Hallo zusammen. Hab mir neulich das ein Video von Erskin angeschaut und fand super, wie er Melodien von Standarts mit den Besen phrasiert. Habt ihr Tipps, welche Songs aus den Realbooks sich dafür gut/am besten eignen? Vielleicht auch ein paar links zu Playalongs, mit denen man das dann direkt umsetzen kann...?
Melodisches Phrasieren mit Besen
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Das Keith Jarrett Trio hat enige Standards-CDs draussen, vielleicht kannst du dich an solchen orientieren?
Klassische "einfache Standards" sind zB. Autum Leaves, Fly Me To The Moon, Black Orpheus, Blue Bossa, All The Things You Are.
Gut geeignet für Drumset finde ich rhythmisch prägnante Parker-Standards wie Au Privave, Ornithology, oder - ähnlich - Oleo von Sonny Rollins.
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Hör mal in das "Flight to Denmark" Album von Duke Jordan (mit Ed Thigpen) rein. Da gibt es auch sehr schöne Ideen. Fordernder wird's beim Dave Brubeck Quartet, zwar nicht Standard, aber ein reinhören wert. Sonst immer wieder gut: Misty (Erroll Garner), My funny Valentine (Chet Baker) oder Nuages (Django Reinhard). Bei Errol Garner und Art Tatum gibt es vieles, zu dem man solches Besenspiel üben kann.
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was für ein video?
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Nimm am besten Songs, von denen Du die Melodie schon verinnerlicht hast, dann musst Du Dir nicht erst die Melodie draufschaffen und kannst Dich auf Deine Hände konzentrieren.
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Besorge dir doch das tolle Buch "Realtime Jazz Standards" von Florian Alexandru Zorn. Enthält eine DVD und dort sind acht Klassiker drauf
It Don't Mean A Thing
Take the "A" Train
Maiden Journey
Night And Day
Water Man
Satin Doll
Caravan
MistyIch hab's und kann es nur empfehlen, ist gut angelegtes Geld.
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Ich muss gerade an einen Blinden denken, der einen fragt, wie die Farbe Rot aussieht.
Ich interpretiere jetzt mal drauf los, da dein Post wenig echte Infos enthält, WAS GENAU du üben willst.
Grundsätzlich vermischst du möglicherweise mehrere Dinge miteinander. Einerseits kommt ein Schlagzeuger ja nicht mit der Fähigkeit auf die Welt, aus planlosem Über-die-Snare-Wischen ein schönes Feeling zu zaubern. Es geht also zunächst um die richtige Kombination aus kontinuierlichem Wischen und Akzenten, die man ja auch wieder schlagen oder wischen kann. Also eine Frage der richtigen Technik, ohne die man erst mal gaaaanz alt aussehen könnte.
Unabhängig von der Technik gibt es im Jazz den Begriff des Compings, also dem Begleiten und rhythmischen Unterstützen eingängiger harmonischer/melodischer Strukturen. Ob du das allerdings mit Besen oder Sticks übst, ist erst mal völlig wurscht, denn schönes Comping entsteht durch das musikalische Verständnis für die jeweilige Interpretation und die Mitmusiker. Da gibt es bei ein und demselben Jazzstandard sicher diverse Varianten, die funktionieren können. Tausendmal besser als mit Playalongs übt man das mit anderen Musikern.
In diesem Video wird ab ca. 4:50 ganz nett demonstriert, worauf es als Band beim Comping ankommen kann. Zunächst ein "Negativbeispiel" ("inexpierienced Band"), ausgehend davon wird Instrument für Instrument die Herangehensweise verdeutlicht, um zusammen schöner zu klingen.
Zum Üben, egal ob mit Besen oder Sticks, eignen sich die meisten Standards, ich fand allerdings die Stücke in mittleren Tempi und 4/4 zunächst am einfachsten. Sehr langsame und schnelle Nummern sowie ungerade Metren haben - zumindest bei mir - länger gebraucht, bis ich mich halbwegs sicher gefühlt habe.
