Skurriles aus der Bandgeschichte

  • @drumstudio: :)


    fwdrums: das macht halt den Profi aus in so einer Situation noch das richtige für sich abzugewinnen :)


    Wir hatten auch mal so einen Gig in Hannover irgendwo im Zentrum in einen kleinen Kneipe. Am selben Abend hat Hannvoer 96 gegen Bayern München gespielt. Die Straße war zwar in der Nähe vom Stadion, lag aber so ungünstig in der 2. Reihe, dass gar keiner kam - nicht einer. Und dafür 100 km Anfahrt und die Gage natürlich auf Abendkasse....


    MS-SPO


    jau, vor den Drummern haben sie immer alle Angst. Das merkt man schon daran, dass unsere Mitmusiker einem immer die Schuld geben, wenn sie selber aus dem Timing kommen. Der Titel ist voll geil :thumbup:

  • Wir hatten auch mal so einen Gig in Hannover irgendwo im Zentrum in einen kleinen Kneipe. Am selben Abend hat Hannvoer 96 gegen Bayern München gespielt. Die Straße war zwar in der Nähe vom Stadion, lag aber so ungünstig in der 2. Reihe, dass gar keiner kam - nicht einer. Und dafür 100 km Anfahrt und die Gage natürlich auf Abendkasse....

    Hört sich nach der "Philharmonie" an...

  • Hier eine für die älteren Semester unter uns:


    Wir schreiben das Jahr 1988 und meine damalige Band nimmt eine EP in einem Studio in Hannover auf. Es ist noch Analogzeitalter, aufgenommen wurde dort in 16-Spurtechnik auf 1/2" Band (Fostex B16 hieß die Maschine damals), den SMPTE Timecode immer schön auf Spur 16. Gemastert wurde auf Schnürsenkel (1/4" Tonband).


    Als wir also am Mischen waren kam auf einmal das Angebot, digital auf einem ganz neuartigen Videorecorder zu mastern. Das Gerät gehöre dem Techniker, der in dem Studio die Bandmaschinen wartet und wir könnten es gegen Zahlung eines gewissen Betrages benutzen. Also wurde unsere EP mit vier Titeln zu 3/4 auf diesem Hightech-Gerät gemastert... Zu drei vierteln deshalb, weil irgendwann jemand herausgefunden hatte, dass der vermeintlich digitale Recorder ein ganz schnöder HiFi-Videorecorder war, der unser Master wunderbar analog in einem Format gespeichert hatte, das damals kein Presswerk annahm als Master für eine 45RPM EP. Also wurden die Mixe der drei Stücke auf dem Videorecorder wieder auf Schnürsenkel kopiert und das Kapitel schnell verdrängt. Dass der Videorecorder unserem Mastermix natürlich die für Video typischen Artefakte beigefügt hatte und die nochmalige Kopie auf das damalige Standardmedium 1/4" Band auch nicht gerade hilfreich war, diese Einsicht hatte ich erst viele Jahre später... damals reichte das Wort "digital" aus, um alle in Erregung zu versetzen... :)

  • tatsächlich weiß ich nicht mehr genau, wie es hieß und wo es genau war. Es ist zu lang her. Aber die Bilder im Netz sehen schon ein bisschen so aus.


    Wir haben damals regelmäßig (2-3 mal im Jahr) auch im Flohzirkus am Leineufer gespielt, immer tagsüber von 14-00 bis 19:00 Uhr, wenn draußen Flohmarkt war.


    Im Flohzirkus musste ich das erste und einzigste Mal Autogramme geben. Eine Teeniemädelgruppe hat deswegen den Backstageraum gestürmt :D


    Das war auch so eine Geschichte...


    Dazu fällt mir noch eine andere Geschichte ein. Aber die erzähl ich heute nicht. Zu spät.


    Aber hier mal ein Appetizer dazu :D


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  • Ministory:


    Es gibt ja diese Gigs, von denen man im Vorhinein schon weiß, dass mehr oder weniger niemand kommt. Wir haben ihn trotzdem gespielt, weils ein guter Deal für weniger Miete im Proberaum war und so eine Liveprobe ja auch gutes Training ist.


    Ich glaub es kamen dann tatsächlich so 2 - 5 Leute... egal. Was an dem Konzert etwas skurril war, war wer beim Soundcheck daher kam. Da war nämlich auf einmal ein Pfau!
    Also war's den Gig ja doch irgendwie wert... wie oft spielt man schon mal für einen Pfau?

