Ride-Becken mit "süssem" Jazz-Pling

  • Hallo,


    ich suche ein Ride-Becken, welches für langsamen "Bar-Jazz", wie ich es mal nennen möchte, gut taugt.


    Es soll schon nur leicht angespielt, einen brillanten "süssen" Pling machen, wie im Soundbeispiel zu hören.


    Wenn es sich bei dem Soundbeispiel um ein ridebares Chrash gehandelt haben sollte, soll es mir auch recht sein.
    Ich finde diesen Ride-Sound aber so gut.


    Natürlich sollte man sich seine Becken im Laden antesten und selber hören, aber Tipps wären schon willkommen, um die Suche etwas einzugrenzen.
    Es darf auch gerne eine Empfehlung für ein Becken sein, dass man nur noch Second-Hand bekommt.


    Wonach soll ich schauen? Eher dünnes Becken?


    Mein jetziges Ride klingt leider nicht so schön und brillant, auch mit Nylon-Tipps nicht.


    Von daher, darf das neue Ride, wenn es meinen Traumsound hat, durchaus etwas kosten. Je teurer, desto vielseitiger sollte es allerdings sein. Also auch mit Besen und Rods eine gute Figur abgeben, mit Maletts angespielt sich schön aufschaukeln lassen, und auch lauter und schneller gespielt schön brillant klingen.


    Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich.


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

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  • Cool, "Fade to black" von Dire Straits mit Jeff Porcaro hinterm Set. :thumbup:
    Das klingt nach einem Becken von geringem Durchmesser aus dem Hause Paiste, wahrscheinlich ein 18" oder 19" Formula 602 Heavy oder sowas in der Art.

    Das ist fein beobachtet!

  • Hallo,


    und danke für die schnelle Antwort!


    Cool, dass du aus einem Takt das Stück erkannt hast.


    Lange Zeit hat mir dieses Stück auf dem Album eher weniger gefallen. Bis wir in meiner jetzigen Band ebenfalls einige unserer Stücke ziemlich verlangsamen und als spät nächtlichen besoffenen "Bar-Jazz" spielen. Von der Atmosphäre, passt halt dieser Becken-Sound exakt da hinein.


    Die Paiste 602 gibt es ja als Thin, Medium und Heavy.


    Wie verläuft denn der Sound, der Klang von Thin bis Heavy? Oder, von kleinen Durchmessern zu großen?



    Was wäre denn für dich als Experten ein fairer Preis für ein solches Becken als Second Hand, ohne Macken?


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

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  • Schöner Song!
    Von Thin nach Heavy wirds immer höher und klarer. Von klein nach groß wirds immer dunkler und auch klarer. Das aber nur so ganz grob. Das Gefühl beim Spielen verändert sich.


    Ich tippe ebenfalls auf Paiste: Formula 602 Medium Ride 20" oder 22" oder 2002 Medium Ride 20" gepaart mit einem echt guten Touch. Könnte aber auch tatsächlich ein Heavy sein.
    Also ein ähnlicher Tipp wie Hochi. In meinen Ohren kein "typisches" Jazz-Ride.


    Für Bar-Musik hab ich lange Zeit ein Signature 20" Rough Ride benutzt....was zu verkaufen ist. Klingt ein bisschen "besoffener" wie das Ride in dem Dire Straits Stück. Mit leichten Sticks und Rods dennoch sehr klar und pingig.



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  • Der Klang des Beckens passt zwar gut zu diesem Song, weil es sich als feiner, unaufdringlicher Klang über den eher dunklen Gesamtsound legt, ein typisches Jazz-Becken ist das aber nicht. Ich meine, es könnte auch ein Flatride aus der 602-er Familie sein. Ich habe ein 18-er Flat aus der 2002-er Serie, das klingt aber nicht ganz so fein, sondern etwas dunkler als das Becken auf dieser Aufnahme.

  • Moin,
    der Sound ist echt schön. Vielleicht kannst Du mit vorhandenen Becken einen ähnlichen Sound erreichen. Erskine Ride Sticks dazu, falls Du derartiges nicht schon probiert hast. Ich nutze derzeit total abgespielte Erskine Big Band Sticks, die einen schönen leichten Jazz Ridesound produzieren.
    Wir hatten im Dienst (da gabs eine Swing - Nr. in Kammerorchesterbesetzung) letztens einen Schlagzeuger, der hat ein
    Byzance Vintage Pure 20"
    gespielt (würde schätzen dass es kein allzu leichtes war). Dessen Ping hatte die perfekte Mischung, nicht zu hell, nur ein wenig komplex. Ähnlich, aber nicht gleich Deiner angehängten Aufnahme, zu Deinem beschriebenen Zweck aber passend. Hätte ich einem so trockenen Becken nicht zutraut. Ich habs aus nächster Nähe und von fern bewundern dürfen.
    Daheim habe ich versucht, diesen Sound zu reproduzieren und das beste Ergebnis mit einem sandgestrahlten 20" Türkischen (Ottoman akche) erreicht. Mit o.g. Erskine Sticks. Ein wenig schwerer hättes es sein dürfen.
    Grüße, Hörnix

    Einmal editiert, zuletzt von Hörnix ()

  • Vielen Dank für die vielen Antworten.


