Probleme mit der Hi-Hat Hand am e-Drum

  • Hi,


    ich übe die letzte Zeit mal wieder etwas häufiger, auch zuhause am e-Drum.
    Allerdings hab ich hier das Problem das ich sehr schnell (unter 30 Minuten, Temp 120) schmerzen in der rechten Hand bekomme...
    Am akustischen hab ich das nicht, da bekomme ich einfach so ne art 'Muskelkater' oder ähnliches, wenn ich versuche bei Tempo 160, Achtel zu spielen.
    Denke das ist normal, liegt an wenig Übung und Kraft/Ausdauer, sicherlich auch nicht 100% perfekte Technik.


    Mit der Technik hab ich mich dann mal ausgiebig beschäftigt und einige Videos (u.A. Jojo Mayer) angesehen.
    Was mir dabei aufgefallen ist, eigentlich sollte man ja wenig Kraft aufwenden und den Stick kontrolliert 'springen' lassen. So ähnlich wie tribbeln mit einem Ball.
    Das funtzt am 'Echten' meiner Meinung nach schon ganz gut, und macht mir auch bei Tempo 120 keine Probleme.


    Am e-Drum gehts garnicht gut, wenn ich da bei 120 mehr als ein paar Minuten am Stück spiele bekomme ich Schmerzen im Gelenk. Anders als 'Erschöpfung', eher wie geprellt, oder gereizt...
    Was ich beobachtet habe, ist das ich es einfach nicht hin bekomme das der Stick auf dem Gummie-Pad vernünftig prallt, ich 'muss' (vermeintlich) mehr Energie aufwenden.


    Gibts da nen Trick? Ist das normal oder hab ich da was ganz komisches?


    War schon am überlegen mal ein Mesh-Pad als HH zu testen...
    Oder ich muss mich auf die Suche nach nem kleinen 'leisen' Akkustischen machen ;)


    Viele Grüsse


    Andre

  • Hey Andy,


    bei den Hi-Hat Pads der verschiedenen e-drums gibt es sehr starke Unterschiede.
    Vermutlich ist dein Pad eher hart. Den Effekt den du beschreibst haben einige Drummer an den Gummi-Pads von günstigen e-drums, da der Rebound bzw die Energie die über den Stock zurückkommt dann die Handgelenke oder sogar den ganzen Arm belasten kann.
    Gerade beim steten Üben immer am gleichen Pad mit gleichbleibendem Bewegungsablauf kann sowas dann schnell passieren.
    Auch die Sitz-Position des Drummers oder die Positionierung der Hi-Hat kann da einiges ausmachen.
    Ich habe bereits einige unterschiedliche Hi-Hat Pads gespielt und hatte beispielsweise an einer alten CY-12H von Roland auch schon kleinere Probleme, da die eben auch eher hart ist.
    Dagegen finde ich persönlich die Roland CY-8 / CY-5 Pads sehr gut vom Anschlagen - fasst noch einen Tick besser sogar als meine VH-11.
    Was für ein Hi-Hat Pad spielst du denn?
    Eventuell kannst du ja ein CY-8 verwenden - das kostet gebraucht um die 70 Euro.


    Grundsätzlich ist das ein eher seltenes Problem und sollte sich beheben lassen - allerdings ist hier die Fernhilfe etwas schwierig ohne weitere Infos :)


    lg.maze

  • Das CY-5 ist eigentlich ein relativ weiches Pad - sollte daran nicht liegen.


    Vielleicht noch ein anderer Tip zum Üben:
    Versuch nicht immer das gleiche über eine Zeit von max 10 min zu üben - variiere deine Übungen.
    Mach evtl Pausen - lockere deine Muskeln.
    Übe nicht lange an deiner Grenze -> lange sehr langsam um Muskulatur auf zu bauen langsam steigern - immer kurz am Limit.

  • War schon am überlegen mal ein Mesh-Pad als HH zu testen...

