Felle am Spannring festgeklebt? Nanu?

  • Moin,


    unerwartetes zum Abend: Ich habe gerade mein Superstar zur "Jahresinspektion" in die Wohnung geholt, entstauben, Holzpflege etc. Beim Abnehmen des Spannrings beim Floortom kam das Schlagfell (Evans G2 coated) gleich mit runter, klebte im Spannring fest. Dachte mir also: Aha, habe ich ein krummen Hund erwischt, hat sich verkantet. Nix da, der Reifen ist rund, der Kessel auch. Das Coating ist dafür am Diecast-Hoop richtig festgebappt und ging nur mit etwas Kraftaufwand ab. Und nun ist - wie Tipp-Exx - weißes Zeug am Spannring, dass nun mühsam runtergekratzt werden muss. Ist das erste Mal, dass ich so etwas erlebe. Ist das einem von Euch schon mal passiert? (Bier, Cola, Nässe etc. kann man ausschließen, das Set steht im wohltemperierten Proberaum und wird auch immer nach Proben abgedeckt.)


    Ich hoffe, dass das mal ein Ausreisser war, nicht, dass Evans jetzt wie Remo in Sachen Qualität auch nachlässt... :|

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Wie sieht denn deine Wartung, Pflege, speziell die Holzpflege und auch evtl. Spannreifenpflege aus, welche Mittel verwendest du da?

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Ich vermute ja eher Sprühöl ;)

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  • Pattex und Fangopackungen nutze ich. :D


    Meine Pflege des Sets, bzw. die da benutzen Mittel haben sicher nichts mit dem Vorfall zu tun. Die Kessel wurden vor Jahren mit speziellem Holzöl behandelt (waren innen vorher unbehandelt) und waren dann auch ein paar Tage am trocknen/auslüften. Seit dem sind diverse Fellwechsel erfolgt. Am Metall war nie vorher ein coated Fell festgeklebt. Einmal im Jahr wird das Set lediglich mit Microfasertuch von angesammeltem Staub befreit, die Folie und die Hardware ebenfalls mit dem Tuch gereinigt. Untem am Spannreifen ist wirklich nichts außer dem normalen Metall. Also nichts ungewöhnliches...

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  • Also Öle und Fette, können bei bestimmten Elastomeren, Kautschuken, Gummis die Vernetzungen aufbrechen und zu Lösungen führen. solltest halt mal schauen welche Inhaltsstoffe das Holzöl hat.
    Evtl. hat sich der Kessel über mehrere Jahre erst gesättigt und gibt jetzt das Öl mehr ab, als das er es aufnimmt. Evtl. hat sich auch das Material des Coted geändert. Das das erst jetzt auftritt.
    Ausgasungen von Chemikalien und Weichmachern können ähnliche Effekte auslösen.


    Ich hatte z.B. einen alten Gummischlauch schon ziemlich Alt, der eher porös war, dann plötzlich regelrecht weich zu einer Masse wurde.


    Genauso, die sehr dünn matt gummierten Beschichtungen auf so Plastikteilen, die sich so weich griffig schön anfühlen, die irgendwann nach Jahren, wie mit Klebstoff eingeschmierten Dingen "mutierten", das Zeug wurde klebrig weich.

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  • ....na vielleicht weil das Standtom tiefer steht und sich sich die auflösenden Gase gerade nur bis auf höhe des Floortoms ausbreiteten weil zu schwer (schwerer als luft,. evtl. auch weil die UV Schwarzlichtlampe genau aufs Fell des Floortoms gerichtet war und eine chemische Reaktion ausklöste wer weiss . :) ;) ;) ;)


    Vielleicht wars aber wirklich auch nur ein Montagsfell.


    Edith vielleicht war auch nur auf dem Floortom ein solches Diese Fell, besonders alt oder neu mit anderem Coated.

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  • Die Kessel sind komplett ausgelüftet über mehrere Tage, also das Öl ist Null das Problem meiner Meinung nach - sonst müsste ähnliches ja bei meinen Starclassic und Star-Trommeln auftreten, die sind nämlich auch von Innen geölt. Zudem, wie soll eine Ausdünstung von Öl, die im Inneren eines Kessel stattfindet - jetzt mal ganz theoretisch - die Oberseite des Felles beeinträchtigen? Da wandert wohl kaum was herum, an der Seite wieder unter dem Spannreifen herein. Klingt höchst abenteuerlich. Übrigens hatten alles Toms G2 coated, selber Satz, am selben Tag gekauft.


    Ich hake das erstmal unter "Montagsmodell" ab. Es sei denn, das passiert nochmals.


    Das harte Tipp-Exx am Spannreifen ist weg, aber das war 'ne echte Nervarbeit.

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  • Nö das Starclassic hast doch noch nicht so lange, das wurde noch nicht so oft geölt und die Kessel sind noch nicht so gesättigt.


    Und Öl kriecht mitunter durch Kapillarwirkung überall hin, erst recht speziell dünnflüssiges Kriechöl das unterwandert sogar festgerostete fast "verschweisste" Schraubverbindungen.