  • Mittlerweile auch etwa 15 Jahre her.


    Wir tingelten mit der Band die wir mit 14 gegründet hatten durch unsere Region mit leicht steigendem Erfolg, aber natürlich ohne den großen Durchbruch. Wir hatten in dem Alter viel Zeit und uns daher bei vielen tollen Veranstaltungen beworben. In der Regel haben wir Absagen kassiert, aber für ein größeres Event mit einigen Bühnen in einer etwas größeren Stadt konnten wir eine Zusage einer Agentur bekommen. Warum auch immer. Während die Headliner auf derselben Bühne durchaus deutschlandweit bekannt waren und auch 2-3 € für die Show bekommen haben, bot man uns einen Betrag an, der nicht einmal die Spritkosten decken würde. Unsere "Untergrenze" lag damals bereits ein vielfaches über diesem Angebot. Natürlich haben wir zugesagt, in die Bandkasse gegriffen, einen Sprinter gemietet, den Lead Gitarristen zum Fahrer erkoren und uns auf den Gig gefreut.


    Das wir am frühen Nachmittag die zweite Band auf der Bühne waren. Passt scho. Die Sympathie der Agentur und der Backstage-Crew hatten wir auch auch schnell. Direkt neben der Bühne stand ein ganz süßes Mädel an zwei Kühltruhen mit Getränken. Wir waren dann ein paar Mal vor unserem Auftritt und viele Male nach unserem Auftritt an der Truhe, die das Pils auf angenehme Temperatur kühlte. Irgendwann wurde das Mädel abgelöst von einem netten aber nicht so süßen Kollegen. Nach diversen Getränken hat man ja auch Hunger. Also gefragt: "Wo gibts denn hier was?" "Für alle Bands ist hier in dem Gebäude oben im großen Saal ein Buffet aufgebaut." Also mal eben hoch gegangen. Wie man es bei zahlreichen Bands hätte erwarten können, war das Buffet doch schon ganz gut leergefegt. Ich nähere mich einer Platte mit 2 Hackbraten und mein Magen bellt diese bereits an. Genau in dem Moment kommt von links der Sänger des Hauptacts aus seinem Backstage-Raum und geht zielstrebig auf eben diese Hackbraten zu. Wer steht hinter dem Buffet? Natürtlich. Das süße Mädel, das mir an diesem Tag schon 8-10 Bier angereicht hatte und mich nun angrinste. Sie guckt den durchaus halbwegs prominenten Herren an, zwinkert mir zu und legt mir beide Hackbraten auf den Teller. Der Kollege beschwerte sich natürlich gleich, man könne doch auch jedem einen Hackbraten geben. Sie meinte nur "Er war zuerst und 2 sind hier eine Portion. Sorry." Ich war so perplex und platzte innerlich vor Lachen, dass ich nichts sagen konnte.

  • Das süße Mädel, das mir an diesem Tag schon 8-10 Bier angereicht hatte und mich nun angrinste. Sie guckt den durchaus halbwegs prominenten Herren an, zwinkert mir zu und legt mir beide Hackbraten auf den Teller. Der Kollege beschwerte sich natürlich gleich, man könne doch auch jedem einen Hackbraten geben. Sie meinte nur "Er war zuerst und 2 sind hier eine Portion. Sorry." Ich war so perplex und platzte innerlich vor Lachen, dass ich nichts sagen konnte.

    Klasse :thumbup:

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Prangt auf der Trommel eine MC Donald's-Werbung?
    :D


    habe ich auch noch nicht gesehen :D


    man achtet beí dem Bild ja mehr auf die Hände und das clap, clap, clap ;)


    Das ist die Eingangstür zu einer Deele, die als Konzerthalle umgebaut wurde, irgendwo in einem Dorf zwischen Bielefeld und Hannover.


    Wir haben damals gedacht, wir machen am WE mal eine Minitournee. Freitags abends in dem Schuppen und Samstags drauf in Hannover in dem Laden, von dem ich schon erzählt hatte, da wo keiner kam.


    Das Drama fing aber schon hier an. Wir hatten für die 2 Gigs extra einen Sprinter gemietet. Der Veranstalter meinte da pennen ist kein Problem. Also haben wir uns ein paar Schlafsäcke eingepackt und los gings.


