Tipps für musikalisches songdienliches Doublebass Drumming

  • Hallo zusammen.


    Ich hätte gerne von euch ein paar Tipps für Bands aus dem Bereich Hardrock, Metal, Progrock, bei denen die Doublebass nicht dauernd alles zuballert, sondern wo sie songdienlich eingesetzt wird.
    Was das genau heißt, ist natürlich Geschmackssache. Aber ich habe mir eine zeitlang die üblichen Clinicvertreter angesehen wie Thomas Lang, Virgil Donati etc. Aber das hat natürlich wenig mit Songs zu tun. Und gerade letztere nerven mich vermehrt, weil es zwar interessant ist, was die alles zaubern können, aber nach ein paar Minuten wird es langweilig und frustrierend. Wobei frustrierend auch nicht mehr, weil man das Zeug von denen im Bandkontext ja eh nicht braucht und auch nicht spielen will. :D


    Gerade das Spiel vom Herrn Dr. Doublekick inspiriert mich sehr, weil es Power hat und dabei groovt!! :thumbup: Soweit ich weiß, ist Tim "Herb" Alexander von Primus eines seiner Vorbilder. Aber was, kann abgesehen davon noch gut hören?


    Danke schonmal. Ich recherchiere schon selber. Aber ich hätte gerne von euch ein paar Tipps, was ihr so gerne hört.

  • Gavin Harrison mach (auch) das sehr schön!


    Z. B.
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    http://www.youtube.com/watch?v=QvYLHG86Iwo#t=3m56s

  • Gavin Harrison mach (auch) das sehr schön!


    Mir fällt es gerade schwer, von songdienlichem Drumming zu sprechen, wenn ein Drummer zu einem Playalong seine Skills demonstriert, das noch nicht einmal ein Song ist ;)
    Natürlich hat das, was er macht, Hand und Fuß/Füße, aber unter songdienlich verstehe ich, dass sich das Drumming dem Song unterordnet, und davon kann hier kaum die Rede sein. Das würde alles auch mit Single Pedal und weniger R rrrrr ums und Schnickschnack funktionieren, ohne die Nummer schlechter klingen zu lassen.


    Das ist eher ein Drumsdienlicher Song ... ach nein ... Komposition.

  • Mir ging es um den Herrn Harrison an sich. Der spielt m. E. schon recht musikalisch und genrepassend (wenn man sich mehr als die 2 Videos ansieht / mit ihm beschäftigt, merkt man das denke ich recht schnell).


    Der TS fragte ja ferner explizit nach härter Gangart (Hardrock, Metal, Progrock) und Doublebass, was den Ruf nach

    Zitat

    Single Pedal und weniger R rrrrr ums

    in der Regel ausschließt.


    Und: Das SIND Songs (Porcupine Tree), keine Drummer-Playalong-Kompositionen.

  • ...zu einem Playalong seine Skills demonstriert, das noch nicht einmal ein Song ist ;)


    Das ist durchaus ein Song von Porcupine Tree von der 2007er Platte Fear of a Blank Planet. Hast du vllt den Ironiesmiley vergessen? Edit: Ach da ist er ja :D

    Mein Set

    Zitat

    Ich wollte eine schreube nach ziehen an meiner fußmaschiene.Als ich sie fest drehen wollte hat es knak gesagt und der schraubenzieger is abgebrochen.

  • Ich hab anscheinend wirklich beim Durchsteppen nur Stellen erwischt, bei denen nicht gesungen wird. Also gut, Song. Drumdienlicher Song :)


    Trotzdem heißt "härter" für mich nicht zwingend "Dabbl Bäiss". Es gibt etliche härtere Drummer, die songdienlicher mit nur einer Wumme spielen. Man denke an Nicko McBrain. Das ist für mich songdienliches, schnörkelloses Drumming. Mehr als Gavin Harrison, so gut er technisch auch ist.


    Aber es geht ja auch hier nicht um G.H. ;)

  • John Hiseman von Colosseum macht das auch ganz gut finde ich.


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  • Kennst Du Tim Alexander oder meinen Namensvetter Danny Carey? :)

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  • Hallo,


    die Frage gefällt mir sehr gut,
    denn einerseits stelle ich sie mir gerne selbst und
    andererseits lenkt sie erfrischend mal von den
    üblichen eingefahrenen Gleisen und den sonstigen
    Themen zum Doppelhuf, die ja doch eher eingleisig
    laufen.