    Das ist ein guter Gedanke. Leider verlierst Du damit die open-close Möglichkeit.


    Oder ich muss mich auf die Suche nach nem kleinen 'leisen' Akkustischen machen ;)

    Ein normales Becken mit HotRods oder Lidwish Sticks würden gehen. Mit dem Lidwish kannst Du auch die Meshes beklöppeln - beim HotRod könnten sie auf Dauer leiden.


    EDrums sind da tricky. Zum einen musst Du da alle Empfindlichkeiten für Dich passend einstellen (wenn die Bereiche reichen), zum anderen beeinflußt auch der Stick selbst und der Drehpunkt, den Du z.B. mit Daumen und Zeigefinger (oder mit dem kleinen Finger) setzt, ein wenig das Rebouncen. Hast Du verschiedene HH-Höhen aussprobiert?


    Am e-Drum gehts garnicht gut, wenn ich da bei 120 mehr als ein paar Minuten am Stück spiele bekomme ich Schmerzen im Gelenk. Anders als 'Erschöpfung', eher wie geprellt, oder gereizt...
    Was ich beobachtet habe, ist das ich es einfach nicht hin bekomme das der Stick auf dem Gummie-Pad vernünftig prallt, ich 'muss' (vermeintlich) mehr Energie aufwenden.

    Mit mehr Energie im Sinne von mehr Schlagkraft wäre ich sehr vorsichtig. Deine Muskeln uns Sehnen formulieren bereits starke Warnungen.


    Hast Du ein Übungspad wie dieses hier? Wenn Dir da Deine Pattern gelingen, sollte es auch auf diesm HH klappen. Ich verstehe das doch richtig, die 160-er BPM 8-tel erzielst Du durch geschlagene 80 BPM 4-tel mit Selbstverdoppelung? Hier ein Beispiel, was ich meine ... denn anders kriegen das diese Jungs auch nicht hin ; -)


    Falls noch nicht: Dein Metronom ist Dein Freund. Das verlangsamte ist ein unerbittlicher Kritiker, das mit dem Wohlfühltempo spricht für sich, und das mit ein paar Schlägen über Deinem aktuellen Limit ebnet Dir den Weg nach Vorne.


    Grüße + frohe Weihnachten, Michael


    P.S.: Hier ein paar schlagende Alternativen zur Selbstverdopplung, ab etwa 01:30.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

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  • Hi,


    danke für die Rückmeldung.


    Das mit dem 'Muskelkater' ist vielleicht falsch beschrieben, ist einfach wie beim Sport, wenn man 6 Klimmzüge kann, dann wirds ab dem 3. ein wenig anstregend... mir ist auch klar das man dann nach dem 6. nicht noch ewig weiter probiert, aber wenn man immer bei 3 auf hört....


    Am akustischen Set hab ich IMHO keine wirklichen Probleme, das ist ja das was mich wundert, sonst würd ich ja sagen es liegt einfach an mir.


    Das mit dem 'passenden' Speed stimmt natürlich, aber man hat halt auch mal so ein paar Lieder die man gerne spielt.
    Beispiel: Shook me all night long, ACDC
    Ist für mich an der Grenze von der Geschwindigkeit, macht aber Laune. Am akustischen könnte ich das vermutlich sogar 2-3mal spielen, mache ich aber nicht am Stück, man will es ja nicht übertreiben.


    ABER, am E-Drum, tut mir da schon nach der Hälfte des Songs das rechte Handgelenk weh!!


    Und gerade das mit dem 'weichen' Pad verstehe ich nicht, bzw. hab sogar das Gefühl es ist kontraproduktiv. Die echte HH ist ja mal gar nicht 'weich', oder?


    Viele Grüsse


    Andre

  • Hallo, ich hatte mit den gleichen Problemen an meinem E-set zu kämpfen.


    Ich hab es dann mal mit Anti-Vibrations Sticks von Zildjian probiert, und bilde mir ein, dass es damit besser wurde.


