzigartig ist UND nachgefragt wird, sieht
die Sache anders aus. Das geht dann soweit,
dass der Künstler sagt wo's langgeht. Man sieht
das an aktuellen Ticketpreisen angesagter
Acts.Ja,
aber da ist die Vorgabe des Veranstalters:
"Äi, mach mir die Stadthalle voll, für Ticketpreise, die die Miete und deine Gage decken, und mir noch einen Gewinn versprechen."Ich meine, egal wie man es dreht, man muss immer dem Veranstalter einen Gewinn bieten.
Wenn der Veranstalter kein Mäzen ist...Gruss
-
Wenn ich einen Handwerker beauftrage, bezahle ich ihm ja auch nicht mehr, wenn er einen irren Aufriss veranstaltet. Mich interessiert nur das Ergebnis, und das möglichst pronto.
Doch, genau das tut man im Prinzip. Also Verglichen mit Musikern/Künstlern. Für nen Handwerker bezahlst Du An- und Abfahrt (eventuell sogar nach Kilometer UND Stunden), je angefangene Viertelstunde und wenn der Handwerker meint, er schafft den Auftrag nicht alleine den Stundenlohn dann auch für 2-3 Handwerker. Also warum nicht auch für Musiker so? Ketzerisch gesprochen.
Die Argumentation Musik ist Hobby und darf/kann/soll nix einbringen kann ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen in einigen Kommentaren. Wie schon geschrieben: Stellt euch umgekehrt vor euer Chef stellt jemanden ein, der für ein Drittel von eurem Gehalt oder sogar umsonst arbeitet, weil es ja "nur" das Hobby des Kollegen ist und der Chef verlangt von euch es dem neuen Kollegen gleich zu tun...
-
Wenn ich einen Handwerker beauftrage kann ich ja entweder "einfach den Auftrag erteilen" oder aber mehrere Angebote einholen und verhandeln.
Handwerker bietet an:
- 50 € Anfahrt
- 300 € Materialkosten
- 400 € Personalkosten
Strich drunter. 750 €.Ich sage ihm, ich zahle Dir 650 €, Du bringst die Rechnung direkt mit und erhältst das Geld direkt in bar und musst nicht 8 Wochen drauf warten.
Ob ich dann unterm Strich keine Anfahrt zahle, oder der Handwerker das Material zum EK weitergibt und er seinen Stundenlohn oder den seines Mitarbeiters reduziert ist mir egal.
Edith sagt: Die Perspektive des Musikers/Handwerkers steht eins drunter -
Zitat von »Burkie«
Wenn ich einen Handwerker beauftrage, bezahle ich ihm ja auch nicht mehr, wenn er einen irren Aufriss veranstaltet. Mich interessiert nur das Ergebnis, und das möglichst pronto.Doch, genau das tut man im Prinzip. Also Verglichen mit Musikern/Künstlern. Für nen Handwerker bezahlst Du An- und Abfahrt (eventuell sogar nach Kilometer UND Stunden), je angefangene Viertelstunde und wenn der Handwerker meint, er schafft den Auftrag nicht alleine den Stundenlohn dann auch für 2-3 Handwerker. Also warum nicht auch für Musiker so? Ketzerisch gesprochen.
Interessantes Argument, das ich gerne aufgreife.
Wichtig für diese Art Betrachtungen ist der Zeithorizont: schaue ich nur auf den aktuellen Monat, das Quartal, das Jahr, die ganze Vorzeit mit Musikausbildung oder Unterricht, Anschaffungen usw.? Prinzipiell geht das Folgende mit allen Zeiträumen.
Neben allen Kalkuklationsmöglichkeiten über Tabellenkalkulation oder Buchhaltungsprogramme bietet nach meinem Empfinden die Übersicht der Beitragsdeckungen den besten Einblick (Augenöffner), ob beispielsweise die Stundenlöhne (oder Gagen) denn so richtig liegen. Dazu das Beispiel aus dem Bild.
BEISPIEL
Fiktiver Handwerker (es könnte auch ein Musiker sein) "Meister Lampe", der für "Monat X" einmal alle Netto-Beträge aufführt (die Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer reicht er ja nur treuhänderisch von Finanzamt zu Finanzamt durch).Die oberen Zeile (DB I) zeigen seine Einnahmen (Rechnungsbeträge) für seine 5 Kunden dieses Monats, in seinen beiden Hauptbereiche "Gas" und "Wasser" (könnte beim Musiker unterschieden sein nach Genre, Veranstaltungsart o.Ä.). Zieht er davon seine Materialkosten ab, erhält er die 5 Deckungen pro Kunde: nicht alle sind ein Geschäft.