    Weisst wo mein sonst poröser Gummischlauch matschig weich nach Jahren geworden ist, im Bereich des Kunststoffnippels, am Ende, da wo er aufgeschoben war.


    Im ernst, kann auch sein dass die irgendein Zusatz/Stabilisator, was weiss ich, in der Montagsrezeptur vergessen oder zu wenig beigegeben wurden.


    Aber das mit meinen auflösenden Gummiteilegeschichten sind auch keine Märchen. :)

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  • Ich habe gerade ein älteres Evans G1 coated auf einer Trommel gehabt, das ebenfalls „klebrig“ war. Allerdings war das Fell auch mindestens 10 Jahre alt. Ich erinnere mich auch an ein anderes coated Evans, bei dem das auch so war (ebenfalls ein altes Fell). Es scheint also so zu sein, dass sich das Evans Coating irgendwann klebrig auflöst. Was dazu geführt hat in Deinem Fall, ist wahrscheinlich ohne Materiallabor nicht einfach feststellbar, aber von Ausdünstungen über UV-Strahlung bis hin zur versemmelten Rezeptur am Montag ist wohl alles denkbar. Mit Reinigungsbenzin sollte sich sowas leicht entfernen lassen, gut könnte auch so ein Aufkleberentferner auf Orangenöl-Basis funktionieren. Oder Autosol Chrompolitur - die hat auch ordentlich Benzin als Lösemittel drin...

  • Wenn Dir das bei älteren auch vorgekommen ist, Oliver, könnte es ja sein, dass ich im Laden den "Vintage"-Packen aus dem Fell-Lager rausgegriffen habe. Ach, weiß der Geier. Ich warte mal ab, ob mir/jemand anderem ähnliches ebenfalls/nochmals demnächst passiert. Wenn es mehrere Vorfälle dieser Art geben sollte, muss man sich wohl Gedanken um die Evans-Fellqualität machen, wie bei Remo auch. Ich hoffe, dass das nicht der Fall sein wird. Warten wir mal ab.


    @oricnocco: Alle meine Sets wurden nur einmal(!) geölt. ;) Das eine Starclassic ist von der Baureihe nur ein Jahr jünger als mein Superstar, von daher halte ich das mit den Ausdünstungen nach wie vor für eher unwahrscheinlich als wahrscheinliche Erklärung. Aber letzliche Sicherheit diesbezüglich gäbe es wohl eh nur durch einem Labortest. :|


    EDIT: Hmmm... Heizung.... steht ca. 1,5-2m entfernt... wäre mal 'nen Test wert, da die Temperatur zu messen. Darauf bin ich noch nicht gekommen. Das könnte auch erklären, warum es nur das FT betrifft und nicht die anderen Toms. Thnx für den Tipp. :thumbup:

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  • Nochmal zum Öl. Ich glaube schon das da sogar mit der Zeit etwas durch das Fell von der Gratung her durch diffundieren könnte. Alte Kunststoffrohre, also z.B. keine Mehrschichtkunststoffrohre mit z.B. Alueinlage, gelten z.B. als nicht Sauerstoffdicht
    (sprich hier diffundiert sogar durch weitaus höheren Materialstärken Sauerstoff hindurch). Die sind z.B. ohne Systemtrennung im Heizungsbau, wegen Kesselkorrosion etc., anders nicht Zulässig.


    Ich wäre mit Ölen bei Schichtholzkesseln wirklich vorsichtig. Eine Furnierlage aus wenigen 10tel Millimeter Schichtstärke trifft dann schon auf eine Schicht Verklebung, was wenn der Kleber mit gewissen Ölen und deren Inhaltsstoffen "nicht kann"
    evtl. den Kleber sogar anlöst o.Ä.. Ich wüsste auch gar keinen Grund was so eine Ölung einer dünnen Furnierschicht an Vorteilen bringen sollte. In Verbindung mit Klebstoffen die zum eindringen zumindest durchwandert werden müssten sehe ich da
    eher nur Nachteile bzw. "Gefahren".


    Möglich wären auch aromatische o.ä. Ausdünstungen der Fellverklebung selbst im Ring, sofern das Fell verklebt und nicht geklemmt ist.


    Anders bei Vollholzbauweisen, aber auch da würde ich wirklich die Inhaltsstoffe der Öle und Kleberverträglichkeiten ohne negative Auswirkungen ausgeschlossen, haben wollen.


    Was mich wundert ist das es eben nur im Bereich des Fellrandes auftritt. Gut hier hast entsprechend hohe Balastungen Druck auf die Gratung, sowie gewisse "Pump - Saugeffekte" so hundert prozentig Luftdicht liegt das Fell sicherlich nicht auf der Gratung. Gewisse Über- und Unterdrücke herrschen beim Spiel im Kessel trotz Entlüftungsloch, die Luftsäule wird ja ständig hin und her bewegt und lenkt die Felle aus.


    So richtig kann ich mir das jetzt "Alles" auch nicht so vorstellen, weil eigentlich liegt ja der Spannreifen selbst in Kontakt mit dem Ring des Felles weniger mit dem Coated, ist das irgendwie runter gelaufen.