Als gängige Standards könnte ich z.B. All of me, My favourite things, Paper moon, Things ain't what they used to be, Tenor Madness, Route 66, Song for my father u.v.m. beisteuern.
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Hallo zusammen. Lieben Dank für eure Antworten. Vielleicht hab ich mich mit meiner Frage etwas unzureichend ausgedrückt. Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich nicht mit Besen umgehen kann. In diesem Video (ein Mitschnitt eines Livetutorials bei YouTube irgendwo in Norwegen) erklärt Erskin sehr viel und gut, wie er mit Besen arbeitet, und wie er es zum klingen bringt. Vieles davon ist auch bekannt und logisch. Toller Typ!!! In einer Passage spielt er rhythmisiert und dynamisch an die Melodie angepasst die Melodie eines Standarts. Up-Tempo Swing. Er macht das wundervoll. Singt zuerst das Thema und dann spielt er die Linie mit den Brushes. Man erkennt es sofort. Und nun wollte ich von euch wissen, welche Stücke sich für eine solche Interpretation anbieten.
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"St.Thomas" von Sonny Rollins drängt sich da richtig geht auf.
Ist zwar etwas flotter im Thempo, aber die Melodie eingängig, das rhythmische Muster schnell zu erfassen, bietet Variationsmöglickeiten über zig-Chorousse.Trotzdem isses irgendwann auch wieder nicht einfach, da nicht in ein (eigenes) abgenudeltes Muster zu fallen - das Stück hat durchaus Potenial für ein Feature...
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Verlink doch bitte das Video mal. Umso einfacher ist es, zu verstehen, was du willst und dir passende Tipps zu geben.
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Er heisst Erskine übrigens .
Benny Greb spielte doch mal mit Steve Smith (lustige Paarung...) ein Snare/Brushes-Duett, ich glaube sie spielten Salt Peanuts. Auch ein Tune, das passen könnte...
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https://youtu.be/TD4LzfkTU5o Ich hoffe, das funktioniert.....
link funktioniert. das video ist 1.15h lang. worauf genau im video bezieht sich deine frage?
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Thread-Starter meint wohl die Stelle um 25min
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Hallo,
ein sehr geeignetes Stück für Besenspiel (auch als Solo) ist
sicher das altbewährte "Cute" aus dem Repertoire von Count Basie.
Es gibt zig Aufnahmen davon.
Viel Spass ! -
Wenn Du was über Besen und Phrasieren damit lernen willst:
Jazz Training und das große Besenbuch kaufen von Andy Gillmann.Ich glaube Du findest recht wenig Drumlehrer in Deutschland, die Dir mehr über Besen beibringen können als Andy.
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Na, das ab Minute 25 ist ja in etwa das, was man mit Besen doch intuitiv macht, oder nicht? Kann man zu etwa jedem x-beliebigen Lied zelerieren in unterschiedlichen Variationen.
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Thread-Starter meint wohl die Stelle um 25min
danke! Mueller-Stashik: was spricht den gegen billie's bounce? kannst du schon oder zu schwer? (etwas erklären tut er ja nicht wirklich... und das beispiel das er hier zum besten gibt ist auch super doof. )
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Wenn wir richtig spekulieren und du die Stelle um 25 min rum meinst, dann wird ein Schuh draus, wenn du uns nicht nach irgendwelchen heißen Tipps fragst, sondern mit offenen Ohren Jazz hörst und versuchst, jegliche markante Melodie mit Besen zu instrumentieren. Kann aber ebenso gut Alle meine Entchen oder die Polonäse Blankenese sein. Die Übung, die Herr Erskine hier beschreibt, dient ja dazu, Melodien zu hören, zu verstehen und zu orchestrieren. In welchem Genre, Feel und Tempo ist völlig nebensächlich, wenigstens verstehe ich das so.
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Ich glaube ja eher an die Stelle so ab ca. 18:00 u. 18:30 mit "Killing Me Softly".
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