Rechnet er die zusammen (DB II, DB III), dann weiß er, dass sein Bereich "Gas" den Löwenanteil einbringt.
Nun die unternehmerischen Kosten (also in Analogie die des Musikers). Jeden Monat gibt es veränderliche Kosten, die unabhängig von irgendwelchen Kunden anfallen (DB IV), und für den Betrieb einfach nötig sind. Dann gibt es die Kosten, die sowieso anfallen, auch wenn nicht ein schnöderKunde bedient wird (DB V). Und dann will der Unternehmer (Musiker) ja auch von etwas leben (DB VI).
Die ganzen Sozialabgaben und die Einkommenssteuer lasse ich einmal dezent unters Beispiel fallen ...
ERGEBNIS + AKTIONEN
Die beispielhafte Situation ist trübe: über 2.500 € Unterdeckung, also vom Ersparten zuschießen. Was kann er tun?a) auf seinen Unternehmerlohn verzichten: es geht ja um's Gute (im Thema: Spielen für Hut, Speis und Trank)
b) weniger telefonieren, Lohn drücken, mit dem Vermieter über einen Nachlass verhandeln
c) etwas weniger fahren, Büromaterial noch restriktiver handhaben
d) noch günstiger Materialien einkaufen
e) höhere Rechnungen ausstellen, etwa für An- und Abfahrten, Meisterstunde etc., insbesondere im Wasser-Bereich
f) noch mehr Kunden anziehen, insbesondere aus dem Bereich GasWAS DEUTLICH WIRD
"Meister Lampe" (oder ein Hobby-Musiker) mag aufs Jahr gesehen über die Runden kommen. Mit seiner Preiserhöhungs- und Kostendrückungsstrategie wird er nur begrenzt Erfolg haben: Seine Mitanbieter sind ja in ähnlichen Lagen, und "beliebt" geht anders.Er müsste schon etwas Besonderes unter den Ähnlichen werden, Einer, dem man das Geld nur so hinterherwirft, weil ... und dann sind wir wieder bei der EKS, siehe oben ; -)
-
Ich sage ihm, ich zahle Dir 650 €, Du bringst die Rechnung direkt mit und erhältst das Geld direkt in bar und musst nicht 8 Wochen drauf warten.
Ob ich dann unterm Strich keine Anfahrt zahle, oder der Handwerker das Material zum EK weitergibt und er seinen Stundenlohn oder den seines Mitarbeiters reduziert ist mir egal.Ja, das ist die Kundensicht. Die Unternehmersicht habe ich gerade beispielhaft illustriert. Kommen die beiden zusammen? Man weiß es nicht ...
-
Ob ich dann unterm Strich keine Anfahrt zahle, oder der Handwerker das Material zum EK weitergibt und er seinen Stundenlohn oder den seines Mitarbeiters reduziert ist mir egal.
Ja, aber worauf ich hinaus will: Für nen Appel und nen Ei (sprich "auf Hut" um bei der Musikeranalogie zu bleiben) arbeitet der Handwerker auch nicht. Der sagt ja auch nicht: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, geben Sie mir was Sie wollen"
-
Ob die beiden zusammenkommen kann von einigen Dingen abhängen. Unter anderem davon, ob der Handwerker/Musiker bei seinem Angebot bereits einkalkuliert hat, dass der Kunde nachverhandelt...
-
Der sagt ja auch nicht: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, geben Sie mir was Sie wollen"
Hier hakt der Vergleich meiner Meinung nach.
Wir haben unser Hobby ja nicht zum Beruf gemacht.
Unser Hobby ist immernoch unser Hobby. -
Die Argumentation Musik ist Hobby und darf/kann/soll nix einbringen kann ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen in einigen Kommentaren. Wie schon geschrieben: Stellt euch umgekehrt vor euer Chef stellt jemanden ein, der für ein Drittel von eurem Gehalt oder sogar umsonst arbeitet, weil es ja "nur" das Hobby des Kollegen ist und der Chef verlangt von euch es dem neuen Kollegen gleich zu tun...Ich kann über Aussagen wie "...wenn Profis es nicht schaffen, sich selbst entsprechend zu vermarkten....selbst schuld...." auch nur staunen.
