Live Mikrofonierung Anfänger

  • Hallo Leute,


    ich spiele in einer Band, wir haben die ersten Auftritte hinter uns und haben bereits die nächsten geplant.
    Für einen besseren Live-Sound denke ich nun darüber nach mein Drum-Set live abzunehmen.
    Hab mich schon ein bisschen eingelesen, wollte aber bevor ich mich genauer über bestimmte Mikros erkundige allgemein fragen wie mein Setup ungefähr aussehen sollte.
    Wir spielen zurzeit auf kleineren Events aber oft im Freien, manchmal auch in Clubs, Bars usw. also quer durch das Beet. Wir orientieren uns in Richtung Bluesrock, teilweise auch klassischer Blues oder klassischer Rock.


    Würde es auch Sinn machen nur die Basedrum abzunehmen (also vorerst nur 1 Mikro) oder ist dann der Sound nicht Balanciert genug und man hört nur noch die Base?
    Wenn ich hingegen 3 Mikros verwenden würde, dann eher 1 Kick, 1 Snare, 1 Overhead oder eher 1 Kick und 2 Overheads?


    Ich möchte insgesamt nicht mehr als 300 Euro ausgeben, ist das überhaupt möglich (möchte nicht sofort in einem halben Jahr oder einem Jahr wieder aufrüsten müssen weil ich zu billig gekauft habe)
    Ihr könnt mir auch gerne schon Vorschläge für spezifische Mikrofonmodelle und eure Erfahrungen berichten.


    Vielen Dank! 8) :thumbup:

  • Ich nehme eine Superlux E100 Grenzfläche für die Kick, den Klassiker SM57 für die Snare und zwei Shure PG 181 Condenser als Overhead.
    Damit komme ich in 95% der Fälle gut hin, sowohl live als auch für Demo-Recording im Proberaum.

  • Ich persönlich würde einmal Bassdrum und 2 Overheads nehmen, die Snare kommt bei mir ausreichend über die Overheads.
    Mit ca. 300€ Budget würde ich folgende Schallwandler kaufen:


    Beyerdynamic MCE 503 Stereo Set


    Shure Beta 52A oder Beyerdynamic TG D50


    Mit diesem Trio komme ich live immer gut hin, das TG D50 nehme ich für natürlicheren Sound und das Beta 52A wenn die BD ordentlich drücken soll.


    Gibt aber natürlich eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten...
    Falls möglich mal verschiedene Mikros antesten, oder was von den Kollegen ausleihen, dann bekommt man einen guten Eindruck.

  • Hi,

    Ich möchte insgesamt nicht mehr als 300 Euro ausgeben, ist das überhaupt möglich (möchte nicht sofort in einem halben Jahr oder einem Jahr wieder aufrüsten müssen weil ich zu billig gekauft habe)

    der Satz in Klammern gibt dem Ganzen die Richtung: Ein Beta 52 kostet schon rund 175 Euro, ein gutes OH-Pärchen 300 ...
    (selbst mit den von Mace22MF empfohlenen Beyerdynamic, die ich nicht kenne, sind wir schon >300 EUR)


    Ich würde daher versuchen, gepflegte Gebrauchtmikros zu kaufen und auch mit dreien starten, meine Wahl wäre (wie ich sie auch selbst nutze):


    BD: Shure Beta 52
    OHs: Oktava Mk 012 matched pair (das ist wichtig, weil die Dinger gut und günstig sind, aber doch eine merkliche Serienstreuung haben)
    (Andere schwören auf Rode NT-5 in der selben Preislage, mir sind sie zu hell/aggressiv.)


    Irgendwann würde ich mir ein gut erhaltenes Shure SM57 für die Snare kaufen und mit dem Aufbau kann auch mal prima ein Demo aufnehmen.


    Viel Erfolg bei Entscheidung, Auswahl und Kauf!
    Hajo K

  • Mikrofonempfehlungen hast Du ja schon gute bekommen... Meine Frage wäre aber in eine andere Richtung: was für eine Anlage steht denn zur Verstärkung zur Verfügung? Ich frage deshalb, weil bei größeren Events eigentlich immer eine PA-Firma am Start ist, die dann auch die Drum-Mikrofone stellt. Bei kleineren Events, wo keine Firma den Ton macht, spielen die meisten Bands mit einer Klein-PA. Diese Anlagen sind meist nicht für die Verstärkung einer Bassdrum z.B. ausgelegt. Im Fall von reinen Gesangsanlagen wird es dann richtig schlimm mit der BD, die macht darüber nur Tock-Tock und klaut der Anlage den Saft für die Vocals.


    Wenn also nicht die richtige Anlage zur Verfügung steht, würde ich lieber am Set selber arbeiten, statt abzunehmen. Gut funktioniert z.B. ein geschlossenes Reso bei Auftritten ohne Drumabnahme. Damit kann die Bassdrum fast wie abgenommen klingen, wenn der Raum nicht zu groß ist.