    Also, diesen Sound bekomme ich mit meinem Becken, glaub ich, nicht wirklich hin.


    Anscheinend laufen eure Tipps auf Paiste 602 hinaus.


    Da ich zur Zeit solche Becken gebraucht erwerben könnte: Was über den Daumen wäre denn nach eurer Expertise so ein Becken wert; was würdet ihr für ein solches oder ähnliches Becken, so um die 20 Jahre alt, denn ungefähr bezahlen?


    (Da ich schon lange keine Becken mehr gekauft habe, habe ich auch gar kein Preisgefühl mehr...)


    Auf welche versteckten Defekte oder Abnutzungen müsste man denn dabei achten?
    (Da ich selber nur recht leise spiele, habe ich glaub ich noch nie ein Becken zerschossen; Keyholes sind bei mir in meinem jetzigen Kit auch nie aufgetreten.)


    Ich hatte so gedacht, dass ich meine eigenen Becken zum Vergleich mit zum Verkäufer der Paistes mitbringe, damit ich eher die Sounds vergleichen kann


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Danke für die Tipps, das klingt auch gut.


    Ich habe wohl die Möglichkeit, in meiner Nähe gebrauchte Paistes 602 zu erwerben. Das wäre dann Ideal, weil ich dabei meine alten Becken mitbringe, um im direkten Vergleich den Soundvorteil besser abzuschätzen.


    Das werde ich also erstmal verfolgen, wenn mich die Paistes direkt begeistern und nicht zu teuer sind, wäre es das dann erstmal gewesen.
    Falls nicht, probiere ich dann die anderen Tipps aus.


    Ich danke euch alle für die vielseitigen Tipps.


    Gruss

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  • "Süssen" , glassig, perligen, stark, klar definierten Ping, findet man nicht selten bei hochglänzenden Brilliantfinishen.


    Stagg DH Brilliant z.B. ich hatte mal eines, welches ich mir genau, wegen solch eines Pings raussuchte. Bei leiser Spielweise (also Barjazz, Kammerjazz) könnte ich mir das durchaus vorstellen.
    Bei größerer Lautstärke hat mir dann aber der undefinierte, übersteuernde Wash nicht zugesagt , deswegen hab ichs wieder abgestossen. Evtl. auch als schwere Ausführung eine Möglichkeit.


    Das 602er hört sich für mich jetzt z.b. etwas "Rauchig" über dem Ping im vergleich zu dem Kurzen Ausschnitt des TS. Aber wenn das gefällt evtl. auch mal ein 17er oder 18er Paiste Signature fast Crash, für leisen Jazz probieren.


    Der Ping ist da zwar nicht ganz so hell perlig, aber klar definiert etwas dunkler, aber schon noch hell, und über das ganze weitere Spielspektrum hin immer leicht "rauchig". Vor allem sprechen die auch sehr schön im leisen an.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Rauchig klingt so ein 602 Ride definitiv nicht, auch das Ride auf dem Dire-Straits-Soundschnipsel würde ich definitiv nicht als rauchig bezeichnen. Türken machen schöne Jazzbecken, aber das geht soundmäßig in die total entgegengesetzte Richtung. Ein 602 Medium Ride in 20" wäre z.B. ein relativ vielseitiges Becken, das man für ca. 200 Taler gebraucht bekommen kann. Das ist allerdings nicht das, was die meisten Jazzer heutzutage so spielen wollen, aber wer es eher hell, sehr fein und kontrollliert mag, findet da ein Instrument, mit dem man einen stilistisch ziemlich weiten Bogen spannen kann. Beim bloßen Antesten fallen diese Becken mit ihrem eher unscheinbaren Klang nicht sofort auf. Wer das superkomplexe Exoten-Fliegengewicht sucht, findet 602er oft langweilig. Aber im musikalischen Kontext fangen diese Becken richtig an, ihre Qualitäten zu entfalten. Und wenn da erstmal ein paar 184er Neumänner drüberhängen, gibts eigentlich kaum was besseres. ;)

    Das ist fein beobachtet!