"Vermarktung" hängt ganz prioritär mit Preisgestaltung zusammen; und gegen gutsituierte "Hütchenspieler", die sogar Hunderte von Kilometern fahren um sich vor Ort dann bestens gelaunt über die mit dem Veranstalter ausgehandelte "Extra-Bockwurst" zu erfreuen...da kann kein Mensch gegenhalten, der mit Sinn und Verstand seinen Aufwand auf dem Schirm hat. Manche Menschen erlernen eben ausschließlich aus eigener Erfahrung eine gewisse Sensibilität für problematische Situationen.
Lohndumping ist wohl mindestens seit der Zeit des "flexibilisierten Arbeitsmarkts im Zuge der Globalisierung" ein bekanntes Thema. Wer hier verschont wurde, hat dafür dann demnächst vielleicht mit Algorithmen zu tun...Hier mal ein paar Gedankenanstöße:
http://www.zeit.de/wirtschaft/…beitnehmer-stellenverlusthttps://www.wiwo.de/erfolg/ber…ffen-sind/12724850-2.html
https://www.welt.de/wirtschaft…ich-aufhalten-laesst.html
Ich persönlich finde es amüsant, wie der Mensch mit seinem Selbstverständnis die Lage zu überblicken glaubt. "Wir" haben vor 15 Jahren ja sicher auch abschätzen können, wie "smart" die Gesellschaft im Jahre 2018 sein wird...
Noch kommt keiner auf die Idee, dass es demnächst die äpp gibt, die ganz eigenständig äpps "schreibt" ( für den Menschen dann gar nicht mehr nachvollziehbar mit seinen im Vergleich geringen Hirn-Kapazitäten). Einfach Anforderungsprofil und Wünsche formulieren und " ab dafür ". Es wird meinem Empfinden nach mit Hochdruck daran gearbeitet, der Technik zu einen uneinholbaren Vorsprung zu verhelfen. Alles "ausschalten" nutzt dann auch nix mehr, denn die Maschine sagt dann einfach " I'll be back "....und wenn sie dann mitllerweile auch Humor besitzt, klingts nach österreichischem Akzent....Deswegen bin ich auch ein bisschen skeptisch, was diesen thread bzgl. "blog vs block" betrifft.
Ok, ich schweife ab...
PS:
Natürlich lässt es sich mit Handwerkern in einem gewissen Rahmen verhandeln ( wie in fast sämtlichen Branchen - bis auf wenige Ausnahmen der "geschützten" Berufsgruppen). Der Vergleich zur hier thematisierten Situation von Musikern ist aber Unsinn, denn kein Handwerker arbeitet umsonst, auch wenn es z.B. im Bereich "Subunternehmer im Bereich Handwerk & Bau" ziemlich miese Ausbeutungen gibt. -
Ist ja 'ne tolle Sache, was du mit deinem Geld machst steht dir ja frei.
Das liest sich aber so, wie wenn du deiner eigenen Band (also die wo du trommelst) die Gage für den Gig bezahlt hastTja lieber Josh, so siehts tatsächlich aus. Ich bezahle die Gage, das Proben als Probengeld und den Proberaum bei der Band in der ich spiele.
Aber, mein Argument war dabei nicht, dass ich der große Held bin und deswegen Beifall möchte.Vielmehr geht es mit um folgendes:
- Kein Mensch wird dazu gezwungen Berufs-Musiker zu werden.
- Musiker haben es zunehmend schwer, da Ihre Dienstleistung entweder a) substituiert wird (DJ, Spackify etc.) oder b) überhaupt keine Musik gewünscht wird.
(Übrigens liegt hier der Unterschied zum Klempnerbeispiel. Denn muss ich anrufen, da ich ihn nicht substituieren kann. Den Maler substituier ich in meiner Wohnung fleißig!)
- Es ist nicht die Aufgabe der Gesellschaft den Berufs-Musiker-Wunschtraum zu finanzieren (obwohl es teilweise gemacht wird, siehe Künst. Soz. Kasse!)- Die Aufgabe was zu ändern, liegt aus meiner Sicht ausschließlich bei den Musikern selbst. Ich kann niemandem Vorwerfen, dass er keinen Bock auf meine Musik
hat und von Ihm verlangen, dass er auf mein Konzert kommen muss oder es veranstalten muss. Wenn ich Musik mache ist das ja etwas, das in erster Line mir gefällt. (Deshalb muss ich wohl auch die Gage meine Mitmusiker zahlen, wenn ich mit meiner Jazzkombo spielen will und es keinen Veranstalter und wenige Zuhörer interessiert!).
- Optionen sind: Selber Veranstalter werden. Sich eine eigene Hörerbasis schaffen. Aktiv sein und werben. Ansonsten einen weiteren Beruf suchen.