    Wie bei @ Oliver Stein
    traten bei mir die Auflösungen auch bei sehr Alten Gummiteilen auf. Im Bereich Schlagzeug oder Felle ist das bei mir aber bisher noch nicht aufgetreten.

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  • Ich wäre mit Ölen bei Schichtholzkesseln wirklich vorsichtig. ... In Verbindung mit Klebstoffen die zum eindringen zumindest durchwandert werden müssten sehe ich da eher nur Nachteile bzw. "Gefahren".


    Keine Angst, ich habe das Öl von einem bekannten Trommelbauer bekommen und es wurde fachmännisch (nach seiner Anleitung) angewandt. Sinn und Zweck der Aktion ist dasselbe wie immer im Instrumentenbau: das Holz des Instruments gegen den Einfluss von Feuchtigkeit und Klimaschwankungen zu schützen. Wäre ein geölter Kessel eine Gefahr, dann hätte ich keine Starclassics kaufen dürfen. Dann dürfte man auch keine Oberklasse-Yamaha-Schlagzeuge kaufen. Und was ist erst mit Gretsch's Silver-Sealer?.... Und den vielen Custom-Drums? Uiuiui. Ich glaube du bist da etwas zu "pessimistisch" unterwegs. ;)

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  • Zitat von »orinocco«




    Ich wäre mit Ölen bei Schichtholzkesseln wirklich vorsichtig. ... In Verbindung mit Klebstoffen die zum eindringen zumindest durchwandert werden müssten sehe ich da eher nur Nachteile bzw. "Gefahren".


    Keine Angst, ich habe das Öl von einem bekannten Trommelbauer bekommen und es wurde fachmännisch (nach seiner Anleitung) angewandt. Sinn und Zweck der Aktion ist dasselbe wie immer im Instrumentenbau: das Holz des Instruments gegen den Einfluss von Feuchtigkeit und Klimaschwankungen zu schützen. Wäre ein geölter Kessel eine Gefahr, dann hätte ich keine Starclassics kaufen dürfen. Dann dürfte man auch keine Oberklasse-Yamaha-Schlagzeuge kaufen. Und was ist erst mit Gretsch's Silver-Sealer?.... Und den vielen Custom-Drums? Uiuiui. Ich glaube du bist da etwas zu "pessimistisch" unterwegs.


    Ein geölter Kessel ist mir jetzt zu Pauschal ausgedrückt. Kommt darauf an was für ein Kessel und mit was Geölt. Aber du hast ja gesagt vom fachmännischen Trommelbauer, dann ist`s ja in Ordnung.


    Aber Öl ist ja zumindest ein Feuchtes Flüssiges Medium.
    Zu Klimaschwankungen wird's in der Regel mit Holz heute eigentlich so gehandhabt das hier ein ausgleich statt finden Kann und sollte, so das keine Spannungen auftreten.
    Feuchtes geöltes Holz quillt zum Beispiel, also sollten Alle, Schichten inkl. des Klebers mit durchdrungen werden.


    Der Feuchte bzw. Restfeuchtegehalt von Holz wird heute z.B. den der eingesetzten Umgebung angepasst, sprich es wird nicht mehr unbedingt so extrem getrocknet. Ein gewisser Ausgleich findet immer automatisch über den Zeitraum am besten über
    Unbehandeltes Holz statt. so wie die Raumluftfeuchtigkeit nicht plötzlich sprunghaft ansteigt.


    Anders sieht es bei der (Extremen) Witterung/Sonnenstrahlung ausgesetztem Holz aus, was in der Regle wohl eher nicht der Fall sein dürfte.


    Zum Pessimismus, bei Schichtholz führten unsachgemässe Behandlungen (die ich dir nicht unterstellen will, du hattest Fachberatung) nicht selten schon zu Tragfähigkeitsverlusten bei Bauholz.


    Gut die Trommel muss nicht viel tragen aber halten sollte sie schon. :)


    Also das Alles nur zur generellen Information und Überlegung

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  • Das Coating ist dafür am Diecast-Hoop richtig festgebappt und ging nur mit etwas Kraftaufwand ab.


    Hatte das selbe Phänomen bei einem Evans Power Center Reverse Dot auf einer Free Floating mit Messingkessel. An mehreren Stellen, in unregelmäßigen Abständen, klebte das Coating am Gußspannreifen auf Längen von 1 bis 2 cm. Den Kraftaufwand, wie von Moe Jorello beschrieben, kann ich ebenso bestätigen.
    Es sei jedoch festgehalten, dass das Fell ca. 4 Jahre aufgezogen war und die Snare viele Temperaturschwankungen ("on the road", d.h. in einem SPS Bag) mitgemacht hat. Sie wurde immer gut und umsichtig behandelt, allerdings keineswegs für Reinigungszwecke u. dgl. demontiert. (Oder mit Öl / Metallpflegemittel behandelt. Staubwischen only.)
    Ich habs einfach unter "Abnutzung" abgehakt, ähnlich einem schwindenden Coating. Ärgerlich, aber es ist keine Orchidee.


    Gruß
    Geo_Leo

    "Ich weiß, das klingt alles nicht so einfach..."
    Fred Sinowatz

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