  • Nicht das wir uns mißverstehen in dem kurzen Videoschnipsel empfinde ich es auch nicht "Rauchig" (hab ja im gegensatz geschrieben).


    Aber im Vergleich zu anderen Videos finde ich`s leicht rauchig. Wenn das im Video schnipsel ein 602 er ist, dann ist das so und klingt so.


    Ich dachte das 602 wäre nur eine Empfehlung als Vergleich, und bin nicht von der Tatsache ausgegangen das es, das aus dem Videoschnipsel wäre.

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  • Hallo,


    der Sound sollte so wie das Ride in Dire Straits - Fade to Black, die Studioaufnahme aus On every Street.


    Ich konnte ein paar Becken von Paiste, u.a. auch aus der 602-Serie ausprobiren, im direkten Vergleich zu meinem eigenen Ride.
    Im direkten Vergleich fand sich sogar das Pling meines Beckens noch am besten. Der Nachklang aber nicht so gut.


    Da ich nicht viele Becken haben will, sondern nur ein wirklich gutes, das für mich keinen Kompromiss darstellt, habe ich also keines gekauft.


    Die Paistes sind allesamt ja nicht schlecht. Ich fand nur, im direkten Vergleich zu meinem jetzigen Becken, ist die Klangverbesserung subjektiv eher nicht gegeben. Es wäre weiterhin nur ein Kompromiss gewesen.


    Ich werde da mal weiter suchen.


    Was ist das besondere an den Erskine-Sticks im Vergleich zu anderen?


    Vieleicht haben sie auf der Aufnahme auch viel mit der Tontechnik hingebogen...?


    Gruss und besten Dank für die Tipps.

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  • Also - ich hab ein Paiste Formula 602 Medium Flat Ride Red Label 20”. Das klingt durchaus so, wie das Becken in dem Soundschnipsel, meine ich. Die PE Sticks haben, wie leicht zu ergoogeln wäre, kleinefeine Pingklingköpfchen. ;) Empfehlenswert.

  • Also Blue Labels, sieht man zumindest in einigen Aufnahmen am Set hängen. In wie weit jetzt z.B. ein 602er Blue Label aus den 80zigern, mit einem anderen, evtl. neuzeitlicheren aus der 602er Serie noch vergleichbar ist keine Ahnung.


    https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=sIr5DueeCKo


    https://www.youtube.com/watch?time_continue=26&v=z6u4GMNKKB0


    https://www.youtube.com/watch?v=UcXmuqUUgvM


    mit Soundbeispielen aus dem Netzt ist`s halt immer bissl schwierig, man weiss ja auchnicht was an "Technik" bei den Aufnahmen dahinter steckt,
    trotzdem einigee Beispiele oben. Ich hatte mich zuvor eher in die Neueren Modelle reingehört.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Jetzt kommt natürlich die unvermeidliche Frage: welches Ride spielst du denn aktuell?


    Wenn Geld eine untergeordnete Rolle spielt, dann wäre wohl wirklich der bessere Weg, mit einem paar Sticks und genug Geld bewaffnet in den gut sortierten Fachhandel zu gehen und einfach auf alles mal draufzuhauen, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Sich an Aufnahmen zu orientieren, kann irreführend sein, denn du hörst ja vom Fahrersitz aus niemals diesen bearbeiteten Sound der Aufnahme, und erst recht nicht die Nuancen, die du beim Spielen aus dem Ding noch so rausholen kannst.


    Gerade die Facetten hinter dem Ping machen doch den Charakter eines Ridebeckens aus, und genau diese klangliche Abstimmung inspiriert einen beim Spielen, finde ich. Beim Jazz sogar wesentlich ausgeprägter als z.B. bei Rock, Funk etc.


    Edit

  • Sehe ich ähnlich. Welchen Stick man nimmt, ist dann auch nicht unentscheidend.


    Und den Spaß, den man hat im Laden.....und dann kommt evtl der Moment wo "dieses eine Becken" zu dir spricht, dich inspiriert! Und das gibts häufig nur EINMAL (also das Becken, nicht den Moment!).

    "Kaffee, schwarz?"

    Einmal editiert, zuletzt von Lomax ()

  • Das Flatride und die anderen Becken klangen in den verlinkten Videos schon so, wie ich es auch live gehört habe. Im direkten Vergleich mit meinem alten Ride-Becken live im Proberaum, fand ich dieses Paiste-Zischeln jetzt nicht so schön.


    Im direkten Vergleich fand ich andererseits aber auch mein Becken (Sabian Pro heavy) gar nicht so schlecht.


    Ich lass mir da also Zeit, bis ich spontan von einem Becken begeistert bin.


    Ich danke trotzdem allen für die Tipps.


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

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