    Ob es wirklich an den Sticks lag oder daran, dass ich jetzt wieder mehr am A-Set spiele, kann ich leider nicht so genau sagen ;)


    Aber ein Versuch wäre es ja vielleicht wert.

  • Ergänzung:


    Übungspad ist vorhanden, klappt gefühlt besser als die HH, da springt es besser...


    4tel mit Verdopplung... -> Bahnhof ;)
    hab ich mir keine Gedanken gemacht, hab einfach mal probiert, war aber auf Dauer zu anstrengend ;)




    Viele Grüsse und Euch auf schöne Weihnachten!


    Andre

  • Und gerade das mit dem 'weichen' Pad verstehe ich nicht, bzw. hab sogar das Gefühl es ist kontraproduktiv. Die echte HH ist ja mal gar nicht 'weich', oder?

    Stelle Dir die Anschläge an ein Bronze- und an ein Edrum-Becken in Zeitlupe gefilmt vor.


    Beim Metallbecken bremst der Stick nahezu sofort ab, kehrt seine Richtung um, und das Becken nimmt dessen Impuls und Energie auf, indem es sich nach unten bewegt und Schwingungen produziert.


    Beim Edrum ist der Bremsweg des Sticks länger, es dauert ein bischen und wenn der Stick dann etwas zurückfedert, reagiert des Edrum Becken eher wie eine feste Wand. (Und bis dahin hat die Elektronik noch nicht einen Ton erzeugt.)


    Der Zeitverlauf bestimmt den Kraftverlauf. Würdest Du das Metallbecken so beharken, wie das Edrum-Becken, würden Dir wohl irgendwann die Hörnerven Lebewohl sagen - und umgekehrt lockt ein beckenzartes Streicheln Deiner Edrum keinen Ton hervor, außer Tock-Tock. Manchen Menschen macht der zeitliche Kraftverlauf kaum etwas aus, andere reagieren da sehr sensibel mit Schmerzen aller Art darauf.


    Soviel zur Beckenphysik am frühen Morgen :rolleyes:

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  • 4tel mit Verdopplung... -> Bahnhof ;)

    Dann wirst Du im Fehlen dieser Technik einen starken Beitrag zu Deinen Schmerzen finden.


    Einfach 'mal die Videos schauen. Bei Igoe siehst Du den Unterschied und hörst ihn kaum. In der Sequenz zeigt er natürlich nicht, wie es geht. Das längere Video zeigt eher seine These "schnell schlagen muss wie ein Spaziergang sein". Sein Schlüssel sind a) der richtige Drehpunkt und b) der richtige Gebrauch von Mittel- und Ringfinger zur Verdoppelung.


    Chad Smith zeigt Dir eine gängige Alternative, bei der die Hochnehmphase "von selbst" die Verdopplung zur richtigen Zeit macht (findet sich auch bei Moeller). Die Hand schlägt 80 BPM, der Stick 160 BPM usw. Bei Smith geht es mit Rebounce, bei Moeller ohne. (Moller bildete Soldaten an der Trommel aus.)

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  • Übungspad ist vorhanden, klappt gefühlt besser als die HH, da springt es besser...

    Dann leg' 'mal ein Tuch drauf, um den HH-Verhältnissen näher zu kommen.

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  • Meine Erfahrung aus der der Zeit des Gemischtwaren Betriebs: Auf dem A-Set des Musikvereins hatte ich mit meinen Hickory Schlägern keine Probleme. Am E-Set aber Schmerzen in den Gelenken. Die Lösung war für mich dann Maple Stöcke am Gummi/Meshead Pad.

  • Zitat von »Andy77«
    War schon am überlegen mal ein Mesh-Pad als HH zu testen...


    Das ist ein guter Gedanke. Leider verlierst Du damit die open-close Möglichkeit.


    Wieso das denn? Obwohl ich dir (TS) das nicht raten würde.


