• Ist die Hai-Head dann ein Instrument, oder hat die etwas mit Fischen zu tun???


    Die Double-Base muss zudem aber auch kein Zwillingspaar sein:


    Onkel / Tante koennten doch zeitlich von einander getrennt Nachwuchs bekommen haben.
    Evtl. haben auch ein Onkel / eine Tante jeweils eine Tochter, ohne dabei miteinander verheiratet zu sein.
    Interessant wird"s dann ab der Quint-Base mit diversen Geschwistern der (Schwieger-) Eltern... :D

  • Zitat

    PomPoms hab ich aber noch nie gelesen.
    Gibts wirklich Leute, die sowas schreiben? 8|

    Ja!


    Einfach mal ein bis zwei Monate Angebote bei eBay durchstöbern (vorallem die der Art: "PROFI DRUMSET!!!" und Sachen mit ähnlich motivierender Überschrift), da wundert man sich über gar nichts mehr... erst recht nicht mehr über Preisvorstellungen mancher Mitbürger...


    Hochhut: Warum gibts eigentlich kein deutsches Wort für die H(a)i-Hat? Für die Low Hat gabs ja wenigstens noch das deutsche "Charlston-Maschine" ?! Andererseits gibts für "Crash" und "Ride" ja auch keine (mir bekannten) deutschen Wörter...

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Naja, man kanns ja einfach ma stupide übersetzen:
    Hoch-Hut
    Unfall-Becken
    Reit-Becken
    Basstrommel
    Schlingen-/Fallen-/Schnarrtrommel
    Thomas-Thomas
    Boden-Thomas
    Spritzbecken
    China-Becken (wie langweilig -.-)
    Achterbann (oooouuuuuu der tut weh ^^)
    Roto-Thomas
    Gongtrommel

  • Hallo,


    die Instrumente werden entweder nach der Funktion bzw. dem Aussehen oder nach dem Klang benannt.


    Snare Drum kommt tatsächlich wohl daher, dass man ganz früher eine Fallschlinge, die eigentlich zum Fangen von Tieren ausgelegt zu werden pflegte, an das Fell angebracht wurde. Dieser Begriff findet meines Wissens nach keine direkte Übersetzung in anderen Sprachen. Bei uns hieß die Trommel vor der sprachlichen Besatzung Kleine Trommel und woanders meistens auch so oder so ähnlich.


    Bass Drum ist ein Hinweis auf die Tonhöhe: Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor, Bariton, Bass kennen wir von den Singstimmen her, die Bass Drum war ursprünglich groß und klang tief (sie wurde ja immer kleiner, so dass heutzutage sogar Tenortrommeln von mancher Spezies fälschlicherweise so bezeichnet werden und deshalb nennt der amerikanische Tanzmusiker das Ding ja auch vorsichtshalber meist lieber Kick Drum, weil er sie mit so einer Maschine tritt, die auch erst kürzlich im vorigen Jahrtausend erfunden wurde). Bei uns hieß sie wie woanders auch eher Große Trommel (was ja aus besagten Gründen auch nur noch für die Klassik gilt).


    Die Hi-Hat heißt in Frankreich heute noch Charley. Ansonsten hat sich der amerikanische Begriff mit dem modischen Kürzel weltweit wohl durchgesetzt.


    Das Rhythmusbecken nennt man wohl inzwischen auch überall nach der Hauptfunktion Ride.


    Das Unfallbecken wie auch das Platschbecken und das Tom Tom (nix Thomas!) haben ihre Namen aufgrund des Klanges erhalten.
    Die Unterscheidung von Hänge- und Stand- bzw. mounted und floor beschreiben dagegen die Aufbauweise. Bei den Franzosen (die machen es ja gerne anders und lustig) nennt man die gerne auch nach der Tonhöhe: tom basse, tom baritone, tom tenore, tom alto.


    Das China-Becken hat seinen Namen aufgrund des Herkunftslandes. Den Klang kennt man zufälligerweise auch von daher. Die anderen Becken sind nämlich Türken, auch wenn heutzutage die Jugend glaubt, dass Türken-Becken nur im Schweiße des Angesichts handgehämmert in irgendeinem Stall ähnlich dem von Bethlehem von irgendeinem Cousin in der Türkei gebastelt werden können.