    In der Tat beginnt die Frage dort, was man unter
    "Song" und "songdienlich" verstehen will, da kann so
    extrem gehen, dass man eben Genres hat, wo songdienlich=
    zuballern heißt oder eben soweit, dass man die Existenz
    des Doppelhufs gleich mal als obsolet betrachtet.


    Die genannten Personen sind vielseitiger als ihr Ruf,
    das unterscheidet den Könner vom Möchtegern.
    Wer etwas kann, kann, muss es aber nicht zeigen und
    umgekehrt.


    Um von den enervierenden Sechzehnteln mal runter
    zu kommen, muss man eben auch Pausen und andere
    Brüche üben und zwar so lange, bis man sie eben mal
    locker-fluffig wo unterbringen kann.


    Da hilft nur: Üben - und das bis in alle Ewigkeit.
    Viertele, Achtele, halbe Bembel, Barrels, Pints und dann noch alles kombiniert.


    Grüße
    Jürgen

  • Das muss man ganz fein auf verschiedene Musikgenren aufgliedern. Im Progressive Metal bis Djent zB. spielt ja der Bassdrumlauf DIE zentrale Rolle, und diese ist eben meistens nur mit einem Doppelpedal erfüllbar.
    (Gutes Beispiel in meiner Signatur: Alle anderen Intrumente ordnen sich dem BD Pattern unter)


    Im gemäßigten Bereich hat man da schon mehr Spielraum und kann, wie Trommla schon erwähnt hat, auch mit Singlepedal rocken.


    In den anderen Musikrichtungen ist es heikel. Da muss man schon ein sehr gutes Gespür haben um DB gut einzugliedern, ich denke da an Weckl, Bellson, Donati.


    Aber es ging eigentlich um Musikalität/Songdienlichkeit. Dazu fällt mir ein: Balance halten. Stellenweise sparsam, auf der Klimax vollgas, und wann immer geht, originelle Pattern.
    (Hier sei nochmal der "Metal" Link in meiner Signatur erwähnt. So ziemlich das genialste Pattern, das mir im Metal untergekommen ist)

  • PJ Harveys „Victory“ auf der „Dry“. Rob Ellis heisst der Trommler, hab ich gerad gegoogelt; ist auch Composer, Arranger, Producer - sagt Wikipedia. Jedenfalls - u.A. eben bei „Victory“ gibts kurze, sehr druckvolle Double-Bass ‚Einwürfe‘ - das ist für mich ein Beispiel für, hmmm, D.-B. als Teil des Songs, als künstlerisches Ausdrucksmittel innerhalb der Komposition. Auf den ersten paar Scheiben von Harvey gibts viele solcher kurzen D.-B. Stellen. Ich mag das sehr. Ich liiiebe PJ Harvey sowieso. Äh, und ihre Musik. Und das Schlagzeugspiel von Ellis und seinem Nachfolger Butty. Ganz grosses Kino, ohne dass man‘s so recht mitkriegt, wenn man nicht hinhört.


    Edith (und ich) denken, dass PJ Harvey unter Anderem auch unter ‚Prog Rock‘ eingeordnet werden darf, gell? Vonwegen der Ausgangsfragestellung.

    Einmal editiert, zuletzt von arti ()

  • Um von den enervierenden Sechzehnteln mal runter
    zu kommen, muss man eben auch Pausen und andere
    Brüche üben und zwar so lange, bis man sie eben mal
    locker-fluffig wo unterbringen kann.


    Da hilft nur: Üben - und das bis in alle Ewigkeit.
    Viertele, Achtele, halbe Bembel, Barrels, Pints und dann noch alles kombiniert.

    Interessanter Gedanke, Jürgen. Mir fiel dazu spontan Ian Paice in, der an der Snare 'mal eben alles zwischen einer ganzen Pause bis hinunter zu den 32-tel (oder mehr?) einblenden konnte. Und wie er es machte, war immer interessant, soweit ich mich erinnere.


    Ist es nicht so: Man entwickelt im Laufe der Zeit ein Gefühl darüber, wie Pattern wirken, Pattern an sich, und Pattern aufgeteilt auf alle Schlagflächen am Set? Einfaches Beispiel: a) HH + BD beide auf 1 2 3 4 ("marschieren"), b) BD 1 2 3 4, HH nur auf die + + + + ("uh, was ist da denn?"). Völlig anderer Sound, völlig andere Wirkung, insbesondere,wenn man die eine oder ander HH dann auch noch weglässt oder eine 8-tel hinzudichtet.


    Ist es am Doppel-BD-Pedal nicht ähnlich? Auch dort wird es Pattern geben, die monoton, nervig, interessant usw. klingen. Hat man die erst einmal "isoliert", kann man doch schauen, was der Song an bestimmten Stellen braucht: ist er monoton oder baut sich gerade Spannung auf, soll die BD das unterstützen oder einen Kontrast setzen usw.?