    Wie spielst du denn das CY5 an: Stockschulter auf "Edge" oder Stockspitze auf "Bow"? Das fühlt sich nämlich sehr unterschiedlich an und man kann unterschiedliche Bewegungen einsetzen.


    Mein Tipp: spiele bei schnelleren Sachen eher leise und soft, denn in dem Korrektiv-Bereich "Fühlen" kannst du dann viel besser was zum Positiven verändern, als in der normalen oder sogar Hard-Hitting Spiel-Range. (ggf. Triggersettings und Lautstärke der HH dafür anpassen! - mach die Lautstärke der HH ziemlich hoch!)

  • Hi,


    also Stöcke scheinen schonmal einen Unterschied zu machen, ich hab irgendwo noch 5B Sticks rumfliegen gehabt (sonst spiele ich 5A) und damit mal probiert, ging schonmal besser, aber nicht ideal...
    Maple sind bestellt, ich werde berichten!


    Ich versuche eigentlich immer mit der Spitze zu spielen, seiden es soll absichtlich 'krachen'...
    Das mit dem leichter/softer spielen ist glaube eins meiner Probleme, da kommt der Stick gar nicht mehr von selbst hoch und der Speed ist komplett für die Tonne... scheinbar ein Problem der Technik...
    Wobei ja der Jojo gesagt hat das man den Stick springen lassen soll und damit Kraft / Resourcen schonen kann, genau das klappt gefühlt am Akustischen und nicht am e-Drum.


    Wenn jemand mal schauen will, damit hab ich mich die letzten Tage beschäftigt:
    https://www.youtube.com/watch?v=VTzbu1sCsIk


    Viele Grüsse
    Andre

  • Das ist jetzt aber nicht wirklich schnell, was du da in der Führungshand auf dem Hihat-Pad spielst... Dabei bekommst du Schmerzen?? Versuche mal die Finger hinten dicht zu lassen und mit dem nur mit dem Handgelenk zu kontrollieren; irgendwie sieht mir das handmäßig in dem Video zu offen aus - bei diesem Tempo brauchst du keine Finger-Arbeit... Hast du Unterricht?

  • Hi,


    am Anfang ist langsam, 'schnell' ist ab ca. 0:50, wobei schnell natürlich relativ ist ;)
    Ich hatte Unterricht, aber da ging es nicht vornehmlich um die Handtechnik, bzw. die war wohl OK...
    Hatte auch schon zwischen drin eine andere Meinung, da war auch nichts grob zu beanstanden.


    Ich hab mich seit einiger Zeit mit den Video von Jojo Mayer (Secret Weapons For The Modern Drummer) beschäftigt und fand die Erklärungen recht gut...
    Und gerade am e-Drum wird es schlimmer wenn ich versuche die Hand mehr geschlossen zu halten... alles komisch :(


    Aber ist vielleicht ein Punkt, evtl. sollte ich mal schauen ob es gezielt Unterricht für 'Handtechnik' gibt. Auf der anderen Seite gibt es da auch wieder so viele Meinungen, wird schwierig da jemanden zu finden der einem wirklich weiterhilft ohne einem 'das einzig richtige' auf zu schwatzen.


    Viele Grüsse


    Andre

  • Ich hab mich seit einiger Zeit mit den Video von Jojo Mayer (Secret Weapons For The Modern Drummer) beschäftigt und fand die Erklärungen recht gut...
    Und gerade am e-Drum wird es schlimmer wenn ich versuche die Hand mehr geschlossen zu halten... alles komisch :(


    Schau dir mal Andre Hilgers (auch hier Forumsmitglied) an: die ersten 6 Sek. hiervon - und vergleiche seinen Bewegungs-Style mit Deinem. Überhaupt finde ich sein Vid zur Stockhaltung ganz cool und irgendwie für'n Anfänger erstmal simpler und praktikabler als "Secret Weapons..."

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