  • Wenn also nicht die richtige Anlage zur Verfügung steht, würde ich lieber am Set selber arbeiten, statt abzunehmen. Gut funktioniert z.B. ein geschlossenes Reso bei Auftritten ohne Drumabnahme. Damit kann die Bassdrum fast wie abgenommen klingen, wenn der Raum nicht zu groß ist.

    Das ist für mich an dieser Stelle auch die wichtigste Frage. Wenn keine oder nicht genügend dedizierte Subs am Start sind, hat Kickdrumabnahme wenig Sinn.
    Worst Case haust du dir die Pappe der MidRange Speaker aus dem Gehäuse, weil du die Amps zu weit auffährst um den Kicksound zu holen. Da also schon mal Vorsicht.


    Mikrofone:
    Ich würde auch direkt in was vernünftiges Investieren. Weniger ist mehr. Also erstmal nur das Kickmike. Shure Beta 52a oder AKG D112. Und ich würde Neu mit Garantie und Rückgaberecht kaufen. Scheisse auf ein paar gesparte Mäuse, wenn das Mike ein Problem macht.


    Und zum klein Anfangen (aus Erfahrung):
    https://www.thomann.de/de/superlux_pro_218a.htm


    Ich benutze das Superlux sogar für Recordings in einer Location, wo sich etliche Musiker tummeln. Wenn das mal abrockt, oder ich es nicht mehr wiederfinde, naja......


    p.s.: ob der Themenstarter hier noch liest? ;)

  • Ich finde es leider nicht mehr und kann mich auch nicht mehr genau daran erinnern um welches Mikrofon es sich dabei handelte.


    Abgenomen wurde das Set mit nur einem Mikrofon zentral knapp oberhalb der Kickdrum, bei einer bestimmten Einstellung (Auswahl über Schalter) der Richtungscharakteristik.


    Ich fand das gar nicht mal so schlecht (zumindest für den Anfang), zumal erweitern und hochwertig hinzukaufen mit der Zeit je nach Budget kein Problem darstellt.


    Evtl. erinnert sich ja jemand bzw. kennt so etwas.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.




  • Wurst?
    Würde ich immer machen wenn nur eins oder wenige Miks zur Verfügung stehen, so ungefähr das Gegenteil von Overhead. also eher underhead.
    Hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=__Bh3D_Pvt8
    http://livemischer.de/555/die-wurst/

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • @ olly


    Danke, genau das hab ich gemeint. Ich glaub bloß das ich noch Eines (Video) gesehen hätte wo sie die umschaltbare Richtungscharakteristik des Mikrofones in diese Position demonstriert haben.


    Ich bin mir aber nicht mehr zu 100% sicher evtl. bring da was durcheinander und das war dann doch eine andere Geschichte, aber die Position vom Mic stimmt. Muss ich mir gleich abspeichern "Wursttechnik".

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Ja, ich lese noch mit 8)
    also wir haben noch keine eigene Anlage, leihen uns aber bei Bedarf immer eine von Freunden aus.
    Da sind aber leider keine dedizierten Subwoofer dabei.
    Würdet ihr sagen, dass es dann keinen Sinn macht zu Mikrofonieren?
    Irgendwie fehlt so dem Schlagzeug im Vergleich zu den anderen Instrumenten etwas der "Punch" und das Durchsetzungsvermögen.
    Und zudem muss ich sagen, dass Schlagzeuger anderer Bands, welche zum Beispiel ungefähr gleich gut spielen wie ich teilweise einfach besser klingen, weil sie das Set abnehmen.

  • Wurst, sag ich doch. Falls Du es noch nicht gemacht hast: Schau dir das Moses Schneider Video an.


    orinocco: ich glaube es gibt auch noch wurst mit 8 er Charakteristik Míkrofonen oder auch als Stereowurst.
    Ich nehme immer mit wurst auf, da ist der halbe Drumsound schon gemacht.
    Sollte auch live funktionieren.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Wurst, sag ich doch. Falls Du es noch nicht gemacht hast: Schau dir das Moses Schneider Video an.

    Ich werde mich reinlesen/schauen. Ich hatte nur nicht ganz verstanden ob auch für diese Methode bzw. für den Bassdrum-Anteil Subwoofer Voraussetzung sind.


    Vielen Dank für den Tipp!

  • Ich werde mich reinlesen/schauen. Ich hatte nur nicht ganz verstanden ob auch für diese Methode bzw. für den Bassdrum-Anteil Subwoofer Voraussetzung sind.


    Vielen Dank für den Tipp!