    Als wir ankamen hat er uns eine Wiese gezeigt für die Zelte... Öhm, welche Zelte... 8|


    Na gut, da haben wir beschlossen die Anlage auf der Bühne stehen zu lassen und sie erst am nächsten Tag abzubauen, um dann solange zu feiern wie möglich und dann später ein paar Stunden auf der Ladefläche des Sprinters zu schlafen. Es fing nämlich auch noch an zu regnen...


    Nun war das schon sehr ländlich und so ein Landregen in Kombination mit einem nichtasphaltierten Weg zum Veranstaltungsort führt zu einer chemischen Reaktion, die man allgemein Schlamm nennt :rolleyes:


    Als dann am abend die ersten Leute kamen waren deren Schuhe bereits vollgeschlammt und die Tanzfläche sah dann auch gleich aus wie ein Truppenübungsplatz im Spätherbst. Aber was soll mich das stören auf der Bühne... :whistling:


    Natürlich hatten wir auch den Landkasper im Publikum, der Tänzer, der nicht tanzen kann, der von links nach rechts läuft, von oben nach unten, die Leute anrempelt etc. Irgendwann ging er aber raus und wir waren wieder etwas entspannter. Leider kam er aber plötzlich wieder - und jetzt kommts - vollkommen nackt. Und damit das auch richtig wirkt hat er sich draußen im Schlamm rumgewühlt. Unfassbar dreckig...


    Wenns nur das gewesen wäre, denn wieder hüpft der quer durch die Tanzfläche und alle liefen sie vor ihm weg. Dann kam er auf plötzlich auf die Idee, er könnte ja mal den Vortänzer auf der Bühne machen und kam die Treppe hoch 8|


    Und wir konnten nichts dagegen machen. Ich sowieso nicht... Wir haben uns dann unserem Schicksal ergeben und haben ihn gelassen... Das Publikum war darüber sogar froh, denn es konnte wieder in Ruhe tanzen.


    Als das Konzert zu Ende war, sahen wir fast aus wie der - nur angezogen :D


    Danach habe ich starke Erinnerungslücken, bin aber im Sprinter am nächsten Tag wohlbehalten aufgewacht. Zum Glück gabs da eine Dusche, bevor wir uns dann zum nächsten Gig aufgemacht haben - der ohne Publikum...


    Das war echt ein Wochenende fürs Poesiealbum des Rock and Roll :thumbup:

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  • Hallo,


    ich habe Anfang der Siebziger mit dem Trommeln angefangen. Das waren noch goldene Zeiten für Hobbymusiker. Es gab massenhaft Auftrittsmöglichkeiten und die Gigs wurden auch noch gut bezahlt! Das ist aber jetzt nicht das Thema, Pazifisten sollten an dieser Stelle mit dem Lesen aufhören.


    Ab 1973 (ist das lange her) kam ich als Nachwuchsdrummer in eine hier regional renommierte, ambitionierte Bluesrockband und wurde zum ersten Mal musikalisch richtig gefordert. Der Sologitarrist und Bandleader (den Namen veröffentliche ich nicht) war musikalisch ein Ausnahmetalent und technisch supergut, allerdings auch extrem herb drauf. Vorsichtig formuliert: er kam aus schwierigen Verhältnissen wo Probleme und Auseinandersetzungen häufig handgreiflich und rustikal gelöst wurden. Heute ist er übrigens ein ruhiger relaxter älterer Herr :)


    "Love and Peace" war auf jeden Fall nicht sein Motto.


    Also: schon während der Proben gab es von seiner Seite durchweg sehr knackige Ansprachen, wenn ihm der Takt/Groove oder überhaupt irgendwas nicht passte. Das war nicht immer schön, trotzdem habe ich dadurch sehr viel über bandtaugliches Drumming gelernt. Nun zu dem ungewöhnlichen Vorfall.


    Es war Anfang Dezember 1974 und wir hatten einen sehr gut besuchten Gig in dem riesigen Kellergewölbe eines Trierer Jugendzentrums. Heute unvorstellbar: Trotz Eintritt war der Keller voll mit Zuhörern und gut besucht. Erst mal lief alles normal ab. Auf einmal hört unser Gitarrist mitten im Stück einfach mit dem Spielen auf, stellt die Gitarre ab und geht zielstrebig runter ins Publikum zu einem der Zuhörer.