    Und als bisher Einzelpedalspieler kann ich ja auch einmal quergedacht fragen: Double-Pedal muss ja nicht zwangsläufig 16-tel oder noch feiner unterteilt am Bass bedeuten ... ich könnte ja auch 8-tel damit entspannter, vielleicht noch akzentuierter spielen (starker Fuss - sanfter Fuß) ... Oder für Open-Handed-Aufbauten der Art HH links, HH rechts: Dann kann auch immer ein Fuß an der BD bleiben, einmal LF, einmal RF. Da gibt es sicher viele Varianten.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

    Einmal editiert, zuletzt von MS-SPO ()

  • Freut mich, dass euch das Thema auch so beschäftigt. 8) Gerade, um Sicherheit und Konstanz zu bekommen, übe ich ja oft auch das 16tel Geballer. Aber ich würde das niemals in einer Band in einem Stück so durchgängig laufen lassen. Ist ja extrem langweilig. Da finde ich 3er, 4er, 5er usw. Strokr Ruff mäßige Einwürfe besser. Vor allem, wenn es zum Lied passt und eben nicht durchgängig ist. Bzw. dann sollte man meiner Meinung nach auch nicht mehr in Rudiments denken, sondern hören, was passt. Folge ich dem Basslauf oder einem bestimmten Riff, oder mache ich es nur am Ende des Stücks usw. Für einen Refrain oder eine Bridge kann ich mir das besser vorstellen.
    Danke auch für eure Tipps. Gavin Harrison ist mir absolut ein Begriff. Habe einige Porcupine Tree Alben und liebe das hypnotische Spiel vom Herrn Harrison. :thumbup: :thumbup:
    Ich bin auf das Thema gekommen, weil ich letztens mal wieder ein paar "Lieder" - wenn man das so nennen kann - von Herrn Lang gestoßen bei youtube. Und da spielt er von der ersten Minute an immer DB. Zwar super kraftvoll und präzise, aber bei mir kommt nichts an. Von Dynamik oder Spannungsbogen keine Spur. Auch die Fills sind einfach nur Rudiments über die Toms verteilt, die nichts mit der Musik zu tun haben. Keine Frage auf einem technischen Niveau, dass ich nicht habe. Aber einfach nur uninspiriert.

  • Hallo,


    man muss bei DeineRöhre einfach zwischen Spezialveranstaltungen und
    der Wahrheit auf der großen Bühne unterscheiden, gerade Thomas L. ist
    dann für seine Anti-Fans* nur marginal (na, wo ist die Doublé Bouillabaisse
    dezent untergebracht?) erkennbar.
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    Grüße
    Jürgen


    *) Bitte nicht überbewerten, man darf ihn gut und schlecht finden und
    auch Beides zugleich.

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  • Det is keen Dubblebass :D


    Zur Ausgangsfrage: Wenn es nicht eine Musik ist, wo das DB-Geknatter obligatorisch ist (Slayer/Angel of death ist z.B. doof ohne 8) ), kann das eingesetzte DB-Spiel entweder das rhythmische Pattern unterstützen (z.B. die Bass- oder Rhythmusgitarrenspur) oder im Fill als ggf. linearer Wechsel von Hand und Füssen interessant sein. Ich bin schon etwas älter, deswegen sind meine Empfehlungen auch nicht die aktuellsten: Vinnie Paul von Pantera hat das immer schön heavy, aber songdienlich hinbekommen (Cowboys from Hell in der Ozzfest-Version :thumbup: ). Neil Peart von Rush hat in vielen Songs die DB regelrecht reinkomponiert, das ist hohe Schule. Und je nach Musik können auch getretene 16tel oder 32tel bei straighter Musik geil klingen. Aber zu viel oder zu oft finde ich nie gut. Frag dich, ob die Stelle im Song besser und vor allem flüssiger wird, wenn du DB spielst. Wenn nicht, lass es eher weg.


    DB-Missbrauch betreibt zum Beispiel häufig der Trommler von Volbeat, der baut so Tretotto-Geratter ein, das ist nicht schnell, nicht originell, und passt auch nicht zum Song. Und ein sehr gutes Beispiel für nicht songdienliches DB-Spiel ist Lars Ulrich, wenn er Fade to Black trommelt. Das kann man wunderschön knallig mit reduziertem Spiel machen, er tritt immer so Rattaplatsch-Intermezzi rein, die machen das ganze unflüssig.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

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