    Naja, wenn Du einen "...die bass drumm muss voll auf die Eier kommen..." Sound willst, wirst Du um Subwoofer nicht herum kommen.
    Wenn Du nur ein präsenteres Signal möchtest, geht es vielleicht auch ohne Subs. Untenrum rappeln tut da halt nix.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Guten Morgen,


    ich hatte jetzt schon den ein oder anderen Auftritt in
    den verschiedensten Formationen, so gut wie nie habe
    ich ein Mikrofon-Set selbst im Einsatz gehabt.


    Entweder die Auftritte sind so klein oder eben die Anlage
    so impotent, dass sowieso nichts dabei heraus käme, was
    man hören wollte oder es gibt einen Techniker, der das
    Gelump sowieso dabei hat.


    Es gab ein paar Ausnahmen, da war dann aber eine Anlage
    da.
    Es gab auch ein paar Fälle, wo Semiprofis gerne die Hupe
    abgenommen wissen wollten, manchmal habe ich das gemacht.
    Es gab aber auch Fälle, wo ich es nicht gemacht habe.


    Die Musik kommt vom Musiker, wernn der anständig treten
    kann, dann hört man auch was. Für die Übertragung ist
    der Techniker zuständig.


    Für 300 Eier gibt es sowieso kein Set, das was taugt.
    Wenn das Geld weg muss, würde ich ins Hupenmikro
    inklusive Ständer (muss auch taugen, nutzt nix, wenn's
    Mikro hinfällt oder der Trommler beim Schrauben sich
    die Finger aufreißt) und Kabel und schon ist das Budget
    geschrumpft, so dass man vom Rest noch ein gutes
    Buch kaufen kann.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Derzeit 6 Mikrofone (waren mal 8), letzter Einsatz:
    Mai (1).

  • Ich hab einen Satz Mikros um a) Live damit anzutreten falls es mal sein muss und b) ab und zu was auf zu nehmen.


    Auch wenn normalerweise eine PA samt Mikros steht bei größeren Sachen bin ich gern auf der sicheren Seite. Letztens hatte ein Club sehr günstige Mikros, da war ich froh, dass ich mein Set dabei hatte. Kommt halt immer darauf an wo man spielt.



    Alle habe ich mir mit Geduld aus den Kleinanzeigen gefischt für wenig Geld. Wenn man ein kleines Budget hat, geht nichts über den Kleinanzeigenkauf. Gerade Mikros sind ja auch klein und gut zu versenden.

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  • orinocco: ich glaube es gibt auch noch wurst mit 8 er Charakteristik Míkrofonen oder auch als Stereowurst.
    Ich nehme immer mit wurst auf, da ist der halbe Drumsound schon gemacht.
    Sollte auch live funktionieren.



    Den Weg mit "Stereowurst" geht ja auch Yamaha mit seinem EAD 10 mit nur leicht geänderter Position, bloß mit zusätzlichem Trigger für die BD + Modulfeatures.


    Ich weiß nicht ob du das mit verfolgt hast, war ja neulich auch ein Thema hier im Forum.


    Ich find`s immer noch eine kleine interessante kompakte All- in- One Lösung, vor allem wegen der, wenn auch nur begrenzten zusätzlichen Bearbeitungs- Misch- und Aufnahmefunktionen. Aber auch hier ließe sich ja Mikrofonmässig und auch sonst jederzeit zusätzlich Nachrüsten.


    für den Anfang halt eine einfache kompakt unkomplizierte Geschichte.


    Edith: by the way für alle Yamahafans und auch sonst intersierten, zum 50. gibt's da schönes geschichtliches mit schönen Seiten auf der Homepage.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Naja, wenn Du einen "...die bass drumm muss voll auf die Eier kommen..." Sound willst, wirst Du um Subwoofer nicht herum kommen.


    Klar, wer nach Stadionrock klingen will, braucht natürlich ne entsprechende Anlage. Bei manchen Fullrange-Boxen mit 15'' Speakern kann man aber durchaus auch mal ein Drumset mikrofonieren und bekommt schon ein volleres Klangbild. Die Hosen flattern natürlich damit noch nicht.


    Wenn wir über ne Kompaktanlage mit 10ern reden, über die (vernünftigerweise) nur Vocals und Akustikgitarren laufen, dann macht die Geschichte natürlich gar keinen Sinn.


    Mikrofonempfehlungen?
    Für nen modernen Rocksound geht das Audix D6 ganz gut. Ich hatte das und ein Paar NT5 im Einsatz in ner Rockband, um eben genau den Sound in kleineren Venues etwas "anzufetten", ohne gleich alles abnehmen zu müssen. Natürlich nicht in der Kneipe mit 50 Gästen oder beim Wohnzimmergig. Aber gerade bei kleinen, eher privaten Open Airs kann das durchaus helfen, gegen die "Elektriker" anzustinken.

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