    RotoToms haben eine Funktion, die kaum jemand nutzt, welche aber für den Namen verantwortlich ist, sie können sich drehen (rotieren).


    Octobans traten zunächst im Achterpack auf. Die von Simon P. müssten demnach eigentlich Quadrobans heißen, naja, eigentlich sogar Quadrofours, denn "Bann" ist wohl nicht die passende Übersetzung.


    Die blödsinnige Gong Drum soll ja angeblich so ein bisschen der Gong der Drums darstellen, nun ja, so ein bisschen mag das stimmen, so recht fehlt mir aber der Glaube an einen super Einfall. Dennoch hat sich der Begriff durchgesetzt für verwaiste Große Trommeln, denen man ein zu großes Fell aufspannt und die man sinnlos irgendwo hinten hin stellt.


    Warum heutzutage so oft die Bass Drum falsch bezeichnet wird, liegt wohl einerseits in der Unmusikalität (lernt man das denn nicht mehr in der Schule?), andererseits in der mangelnden Bildung (Prospekte lesen bildet auch) sowie ganz andererseits in der absolut mangelnden Beschäftigung mit dem eigenen Gerät (was ich erschreckend finde). Schade.


    Grüße
    Jürgen

  • Dank an Jürgen K. für diesen erfrischenden Exkurs in alten Sprachweisen und neuen Mängeln...


    Zitat

    Dieser Begriff findet meines Wissens nach keine direkte Übersetzung

    Das Wort Schnarrtrommel ist aber auch gebräuchlich, zumindest laut einer Auflistung von Wikipedia (und diverser Auktionen eines bekannten Unternehmens das gerne mit dem Begriff "die Bucht" betitelt wird...)


    Zitat

    ...mangelnden Bildung (Prospekte lesen bildet auch)...

    Naja, im 2008er Katalog von MP wurden aus den Lämmern Gottes, dank der Umtriebigkeit einiger Designer, die "Lampen Gottes" (da stand tatsächlich: Chris Adler, Lamp of god), Prospekte helfen einem also auch nicht immer weiter (vorallem die, die in China übersetzt und gedruckt wurden nicht....)


    Was Interessanterweise noch (für alle die gerad erst zugeschaltet haben) noch eine interessante Frage ist (und um mal den Kreis zu schließen): was zu Hölle soll "Double Bass" eigentlich sein? Das Pedal kanns nicht sein, das heißt Doppelpedal (engl.: Double pedal), zwei Bassdrums heißen auch im englischen "two bassdrums", und das Spielen solcher Figuren müsste ja korrekterweise "Double foot technique" (feet?!) oder Doppelfußtechnik heißen... Sagt ja auch keiner er spielt "Double hand"...!?

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Guten Morgen,


    die Sache mit dem Schnarren hat sich wohl jemand ausgedacht, der zwar kein Englisch kann, aber sich gedacht hat, dass eagle und Igel ja auch irgendwie ähnlich klingt und folglich wohl dasselbe sein muss. Diese (meine) Meinung ist allerdings umstritten. Jedenfalls gibt es Im Englischen eigentlich kein richtiges Wort für "schnarren", bestenfalls to buzz oder to vibrate. Dass snare nunmehr auch als Schnarrsaite (und das wäre ja diese klassische Schepperding) übersetzt wird, dürfte somit doch eher in der Herkunft des Drahtes begründet liegen. Vielleicht gibt es hier ja auch anständige Anglisten, die sich da in der Historie ein bisschen auskennen. Ob ich mal die mir bekannten Übersetzerinnen kontaktieren soll? - Hm, das könnte teuer werden ...
    Die Bucht ist jedenfalls für die Wahrheit in der Sprache für mich eher eine der vorletzten Adressen. Wikipedia lebt auch viel von dem, was so mancher Autor sich gedacht hat oder meint, verbreiten zu müssen. Mein Wörterbuch ist da eher konservativ.