(Ich habe schon 2 Projekte begleitet in denen Musiker sich eine eigene Spielstätte geschaffen haben. Und siehe da, nach kurzem kommt der gleiche Text. "Ja ob da einer zum Auftritt kommt. Ich muss halt auch Rechnungen zahlen. Bevor ich Verlust mach, lass ich lieber geschlossen?"). Eine eigene Musikergewerkschaft wäre übrigens auch mal eine Idee (siehe Union deutscher Jazzmusiker!).Es kommt immer mehr zu Veränderungen in der Musikbranche. Entweder man versucht die Leute zu überzeugen, dass Livemusik einen Wert für sie (und nicht für den Musiker selber!!!) hat oder es geht vielen Musikern eben bald wie den Eisblocklieferanten nach aufkommen des Kühlschranks.
Also, am besten Ärmel hochkrempeln, die Tränen abwischen und loslegen.
-
Rechnet er die zusammen (DB II, DB III), dann weiß er, dass sein Bereich "Gas" den Löwenanteil einbringt.
ERGEBNIS + AKTIONEN
Die beispielhafte Situation ist trübe: über 2.500 € Unterdeckung, also vom Ersparten zuschießen. Was kann er tun?c) ....., Büromaterial noch restriktiver handhaben
d) noch günstiger Materialien einkaufen
.......Na, nö des kann doch net sein, GAS kostet doch in der Regel Den, eher einen Löwenanteil.
zu c): da hilft dann evtl. auch entsprechende Pflege und auch Umgang mit entsprechendem Material, vor allem auch weniger ist manchmal mehr.
zu d): genau für was brauchts da z.B. eine mehrfach lackierte und hochglanzpolierte Trommel, der Tontechniker falls über PA gespielt, zaubert dir einen Sound auch aus der Persil Papptrommel, einer zerknüllten Zeitung, Plastikfolie , Kunststoffeimer etc. wie aus vielen, den Anfängen seiner Zeit.Spassfaktor? - , ja wo käme man da denn hin, ja soll`s eine Dienstleistung oder jetzt Spass sein
-
Das Dilemma bei der ganzen Diskussion ist ja, dass zum einen unheimlich viele verschiedene "Anbieter" mit unterschiedlichsten Ansprüchen an ihre Entlohnung (oder auch nicht) auf dem sehr heterogenen Markt unterwegs sind. Zum anderen bieten all diese Anbieter etwas an, was keiner wirklich haben muss: Musik! Einen Zahnarzt braucht man, einen Klempner im Bedarfsfall auch (außer man kann das selbst), beim letzten Weg ist so gut wie immer ein Bestatter am Start. Wenn Muikanten Auftrittsmöglichkeiten suchen, dann treffen sie immer auf Menschen, die völlig frei wählen können, ob sie gerade diesem Musiker ihre Zeit, ihre Location oder Geld zur Verfügung stellen. Sie haben aber immer auch die Wahl, gar keine Musik nachzufragen. Oder im Fall des Kneipenwirts zu sagen, Konzerte zu veranstalten ist nicht mein Haupterwerb, das mache ich so nebenher ab und zu (wie die beschriebenen Freizeit-Mukker auch), da zahle ich keine Gage, da gibt's den Bölk umsonst und der Hut geht rum. Und letztendlich kann man da so viele betriebswirtschaftliche Theoreme bemühen oder irgendwelche Management-Methoden durchexerzieren, am Ende muss man sich doch eine Fanbasis erarbeiten und Veranstalter davon überzeugen, mit einem arbeiten zu wollen. Dann kommen ja selbst im Semiprofi- und Amateurbereich noch die verschiedenen Arten von Musik durch, die man anzubieten hat. Wer Cover-Party-Musik spielt, und die auch noch gut, der hat ungleich mehr Möglichkeiten, sich um Gigs zu bewerben als die freundliche Thrash Metal Band von nebenan.