    Ansatzlos verpasst er ihm direkt einen Kinnhaken und drischt ihn zusammen, kommt auf die Bühne zurück und meint in breitem Trierisch: " Dat musst jetzt sin, loos water .... " Übersetzt: " Das musste jetzt sein, weiter gehts .... ".


    Spätestens da wurde mir klar, dass hier erhebliches Gefahrenpotential vorlag und ich habe mich dann einer anderen Band zugewandt. Glücklicherweise hatte der Wechsel keine schmerzhaften Konsequenzen. Generell liefen in den 70ern Sachen ab, die ich später so nie mehr erlebt habe und die heute für den Nachwuchs kaum glaubhaft erscheinen. Auch wir regionalen Hobbymusiker hatten GROUPIES!!!!! Da kommen bei einem älteren Herrn wiederum viele schöne Erinnerungen auf, ich will aber da nicht zu sehr ins Detail gehen ..... ;)


    Gruss
    -Pitters

  • die wilden Siebziger. :D
    Ich hab sie nur am Ende mitbekommen, aber da noch nicht als Drummer, 1979 war ich 16, da ging es bei mir gerade erst los.


    Ich finde die Geschichte echt einen Hammer. Ich vermute oder besser hoffe mal, dass der Gitarrist mit dem Typ noch eine Rechnung offen hatte und nicht willkürlich zugeschlagen hat. Macht es aber auch nicht wirklich besser.


    Anfang der 80er waren die Bedingungen auch noch besser bzgl. Auftritten, da fing es bei mir an, wenn auch zuerst als Gitarrist. Da war ich aber hoffnungslos talentfrei. Also die Groupies haben leider durch mich durchgeschaut.


    Danke Pitters :)

  • Dazu fällt mir noch eine andere Geschichte ein. Aber die erzähl ich heute nicht. Zu spät.


    Aber hier mal ein Appetizer dazu :D

    nicht wegen Traffic-Rückgang, aber ich warte schon seit 5 Monaten auf die Story :D :D :D

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • die Story habe ich ja schon erzählt. ;)
    das war die mit dem nackten Schlammspringer auf der Bühne. :whistling:


    vllt nicht so skurril aber dafür aktueller:


    Leider habe ich gut 10 Jahre mit zwei Pappnasen verplempert, die nicht anderes zu tun hatten, als sich in der Band permanent selbst zu feiern. Aber wenn es ans Eingemachte ging (z.B. "habt ihr mal Zeit für nen Gig") abgetaucht. Weltmeister im erfinden von schrägen Ausreden und Motivationskiller Nr. 1 fürs Bandgefühl.


    Probealltag: man spielt nen Funkstück, es ist zu Ende, 5 Sekunden später: der Keyboarder spielt Take Five. Kann er zwar nicht, das wusste er aber nicht und es kam immer nur die erste Melodie... da da dum dab da dab da da dum dab da dab... Der Master of Desaster des 5/4 :D
    Man denkt, da reichen 30 Sekunden für die Melodie und der hat gerad Langeweile... von wegen: 10 Proben hintereinander jede zweite Pause mindestens 5 Minuten. In der Pause dazwischen spielt der Gitarrist nen Heavy Lick: Richi Sambora macht das Gitarristenhöschen feucht. Hatte zwar mit unserer gar nichts Musik nichts zu tun, aber was solls. Pausen sind ja dazu da sich zu entspannen. Und da hat jeder andere "Traditionen". Hauptsache man redet nicht miteinander.


    Das hat zum Glück ein Ende. ich bin ja zu nett, habs immer mitgemacht und vermutlich noch immer wenn sich die Doppelpfeifen in einem dramatischen Abgang nicht dauerhaft selbst verdünnisiert hätten. Der Abgang war peinlicher als Özil seiner. Natürlich gemeinsam abgehauen um andere unwissende Mitmusiker für ein paar Jahre zu frustrieren. War aber selbst Schuld, weiß ich heute. Denn es hat genau 6 Wochen gedauert, um festzustellen, dass es hier Musiker gibt, die nett und genial sind, nicht nur halbwegs gut und strohdoof. Besser spät als nie erkannt.


    Und rein ins Sommerloch. :D

  • :D

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

    2 Mal editiert, zuletzt von danyvet ()

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