    Die Sache mit den Gotteslämpchen fand ich auch witzig, da hat allerdings (die Anzeige gab es auch noch an anderen Stellen) wohl der deutsche (?) Vertrieb ein bisschen Mist gebaut. Aber das ist Spekulation, wenn auch wahrscheinliche. Dennoch würde ich den Chinesen nicht trauen. Deutsche, englische, amerikanische, japanische Prospekte sollten allerdings etwas verlässlicher sein. Ich gebe zu, da schon mal eine große Enttäuschung erleben zu müssen, aber es war wenigstens kein Hersteller von Trommlerbedarf im engeren Sinne.


    Double bass ist ja bekanntlich der Kontrabass.
    Wer den Schwachsinn mit dem double bass drumming (Kontrabass trommeln?) weiß ich leider auch nicht. Vermutlich war es ein Teenager, der sprachlich und musikalisch nicht so furchtbar stark gebildet war ...


    Grüße
    Jürgen

  • Ebenfalls einen guten Morgen.
    Mal davon abgesehen, dass ich davon ausgegangen bin, dass die Prospektbildung wohl Ironie sein sollte, wollte ich noch anmerken, dass selbst die sprachkonservativen Franzosen das ganze nicht auf die Reihe bekommen.
    So heißt die Bassdrum dort "Caisse Bass". Also Basskessel. Was ich im übrigen noch verwirrender finde.
    Interessant ist ihre Lösung für die Snare. Das ganze scheint ja recht verzwickt zu sein und heißt deshalb dort "klarer Kessel" also caisse claire...Zusammen mit der Alliteration eine sehr schöne Lösung.
    Die Hihat habe ich dort als Charleston kennen gelernt. Charly ist mir nie untergekommen finde ich aber putzig.


    In der Schule kann man sowas jedenfalls vergessen aber dort halte ich Praxis sowieso für wichtiger. Wer sich für die Materie interessiert muss schauen wo er die Informationen herbekommt.


    VG Andre

    Ich bin ein Smiley :D

  • Good Afternoon,


    ich muss mich da mal outen:


    1. nicht alles ist Ironie, was so klingt. Tatsächlich fand ich den Prospekt aus den 80ern von Sonor sehr lehrreich. Und in jedem Prospekt einer nicht ganz neuen Gesellschaft, die Trommeln baut und nicht gerade aus China kommt, kann man doch wunderbar lernen, wie die einzelnen Teile auf Englisch heißen. Da ja Deutsch sowieso niemand mehr spricht, ist man da der ungebildeten Konkurrenz schon mal ein paar Meilen voraus.


    2. zu den Franzosen habe ich schon das ein oder andere Video gesehen (ich lese manchmal französische Schlagzeugmagazine*, also ich gucke mir die Bilder an und freue mich, dass ich wenigstens die Noten verstehe - wow - Esperanto lebt!) und da heißt die Berta Grosse Caisse, was exakt der (alten) deutschen Bezeichnung entspricht und im Übrigen auch von den Italienern (Gran Cassa) so gehalten wird.
    Charley ist in der Tat eine liebevolle Bezeichnung für die Charleston-Maschine bzw. das Charleston-Becken. Allerdings setzt sich auch bei den Franzosen nach und nach die "Ei-Ett" durch.
    Die "Caisse Claire" ist in der Tat mal wieder ein Ausrutscher in die Extrawurst. Der Italiener mit seiner Piccolo Cassa ist dann wieder bei uns.


    Bei mir heißt jedenfalls die Große Trommel Berta, die Hi-Hat Charley, die Tom-Toms Thomas primus, Thomas' Sekunde, Thomas Terz und Thomas zum Quadrat, die Kleine Trommel werde ich wohl Klara nennen ... und mein cellular phone heißt telefonino.


    In der Schule hat man mir wenigstens Noten, die Tonika, den Quintenzirkel und die Grammatik (so in den Grundzügen) beigebracht. Sonst könnte ich ja heute gar nichts ... außer fff.


    Grüße
    Jürgen


    *) Der Mann der Tochter der Oma der Frau, die ... also jedenfalls hat da mal einer gefragt, wieso ich mich für Batterien interessieren würde.


    Und noch Einer: wer Hunger hat, könnte im Laden des musikalischen Begehrs ein Stück Holz bekommen.
    Sprache ist doch einfach geil.

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

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