Letztendlich muss man hier seine Zielsetzung für sich selbst festlegen, und dabei realistisch bleiben. Es ist ja fein, wenn eine Amateurband MEINT, sie wären die nächsten Foo Fighters und müßten Gage bekommen, aber in Wirklichkeit keine 10 Zuschauer ziehen. Ziel festlegen, Plan machen und loslegen, wer hier wirklich Initiative zeigt, wird eher zu Pott und an die Fleischtöpfe kommen als jemand, der ab und zu mal irgendwo nachfragt oder nur alle 4 Wochen mal übt. Und immer dran denken: Das Nachfragen jedweder musikalischer Dienstleistung ist eine KANN-Entscheidung, keine MUSS-Entscheidung! Und wenn immer mehr professionelle Musiker nicht mehr davon leben können, Gigs gegen Gage zu spielen, das ist das einfach mal die marktliche Gegebenheit. Wenn ich meine Kunst für XY€ pro Stunde verkaufen will, aber nur XY-30% auf dem Zielmarkt dafür erzielen kann, dann muss ich entscheiden, ob ich das auch für weniger Geld mache oder mir langfristig einen anderen Broterwerb suche.
-
Spassfaktor? - , ja wo käme man da denn hin, ja soll`s eine Dienstleistung oder jetzt Spass sein
Dass eine in guter Form kann es ohne eine gehörige Portion des anderen nicht geben
Ja, wenn Du spielst erbringst eine Dienstleistung:
a) Für den Wirt (falls der die Hütte nicht per se jeden voll hat, auch ohne Musik), weil Du generierst für den Wirt den Mehrwert, dass Leute zu ihm kommen (sollen, wollen) und nicht zur Kneipe 20 Meter weiter die Hauptstraße runter, wo DJ Willi Schlager aus Opas Zeiten auflegt (frei nach dem Motto "Kommt zu uns, bei uns ist Action in der Getrud") und
b) Für´s Publikum. Wobei da der Job des Musikers ist, den Leuten einen netten Abend zu bereiten. Zumindest insofern, dass sich der Gast an dem Abend halbwegs unterhalten fühlt. Das ist zum einen die Art der Musik, die dem geneigten Gast gefallen sollte (wenn nicht, ist er für den Abend in der Lokation falsch, hehe ;)) aber auch darüber hinaus. Unterhaltung geht über die Musik hinaus. Das kann man aber zum Großteil nur, wenn man Spaß bei dem hat, was man macht und diesen auch auf das Publikum transportieren kann. Das ist mehr als die halbe Miete an Unterhaltung. Aber dazu gehört auch noch mehr: Nette Ansage, in kleinen Clubs Unterhaltung mit den Leuten von der Bühne aus, Augenkontakt zum Publikum, der ganze Schmonses halt. Ich persönlich hasse zum Beispiel Bands wie die Pest, wo alle Musiker den ganzen Abend in die Noten gucken, keine Ansagen machen, keinen Kontakt mit dem Publikum aufnehmen. Das finde ich sterbenslangweilig, weil das für mich als Zuhörer keinen Mehrwert generiert, der zu einem netten Abend beiträgt. Aber der/die Musiker selbst hatte trotzdem Spaß an der Musik. Widerspricht sich gerade glaube ich ein wenig in meiner Erklärung...
Was ich meine ist: Gute "Dienstleistung Musik" ist: Gute Musik, Spaß an der Musik, und das ans Publikum zu transportieren und die Leute so zu unterhalten (am letzten Punkt scheitern viele, das meine ich)Im Endeffekt (um zum Threadthema zurückzukehren), denke ich ist das gemeinsame Interesse aller woraus es hinaus läuft der "nette Abend". Aus Sicht des Veranstalters ist der gegeben, wenn die Hütte voll ist und Leute sagen "Mensch, prima, da komme ich mal wieder, hat mir gefallen", aus Sicht des Publikums wenn sich beispielhaft Tante Erna aus dem Gartenweg 12 sagt "Mensch, dat war dufte, nette Bedienung, prima Musik, ich habe für 3 Stunden meinen nervigen Mann vergessen, da komme ich gerne wieder, dit jefällt mir" und die Musiker daran Spaß hatten diesen Mehrwert (Dienstleistung) für Wirt und Publikum zu erbringen. Und das "sollte" dann auch entsprechend honoriert werden für die Musiker. Und da ist es halt meiner Meinung nach mit Hut für 3-4 Stunden leider nicht getan. Aber da sind wir ja sehr geteilter Meinung hier im Forum
-
Na, nö des kann doch net sein, GAS kostet doch in der Regel Den, eher einen Löwenanteil.
Miss-Verständnis: "MeisterLampe" installiert für Kunden Gasleitungen und Anlagen, und ebenso alles, was handwerklich mit Wasser zu tun hat. Es ist nicht der Verbrauch des gleichnamigen Mediums gemeint, denn der würde dann unter den Kosten weiter unten auftauchen, variabel oder fix ; -)
zu c): da hilft dann evtl. auch entsprechende Pflege und auch Umgang mit entsprechendem Material, vor allem auch weniger ist manchmal mehr.
zu d): genau für was brauchts da z.B. eine mehrfach lackierte und hochglanzpolierte Trommel ...
Prinzipiell "Ja" ... wie stark es sich auswirkt, zeigen dann die wirtschaftlichen Verhältnisse. Der Handwerker verbaut besagtes Material beim Kunden, da macht Pflege wohl eher wenige Euronen Unterschied. Der Hobby-Musiker hinterlässt in der Regel kein verbautes Material am Auftrittsort
Spassfaktor? - , ja wo käme man da denn hin, ja soll`s eine Dienstleistung oder jetzt Spass sein
Ja, der ist hier natürlich nicht erfasst
~ ~ ~ ~ ~
Für einen Hobby-Musiker würde sich hauptsächlich der obere Teil der Tabelle ändern, etwa so unter DB I:
* Rechnungsbetrag -> Gage
* Materialkosten -> Fahrtkosten + spezielle Ausrüstung + ... (alles, was für DIESEN Auftritt Kosten verursacht)* Gas/Wasser -> z.B. Auftrittsarten (Geburtstag, Festzelt, Verein, ...), was jeweils sinnvoll ist
* Kunde -> Kunde/Wirt/Beauftrager ...Der mittlere und untere Teil bleibt sinngemäß:
* DB V: alle Kosten des Musikers, die unabhängig von der Zahl der Auftritte anfallen (Unterricht, Proberaummiete, ...)
* DB IV: z.B. Fahrtkosten, die zum Musizieren nötig sind, aber nicht mit Auftritten zusammenhängen (stehen ja schon unter DB I)
usw. -
Zum anderen bieten all diese Anbieter etwas an, was keiner wirklich haben muss: Musik!
100 % Zustimmung
-
Miss-Verständnis: "MeisterLampe" installiert für Kunden Gasleitungen und Anlagen, und ebenso alles, was handwerklich mit Wasser zu tun hat. Es ist nicht der Verbrauch des gleichnamigen Mediums gemeint, denn der würde dann unter den Kosten weiter unten auftauchen, variabel oder fix ; -)
Prinzipiell "Ja" ... wie stark es sich auswirkt, zeigen dann die wirtschaftlichen Verhältnisse. Der Handwerker verbaut besagtes Material beim Kunden, da macht Pflege wohl eher wenige Euronen Unterschied. Der Hobby-Musiker hinterlässt in der Regel kein verbautes Material am Auftrittsort
Ja, der ist hier natürlich nicht erfasst
Ja Missverständniss, (und wohl auch nicht so zu 100% passend immer ganz ernst zu nehmen, zumindest teilweise)
ich hätte mich genauer ausdrücken sollen, G.A.S. nicht GAS
und wie jetzt der Klemptner verbaut sein gepflegtes BüroMaterial beim Kunden, da hat er wohl seinen Beruf verfehlt. Ich wollte eher auf weniger Felle, Verschleissteile bzw. Verschleiss allgemein hinaus.Der Musiker sollte halt einen bleibenden guten Eindruck hinterlassen, bezüglich seiner Musik und Darstellung. Ob und das es Dazu unbedingt immer sehr teures Material braucht, glaube ich nicht immer unbedingt.
Ich meine hier/so ließe sich u.U. Einsparen.
-
In einem schlechten/nicht funktionierendem System finden sich keine guten Lösungen. Da muss man an den Wurzeln ansetzen - jetzt mal aus philosophischer Perspektive.
Das Ergebnis dieser aktuellen Entwicklung wird letztlich auf Kosten von Qualität betrieben.
Wenn diejenigen, die tatsächlich Einfluss nehmen könnten in der Oper die ersten quietschenden Geigen wahrnehmen müssen, könnte sich etwas verbessern. Es ließe sich z.B. über entsprechende Subventionierung alles bis hin zu paradisischen Zuständen ändern. Man muss eben Entscheidungen treffen, was einem in einer Gesellschaft als wertvoll und erhaltenswert erscheintVeranstalter von kulturell schützenswertem Gut werden steuerlich begünstigt PUNKT
Die Entwicklung der Gesellschaft basiert nicht auf Naturgesetzen, sondern sie wird aktiv von Menschenhand gestaltet.
Leider sitzen eher keine Musiker in den Parlamenten und entsprechend ist eben die Situation. -
Veranstalter von kulturell schützenswertem Gut werden steuerlich begünstigt PUNKT
Ist doch schon der Fall.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!